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Showing results for tags 'literatur'.
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Hallo liebe Forengemeinde, einige Altgediente werden mich noch kennen. Ich hab letztjährig ein politisches Sachbuch über Sexarbeit veröffentlicht mit dem Künstlernamen Martyra Peng: Sexwork 3.0 auch in diesem Jahr wird wieder am 1. Mai ein zweites Buch von mir erscheinen und zwar ein autofiktionaler Roman unter gleichem Pseudonym und dem umwerfenden Titel "Kohle", Self-Publishing bei Bod.de wie eh und jeh, da ich Gatekeeping nicht leiden kann und kein Interesse hab, bei Verlagen den Kratzfuß zu machen. Außerdem hab ich keine Zeit, monatelang auf Antworten von Verlagen zu warten. Sobald das Buch raus ist, melde ich mich wieder. Ich freue mich auf viele Leser! Aktuell habe ich mein drittes Buch gestartet, diesmal aus dem Bereich der Politischen Philologie/Philosophie, mit dem Titel "Die Vermessung des Rotlichts - Korrekturen", dass im Herbst/Winter erscheinen soll. Hier bin ich mir noch unsicher, ob ich es wieder unter Pseudonym veröffentlichen soll oder lieber unter Klarname. Mir ist aufgefallen, dass Ex-Prostituierte mit Künstlernamen nicht wirklich ernstgenommen werden. Ihr seht, ich hab viel zu berichten. viele grüße Ariane
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Hallo Ihr Lieben, ich habe unter der entsprechenden Rubrik nicht wirklich viel gefunden und auch beim Schmökern leider nicht... Ich brauche ein wenig Inspiration und würde mich sehr gerne in gute, gerne auch explizite, aber möglichst sprachlich doch anspruchsvollere erotische Literatur einlesen. Ich finde es sehr schwierig, da etwas zu finden. Deshalb wende ich mich an Euch: Kennt Ihr lesenswertes? Danke Euch! & Liebe Grüße Elouise
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Da es schon einen thread über Bücher gibt, diese aber mehr erotischen Inhalts sind, eröffne ich gerne einen neuen thread mit dem Thema :Bücher – die große Liebe. Erstens lese ich extrem viel, zweitens habe ich immer den Wunsch, Bücher die mir gefallen haben, weiterzugeben. Diese werden in meine Praxis gestellt mit dem Vermerk „Bücher auf Reisen“. Jeder kann sie mitnehmen, muss sich aber beim Mitnehmen verpflichten, dieses Buch, wenn er es gelesen hat, wieder „auszusetzen“. (Bahn, Kneipe, irgendwo, es einfach liegen lassen). Beginnen möchte ich mit meinem Lieblingsbuch, deswegen auch der Titel des threads. DIE GROßE LIEBE von Hanns-Josef Ortheil Welcher Titel könnte besser in dies Forum passen? Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 08.10.2003 Keinen Moment muss Michaela Kopp-Marx daran zweifeln, dass die "Große Liebe", die in diesem Roman beschworen wird, auch "glücklich endet". Die Rezensentin ist von dieser Geschichte um einen Fernsehredakteur, der sich bei Filmrecherchen in Italien in eine Meeresbiologin verliebt, sehr angetan. Sie findet hier eine "neue Sinnlichkeit" entfaltet, die ihrer Meinung nach in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur "längst fällig" ist. Nicht in der unspektakulären Handlung liegt der besondere "Reiz" dieses Romans, sondern vielmehr im "unprätentiös-eleganten Stil" des Autors und in der genauen Wiedergabe der sich "steigernden Verzauberung" der beiden Liebenden, so Kopp-Marx begeistert. Auch den gewandelten Blick auf die Welt, durch den sich frisch Verliebte auszeichnen, findet sie beeindruckend dargestellt. Die "selbstreferentielle Schleife" schließlich, mit der die Geschichte wieder an ihren Anfang zurückführt und das Augenmerk auf den Schreibprozess selbst gelegt wird, überzeugt die Rezensentin, selbst wenn sie sich offenkundig nur ungern aus der "perfekt aufgebauten Erzählillusion" der großen Liebe reißen lässt. Dass der Roman auf dem "Höhepunkt" des Glücks endet, so die Rezensentin abschließend, ist "konsequent", denn nur so lässt sich die "Intensität des Anfangs" aufrechterhalten. Darin unterscheidet sich eben Literatur vom wahren Leben. Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.10.2003 "Die große Liebe" ist für Stephan Maus ein sehr kleiner Roman, der in jeder Hinsicht regressive Züge hat: ein biederer Liebesroman für die Toskana-Fraktion, ein Triple-A-Roman, höhnt der Rezensent, in dem Adria, Averna und natürlich Amore die Hauptrolle spielen. Ein deutscher Fernsehredakteur recherchiert an der Adria für einen Film über das Mittelmeer, verliebt sich in die Chefin der meeresbiologischen Station, geht gut essen und mit der Dame schlafen. Das nennt man geglückte Regression, stöhnt der vielleicht neidische Rezensent. Und wo ein Fernsehredakteur im Spiel ist, ist auch die Dramaturgie eher schlicht, belehrt uns Maus. Der Roman habe das Niveau eines gehobenen Fernsehspiels. Das einzige, was der Rezensent gelten lässt, sind die literarischen Landschaftsbeschreibungen, die bei dem angesammelten Fachwissen äußerst lesenwert seien. Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 25.09.2003 Ulrich Greiner bemerkt zunächst, dass sich über die glückliche, problemfreie Liebe eigentlich nicht schreiben lässt, weil es ihr an "Dramatik" mangelt und es dem großen Glück in der Regel die "Sprache verschlägt". Dass es der Autor mit diesem in Italien spielenden Roman dennoch wagt, von der großen "schattenlosen" Liebe zu schreiben, beeindruckt den Rezensenten nachhaltig. Denn das Buch handelt von einem Fernsehredakteur, der sich auf einer Recherchereise Hals über Kopf in eine Meeresbiologin verliebt, die diese Liebe erwidert, fasst Ortheil die nahezu konfliktfreie Handlung zusammen. Und dass dieses "riskante" Projekt des Romans tatsächlich gelingt, liegt nach Ansicht des begeisterten Rezensenten an der "klangvollen, musikalischen Sprache", die die Leser einnimmt, auch wenn der Stoff durchaus "kitschverdächtig" ist. Er sieht das Buch nicht nur die Literatur um einen schönen Italien-Roman vermehren, sondern preist den Autor auch, seine Geschichte überaus "kunstvoll" zu inszenieren. Aber um den Roman genießen zu können, gibt Greiner zu bedenken, braucht es einen "neidlosen" Leser, den diese Idylle nicht "zum Messer greifen" lässt. Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 20.09.2003 Wolfgang Schneider ist zunächst irritiert. Wo bleibt das Negative in Ortheils neuem Roman? Der Rezensent sucht, findet aber nichts Nennenswertes. Ein gestandener Mann fährt nach Italien, wo er seine große Liebe trifft. Größere Hindernisse stellen sich den beiden zur Überraschung des Rezensenten nicht in den Weg, obwohl dies doch im Allgemeinen als unverzichtbares Ingredienz eines Liebesromans gesehen werde. Dennoch attestiert Schneider dem Autor Mut, dessen es bedürfe, um sich solcher Konventionen zu widersetzen, und dankenswerterweise gleite Ortheil selten in den "Prosecco-Kitsch" hinüber. Gleichzeitig bediene sich der Autor einer höchst geschliffenen, fast musikalischen Sprache, weshalb das Fazit des Rezensenten dann auch ein positives ist: ein "erstklassiger Unterhaltungsroman mit literarischem Anspruch." Für mich persönlich ist es stilistisch eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Hier kurz einige Daten zum Schriftsteller: Professor für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim, Mitglied des PEN-Zentrums und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Poetikprofessur an der Universität Bamberg. Als Meerjunge und 13 Jahren bei der Marine muss ich ja begeistert sein, wenn der erste Satz eines Buches lautet: "Und plötzlich das Meer." Wir sind inzwischen eine Gruppe von mehreren Lesern, die unbedingt die Orte, die beschrieben werden, besuchen wollen. Es gibt sie alle, einige werden sie sicher schon kennen. Über Feedbacks, nachdem das Buch gelesen wurde, würde ich mich sehr freuen. Rodulfo