Bild...
Antonia (27) ist mehr als glücklich über die Soforthilfe. Das Geld schickt sie ihrer Familie nach Rumänien. Ihre Eltern glauben, sie arbeite als KöchinFoto: Sascha Baumann / all4foto.de
Artikel von: A. zu Castell-Rüdenhausen und S. Baumann veröffentlicht am 17.05.2020 - 09:52 Uhr
Geschätzte 1,5 bis 2 Millionen Menschen bekommen in Deutschland Corona-Geld. So auch Antonia aus Stuttgart. Denn was für Bäcker, Bauarbeiter und Busfahrer gilt, gilt auch für die Prostituierte. 4500 Euro Soforthilfe hat die Rumänin bekommen und unterstützt damit auch ihre Familie zu Hause.
Vor fünf Jahren kam Antonia nach Stuttgart. Ihren richtigen Namen will sie nicht sagen. Im „City Eros Center“ schaffte sie normalerweise an und verdiente gutes Geld. „Nach Abzug von Steuern, Miete und Unterhalt bleiben ihr rund 3000 Euro“, so Bordellbesitzer John Heer (54).
Im Stuttgarter Bordell verdiente Antonia im Schnitt 3000 Euro nettoFoto: Sascha Baumann / all4foto.de
Antonia zu BILD am Sonntag: „Ich versorge damit meine Familie in Rumänien.“ 1000 Euro kann sie monatlich in die Heimat schicken.
Die Familie weiß nicht, dass sie ihr Geld mit käuflichem Sex verdient. Die Prostituierte hat in ihrer Heimat Köchin gelernt: „Sie denken, ich hätte einen guten Job in der Küche.“
Heer: „Wir haben mithilfe der IHK den Antrag auf Soforthilfe für die Frauen ausgefüllt und ans Wirtschaftsministerium geschickt.“
Mit Erfolg. 4500 Euro für drei Monate wurden Antonia bewilligt!
Die Prostituierte erleichtert: „Einen Teil davon kann ich meiner Familie in Rumänien schicken. Die kann dann wieder einkaufen.“