Fake Bilder bei Agenturen, wie damit umgehen

[moonbather]

Eine Freundin von mir hat sich bei einer sehr guten Agentur beworben. Als sie zum Vorstellungsgespräch kam, wurde sie von der erleichterten - händeklatschenden - Agenturleiterin mit den Worten begrüsst ' ich bin ja so froh dass Du das bist ! '

 

Auf Nachfrage was sie damit meine kam die Erklärung: ' Ich bekomme so oft Fotos von Damen, die dann ganz anders aussehen, Schlimm wenn jemand soetwas macht'.

[buckmcq]

Mir persönlich fällt es oft schwer, eine Person wiederzuerkennen, die ich auf einem Foto gesehen habe. So ist Ariane wohl über alle Zweifel erhaben, aber ich könnte die Fotos nicht einer einzigen Frau zuordnen.

[Ariane]

nix erhaben; die Photos müssen bei mir so künstlich wirken, damit die Illusion perfekt ist und ich nicht erkannt werde, aber vor Ort und in Echtzeit ist man eben doch "irgendwie" anders:clown: Aber das gilt für alle Frauen bzw. Fotos und Wirklichkeit. Hauptsache man ist in Echtzeit keine Trockenmuschi und schöner als auf den Pics.

[Louisa Lesander]

Eine Freundin von mir hat sich bei einer sehr guten Agentur beworben. Als sie zum Vorstellungsgespräch kam, wurde sie von der erleichterten - händeklatschenden - Agenturleiterin mit den Worten begrüsst ' ich bin ja so froh dass Du das bist ! '

 

Auf Nachfrage was sie damit meine kam die Erklärung: ' Ich bekomme so oft Fotos von Damen, die dann ganz anders aussehen, Schlimm wenn jemand soetwas macht'.

 

 

Interessant bzw. völlig unverständlich finde ich es überhaupt, warum jemand das macht. Es bringt doch nichts, aber auch absolut nichts mit Fakebildern für sich zu werben, den letzlich ist man es ja doch nicht. Im Escortbereich spricht sich so etwas, wie wir ja nun alle sehen schnell herum, da funktionieren die Buschtrommeln immer ganz gut und am Ende des Tages wars das mit der Glaubwürdigkeit...

[Bloßeinbesucher]

Es ist ja durchaus verständlich, daß Damen aus dem Gewerbe jeglichen Bilderdiebstahl in Acht und Bann getan und unerbittlich geahndet sehen wollen. Wenn ihre eigenen Bilder geklaut worden sind, sowieso: Warum sollte eine andere von ihrer Investition einfach so profitieren dürfen? Und nicht nur für diejenigen, die selbst sauber arbeiten, sondern sogar für jene, die noch nicht erwischt worden sind, ist es immer eine erfreuliche Marktbereinigung, wenn eine „Fakerin“ auffliegt.

 

Das eigentliche Rätsel ist der fast alttestamentarische Rigorismus mancher Bucher, die die Werbung mit Fremdbildern unterschiedslos verdammen, d.h. unabhängig davon, ob eine Täuschung bzw. ein Täuschungsversuch zu ihrem Nachteil vorliegt, während sie andererseits solche Täuschungen bzw. Täuschungsversuche ohne großes Murren hinzunehmen bereit sind, denen „echte“ Fotos zugrunde liegen.

 

Man kann dieses Verhalten als eine Art Abwehrzauber gegen die Erfahrung der eigenen Austauschbarkeit deuten, wie sie sich in der Begegnung mit der – ihrerseits ebenfalls austauschbaren – Paysex-Partnerin widerspiegelt. Das Verlangen nach Selbstvergewisserung, das Tasten nach der eigenen Identität, findet dann in der Identität der zufälligen Partnerin den anscheinend einzig möglichen Halt: Solange die Monika mit Gewißheit die Monika ist, bin ich beim Sex mit ihr immer noch ich. Da aber die Monika bekanntlich in Wirklichkeit nicht die Monika ist, sondern eine andere Frau, bleibt als einziger Garant ihrer personalen Identität die Originalität der Bilder, deren Anblick mich dazu veranlaßt hat, mir diese Frau kommen bzw. schicken zu lassen.

 

Der Wunsch nach der Unverwechselbarkeit und Einzigartigkeit auch einer Paysex-Partnerin ist nicht nur verständlich, sondern sogar sympathisch. Er ist aber zugleich völlig sinnlos, soweit er in der Originalität von Abbildungen (ein Widerspruch in sich) seine Erfüllung sucht. Diese zeigen nämlich nur demjenigen mehr als bloß ein Bild, dem die Identität der Abgebildeten auch so geläufig ist.

 

Der Versuch, sich der Identität einer Person durch Lichtbilder zu vergewissern, erinnert an den Einfall jener österreichischen Gerichtsmediziner, die seinerzeit damit begannen, den „Ötzi“ aufzutauen, um ihn zu „identifizieren“. Auch sie hatten den sozialen Charakter personaler Identität nicht begriffen.

Bearbeitet 24. Januar 2010 von Bloßeinbesucher

[Ariane]

Interessante Ausführung Beb. Als Identitätsforscherin frage ich mich oft beim Anblick meiner Bilder: bin das ich? Andere behaupten ja. Leider kann ich jetzt nicht auf den Punkt der Austauschbarkeit eingehen. Die Loch-ist-Loch-Theorie ist mir bekannt.

[Jupiter]

In diesem Zusammenhang fällt mir immer wieder auf, dass es bei vielen HP's sehr einfach ist, Bilder direkt herunterzuladen. Nur einzelne HP haben hier einen Schutz implemetiert.

 

Gruß Jupiter

[nolensvolens]

Um zur eigentlichen Eingangsfrage zurückzukehren, der Vorschlag bei ersichtlichen Fake-Bildern zunächst eine nicht-öffentliche Ansprache durchzuführen und erst nach ergebnislosem Ablauf einer Umstellungsfrist die Sache öffentlich zu machen, wird offenbar ganz überwiegend abgelehnt.

 

Mir war nur im konkreten Zusammenhang einer Fake-Bild Diskussion der Gedanke gekommen, weil in anderen Zusammenhängen der Grundsatz "erst reden, dann schiessen" scheinbar favorisiert wurde. Möglicherweise war das aber nur ein "Angeschossenen"-Standpunkt.