K. Lagerfeld: Ich mag nur hochklassige Escorts

Ariane · 29. März 2010

@bluemarine; der Vergleich zwischen Karl und Dieter drängte sich mir auf, da beide mit ihrer grossen Schnauze die Gazetten füllen und vom Deich kommen.

Die Zielgruppen ihrer Produkte sind unterschiedlich, aber ihre Hobbies teilen sie gewissermassen, was das Sammeln von Häusern betrifft.

Karl ist bisexuell, soweit ich seine Vita verfolgt habe, ähnlich wie Wolfgang Joop aus Brandenburg. Zumindest in jüngeren Jahren. Sowas schleift sich dann mit zunehmender Zeit in der Welt der Schicken und Schönen wohl auf ein reines Homo-Dasein ein. Bei den Männern in der Fashion-Welt auch kein Wunder. Wobei, ich stehe auf John Galliano, der ist nicht so laut, macht aber freche Mode.

Was die Ménage à Trois betrifft, wollte ich nur markieren, daß es sich üblicherweise um ein Oberschichtssymptom handelt. Im Augenblick straucheln Sarkozy und Bruni über ihre ausserehelichen Affären; sowas sieht die französische Bevölkerung offenbar garnicht gerne. Mitterand hatte seine Geliebten und sein aussereheliches Kind klugerweise während seiner Amtszeit auch verschwiegen. Von dem kann der laute kleine Sarkozy, also der mit dem Napoleon-Komplex, wirklich noch was lernen.

Die Seitensprung-Frequenz bei französischen, britischen (laut erwähnten Umfragewerten in der TIMES) und deutschen Frauen schätze ich etwa gleich ein , es gibt nur einen Unterschied: französische Frauen im reifen Alter, die sich einen jüngeren Liebhaber zulegen (im engl. cougars genannt) - also hier ist das Sugardaddy-Muster geschlechtermässig umgedreht - peinigen sich nicht mit schlechtem Gewissen und gehen ihrem außerhäuslichen Hobby eher angstfrei nach. "In the national psyche an affair is not necessarly a cause for angst (die Angelsachsen lieben den deutschen Begriff wie Kindergarten, Anm. von mir), soul-searching (sic!) and divorce, but a pleasing diversion that can save a marriage." Genauso sehe ich das auch, als Frau, die gelegentlich einen jungen intellektuellen Liebhaber schätzt wie auch als Escort-Dame, die gelegentlich verheiratete Männer glücklich macht. Ob dieses Hobby ausschliesslich Kurtisanen der Moderne vorbehalten bleibt, vermag ich daher nicht zu sagen.

Julian Kaye · 29. März 2010

Liebste Ariane, Deinem aufschlussreichen Komentar, der das Amt des französischen Staatspräsidenten betrifft, füge ich die Information hinzu, dass François Mitterrand als Präsident der Republik seine Geliebten vom Geheimdienst überwachen und sich täglich die Protokolle vorlegen ließ. Der hatte das besser im Griff, Sarkozy ist ein Stümper.