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Tragen die Prostituierten zur Entstigmatisierung bei?


Wulf

Empfohlene Beiträge

Im Thread zum Thema "Fun Factory" wird die Stigmatisierung kontrovers diskutiert. Diese Beiträge und insbesondere der von Jakob:

 

"Genau das, was ich oben von Dir zitiert habe, darum geht es. Nicht Du, nicht ich, nicht Vanessa, oder sonstwer hier sind die Zielgruppe solcher Infomaterialien. Sondern eben diejenigen Leute, die zumindest unterbewußt, oft auch offen, Vorbehalte haben. Auf DIESE Leute muss die Sprache solcher Materialien abgestellt sein.

 

Dass sich "innere Kreise" einer Gruppe selbst auf die Schultern klopfen, wie Resentiment-frei sie seien, mag eine schöne und selbstbestätigende Sache sein. Aber die bereits Überzeugten muss man nicht noch überzeugen. Es sind die "Außenstehenden", die angesprochen und "mitgenommen" (hasse eigentlich diesen Schwafelausdruck, hier passt er aber mal) werden müssen. "

 

und der von Dennis:

 

"viele der sexworkerinnen stehen zu ihrem job wie auch zu einer entsprechenden bezeichnung sei es hure, escort oder prostituierte. selbst im prostg wird diese bezeichnung verwendet."

haben mich veranlasst, dieses Thema hier aufzumachen.

 

Nehmen wir also das Beispiel des Briefes an Fun Factory.

 

Die Briefschreiberin benutzt einen Nick.

Die Threaderstellerin hier retouchiert ihr Gesicht und benutzt einen Nick.

Die, die sich hier empören, benutzen einen Nick.

 

Ich denke, das trägt nicht unbedingt zur Entstigmatisierung der Prostitution bei. Es hilft eben nicht, nur reaktiv in der "Ecke" zu verharren und sich zu empören und zu hoffen, dass die Situation sich von selbst verbessert.

Da bedarf es schon einer aktiven und vor allem angepassten (s. Jakob) und konstruktiven Vorgehensweise.

 

Und solange, wie sich die Prostituierten kein Gesicht geben (im wahrsten Sinne des Wortes) wird sich an der Situation auch nichts verändern.

Manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass viele Prostituierte selbst diese Veränderung auch gar nicht wollen?

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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Das ist unter anderem ein Umkehrschluss.

 

Sicher hilf tes mit zur Entstigmatisierung, wenn einige ihr Gesicht zeigen. Aber dies ist auch ein kleiner Teufelskreis.

 

Die meisten Anbieterinnen machen diesen Job in einer, auch altersbedingtem, Abschnitt ihres Lebens. Mit dem Gesicht zeigen verschliessen sie dann viele Wege in einen "normalen" bürgerlichen Beruf.

 

Wir haben schon die unterschiedliche Qualität von Medienpräsenz diskutiert, die Probleme für die Bucher, die eine Dame mit bekanntem Gesicht nicht buchen würden etc.

 

Es ist zu einfach, der stigmatisierten Gruppe den schwarzen Peter zuzuschieben, sollen sie gefälligst selbst aktiv werden. Wie wäre es wenn mehr Konsumenten Gesicht zeigen?

 

Jede öffentliche Diskussion und jeder Medienbeitrag (egal welcher Qualität) bringt ein kleines bisschen Normalisierung und Selbstverständlichkeit in die Gesellschaft.

 

Ich erinnere mich noch an den ersten Vorstoss von Noblesse mit TV Berlin, den Sternbericht etc etc.

 

All diese Aktivitäten, auch der Vorstoss bei fun factory bringt in der (begrenzten) Öffentlichkeit zumindest Anstösse.

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Wenn nur wenige ihr Gesicht zeigen, dann ist an deinem Argument etwas dran. Wenn aber alle ihr Gesicht zeigen, dann eben nicht mehr.

 

Die Einstellung von vielen Prostituierten lässt sich auch charakterisieren mit:

 

"Wasch mir den Pelz - aber mach mich nicht nass."

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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hmm, surfer, wie wäre es, wenn du uns dann auch mal dein gesicht zeigst, und außerdem dein profil ordentlich ausfüllst, damit irgendwie ein gleichstand erreicht wird?

 

hast du schonmal auch nur eine sekunde darüber nachgedacht, was uns blüht, wenn wir z.b. von nachbarn, familie usw. erkannt werden? anscheinend nicht.

 

lg lucy

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@surfer

 

Deine resumierende Frage hat Ähnlichkeit mit der nach der Henne und dem Ei. Denn ein Stigma ist sicherlich da. Wenn diesem Stigma sozusagen Gesichter gegeben werden, in Deinem Sinne, dann sind diese Gesichter zunächst einmal ebenfalls stigmatisiert, und zwar solange, wie das Stigma noch weiter existiert. Wer von den Damen möchte sich so etwas wohl antun? Vor allem, wenn sie ansonsten in einem bürgerlichen sozialen Umfeld eingebettet sind und sich darin sogar im Wesentlichen wohl fühlen? Zumal der Prozess nicht nur langwierig, sondern auch nicht-geradlinig sein kann?

 

Nehmen wir als Beispiel die der maghrebinischen Musikrichtung Rai zu Grunde liegende Bewegung. Ich wähle diese, weil dabei Sexualität, auch und gerade von Frauen, in der islamischen Gesellschaft thematisiert wird. In den 20ern des letzten Jahrhunderts war eine liberale Blütezeit, auch des Rai, es wurde auch über Sexualität gesungen, das wohlgemerkt in einer islamischen Gesellschaft. Bekannteste Protagonistin ist Cheikha Rimitti. Es war auch geradezu ein Affront gegen die Konservativen (gegen die Franzosen sowieso, aber das ist ein wieder anderes Thema), allein schon dass Frauen plötzlich die Flöte spielten (ja ich weiss, für uns eine Kuriosität, die zu Schmunzeln anregt). Die Rai Bewegung wurde dann später wieder unterdrückt, zunächst von den Kriegsmächten, später von den algerischen Marxisten, eben weil sie sozusagen aufsässig liberal, politisch sowie auch sexuell, war. Von den islamischen Fundamentalisten sowieso dauernd bekämpft aus offensichtlichen Gründen und auch eine Reihe von Protagonisten wurden von Fundamentalisten umgebracht. Erst wieder in der jüngeren Vergangenheit und wieder liberaleren politischen Strömungen hat die Bewegung wieder Auftrieb erhalten, beispielsweise durch Khaled. Was will ich mit diesem Beispiel sagen? Alle jene, die in der Rai Bewegung den Kopf hochgehalten waren, sind das Risiko eingegangen, wenn nicht sogleich, so doch vielleicht später unter geänderten politischen/gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verfolgt zu werden. Solche Risiken gehen aber nur Menschen mit einem beachtlichen Sendungsbewußtsein ein. Das kann man nicht allgemein von einer ganzen Gruppe erwarten. Es braucht Gallionsfiguren. Die sich der persönlichen Risiken wohl bewusst sind und auch bereit sind, diese in Kauf zu nehmen.

 

Ebensogut könnte von Dir auch die auch die Frage gestellt werden, ob es nicht auch Aufgabe der Männer sein könnte, bei einer Entstigmatisierung mitzuwirken. Durch eben die Schritte, die Du bezüglich der Frauen anmahnst. Wer traut sich?

Bearbeitet von nolensvolens
Typo, falls jemand nach Cheikha Rimitti googeln will ;-)
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Wenn nur wenige ihr Gesicht zeigen, dann ist an deinem Argument etwas dran. Wenn aber alle ihr Gesicht zeigen, dann eben nicht mehr.

 

Die Einstellung von vielen Prostituierten lässt sich auch charakterisieren mit:

 

"Wasch mir den Pelz - aber mach mich nicht nass."

 

Ungefähr so als wenn der Verein der anonymen Alkoholiker alle seine Mitglieder mit Gesicht im Internet zeigen würde!

 

 

P.S.: 400.000 Prostituirte haben ungefähr 4.000.000 Kunden! Bitte um Gesichter der Kunden...

Bearbeitet von alfder
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Man kann sich doch nicht darüber beschweren, dass ein Unternehmen wie die Fun Factory nichts mit Sexarbeit zu tun haben will und sich dann aber selbst nicht öffentlich dazu bekennen! Das nenne ich Doppelmoral!

 

Welcher von den männlichen Usern, die sich über das Verhalten der Fun Factory empört haben, trägt denn seinen Teil zur Entstigmatisierung bei?

 

Wie viele Kunden stehen denn tatsächlich dazu, die Dienste von Prostituierten zu beanspruchen? Und damit meine ich jetzt nicht den Austausch mit Gleichgesinnten in Foren. Wer sagt denn schon zu seiner Arbeitskollegin/seinem Arbeitskollegen "heute Abend gehe ich zu einer Prostituierten" genauso wie man sagen würde "heute Abend gehe ich zur Massage/ins Fitnesscenter"? Sogar bei den Anbieterinnen selbst sind doch viele Männer vorsichtig, wenn nicht sogar skeptisch. Wie viele Kunden geben bei einer Buchung denn tatsächlich ihren richtigen Vor- und Zunamen an? Und dann beschwert man sich darüber, dass die Fun Factory mit Sexarbeit nichts zu tun haben will?!

 

Und die Damen, die ihr Gesicht nicht zeigen und nicht mit ihrem Realnamen im Internet auftreten, sollten sich über die Fun Factory auch nicht beschweren. Genauso wie viele Damen negative Konsequenzen befürchten müssen, wenn sie sich "outen", befürchtet die Fun Factory eben auch negative Konsequenzen. Diese negativen Konsequenzen können sein, dass das Unternehmen mit Sexarbeit in Verbindung gebracht wird und dass die anderen Kundinnen davon abgeschreckt werden und dort nicht mehr einkaufen!

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Wenn nur wenige ihr Gesicht zeigen, dann ist an deinem Argument etwas dran. Wenn aber alle ihr Gesicht zeigen, dann eben nicht mehr.

 

Die Einstellung von vielen Prostituierten lässt sich auch charakterisieren mit:

 

"Wasch mir den Pelz - aber mach mich nicht nass."

 

IMHO zu kurz gedacht, werter Surfer.... Denke, das untere passt als Antwort auch zu hierzu.

 

 

Dies ist m.E. keine Frage der "Emanzipation" , sondern schlicht eine Frage der persönlichen Sicherheit !!

 

Wie wir in vielen Diskussionen zu "Mindfucking" , "Stalking", psychischer und physischer Gewalt gegen Frauen herausgearbeitet haben, tragen die Damen hier letztendlich ihre Haut zu Markte und nicht jedem der werten Anfrager und Bucher in der weiten Paysexwelt ist das klar bzw. verhält sich integer.

 

Dass da jemand seinen persönlichen bereich abschirmen will und dies mit Schutzmassnahmen wie Künstlernamen und Gesichtsverschleierung raelisiert, findet mein vollstes Verständnis.

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@ Asfa

 

das ist sicher richtig, doch wer groß ausruft, andere anklagt und sich beschwert, der sollte doch erst einmal bei sich anfangen, oder?

 

Man kann doch nicht im Ernst von der ganzen Welt eine Veränderung der Haltung erwarten und selbst nicht bereit sein, etwas dazu zu geben?!

 

Es wird Frauen geben müssen (!!), die ihr Gesicht in die Kamera halten und mit den Leuten da draussen sprechen - die, um die es geht, die, die erreicht werden wollen. Was nützt es denn, in Insiderforen sein Leid zu klagen? (Habe ich an anderer Stelle irgendwo schon mal geschrieben)

 

Wenn es keine mutigen Frauen gibt, die aufstehen und Tacheles reden mit ihrem Gesicht und allem Gegenwind, wird sich nie was ändern.

 

Ich selbst würde einer Frau in dieser Zeit auch nicht dazu raten - sofern sie in welcher Weise auch immer abhängig ist, diesen Job völlig offen auszuüben. Das wäre verantwortungslos in dieser Gesellschaft. Aber unterscheiden sollte man trotz alle dem.

 

Die Schwulen haben es geschafft! Und mal ganz ehrlich - wie sähe so ein Christopher Street Day aus, wenn dort alle mit Masken herumlaufen würden?

 

Ich sehe das ähnlich wie Surfer und Jana. Klar ist, dass in unserer Gesellschaft ein Outing (noch) einigermaßen schädlich sein kann. Gerade deshalb, wundert mich das Anprangern einer Firma, wenn man selbst nicht bereit ist, in die Schlangengrube zu springen. Das geht sich nicht aus!

Bearbeitet von Vanessa
typo

Warum Männer 2000 € für eine Nacht bezahlen. Der Escort Coach von Vanessa Eden. Egoistin Verlag, 352 Seiten, 14,99 €

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Man kann sich doch nicht darüber beschweren, dass ein Unternehmen wie die Fun Factory nichts mit Sexarbeit zu tun haben will und sich dann aber selbst nicht öffentlich dazu bekennen! Das nenne ich Doppelmoral!

 

Welcher von den männlichen Usern, die sich über das Verhalten der Fun Factory empört haben, trägt denn seinen Teil zur Entstigmatisierung bei?

 

Wie viele Kunden stehen denn tatsächlich dazu, die Dienste von Prostituierten zu beanspruchen? Und damit meine ich jetzt nicht den Austausch mit Gleichgesinnten in Foren. Wer sagt denn schon zu seiner Arbeitskollegin/seinem Arbeitskollegen "heute Abend gehe ich zu einer Prostituierten" genauso wie man sagen würde "heute Abend gehe ich zur Massage/ins Fitnesscenter"? Sogar bei den Anbieterinnen selbst sind doch viele Männer vorsichtig, wenn nicht sogar skeptisch. Wie viele Kunden geben bei einer Buchung denn tatsächlich ihren richtigen Vor- und Zunamen an? Und dann beschwert man sich darüber, dass die Fun Factory mit Sexarbeit nichts zu tun haben will?!

 

Und die Damen, die ihr Gesicht nicht zeigen und nicht mit ihrem Realnamen im Internet auftreten, sollten sich über die Fun Factory auch nicht beschweren. Genauso wie viele Damen negative Konsequenzen befürchten müssen, wenn sie sich "outen", befürchtet die Fun Factory eben auch negative Konsequenzen. Diese negativen Konsequenzen können sein, dass das Unternehmen mit Sexarbeit in Verbindung gebracht wird und dass die anderen Kundinnen davon abgeschreckt werden und dort nicht mehr einkaufen!

 

Du hast recht. Aber was tun?

 

Nur ein denkbares Beispiel einer "behutsamen" Herangehensweise. Wenn Mann eine Frau aus dem P6 Bereich kennt und weiss, dass sie sozial sehr engagiert ist, dann kann in Gesprächen zu sozialen Themen durchaus angesprochen werden, dass Mann zu seinem Bekanntenkreis eine Frau zählt, die sehr stark engagiert ist und "interessanterweise" ihr Geld im P6 Bereich verdient (natürlich ohne Namensnennung). Damit hätte man schon sehr viel transportiert: 1) dass Mann solche Kontakte überhaupt hat, 2) dass diese Kontakte nicht-sexuell sein können (wieso auch nicht), 3)dass Mann das selbst auch mit Wertschätzung der Dame gegenüber verbindet, und 4) dass P6 überhaupt thematisierbar ist bzw. sein sollte.

 

Dies war ein theoretisches Beispiel brauchbarer Kommunikationsstrategien, ich habs in anderer Variante, die hier nix zur Sache tut, schon ausprobiert, Mann stößt keineswegs auf Ablehnung, offene schon gar nicht. Vielmehr durchaus auf Interesse. Gesprächsstoff hat man allemal geschaffen.

 

P.S.: ich rede von Gesprächen realer Personen, die sich real und mit Namen kennen.

Bearbeitet von nolensvolens
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Man kann sich doch nicht darüber beschweren, dass ein Unternehmen wie die Fun Factory nichts mit Sexarbeit zu tun haben will und sich dann aber selbst nicht öffentlich dazu bekennen! Das nenne ich Doppelmoral!

 

Welcher von den männlichen Usern, die sich über das Verhalten der Fun Factory empört haben, trägt denn seinen Teil zur Entstigmatisierung bei?

 

Wie viele Kunden stehen denn tatsächlich dazu, die Dienste von Prostituierten zu beanspruchen? Und damit meine ich jetzt nicht den Austausch mit Gleichgesinnten in Foren. Wer sagt denn schon zu seiner Arbeitskollegin/seinem Arbeitskollegen "heute Abend gehe ich zu einer Prostituierten" genauso wie man sagen würde "heute Abend gehe ich zur Massage/ins Fitnesscenter"? Sogar bei den Anbieterinnen selbst sind doch viele Männer vorsichtig, wenn nicht sogar skeptisch. Wie viele Kunden geben bei einer Buchung denn tatsächlich ihren richtigen Vor- und Zunamen an? Und dann beschwert man sich darüber, dass die Fun Factory mit Sexarbeit nichts zu tun haben will?!

 

Und die Damen, die ihr Gesicht nicht zeigen und nicht mit ihrem Realnamen im Internet auftreten, sollten sich über die Fun Factory auch nicht beschweren. Genauso wie viele Damen negative Konsequenzen befürchten müssen, wenn sie sich "outen", befürchtet die Fun Factory eben auch negative Konsequenzen. Diese negativen Konsequenzen können sein, dass das Unternehmen mit Sexarbeit in Verbindung gebracht wird und dass die anderen Kundinnen davon abgeschreckt werden und dort nicht mehr einkaufen!

 

Liebe Jana,

 

 

du glaubst gar nicht, wie viele Herren sich das untereinander mitteilen, wenn sie zu einer Dame gehen.....nur in Männerkreisen heißt sowas vielfach: "Ich geh heut ins Puff...." Und dass Männer vielfach vielleicht nicht ihren richtigen Realnamen angeben, hat nach meiner Meinung nichts damit zu tun, dass sie nicht mit Sexarbeit in Verbindung gebracht werden wollen, sondern hat ganz andere Gründe.....

Ich glaube, ein Mann will von einer Frau das gleiche, wie eine Frau von einem Mann: Respekt.

 

Clint Eastwood

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@surfer

 

Deine resumierende Frage hat Ähnlichkeit mit der nach der Henne und dem Ei. Denn ein Stigma ist sicherlich da. Wenn diesem Stigma sozusagen Gesichter gegeben werden, in Deinem Sinne, dann sind diese Gesichter zunächst einmal ebenfalls stigmatisiert, und zwar solange, wie das Stigma noch weiter existiert. Wer von den Damen möchte sich so etwas wohl antun? Vor allem, wenn sie ansonsten in einem bürgerlichen sozialen Umfeld eingebettet sind und sich darin sogar im Wesentlichen wohl fühlen? Zumal der Prozess nicht nur langwierig, sondern auch nicht-geradlinig sein kann?

 

Aber genau das ist doch der Punkt. Deshalb schrieb ich als letzten Satz: ...dass viele Prostituierte selbst diese Veränderung auch gar nicht wollen?

 

Und das wäre dann eine ganz andere Diskussion!

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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@ Asfa

 

das ist sicher richtig, doch wer groß ausruft, andere anklagt und sich beschwert, der sollte doch erst einmal bei sich anfangen, oder?

 

Man kann doch nicht im Ernst von der ganzen Welt eine Veränderung der Haltung erwarten und selbst nicht bereit sein, etwas dazu zu geben?!

 

Es wird Frauen geben müssen (!!), die ihr Gesicht in die Kamera halten und mit den Leuten da draussen sprechen - die, um die es geht, die, die erreicht werden wollen. Was nützt es denn, in Insiderforen sein Leid zu klagen? (Habe ich an anderer Stelle irgendwo schon mal geschrieben)

 

Wenn es keine mutigen Frauen gibt, die aufstehen und Tacheles reden mit ihrem Gesicht und allem Gegenwind, wird sich nie was ändern.

 

Ich selbst würde einer Frau in dieser Zeit auch nicht dazu raten - sofern sie in welcher Weise auch immer abhängig ist, diesen Job völlig offen auszuüben. Das wäre verantwortungslos in dieser Gesellschaft. Aber unterscheiden sollte man trotz alle dem.

 

Die Schwulen haben es geschafft! Und mal ganz ehrlich - wie sähe so ein Christopher Street Day aus, wenn dort alle mit Masken herumlaufen würden?

 

Ich sehe das ähnlich wie Surfer und Jana. Klar ist, dass in unserer Gesellschaft ein Outing (noch) einigermaßen schädlich sein kann. Gerade deshalb, wundert mich das Anprangern einer Firma, wenn man selbst nicht bereit ist, in die Schlangengrube zu springen. Das geht sich nicht aus!

 

ich sehe das nicht so optimistisch.

 

Bestenfalls kann eine verbesserung der Situation bezüglich Gesetzeslage, steuelicher Bewertung und Sozialversicherung rauskommen.

 

Bei den gravierenden Einkommensunterschieden (nein, bitte KEINE Preisdiskussion...!!! ) wird das aber schon seitens der betroffenen schwierig genug im einzelfall durchzusetzen.

 

Die moralische und ethische Akzeptanz innerhalb der Gesellschaft zu erreichen wird dagegen vermutlich deutlich schwieriger, weil da Verhaltenspsychologische und Anthropologische Faktoren hineinspielen. Matriarchalisch geprägte Gesellschaften wie die Amerikanische zum beispiel sind nicht umsonst die prüdesten der Welt.

 

Der "Mann" erkauft m.E. sich die Tatsache, dass er immer noch weitgehend ungestört von weiblicher Emanzipation seinem Machtstreben nachgehen darf, durch das stillschweigend hingenommene Aufforderung seiner Frau zur treue.

 

Verstösse dagegen werden sanktioniert, so sie offenwerden und bei der Offenen Inanspruchnahme sexueller Freiheit endet die Toleranz der Frau, da sie ihre wirtschaftliche Sicherheit durch die Unkontrollierbarkeit des Triebes gefährdet sieht und sie geht mit aller Härte gegen die vermeintliche Ursache...nämlich die "Prostituierte"

vor.

 

 

Bei anderen Randgruppen, die gegen Stigmatisierung kämpfen, ist genau dieses Problem nicht in der Stärke vorhanden und somit die Chancen zur Besserung der Situation deutlich grösser.

 

Einzelerfolge einer Felicitas Schirow geb. Weigmann zum Beispiel sind zwar Lichter in der Nacht, Tag wirds dennoch lange nicht.

Bearbeitet von Asfaloth
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Liebe Jana,

 

 

du glaubst gar nicht, wie viele Herren sich das untereinander mitteilen, wenn sie zu einer Dame gehen.....nur in Männerkreisen heißt sowas vielfach: "Ich geh heut ins Puff...." Und dass Männer vielfach vielleicht nicht ihren richtigen Realnamen angeben, hat nach meiner Meinung nichts damit zu tun, dass sie nicht mit Sexarbeit in Verbindung gebracht werden wollen, sondern hat ganz andere Gründe.....

 

Ja, unter Gleichgesinnten! Ich sprach aber davon, dass man zB zur Arbeitskollegin/zum Arbeitskollegen auf die Frage "und, was machst Du heute Abend noch?" sagt "heute Abend gehe ich ins Puff", genauso wie man sagen würde "heute Abend gehe ich ins Fitnesscenter".

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 17:19 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 17:17 Uhr ----------

 

Was mich interessiert: Von welchen Stigmata sprechen wir hier eigentlich?

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 17:29 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 17:19 Uhr ----------

 

Verstösse dagegen werden sanktioniert, so sie offenwerden und bei der Offenen Inanspruchnahme sexueller Freiheit endet die Toleranz der Frau, da sie ihre wirtschaftliche Sicherheit durch die Unkontrollierbarkeit des Triebes gefährdet sieht und sie geht mit aller Härte gegen die vermeintliche Ursache...nämlich die "Prostituierte"

vor.

 

Ich kenne auch genügend Männer, die sich in einer Beziehung sexuelle Treue wünschen und diese auch von der Partnerin erwarten. Jeder Mensch hat hier eben eine andere Ansichten und Bedürfnisse. Glaubst Du denn, dass es KEINEN Mann gibt, der sauer und verletzt wäre, wenn er herausfinden würde, dass seine Partnerin die Dienste eines männlichen Escorts in Anspruch nimmt?

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Das Problem ist ja, dass die "Betroffenen" - wenn sie sich denn Tapfer und öffentlich zum P6 bekennen, mit unschönen Rektionen rechnen müssen. Da gehört schon eine gehörige Portion "Eier" dazu, um das zu machen.

Das sollte nicht heissen, dass die, die dazu keinen "Mut" haben, sich nicht über die manchmal reaktionären Tendenzen in der Gesellschaft beschweren dürfen (finde ich).

 

Es ist klar, dass sich nix ändert, wenn keiner aus der Deckung kommt. Aber ein paar tun es ja - auch hiesige Mitglieder. Und vielleicht hat sich schon ein bisschen was geändert (siehe Alf's Posting).

 

Ich denke, es ist vergleichbar mit der Stigmatisierung der Homosexuellen. Nicht dass die Gesellschaft da schon am Ziel wäre, aber immerhin gibt es inzwischen bekennende schwule Politiker... Das war ein langer Weg.

Ob P6 allerdings in gleichem Maße Anerkennung findet - ich weiss es nicht :titten-raus:

 

Also, zur Kernfrage: ja, die die sich öffentlich zum P6 bekennen tragen etwas zur Entstigmatisierung bei - ganz klar. Nein, es macht keinen Sinn, die, die sich ob des gesellschaftlichen Drucks verstecken, zu kritisieren oder ihnen das "sich Beschweren" zu verbieten. Solange keiner zuschaden kommt, kann man so "feige" sein, wie man möchte.

 

b

Bearbeitet von bluemarine
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Von welcher Stigmatisierung sprechen wir hier???

 

Keine Frau wird dazu gezwungen als Prostituierte zu arbeiten (illgegales wie Zwangsprostitution und Menschenhandel ausgenommen). Wenn man sich also dazu entschließt, in dieses Gewerbe einzusteigen, sollte man sich auch über die Konsequenzen und "Spielregeln" im Klaren sein. Vorurteile gibt es nicht nur gegenüber Prostituierten, sondern auch gegenüber anderen Berufen.

 

Prostitution lebt von Diskretion. Diese wird von den meisten Damen und Kunden auch gefordert. Wie oft habe ich es schon erlebt, dass ein Kunde meinte "wir können uns leider nicht in der Bar meines Hotels treffen, da ich mit Arbeitskollegen hier bin" oder "ich kann Dich nicht von der Lobby abholen, weil man mich hier kennt". Habe ich zu diesen Kunden gesagt "steh doch zu mir!"? Nein, natürlich nicht.

 

Auch kann ich nicht verstehen, warum manche Kunden anscheinend so wenig Vertrauen zu Escorts und sogar zu Agenturen haben, dass sie bei einer Buchung nicht ihren vollständigen Realnamen angeben wollen. Es ist aber leider so.

 

Jeder Job hat seine Vor- und Nachteile. Eine andere Frage ist auch, ob es im Sinne vieler Anbieterinnen und Kunden wäre, wenn Prostitution immer weiter an die Öffentlichkeit gezogen wird. Den Escortagenturen, Bordellbesitzern etc. wäre dies sicher Recht. Aber wie sieht es mit den Anbieterinnen aus, die diesen Job nur nebenberuflich betreiben? Sie sind doch auch auf Diskretion angewiesen. Je mehr Prostitution an die Öffentlichkeit gezerrt wird, desto mehr werden auch Menschen darauf aufmerksam, die den Anbieterinnen schaden könnten (Chef/innen, Arbeitskollegen, Bekannte etc.).

Bearbeitet von JANA
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ich oute mich nur dort, wo ich die folgen übersehen kann. das internet gehört nicht dazu. und wenn sogar eine kollegin, die uns mal erzählt hat, wie sehr ihre mutter gelitten hat, als man sie geoutet hat, sowas schreibt, kann ich nur noch den kopf schütteln.

 

da ich keine zeit und auch keine lust habe, hier gefeilte langtexte von mir zu geben, überlasse ich das feld den superfrauen und schlaumeiern und beschäftige mich mit dem echten leben. und jana und vanessa, euch beiden empfehle ich, euch bei sexworker at mit der verfasserin des textes zu unterhalten.

 

ich geh mal lieber wieder in ne mc-pause, eh ich hier geteert und gefedert werde.

 

 

 

lucy

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@ Lucy

 

Ich sage doch nicht, dass man sich outen soll und auch Vanessa hat dies nicht geschrieben. Ich sage nur, dass man als Anbieterin, die selbst auf Diskretion bedacht ist und sich nicht öffentlich outen möchte, auch Verständnis dafür haben sollte, wenn ein anderes Unternehmen nicht mit Sexarbeit in Verbindung gebracht werden will.

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Ja, unter Gleichgesinnten! Ich sprach aber davon, dass man zB zur Arbeitskollegin/zum Arbeitskollegen auf die Frage "und, was machst Du heute Abend noch?" sagt "heute Abend gehe ich ins Puff", genauso wie man sagen würde "heute Abend gehe ich ins Fitnesscenter".

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 17:19 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 17:17 Uhr ----------

 

Was mich interessiert: Von welchen Stigmata sprechen wir hier eigentlich?

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 17:29 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 17:19 Uhr ----------

 

 

Ich kenne auch genügend Männer, die sich in einer Beziehung sexuelle Treue wünschen und diese auch von der Partnerin erwarten. Jeder Mensch hat hier eben eine andere Ansichten und Bedürfnisse. Glaubst Du denn, dass es KEINEN Mann gibt, der sauer und verletzt wäre, wenn er herausfinden würde, dass seine Partnerin die Dienste eines männlichen Escorts in Anspruch nimmt?

 

Emotionen im Einzelfall sind ein anderes Thema... wurde schon zur genüge im "Geliebten Thread " diskutiert. Ich rate ab, das hier mit einzubringen, denn es führt vom Thema weg. Die Rede ist doch von gesellschaftlichen Verhaltensweisen.

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Verstösse dagegen werden sanktioniert, so sie offenwerden und bei der Offenen Inanspruchnahme sexueller Freiheit endet die Toleranz der Frau, da sie ihre wirtschaftliche Sicherheit durch die Unkontrollierbarkeit des Triebes gefährdet sieht und sie geht mit aller Härte gegen die vermeintliche Ursache...nämlich die "Prostituierte"

vor.

 

Und Du pauschalisierst hier sehr! Die bösen intoleranten Ehefrauen, die den Trieb ihres Ehemannes unterdrücken wollen....

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die rede ist davon, daß eine verkäuferin - oder möglicherweise ein unternehmen - zwar das geld von sexarbeiterinnen nehmen will, aber ansonsten nichts mit ihnen zu tun haben möchte.

 

lg lucy

 

Es heißt doch nicht, dass sie nichts mit ihnen zu tun haben wollen. Kannst du denn nicht verstehen, dass das Unternehmen auch auf ihre anderen Käufer/innen bedacht ist? Wenn es eben Ziel des Unternehmens ist, Sex-Toys vor allem der "Frau von Nebenan" schmackhaft zu machen (das haben sie mal in einer Reportage gesagt), dann kann ich verstehen, dass sie auf diese Käuferschicht Rücksicht nehmen und eben keine Flyer annehmen wollen, auf denen das Wort "Hure" zu erkennen ist. Du weißt doch als Anbieterin selbst, welche Vorturteile es in der Gesellschaft gibt. Und gerade die "Frau von Nebenan" und insbesondere die "Ehefrau von Nebenan" hat zum Wort "Hure" wahrscheinlich nicht gerade positive Assoziationen.

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