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Scheinwelt und Authentizität?


Anna-HH

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Ich versuche so natürlich zu sein wie möglich. Das bedeutet ich stelle mich auf den Kunden ein und dieser sich bewußt oder unbewußt auf mich. Also ganz normal wenn zwei Menschen sich das erste mal Treffen. Meistens klappt das - allerdings nicht immer.

Es gibt zwo Einschränkungen.

 

1. Es kann schon vorkommen das ich und der Kunde nicht ganz auf der gleichen Wellenlänge liegen. Dann schauspielere ich soweit es nötig und möglich ist ein bißchen. Genügt das nicht weil die "Chemie" absolut nicht stimmt das war es das mit dem Date.

2. Der Kunde ist nicht der Freund oder ein Freund. Emotional bleibt daher ein gwisser (professioneller) Abstand.

Casual Escort

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Sondern auch, weil mir eine Zweit-Identität einfach zu anstrengend wäre und mein "echtes Ich" sich immer wieder automatisch seinen Weg bahnt...

 

2. Der Kunde ist nicht der Freund oder ein Freund. Emotional bleibt daher ein gwisser (professioneller) Abstand.

 

Kann dem aus Sicht des Buchers nur voll und ganz zustimmen.

Auch mir ist es zu anstrengend der Dame ein anderes besseres ich vor zuspielen. Und solange man sich bewusst bleibt, das es sich um Escort handelt, bleibt trotz aller Nähe doch eine kleine Distanz die man aber auch Frau besser nicht überwindet.

 

Seit wie ihr seit, wir "buchen" zwar eine Illusion aber wollen, außer bei bestimmten Spielarten, nicht teil eines Theaterstückes sein.

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"Du hast die Gabe, Dich selbst zu inszenieren."

 

Nachdem ich ein Wochenende lang über dieses Kompliment (?) nachgedacht sowie den Hype um unsere "ungekünstelte" Grand-Prix-Gewinnerin verfolgt habe,

schießen mir einige küchenphilosophische Folgefragen durch den Kopf:

 

Liebe Männer, Diskutanten und MC-Mitglieder,

 

- Wie authentisch muss und darf eine Escort-Dame bei euren Dates sein?

 

So authentisch, wie sie es sich leisten will. Noch nicht mal seinen engsten Freunden offenbart man sich vollständig, man sieht immer nur Facetten. Mal mehr, mal weniger.

 

- Was macht sie glaubwürdig und geniun?

 

Wenn es eine Facette ihrer selbst ist und nichts angenommenenes. Schauspielerei fällt m.E. immer auf. Anderseits ist das von manchen wohl gewollt. Von mir nicht !

 

 

- Oder gibt es "gewollten Schein", der euch manchmal lieber ist als die

evtl. weniger glanzvolle Wahrheit über das echte Leben der Escort-Damen?

 

Siehe oben. Kann man gut an Kleidungswünschen ablesen. Manche Bucher haben sehr dezidierte, wenn man verschiedenen Posts hier Glauben schenken darf.

 

Derjenige hat ein Bild im Kopf hat und die Dame soll diese Rolle übernehmen. Vielen Damen fällt das leichter, weil sie selbst im Kopf besser eine erforderliche Trennung von Privat und Businesss hinbekommen. da trifft sich Topf und Deckel und es ist okay..

 

Andere legen da wenig Wert darauf und wollen die die Damen treffen, die gerne sie selbst sind bzw. eine Seite ihrer selbst ausleben. Auch hier gibt es wohl eine Trennung, aber sie ist nicht so deutlich erkennbar. das kann manchmal Probleme bereiten, wenn Signale falsch interpretiert werden oder falsche Schlüsse gezogen.

 

Die letztere Variante stellt deswegen höhere Ansprüche an die eigene Disziplin und Selbstreflektion und ist daher seltener, m.E. aber nachhaltiger. IMHO deswegen die Basis, auf der ich persönlich eine Begegnung anstrebe.

 

 

- Wann wird charmante Schönfärberei zur kalten Lüge? (Beim Alter? Familienstand?

Bildungsniveau?...)

 

Alter ? Ist das relevant, wen einem der Mensch liegt ?

 

Familienstand ? Ist das nicht ihre Privatsache ?? Sollte die Dame verpartnert sein, hoffe ich, sie hat keinen Stress mit ihrem Partner deswegen. In aller regel fördern diesbezügliche Probleme nicht unbedingt eine entspannte Atmosphäre.

 

Bildungsniveau: Wie kann man da lügen..? .nun, vielleicht das eigene Licht untern Scheffel stellen. Brauchts bei mir nicht...bis jetzt gabs immer Themen, über die man beim Essen reden konnte. Und hinterher gelten andere Regeln....

 

Und natürlich: Wie sehr seid ihr ihr selbst bei euren Escort-Dates?

 

Warum soll ich an mich andere Ansprüche stellen als an mein Gegenüber.

 

Ich persönlich kann mich Paul Heyse nur anschließen:

 

Was hilft's, nach dem Applaus der Welt

Mit vorgebundner Maske schielen,

Da der allein nie aus der Rolle fällt,

Der immer wagt, sich selbst zu spielen.

 

Nicht unbedingt, weil ich mich selbst für so super halte.

Sondern auch, weil mir eine Zweit-Identität einfach zu anstrengend wäre und mein "echtes Ich" sich immer wieder automatisch seinen Weg bahnt... (Wenn ich beim Aussteigen aus dem Taxi den Pumps verliere... im Gourmet-Restaurant doch anfange, die Rosinen aus dem Dessert zu picken...und den gesamten Inhalt der Handtasche auskippe, um die Kondome zu finden... die ich doch in den Kulturbeutel getan habe.)

 

Einen schönen Wochen- und Monatsbeginn wünsche ich euch allen!

 

:moin:

Anna

 

 

Ich hoffe, die Antworten genügen Dir. Auch durch diese bunte verwirrende Welt führen feste Wege. Man muss nur entschlossen sein, sie zu gehen.

 

.....

 

(Übrigens....)

Bearbeitet von Asfaloth
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ich gehe grds.davon aus, dass mich das escort gerne trifft. wenn man sich öfter getroffen hat, merkt man einfach, inwieweit sich jemand verstellt. beide seiten werden sich bemühen, sich im besten licht darzustellen. macken lässt man eh daheim.

 

sicher kann man dieses thema recht kontrovers diskutieren, am ende bin ich aber der meinung, dass man es nicht zerreden sollte. ein wenig illusion ist immer dabei.

 

Gruß, P.

Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.

(Johann Wolfgang von Goethe)

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Aber was wird da gesucht? Der schnelle Sex wird es nicht sein. Den gibt es an jeder Ecke. Was erwartet Ihr von einer Escort-Lady? Soll sie eine schlaue-, super-schöne, langbeinige-, ich will und kann immer Frau sein, oder kommt es am Ende doch auf einen Abend mit guten Sex UND guten Gesprächen? Und was erhofft man(n) sich von einem 2. Treffen?

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Aber was wird da gesucht? Der schnelle Sex wird es nicht sein. Den gibt es an jeder Ecke. Was erwartet Ihr von einer Escort-Lady? Soll sie eine schlaue-, super-schöne, langbeinige-, ich will und kann immer Frau sein, oder kommt es am Ende doch auf einen Abend mit guten Sex UND guten Gesprächen? Und was erhofft man(n) sich von einem 2. Treffen?

 

 

Gut ausgedrückt .... es kann aber auch eine Nacht und der Morgen danach sein und muss nicht am Abend enden...

 

Das 2. Treffen ? ...Nun, eine weiteren schönen Abend oder Nacht und Morgen.... mit weiterem guten Sex und guten Gesprächen...

 

Und wenns passt, warum nicht ein drittes.... ein viertes....

Bearbeitet von Asfaloth
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@Asfa, danke für den Verweis am Ende; auf unseren Archivar ist doch Verlass, da brauch ich nicht selber suchen.

 

Ich kann nur soviel noch beitragen: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich in den ersten Minuten, wenn man sich erstmalig gegenübersteht, wird das Treffen sich mit Wertigkeit im unteren, mittleren oder oberen Drittel abspeichern oder Aus und Tschüß

 

Gruß Jupiter

"Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein."

 

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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Wieviel Engel können eigentlich auf einer Nadelspitze tanzen?

 

 

There's a finger on the dial,

The lucky wheel goes round,

Little joker knows he can't escape.

The same time every year,

The fun fair's back in town,

Numbers in the air like ticker tape.

 

58, 56, 54,

Good angels at my door.

63, 62, 61, 60, 59, 58,

Good angels at my gate.

 

Throw a seven down,

Place another bet,

The joker laughs as the stakes get higher.

The gambler and the clown,

Without a safety net,

Balancing unsteady on a wire.

 

58, 56, 54,

Good angels at my door.

63, 62, 61, 60, 59, 58,

Good angels at my gate.

 

There's a finger on the dial,

The lucky wheel goes round,

Little joker knows he can't escape.

The same time every year,

The fun fair's back in town,

Numbers in the air like ticker tape.

 

58, 56, 54,

Good angels at my door.

63, 62, 61, 60, 59, 58,

Good angels at my gate.

59, 58, 57, 56, 55, 54,

Good angels at my door.

63, 62, 61, 60, 59, 58,

Good angels at my gate.

59, 58, 57, 56, 55, 54,

 

 

http://www.youtube.com/watch?v=pqGZUk-YpUs

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Also ich denke es gibt genügend Mädels die authentisch sind aber auch genügend die dem Bucher eine Scheinwelt bieten!

 

Ich denke auch dass ab einem gewissen Betrag pro Stunde oder Nacht Escort gar nicht mehr authentisch sein kann weil der Spielraum sehr, sehr eng wird und der Bucher die wahrgewordene Illusion erwartet!

 

Niemand, aber wirklich niemand kann einer perfekt konstruierten Wunschvorstellung gerecht werden ohne mindestens zum Teil Theater zu spielen! Bestes Beispiel- der Bucher bietet Escort Kleidung, Unterwäsche, etc. zu tragen was sie in ihrem privaten Rahmen NIE tragen würde! Das schon hat mit authentisch sein gar nichts mehr zu tun!

 

Aber es ist absolut in Ordnung so denn es gibt genügend Bucher denen die Person der Dame absolut egal und AUSTAUSCHBAR ist! Aber das sind eben die "Nebenwirkungen des Berufs"!:-)

 

Kiss

 

S

Bearbeitet von sarina
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Ich frage mich, was Scheinwelt bedeutet?

 

Wenn ich mich immer so geben würde wie ich auch privat bin..in meinen dunkelsten Minuten :lach: würden die Männer ganz schnell weglaufen.

 

Natürlich bin ich immer gut gelaunt, nicht so nachdenklich wie privat. Ein wenig Oberflächlicher als ich wirklich bin.

 

Nach meinen Erfahrungen möchte ein Mann ,mich 100 % auch nicht in einem Date. Was interessiert ihn auch meine kleinen privaten Probleme? Er bucht Spaß also soll er ihn auch bekommen.

Und wenn ich mich mit einem Wäschestück nicht identifizieren kann, ziehe ich es auch nicht an, da bin ich wieder 100 % Ich. Aber meistens wird dies ja schon vorab kommuniziert und da habe ich immer noch die Möglichkeit mich darüber zu äussern.

Das gleiche gilt übrings nicht nur für das Wäschestück sondern auch für den Mann :lach::zwinker:

 

Kisses

Katrina

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Was sucht man eine Gute Frage!

Ich denke es geht um alles, um dass es in einer Beziehung auch geht.

Nur kompakter, intensiver, freier!

Vieles was Du in Deiner Tag täglichen Umgebung wegschiebst, unterdrückst oder einfach nicht ausleben kannst wird zum Thema.

 

Das ist meistens Sex, aber auch Konversation, Aussprache, Zärtlichkeit was auch immer.

Eben alles was man sich in einer Idealbeziehung wünscht und im Laufe der Zeit verliert.

 

Das Perfekte Date, hat von allem was.

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Ich selbst bin wie ich bin bei einem Date, lasse aber private Schwierigkeiten unerwähnt...vorallem bei einemersten Treffen. Auch meine private Konstellationen gebe ich bei 80% der Treffen nicht preis.

 

Damit verhindere ich mein Gegenüber als seelischen Mülleimer zu nötigen,denn das wäre dortfehl am Platz.

Ich denke,dass das Buchen einer Dame auch das Buchen einer unkomplizierten Zeit im Vordergrund steht.

Davon habe auch ich persönlich etwas.

Es gibt keine fixe Form für ein perfektes Date,weil jeder anders ist.

Sich auf einen Menschen einzulassen ist hier wichtig und nicht irgendein Standardprogramm durchzuziehen.

Passen die Präferenzen nicht zu mirund meiner Persönlichkeit,werde ich so ein Date nicht wahrnehmen.

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Die Einstellungen zu dem Thema sind ja sehr verschieden. Die meisten haben gute Gründe, warum sie "authentisch" sein wollen oder eben nicht.

Ich als Bucher habe auch keine Lust und kein Interesse, mich zu verstellen. Dazu gehört auch, Privates zu erzählen, wenn das Vertrauen da ist.

 

Von meinem Gegenüber erwarte ich, dass ich mich wohl fühlen kann.

Wenn die Chemie stimmt, dann fällt dies beiden leicht.

Wenn nicht, dann muss ja nicht gleich der Respekt (und hoffentlich auch nicht die Lust) auf der Strecke bleiben. Ich denke, ich habe schon einige Dates erlebt, wo die Chemie nicht mehr als "ok" war. Trotzdem können es schöne Stunden für mich sein. Meine Hochachtung gilt den Damen, die sich dann wegen ihrer Menschenkenntnis (und Toleranz!) ihrem Gegenüber anpassen können (oder besser: auf ihn eingehen können), ohne dass ein großer Funken überspringen muss. Ich denke, Escorts die dem Menschen mit Offenheit und Neugierde begegnen, können solche Situationen zur Zufriedenheit Aller sehr gut meistern (zu einem Top-Date gehört allerdings deutlich mehr). Die Übergänge zwischen "100% authentisch" über "nicht ganz meine Wellenlänge, aber Respekt, Neugierde und Offenheit sind gegegeben" bis zu "den kann ich nicht leiden, also 100% Show und Schleimerei" sind fließend.

 

Und ich betrachte es auch als authentisch, wenn ich merke, dass wir nicht zu 100% für einander geschaffen sind, aber die Art des Escorts mich ahnen lässt, dass sie trotzdem den Kontakt mit Männern/Menschen mag.

 

b

Bearbeitet von bluemarine
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Ein wenig "Küchenphilosophie" kann ich mir aus gegebenen Anlaß nicht verkneifen. Egomarketing ist ein deutlicher Trend, der nicht zuletzt durch die boomenden sozialen Netzwerke im Internet enormen Auftrieb bekommen hat. Der eigene Ruf, das virtuell designte Image wird für den eigenen Erfolg immer wichtiger und die Optimierung des Selbst zum wichtigen Karrierefaktor. Oft ist das, was dabei herauskommt, sogar perfekter als das Original. Aber was davon ist dann noch real? Und wie lange bleibt derjenige, der so handelt, selbst noch echt und wo beginnt die „Verkaufe“, der Bluff?

Und warum sollte das im Escort-Bereich anders sein?

 

"Eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur viel zu selten dazu. Du machst hier bald mit einem Bekanntschaft, den ich genauso wenig kenne wie du", singen Udo Lindenberg und Jan Delay in ihrem Song "Ganz anders". Die erste Hälfte des Zitats stammt aber von dem österreichisch-ungarischen Schriftsteller Ödön von Horváth und seinem Werk "Zur schönen Aussicht". Hinter der Aussage steckt letztlich der Wunsch, sich selbst besser zu (er)kennen sowie die Sehnsucht nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Der Wunsch steckt in uns allen. Und je mehr das Egomarketing zunimmt, desto größer der Wunsch - ein schönes Paradoxon.

 

Entsprechend ist wohl kaum ein Begriff in den vergangenen Jahren so oft erwähnt, erwünscht und gefordert worden, wie der, authentisch zu sein.

Doch was heißt das, authentisch zu sein? Tatsächlich empfinden viele ihr Gegenüber schon dann als glaubwürdig, wenn sich der- oder diejenige ihren eigenen Vorstellungen entsprechend verhält. Menschen mit Ecken und Kanten dagegen sind latent verdächtig etwas im Schilde zu führen. So kommt es zu der auf den ersten Blick widersprüchlichen Situation, dass am Ende diejenigen als besonders authentisch empfunden werden, die sich selbst überzeugend darstellen, d.h. über die Gabe der Selbstinzenierung verfügen.

 

Die Sozialpsychologen Michael Kernis und Brian Goldman wiederum unterscheiden vier Kriterien, die erfüllt sein müssen, damit man sich selbst als authentisch erlebt. Sich selbst als authentisch zu erleben ist die Grundvoraussetzung auf andere authentisch zu wirken.

 

Bewusstsein: Wir müssen unsere Stärken und Schwächen ebenso kennen wie unsere Gefühle und Motive, also warum wir uns so oder so verhalten. Erst durch diese Selbstreflektion sind wir in der Lage unser Handeln bewusst zu erleben und zu beeinflussen.

 

Ehrlichkeit: Leider neigen wir Menschen dazu, uns schöner zu sehen als wir sind. Sogar sprichwörtlich. So gibt es einen amüsanten Versuch von Nicholas Epley und Erin Whitchurch mit Porträtfotos und durch Photoshop geschönten Varianten. Auf die Frage, welches der Fotos die Probanden selbst zeige, entschieden sie sich jedes Mal für das aufgehübschte Foto. Sollten sie hingegen die Porträts anderer Teilnehmer identifizieren, wählten sie ohne Probleme das unbehandelte, authentische Gesicht. Traurig, aber wahr: Wer authentisch sein will, muss der Realität ins Auge blicken und auch unangenehme Rückkopplungen - seien sie optisch oder verbal - akzeptieren.

 

Konsequenz: Wer Werte hat, sollte danach handeln. Das gilt auch für einmal gesetzte Prioritäten oder für den Fall, dass man sich dadurch Nachteile einhandelt. Kaum etwas wirkt verlogener und unechter als ein Opportunist.

 

Aufrichtigkeit: Natürlich lässt sich eine zeitlang ein geschöntes Bild aufrecht erhalten. Ein bisschen Show muss sein und so. Aber nicht wenn es um Authentizität geht. Wer wahrhaftig sein will, muss die Größe zeigen, auch seine negativen Seiten zu offenbaren.

 

Authentizität beginnt immer bei sich selbst. Wer versucht, Rollen zu entsprechen, ist vielleicht beliebt, aber auch opportun und unecht. Wer nach dem Authetischen sucht, der muss allerdings auch bereit sein, Menschen mit Ecken und Kanten zu finden. Menschen, die auch dann noch glaubwürdig sind, wenn sie sich verändern und weiterentwickeln. Oder gerade deswegen.

 

Bei der Selbstinszenierung nimmt jemand eine bewusste Pose vor seinem Gegenüber ein oder übt (allgemeine) Kontrolle über das Bild aus, das (sich) von ihm gemacht wird. Gesellschaftliches Handeln wird immer inszeniert, man denke nur an das „volksnahe“ und hemdsärmlige Auftreten von Politikern im Wahlkampf. Sie benutzen dabei Strategien, die man aus dem Theater kennt wie grelles Licht, erhabene Bühnen, schwungvolle Bühnenbilder, und eine möglichst überzeugende Rhetorik, Gestik und Mimik.

Allerdings alle Menschen wollen ihr Handeln für andere ins rechte Licht rücken. Der Soziologe Erving Goffman hatte das Prinzip der alltäglichen Selbstdarstellung als Performance beschrieben: "Eine 'Darstellung' (performance) kann als die Gesamttätigkeit eines bestimmten Teilnehmers an einer bestimmten Situation definiert werden, die dazu dient, die anderen Teilnehmer in irgendeiner Weise zu beeinflussen."

 

Die Gabe, sich selbst inszenieren zu können, schließt doch keineswegs a priori aus, authentisch zu sein.

 

Bleiben wir mal bei Annas Beispiel: Auf allen Ebenen - medial, soziologisch, kulturell - suchte eine so ratlose wie verzückte Öffentlichkeit nach Erklärungen für die Lenahaftigkeit dieser Lena, auf deren schmalen Schultern mit einem Mal ein so großer Erfolg lastet. Es ist schon ein irritierender Widerspruch zwischen dem zarten Flämmchen Individualität, das Lena Meyer-Landrut verkörpert, und den unzähligen Händen, die sich darum legen, damit es nicht erlischt, und dieser Widerspruch spiegelt natürlich auch die deutsche Bewusstseinsspaltung wider:

Man möchte ja so gern anders sein - locker und flapsig wie Lena, ausdrucksstark und fragil, aber dabei ungekünstelt, vibrierend vor Energie und vor allem undeutsch - und züchtet doch diese Abweichung bestenfalls beflissen-verbissen, bis sie jeden Zauber verliert. Lena geht es nicht um Textverständlichkeit, sondern darum, Worte in Ausdrucksgebärden umzuschmelzen, und deshalb ist auch ihre Sprachbehandlung ein Beispiel für die Fähigkeit, sich ihre Lieder anzuverwandeln, ihnen den Stempel ihrer Persönlichkeit aufzudrücken, die unverkennbare Lena-Signatur. Das merkt man so recht erst, wenn man ihre Cover-Versionen mit den Originalen vergleicht. Sie imitiert eben nicht, sie interpretiert.

Lena Meyer-Landrut mag keine sonderlich gute Sängerin sein, aber sie ist eine begnadete Selbstdarstellerin. Und ein höchst authentisches Showtalent.

 

Lange Rede kurzer Sinn, es ist meiner Meinung nach ein Kompliment ohne „?“, zugesprochen zu bekommen, die Gabe zur Selbstinzenierung zu haben.

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"Echte" und nicht gemakelte Authentizität zahlt sich nicht aus;

mal ketzerisch gesprochen; weil Emotional Responding Dudes bei Non-Emotional-Responding-Dudes nicht wirklich ankommen.

Bitte unter Andrew Keen und Thierry Ehrmann nachschlagen.

 

 

dann doch lieber Josephine

"Viele Frauen sind nur auf ihren guten Ruf bedacht, die anderen werden glücklich." Josephine Baker

Bearbeitet von Ariane
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- Wie authentisch muss und darf eine Escort-Dame bei euren Dates sein?

- Was macht sie glaubwürdig und geniun?

- Oder gibt es "gewollten Schein", der euch manchmal lieber ist als die

evtl. weniger glanzvolle Wahrheit über das echte Leben der Escort-Damen?

- Wann wird charmante Schönfärberei zur kalten Lüge? (Beim Alter? Familienstand?

Bildungsniveau?...)

 

 

 

Hi Anna,

 

wer sollte/könnte das "Authentische" bei einer Escort verlangen? Wenn man ins Kino geht, dann erwartet man auch gekonnte Unterhaltung. Dass die dargebotene Story plausibel erscheint, egal, ob er im Weltraum, unterirdisch oder auf hoher See stattfindet.

 

Insofern sind gute Escorts - so denke ich mir das mal - letztlich gute Schauspielerinnen. Sie suggerieren für ein paar Stunden die Illusion als Realität.

 

Ich würde mir an Deiner Stelle über das "Kompliment" nicht weitere Gedanken machen. Es ist doch klar, welche Motivation dahinter steckt - hm?

 

Viele Grüße

 

Jetlag

Voraussagen sind schwierig - vor allem auf die Zukunft bezogen (E. Bloch).

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"Du hast die Gabe, Dich selbst zu inszenieren."

Nachdem ich ein Wochenende lang über dieses Kompliment (?) nachgedacht sowie den Hype um unsere "ungekünstelte" Grand-Prix-Gewinnerin verfolgt habe,

schießen mir einige küchenphilosophische Folgefragen durch den Kopf:

 

- Wie authentisch muss und darf eine Escort-Dame bei euren Dates sein?

- Was macht sie glaubwürdig und geniun?

- Oder gibt es "gewollten Schein", der euch manchmal lieber ist als die

evtl. weniger glanzvolle Wahrheit über das echte Leben der Escort-Damen?

- Wann wird charmante Schönfärberei zur kalten Lüge? (Beim Alter? Familienstand?

Bildungsniveau?...)

Und natürlich: Wie sehr seid ihr ihr selbst bei euren Escort-Dates?

 

Du stellt Fragen, die dir jeder unterschiedlich beantwortet - by the way, wenn jemand sich ganz stark inszeniert, wird die Person das kaum zugeben. Allerdings hast Du die Antworten für dich selbst ja anscheinend schon im Kopf, Du gibst später deine persönliche Antwort:

Nicht unbedingt, weil ich mich selbst für so super halte.

Sondern auch, weil mir eine Zweit-Identität einfach zu anstrengend wäre und mein "echtes Ich" sich immer wieder automatisch seinen Weg bahnt... (Wenn ich beim Aussteigen aus dem Taxi den Pumps verliere... im Gourmet-Restaurant doch anfange, die Rosinen aus dem Dessert zu picken...und den gesamten Inhalt der Handtasche auskippe, um die Kondome zu finden... die ich doch in den Kulturbeutel getan habe.

Beim Alter wird inzwischen meist eher das gefühlte biologische angegeben, beim Familienstand würde ich einen Partner zwar nicht verleugnen, aber jeder wie er mag. Unsexy wird es erst, wenn das aktuelle oder vergangene Beziehungsleben zum eigentlichen Hauptthema gemacht wird. Dafür bezahlt kein Kunde, von Mindfuckern (@by Ariane) vielleicht einmal abgesehen. Und Adornos Theorie der Halbbildung ist ihnen oft zwar auch nicht bekannt, eine Bildung erster Güte setzen Kunden dennoch gern voraus. Allerdings natürlich immer davon ausgehend, selbst der intelligentere zu sein.

 

Übrigens: Meine für mich schönsten Dates waren nicht bis ins Detail perfekt inszeniert/geplant. Bei einem Date hatte die Dame, bedingt durch einen Kommunikationsfehler, zuerst vor dem falschen Hotel auf mich gewartet - und es war anschließend mein wohl bestes Date.

Die kleinen Fehler machen einen Menschen doch auch eigentlich erst liebenswert und verbinden oft eher, als zu trennen.

 

Nach meiner persönlichen Überzeugung - die ich aber natürlich nicht verallgemeinern möchte - stellt der Austausch von Intimitäteneine die denkbar schlechte Bühne für Täuschungsmanöver jedweder Art dar!

 

Kurzum: wenn ich wieder mal Bock auf ein zünftiges Phantasy-Rollenspiel habe, setze ich mich an meinen selbstgebauten Spiele-PC :pc: oder greife mir die PS 3; bei einem Escortdate dagegen gelüstet es mir, die Neugier nach einer fremden, faszinierenden und interessanten weiblichen Persönlichkeit zu befriedigen und mit ihr im bestmöglichen Fall erotische Lust auszuleben - und die Erfahrung zeigt eigentlich: Das Abenteuer, einem anderen Menschen zu begegnen, ist immer dann am spannendsten, wenn die Masken eingepackt, doppelte Böden ausgebaut, gezinkte Karten im Ärmel und die Augsburger Puppenkiste verschlossen bleiben...

 

Ich würde unterstellen, dies sehen viele Kunden und Anbieterinnen im Stillen ganz anders. Ich erinnere mich noch an die famose Geschichte von marlena und dem Kunden, der in nicht allzu geheimer Mission die Welt rettete, den sie jedoch noch aus dem Alltagsleben als Schalterhengst bei der Bank/Sparkasse Ihres Vertrauens kannte. Hier stößt die Authenzität dann hart auf die (gewollte) Illusion bzw. Täuschungsmanöver, wie Du es nennst.

 

 

:clown: PS: Ich habe Adorno übrigens auch nicht gelesen, eine schlaue Freundin erzählte mal davon und jetzt konnte ich Ihn verwenden, um bildungstechnisch auf dicke Hose zu machen. :clown:

Bearbeitet von Sonnenkönig

Viel mehr Menschen müssen mit dem geistigen Existenzminimum auskommen als mit dem materiellen.

- Harold Pinter

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