Zum Inhalt springen
Liebe Mitglieder, wir haben derzeit leider technische Probleme mit dem Kalender welche wohl leider noch einige Zeit anhalten werden . Danke für die Geduld. ×

Doppelmoral


Empfohlene Beiträge

Der Brief ist ganz gut - keine Frage. Trotz alle dem sind es für mich einige Feinheiten, die zu besprechen wären. Warum schreibt sie alleine und nicht direkt im Auftrag von Hydra e.V. , bzw. warum nimmt sich nicht ein so großer, anerkannter Verein wie Hydra e.V. dieser Aufgabe an?

 

Besonders die letzte Passage im Brief empfinde ich als nicht gelungen:

 

Wenn Ihr Unternehmen tatsächlich mit dem Thema Sexarbeit nicht in Verbindung gebracht werden will, ist das für mich ein Grund, in Zukunft nicht mehr bei Ihnen einzukaufen. Vermutlich wird es einigen meiner FreundInnen und KollegInnen ebenso gehen. Ich habe wenig Lust, eine Sextoy-Firma zu unterstützen, die mich als Kundin eigentlich gar nicht haben will, und die die oben beschriebene Doppelmoral mitträgt, die wir SexarbeiterInnen aus den verschiedensten Bereichen der Gesellschaft zur Genüge kennen und satt haben.

 

Wie gesagt, offen gegen Diskriminierung vorgehen ist in Ordnung. Aber man sollte dabei sachlich bleiben. Dass "wir" Sexarbeiter die Doppelmoral satt haben, hat in einem sachlichen Brief nichts zu suchen. Das ist Opferrolle par excellence.

Warum Männer 2000 € für eine Nacht bezahlen. Der Escort Coach von Vanessa Eden. Egoistin Verlag, 352 Seiten, 14,99 €

Link zu diesem Kommentar
Wie gesagt, offen gegen Diskriminierung vorgehen ist in Ordnung. Aber man sollte dabei sachlich bleiben. Dass "wir" Sexarbeiter die Doppelmoral satt haben, hat in einem sachlichen Brief nichts zu suchen. Das ist Opferrolle par excellence.

 

Ich verstehe Deinen Punkt, aber nur, wenn eine Firma an eine andere schreibt. Dann haben persönliche Kränkungen keinen Platz.

Das ist hier aber nicht so, insofern finde ich es legitim, sich gekränkt zu zeigen: entweder, weil es der Wahrheit entspricht oder um zu dramatisieren, um eine Reaktion zu erzeugen.

 

Anyhow, das sind sensible Themen und da hat sicher jede andere Ansichten, wie man am besten vorgehen sollte. Ick find den Brief auf alle Fälle recht gelungen und bin gespannt, ob sich eine Firma nun eine Blöße gibt oder das Kind professionell schaukelt :huepfen:

 

b

Link zu diesem Kommentar

Vielleicht sollte man nicht der Firma die Schuld geben, sondern den Vorurteilen in der Gesellschaft.

 

Ich hab mal irgendwo eine Reportage über die Fun Factory gesehen und dort kam heraus, dass es Ziel des Unternehmens ist Sex-Toys aus der Schmuddelecke zu holen und sie auch "der Frau von Nebenan" schmackhaft zu machen. Wenn also die Hausfrau von nebenan, die eigentlich noch etwas verklemmt ist und sich nun endlich traut in die Fun Factory zu gehen, dann an der Kassa einen Flyer sieht, auf dem sie das Wort "Hure" groß erkennen kann, ist dies vielleicht nicht so zuträglich für das Ziel des Unternehmens und es könnte besonders die "Frau von nebenan" abschrecken, die das Unternehmen und die Sex-Toys dann in die "Huren-Ecke" stellt. Ich kann beide Seiten verstehen.

Bearbeitet von JANA
Link zu diesem Kommentar
... Ich kann beide Seiten verstehen.

 

Ich auch. Es geht jedoch nicht um Verständnis und Toleranz, sondern um Akzeptanz, darum, einem Geltungsanspruch Geltung zu verschaffen. Das ist eine bloße Machtfrage. Die Firma FF verhält sich doch im Grunde wie der Staat: Das Geld von Prostituierten nimmt sie ebenfalls gerne, aber sonst will sie ebensowenig mit ihnen zu tun haben. Im Gegensatz zum Staat scheint es bei der Firma aber eine Chance zu geben, Akzeptanz zu erzwingen. Warum also diese Chance nicht wahrnehmen?

Link zu diesem Kommentar

@ BEB

 

Natürlich kann man versuchen die Firma auf seine Seite zu bringen und zum Nachdenken anzuregen. Dennoch finde ich es nicht gerechtfertigt hier mit Doppelmoral zu argumentieren. Wenn es nun das Ziel der Firma ist, Sex-Toys vor allem für die "Frau von Nebenan" schmackhaft zu machen, dann kann ich eben verstehen, dass man diese Zielgruppe nicht mit Flyern konfrontieren will, auf dem das Wort "Hure" zu sehen ist.

Link zu diesem Kommentar
@ BEB

 

Natürlich kann man versuchen die Firma auf seine Seite zu bringen und zum Nachdenken anzuregen. Dennoch finde ich es nicht gerechtfertigt hier mit Doppelmoral zu argumentieren. Wenn es nun das Ziel der Firma ist, Sex-Toys vor allem für die "Frau von Nebenan" schmackhaft zu machen, dann kann ich eben verstehen, dass man diese Zielgruppe nicht mit Flyern konfrontieren will, auf dem das Wort "Hure" zu sehen ist.

 

Mit Doppelmoral zu argumentieren, geht schon deshalb am Kern der Sache vorbei, weil es sich für die Firma gewiß nicht um eine Moralfrage handelt. Es ist trotzdem nicht ganz ungeschickt, die Boykottandrohung ein bißchen zu verbrämen. So kann FF das Gesicht wahren. Man sollte auch reine Machtfragen nicht ausschließlich als solche zu klären versuchen. Das gehört zur Diplomatie.

Link zu diesem Kommentar
Das sich eine Firma mit Sextoys vom Sex distanziert ist ja lustig

 

Fun Factory distanziert sich nicht vom Sex. Fun Factory will scheinbar nur nicht mit Sexarbeit und Sexarbeiterinnen in Verbindung gebracht werden.

 

Das hat auch nichts mit Moral oder Doppelmoral zu. Sondern ist einfach eine Geschäftsstrategie: die Frima will offenbar ihre Toys jenseits des Bereichs der Prostitution positionieren. Und schon gar nicht im Bereich der Low Budget Prostitution.

 

Die Termini "Sexarbeit" und "Sexarbeiterin" haben ihren Ort aber gerade im Low Budget Bereich. Ich habe noch auf keiner High Class Homepage gelesen, dass da eine Dame ihre Dienste als "Sexarbeit/erin" anbietet. Da ist immer von "Geliebter auf Zeit", "Kurtisane der Moderne", "Verführung der Nacht" oder was auch immer die Rede - aber nie von Arbeit!

 

Also lasst die Firma in Ruhe. Moralgeseusel solte man sich auch sparen. Die Firma will Kohle machen und braucht einen Markt dafür. Einen gescheiten, will sagen: Käufer/innen mit (!!!) Budget!

Bearbeitet von Strunz
Link zu diesem Kommentar

Ich finde die Argumentationen hier nicht ganz schlüssig:

 

Zu Ende gedacht (was ich empfehlen würde) bedeutete das nämlich, jede Firma, die nur annähernd ihr Geld mit Escortdamen / Sexarbeiterinnen oder was auch immer verdient, sollte sich tolerant dazu bekennen. Das würde bedeuten:

 

Hotels (!!)

Autos

Schuhe

Schmuck

Kondome

Sexspielzeug

Massageöle

Kerzen

Feuerzeuge, Streichhölzer

Fetischkleidung

Dessous

Betten -und Matratzenhersteller

Kosmetikhersteller (gell, Strunz?)

 

So weit ist diese Gesellschaft leider (noch lange) nicht, denn dazu braucht es mutige Menschen, die Gegenwind ertragen können. Anfangen könnten ja mal die, die es selbst tun und nutzen, doch genau da hapert es doch schon! Homosexuelle haben die Diskriminierung weitestgehend hinter sich (vermute und hoffe ich mal). Es ist hoffentlich nur eine Frage der Zeit, wann es bei der Prostitution auch einmal annähernd so weit sein wird, sofern alle Beteiligten am selben Strang ziehen.

 

Wer wirklich Interesse daran hat, dass sich was ändert, muss erst einmal bei sich selbst anfangen - tolerant gegenüber Skeptikern sein, um sie nicht zu verschrecken - um später vertrauensvoll aufklären zu können. Zusammenarbeiten mit Sexualforschungszentren, Medien, Firmen, etc.

Bearbeitet von Vanessa

Warum Männer 2000 € für eine Nacht bezahlen. Der Escort Coach von Vanessa Eden. Egoistin Verlag, 352 Seiten, 14,99 €

Link zu diesem Kommentar
Ich verstehe Deinen Punkt, aber nur, wenn eine Firma an eine andere schreibt. Dann haben persönliche Kränkungen keinen Platz.

Das ist hier aber nicht so, insofern finde ich es legitim, sich gekränkt zu zeigen: entweder, weil es der Wahrheit entspricht oder um zu dramatisieren, um eine Reaktion zu erzeugen.

 

Anyhow, das sind sensible Themen und da hat sicher jede andere Ansichten, wie man am besten vorgehen sollte. Ick find den Brief auf alle Fälle recht gelungen und bin gespannt, ob sich eine Firma nun eine Blöße gibt oder das Kind professionell schaukelt :huepfen:

 

b

 

Ich auch. Es geht jedoch nicht um Verständnis und Toleranz, sondern um Akzeptanz, darum, einem Geltungsanspruch Geltung zu verschaffen. Das ist eine bloße Machtfrage. Die Firma FF verhält sich doch im Grunde wie der Staat: Das Geld von Prostituierten nimmt sie ebenfalls gerne, aber sonst will sie ebensowenig mit ihnen zu tun haben. Im Gegensatz zum Staat scheint es bei der Firma aber eine Chance zu geben, Akzeptanz zu erzwingen. Warum also diese Chance nicht wahrnehmen?

 

Die Kommunikationsabteilung von FF wird wahrscheinlich heute Abend schon Überstunden schieben :lach: Die werden Riesensorgen haben, dass ihnen der Markt wegbricht.

Es gibt in Deutschland ca. 400.000 Prostituierte und ca. 40 Mio Frauen, davon ca. 30 Mio im "Sexspielzeug-fähigen" Alter (Männer mal aussen vor gelassen).

Nach Adam Riese machen die Prostituierten also ca. 1,3% des Marktes aus.

 

Noch Fragen? :smile:

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

Link zu diesem Kommentar
Die Kommunikationsabteilung von FF wird wahrscheinlich heute Abend schon Überstunden schieben :lach: Die werden Riesensorgen haben, dass ihnen der Markt wegbricht.

Es gibt in Deutschland ca. 400.000 Prostituierte und ca. 40 Mio Frauen, davon ca. 30 Mio im "Sexspielzeug-fähigen" Alter (Männer mal aussen vor gelassen).

Nach Adam Riese machen die Prostituierten also ca. 1,3% des Marktes aus.

 

Noch Fragen? :smile:

 

Keine Ahnung, ob "Sexworker/innen" eine wichtige Klientel sind.

Aber wenn man Deine Rechnung erweitert: nur die Hälfte der 30 Mio Frauen trauen sich an Sexspeilzeug ran. Sexworkerinnen kaufen 3 mal mehr als normale Kundinnen. Und schon ist man bei einem "Umsatzanteil" von knapp 8% :prost:

 

Und für die Unternehmenskommunikation ist die Wichtigkeit der Klientel nicht entscheidend, ob sie darauf eingehen sollte. Ein Lapsus mit "unwichtiger" Klientel kann es einem auch mit der Wichtigen versauen.

 

Und jetzt :titten-raus:

 

b

Link zu diesem Kommentar
Keine Ahnung, ob "Sexworker/innen" eine wichtige Klientel sind.

Aber wenn man Deine Rechnung erweitert: nur die Hälfte der 30 Mio Frauen trauen sich an Sexspeilzeug ran. Sexworkerinnen kaufen 3 mal mehr als normale Kundinnen. Und schon ist man bei einem "Umsatzanteil" von knapp 8% :prost:

 

Und für die Unternehmenskommunikation ist die Wichtigkeit der Klientel nicht entscheidend, ob sie darauf eingehen sollte. Ein Lapsus mit "unwichtiger" Klientel kann es einem auch mit der Wichtigen versauen.

 

Und jetzt :titten-raus:

 

b

 

Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast :smile:

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

Link zu diesem Kommentar
Vielleicht sollte man nicht der Firma die Schuld geben, sondern den Vorurteilen in der Gesellschaft.

 

 

 

du meinst die firma hat das recht weiterhin sexarbeit - arbeiterinnen zu stigmatisieren nur weil die gesellschaft sexarbeit - arbeiterinnen stigmatsiert? fürwahr ein interessanter gedankengang . . . von der logik mal ganz abgesehen . . .

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 01:28 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 01:27 Uhr ----------

 

Die Kommunikationsabteilung von FF wird wahrscheinlich heute Abend schon Überstunden schieben :lach: Die werden Riesensorgen haben, dass ihnen der Markt wegbricht.

Es gibt in Deutschland ca. 400.000 Prostituierte und ca. 40 Mio Frauen, davon ca. 30 Mio im "Sexspielzeug-fähigen" Alter (Männer mal aussen vor gelassen).

Nach Adam Riese machen die Prostituierten also ca. 1,3% des Marktes aus.

 

Noch Fragen? :smile:

 

und diese 1,3% kann man ruhig stigmatisieren . . . oder wie darf man dieses posting verstehen . . . .

Jenseits von Gut und Böse . . .

Link zu diesem Kommentar
Es sei ausdrückliche Unternehmenspolitik der Firma Fun Factory, jegliche Berührung mit dem Thema Sexarbeit zu vermeiden.

 

du meinst die firma hat das recht weiterhin sexarbeit - arbeiterinnen zu stigmatisieren nur weil die gesellschaft sexarbeit - arbeiterinnen stigmatsiert? fürwahr ein interessanter gedankengang . . . von der logik mal ganz abgesehen . . .

 

 

und diese 1,3% kann man ruhig stigmatisieren . . . oder wie darf man dieses posting verstehen . . . .

 

 

Selbstverständlich darf ein Unternehmen sich seine Kundschaft aussuchen. Wenn Fun Factory mit Sexarbeit/erinnen nichts zu tun haben will, dann ist das eben so. Punkt.

 

Und natürlich ist das ein Akt ganz furchtbarer Diskriminierung. Die Guten ins Kröpfchen, die Schlechten ins Töpfchen. Mach' ich auch. Bei mir haben nur die schönen Frauen eine Chance. Die weniger schönen interessieren mich nicht, werden aussortiert. Diskriminierung pur! Ich steh' dazu!

 

Die Frauen machen's auch. 2000,- für 12 Stunden. Nicht verhandelbar! Das hält einem wenigstens die Hartz 4 Klientel vom Leib. Diskriminierung pur. Ich kann's nachvollziehen!

Bearbeitet von Strunz
Link zu diesem Kommentar

 

Die Frauen machen's auch. 2000,- für 12 Stunden. Nicht verhandelbar! Das hält einem wenigstens die Hartz 4 Klientel vom Leib. Diskriminierung pur. Ich kann's nachvollziehen!

 

...und Dich hoffentlich auch

 

:clown: (War nur ironisch gemeint, ansonsten habe ich Dich natürlich lieb)

Link zu diesem Kommentar

Ich finde auch, dass 1,3 % kein Grund sein sollte, Prostituierte zu diskriminieren.

 

Aber mal ganz ehrlich. Hure ist dieser typische, anerkannte Insiderbegriff unter Prostituierten. In der Gesellschaft ist Hure schlicht und ergreifend ein Schimpfwort. Ob es so klug ist, Flyer mit dem großen Schlagwort "Hure" drucken zu lassen, sei mal dahin gestellt.

 

Die Aussage der Verkäuferin, die Firma wolle nichts mit dieser Klientel Frau zu tun haben, empfinde ich als äußerst dumm. Das hat ihr Chef wohl so gesagt, selbstverständlich aber, ohne dass sie diese Information so platt nach außen weiter geben soll.

 

Deshalb meine ich wirklich, es wäre Aufgabe von Hydra e.V. (oder einer anderen Organisation) gewesen, sich hier einzusetzen.

 

Wäre das einem Schwulen, Behinderten oder Ausländer passiert, sähen die Reaktionen nämlich anders aus. Das wäre schon längst in der Presse gelandet.

Warum Männer 2000 € für eine Nacht bezahlen. Der Escort Coach von Vanessa Eden. Egoistin Verlag, 352 Seiten, 14,99 €

Link zu diesem Kommentar
Ich finde auch, dass 1,3 % kein Grund sein sollte, Prostituierte zu diskriminieren.

 

Das ist ja wohl unabhängig von Prozentzahlen, klar!

 

Aber mal ganz ehrlich. Hure ist dieser typische, anerkannte Insiderbegriff unter Prostituierten. In der Gesellschaft ist Hure schlicht und ergreifend ein Schimpfwort. Ob es so klug ist, Flyer mit dem großen Schlagwort "Hure" drucken zu lassen, sei mal dahin gestellt.

 

Sehe ich auch so, es ist eben die Frage, "Holzhammer" oder behutsam. Zumal da mit dem Begriff "Hure" auch noch die gute alte "Nigger" Thematik Wiederauferstehung feiert. Wer darfs (aus Gründen der political correctness) sagen, und wer nicht.

 

Die Aussage der Verkäuferin, die Firma wolle nichts mit dieser Klientel Frau zu tun haben, empfinde ich als äußerst dumm. Das hat ihr Chef wohl so gesagt, selbstverständlich aber, ohne dass sie diese Information so platt nach außen weiter geben soll.

 

Auch hierbei stellt sich mir die Frage, ob der Chef bzw. die Geschäftsführung das in dieser Plattheit so tatsächlich meint. Möglicherweise möchte man nicht GENERELL öffentlich in Verbindung gebracht werden, eben weil man aus der "Schmuddelecke" einen Weg hinaus sucht, und hier einen Weg für Sextoys sieht, aber (noch) nicht für Prostitution. Und mal ganz offen, der Teil der Prostitution, in welchem sich die Diskutanten hier tummeln, es ist doch geradezu ein Elfenbeinturm, und der "Volumenbereich" des P6 IST noch in einer "Schmuddelecke", womit ich Armutsprostitution und Beschaffungsprostitution meine, wo es nach wie vor geradezu unhaltbare Zustände geben dürfte. Dieser "Volumenbereich" ist vermutlich und auch nicht ganz zu Unrecht im Focus der "Öffentlichkeit", wobei da erheblich größerer akuter Handlungsbedarf, als im Escortbereich, bestehen dürfte.

 

Wenn ich mal so ganz unbefangen mich selbst reflektiere, mir persönlich würde es definitiv leichter fallen auch öffentlich dazu zu stehen, dass ich ONs und WE im Escortbereich habe, als öffentlich einzuräumen, dass ich eine Frau für 0,5h zur reinen "Druckentlastung" benutze (wenn ichs denn tun würde). Ein reines Bauchgefühl. Distanziere ich mich jetzt, oder diskriminiere gar? Gerne ganz offene Kommentare hierzu!

 

Deshalb meine ich wirklich, es wäre Aufgabe von Hydra e.V. (oder einer anderen Organisation) gewesen, sich hier einzusetzen.

 

Ganz genau. (Starke) Orgas können meist (nicht immer, klar) besser etwas bewegen. Deswegen wundert mich auch etwas die starke Fragmentierung der Orgas in diesem Bereich, der Anlauf einen Bundesverband zu schaffen, hat ja wohl keine effektiven Ergebnisse gezeitigt (außer tiefe Frustration der Initiatoren). Hier müssen sich m.E. die Protagonisten mal wirklich ganz kräftig selbst an die Nase fassen.

 

Wäre das einem Schwulen, Behinderten oder Ausländer passiert, sähen die Reaktionen nämlich anders aus. Das wäre schon längst in der Presse gelandet.

 

Letztgenanntes ist aber auch nicht so ganz einfach zu betrachten. Wie wäre es denn wohl, wenn die katholische Kirche einen Flyer, womöglich gegen Abtreibung, hätte auslegen wollen? Und die Verkäuferin gesagt hätte, man wolle mit Religionsgemeinschaften in dieser Form nix zu tun haben? Auch diesbezüglich gibt es sicherlich klare Anweisungen der FF GL. Wäre das auch Diskriminierung? Der Katholiken, die vermutlich mehr als 1,3% der Kunden ausmachen?

Bearbeitet von nolensvolens
Link zu diesem Kommentar

Der Thread ist wieder ein schönes Beispiel, wie ein eigentlich recht einfacher Sachverhalt mit weltfremden Beispielen zugelabert wird..natürlich ist die Haltung der Geschäftsleitung diskriminierend, nicht wegen des Flyers, der nicht ausgelegt werden durfte, sondern wegen der Haltung als Vibratorhersteller nicht mit Pay6 in Verbindung gebracht werden zu wollen..Wollen die die Teile zum Kuchenteigrühren verkaufen, oder wie...:oha:

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

Link zu diesem Kommentar
Der Thread ist wieder ein schönes Beispiel, wie ein eigentlich recht einfacher Sachverhalt mit weltfremden Beispielen zugelabert wird..natürlich ist die Haltung der Geschäftsleitung diskriminierend, nicht wegen des Flyers, der nicht ausgelegt werden durfte, sondern wegen der Haltung als Vibratorhersteller nicht mit Pay6 in Verbindung gebracht werden zu wollen..Wollen die die Teile zum Kuchenteigrühren verkaufen, oder wie...:oha:

 

Ja es ist ein sehr schönes Beispiel.

 

Nämlich dafür, dass das Meiste im Leben nicht einfach ist, wenn man erst einmal anfängt darüber nachzudenken und zu analysieren. Es ist ein weit verbreiteter Trugschluss, dass (scheinbar) einfache Resultate auch das Ergebnis einfacher Betrachtungen oder Analysen sind. Genau das Gegenteil ist meist der Fall. Was nicht ausschließt, dass das Ergebnis das gleiche, wie bei einfacher Betrachtung sein kann. Oftmals ists jedoch anders.

 

Dein Statement geht m.E. allein schon deshalb fehl, weil Du annimmst, dass das, was irgendeine Verkäuferin sagt, tatsächlich 1:1 Geschäftsphilosophie der GL ist. Sie ist weder in Unternehmenskommunikation geschult, noch will sie sich vermutlich überhaupt mit solcher Thematik intellektuell auseinandersetzen. Sie wollte wohl hauptsächlich eine lästige Situation schnell los werden. Und nichts falsch machen. Wer "nein" sagt in solcher Situation macht (vordergründig) nichts falsch.

Bearbeitet von nolensvolens
Link zu diesem Kommentar
Der Thread ist wieder ein schönes Beispiel, wie ein eigentlich recht einfacher Sachverhalt mit weltfremden Beispielen zugelabert wird..natürlich ist die Haltung der Geschäftsleitung diskriminierend, nicht wegen des Flyers, der nicht ausgelegt werden durfte, sondern wegen der Haltung als Vibratorhersteller nicht mit Pay6 in Verbindung gebracht werden zu wollen..Wollen die die Teile zum Kuchenteigrühren verkaufen, oder wie...:oha:

 

:lach::smile:

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

Link zu diesem Kommentar
Ja es ist ein sehr schönes Beispiel.

 

Nämlich dafür, dass das Meiste im Leben nicht einfach ist, wenn man erst einmal anfängt darüber nachzudenken und zu analysieren. Es ist ein weit verbreiteter Trugschluss, dass (scheinbar) einfache Resultate auch das Ergebnis einfacher Betrachtungen oder Analysen sind. Genau das Gegenteil ist meist der Fall. Was nicht ausschließt, dass das Ergebnis das gleiche, wie bei einfacher Betrachtung sein kann. Oftmals ists jedoch anders.

 

Dein Statement geht m.E. allein schon deshalb fehl, weil Du annimmst, dass das, was irgendeine Verkäuferin etwas sagt, tatsächlich 1:1 Geschäftsphilosophie der GL ist. Sie ist weder in Unternehmenskommunikation geschult, noch will sie sich vermutlich überhaupt mit solcher Thematik intellektuell auseinandersetzen will. Sie wollte wohl hauptsächlich eine lästige Situation schnell los werden.

 

Ich gestehe Dir das als Berufskrankheit zu, jakob, dass Du einfache Sachverhalte erst einmal verkomplizieren musst, um dann zu einem einfachen Ergebnis zu kommen...davon lebt unser Rechtssystem und eine Heerschar von Anwälten und Beratern...

 

Wie Du bereits weiter oben lesen konntest, stand da geschrieben - und zwar von berufenerer Seite als von meiner - dass die pay6-feindliche Tendenz nicht der Verkäuferin anzulasten ist sondern eine wohl schon bekannte Haltung der Geschäftsführung ist.

 

Jetzt kannst Du natürlich über die Verkäuferin räsonieren, aber nachdem Du nicht dabei warst und sie wahrscheinlich nicht kennst, bleiben da nur Vermutungen. Der Erkenntnisgewinn ist gleich 0.

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

Link zu diesem Kommentar

Dem kann ich nicht folgen, Bayernbulle. Versuch mal als Prostituierte deine Flyer in x-beliebigen Geschäften auszulegen. Von sämtlichen Veranstaltungen wirst Du Flyer finden, nur von Bordellbetrieben / Escortagenturen nicht. Und warum nicht?

 

Sind alle diese Menschen anti-Huren eingestellt oder achten sie einfach nur auf ihre empfindliche Kundschaft? Warum erwartet man gerade von FunFactory Toleranz und schon fast ein Geständnis, wenn nicht gleichzeitig auch von sämtlichen Hotelketten, Betten- und Matratzenherstellern, Dessousfirmen, usw.?

 

Nicht einmal Google (!) schaltet mehr Anzeigen für Huren! Geht da wer auf die Barrikaden und nutzt deshalb Google nicht mehr?!

 

Ich bin der Meinung, es müsste eine Organisation von Prostituierten geben, die sich ganz speziell solchen Themen widmet. Hydra e.V. und andere scheinen wohl mit anderen Dingen beschäftigt zu sein.

 

Meine Erfahrung mit den Medien und dadurch auch mit der Gesellschaft war nicht nur umfangreich, sondern auch eindeutig:

 

Auch ich bin dafür, gegen eindeutige Diskriminierung sachlich vorzugehen. Doch sachliches Vorgehen bedeutet nicht zwingend gleich Vorwürfe, sondern in erster Linie Aufklärung. Vorurteile bestehen zum größten Teil aus Angst und Unkenntnis. Ich konnte in Bayreuth viele Menschen noch für mich gewinnen, indem ich ihnen ihre Unsicherheit nahm. Auch ich durfte sie für ihre Haltung nicht diskriminieren, sondern musste erst einmal Verständnis für ihre Ablehnung aufbringen! Erst so kam man wieder auf mich zu und es konnte eine aufschlussreiche Kommunikation stattfinden.

 

Von großen Firmen erwartet man vielleicht mehr Aufgeklärtheit. Aber oft sitzt auch dort nur ein kleinbürgerlicher Familienvater hinter seinem Schreibtisch, der nicht weiß, wie mit diesem Thema umzugehen ist. Immerhin ist Prostitution in sämtlichen angrenzenden EU-Ländern bereits verboten oder zumindest versteckt.

 

Weiter finde ich es auch nicht richtig, jede Form von Sexualität mit Prostitution gleichzusetzen. Das kann etwas damit zu tun haben, muss aber nicht. Und wenn die Zielgruppe von FunFactory das Ehepaar ist, kann man dann nicht nachvollziehen, dass die Ehefrau keine Lust hat, bei einem evtl. emotionalen Einkauf wie diesem, einen Hurenflyer vorzufinden?!

 

Oder wie würden eure Ehefrauen das sehen? Warum erwartet man von einer Firma Toleranz im höchsten Maße, wenn man in seiner eigenen kleinen Welt nicht zu dieser bedingungslosen und evtl. (geschäfts)schädigenden Offenheit bereit ist?

 

btw. hier wird über den Boss einer Firma geredet, der etwas gesagt haben soll. Ob er es tatsächlich getan hat, weiß keiner hier.

 

Ich bin der Meinung, es ist die Arbeit, die Prostituierte zu leisten haben, wenn sie an diesem Bild wirklich etwas verändern wollen! Sie können nicht erwarten, dass sich die Welt von selbst aufklärt.

Warum Männer 2000 € für eine Nacht bezahlen. Der Escort Coach von Vanessa Eden. Egoistin Verlag, 352 Seiten, 14,99 €

Link zu diesem Kommentar
Dein Statement geht m.E. allein schon deshalb fehl, weil Du annimmst, dass das, was irgendeine Verkäuferin sagt, tatsächlich 1:1 Geschäftsphilosophie der GL ist. Sie ist weder in Unternehmenskommunikation geschult, noch will sie sich vermutlich überhaupt mit solcher Thematik intellektuell auseinandersetzen. Sie wollte wohl hauptsächlich eine lästige Situation schnell los werden. Und nichts falsch machen. Wer "nein" sagt in solcher Situation macht (vordergründig) nichts falsch.

 

@ Jakob:

 

Ich verweise auf Post Nr. 10. Ariane schrieb: "Was die Mitarbeiterin betrifft; es gibt mehrere Mitarbeiterinnen der FF, die alle das gleiche sagen und sich auf die Firmenphilosophie berufen, also kein Hirngespinst einer einzelnen Verkäuferin."

You only live once

Link zu diesem Kommentar
btw. hier wird über den Boss einer Firma geredet, der etwas gesagt haben soll. Ob er es tatsächlich getan hat, weiß keiner hier.

 

Ich habe gerade mal einen Schnellswitch durch die Homepage der Firma gemacht. Was hier bspw. zur "Philosophie" (http://www.funfactory.de/de/index.php?inhaltid=9&umenuid=9&tmenuid=1&?inhaltid=1&tmenuid=1&) ausgeführt wird - dazu wäre die allzu enge Referenzierung auf Hure und PaySex und Sexarbeit (!) absolut kontraproduktiv.

 

Fun Factory setzt auf Fun - nicht auf Arbeit. Die wären doch bescheuert, wenn Sie in ihrem neuen (wie es scheint: stylishen) Store in Berlin Mitte - der hat offenbar gerade den "red dot award: communication design 2010“ gewonnen hat (http://www.funfactory.de/de/news.php?inhaltid=4&tmenuid=4&) - Werbeflyer auslegen würden, auf denen in großen Lettern HURE steht. Noch dazu von Hydra - dem neunköpfigen schlangenähnlichen Ungeheuer.

Link zu diesem Kommentar
Dem kann ich nicht folgen, Bayernbulle.

 

DAS wundert mich nicht Vanessa, weil Du es wieder auf den Flyer fokussierst.

 

Sind alle diese Menschen anti-Huren eingestellt oder achten sie einfach nur auf ihre empfindliche Kundschaft?

 

Du denkst also ein Gastwirt, der überwiegend rassistische Gäste hat, sollte der Kundschaft keinen dunkelhäutigen Gast zumuten..etwas merkwürdig finde ich.

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

Link zu diesem Kommentar

Dein Kommentar

Sie schreibst als Gast. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.



Unser Support Team

Neue Beiträge

Neue Galerie Einträge

Über uns

Seit über 10 Jahren ist MC-Escort die grösste deutschsprachige Escort Community. Wir bieten Kunden und Anbietern eine Plattform um sich gegenseitig auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.

mc-banner-klein.png

Kontakt

  Raingärten 1, 79780 Stühlingen, Deutschland

  info@mc-escort.de

  +49(7744)929832 KEINE AGENTUR - WIR VERMITTELN KEINE DAMEN!

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert um dein Nutzer Erlebnis auf dieser Webseite zu verbessern. Du kannst deine Cookie Einstellungen anpassen, ansonsten nehmen wir an dass es für dich in Ordnung ist deinen Besuch fortzusetzen.