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Stigma und Tabu


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Ich habe mir jetzt auch mal ein Zitat aus einem anderen Thema geklaut, um damit ein neues aufzumachen:

 

... bei der Offenen Inanspruchnahme sexueller Freiheit endet die Toleranz der Frau, da sie ihre wirtschaftliche Sicherheit durch die Unkontrollierbarkeit des Triebes gefährdet sieht und sie geht mit aller Härte gegen die vermeintliche Ursache...nämlich die "Prostituierte"

vor.

 

Bei anderen Randgruppen, die gegen Stigmatisierung kämpfen, ist genau dieses Problem nicht in der Stärke vorhanden und somit die Chancen zur Besserung der Situation deutlich grösser...

 

Der Kampf gegen die Stigmatisierung der Prostitution scheint deshalb so zäh zu sein, weil der Grund für die Ächtung der Prostituierten (und/oder derjenigen, die ihre Dienste in Anspruch nehmen) seinerseits ein Tabuthema ist: Sie dient dazu, sicherzustellen, daß jede Frau einen Mann abbekommt, der sie versorgt, wie schon Schopenhauer meinte - im Interesse der Männer liege sie jedenfalls gerade nicht. Da der Grund für die Ächtung der Prostitution durchaus eigensüchtig ist, muß er unter der Decke bleiben. Für Feministinnen ist er erst recht indiskutabel, weil er mit ihrer sonstigen Ideologie nicht vereinbar ist.

 

Vor diesem Hintergrund ist es eine kontraproduktive Strategie, hervorzuheben, daß Prostituierte doch ganz normale Frauen seien, tier- und kinderlieb, häufig sogar gebildet, bloß halt überdurchschnittlich hübsch und freizügig. Solche Auskünfte können die Gegnerinnen nicht besänftigen, sondern ihre Wut nur weiter anstacheln.

 

Demgegenüber bietet Asfaloths Hinweis auf die leichtere Entstigmatisierung anderer sexueller Randgruppen einen neuen und vor allem erfolgversprechenden Ansatz. Nehmen wir als Beispiel die Homosexuellen, denen es ja lange Zeit nicht besser erging als Prostituierten oder deren Kunden (oft sogar schlechter). Auch hier ist kein primäres männliches Interesse an der Stigmatisierung zu erkennen, im Gegenteil: Männer, die sich gegenseitig behoppeln, entfallen schon mal als Konkurrenten im Wettbewerb um die Frauen. Und auch hier drängt sich als einziges rationales Motiv für die Unterdrückung auf, daß homosexuelle Männer, die man gewähren läßt, nicht für die Versorgung von Frauen (bzw. Familien) zur Verfügung stehen.

 

In den meisten westlichen Ländern hat man sich inzwischen weitgehend damit abgefunden, daß ein gewisser Prozentsatz der männlichen Bevölkerung nicht oder nur widerwillig für die demographische Reproduktion der Gesellschaft zur Verfügung steht. Voraussetzung für diese Akzeptanz war die Einsicht, daß dieser Prozentsatz konstant bleibt, unabhängig davon, ob man Homosexualität verfolgt oder nicht. In einem Land wie Polen ist man dagegen von dieser Einsicht teilweise noch weit entfernt. So hat der verstorbene Präsident Kaczynski einmal allen Ernstes behauptet, daß die "menschliche Rasse verschwinden würde, würden wir erlauben, Homosexualität frei zu fördern" (die FAZ kommentierte seinerzeit: "Er muß den homosexuellen Akt für unwiderstehlich halten").

 

Das Grundmuster ist die Annahme, unerwünschtes sexuelles Verhalten werde epidemisch, wenn man es nicht verbietet bzw. ächtet. Die Angst, sie könne allgemein um sich greifen und die ganze Gesellschaft erfassen, dürfte auch im Fall der Prostitution ein wesentlicher Grund für die Hartnäckigkeit der Stigmatisierung sein.

 

An diesem Punkt könnte Aufklärung ansetzen. Paradoxerweise müßte sie darauf abstellen, daß Prostitution gerade nicht etwas Normales ist, daß es gute Gründe gibt, einen anderen Beruf zu ergreifen, daß nur ein geringer Teill der weiblichen Bevölkerung für sie disponiert ist, daß die allermeisten Männer sich eine treue Partnerin wünschen usw.

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Bemerkenswerterweise gibt es ja noch einen weitere Punkt, der Interesse verdient hat.

 

Davon ausgehend, dass Prostitution ene weitgehend weibliches Thema ist, sind derzeit die schärfsten Kritiker(Innen) im Bereich der sog. Frauenbewegung zu finden.

 

Die Vehemenz, mit der eine A.S. Sexworkerinnen in eine fast automatisch anhaftende Opferrolle drängt, ist schon auffällig und lässt eine objektive sachorientierte Diskussion nur schwer zu.

 

Und wo Frauen Opfer sind, müssen Männer Täter sein, damit ist dann dem männlichen Part der Zugang zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema ebenfalls erschwert.

Bearbeitet von Asfaloth
formulierungsfeinschliff
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@BeB und Asfa

 

Die von Euch dargestellten Zusammenhänge kann ich durchaus nachvollziehen, ob sie tatsächlich stimmen, dazu müssten wohl "bürgerliche" Frauen in den Diskurs einbezogen werden.

 

Dabei ist aber interessant (und im Zusammenhang mit dem seitens Asfa zutreffenderweise dargestellten Verhalten der "traditionellen" Feministen fast kurios), dass die Rolle "normaler" Frauen in dieser Frage wiederum annimmt, dass diese eher nicht-emanzipiert sind im dem Sinne, dass der männliche Partner als Versorger zwingend benötigt wird.

 

In diesem Zusammenhang finde ich es übrigens eher beunruhigend, dass viele jüngere Frauen m.E. wieder zunehmend den "Versorger" suchen. Was natürlich auch mit sozialen Scheren und Arbeitsmarkt zusammen hängt.

 

Denkt man das zu Ende, dann würde es für eine bessere Akzeptanz des P6 in der näheren Zukunft eher düster aussehen, weil die indirekten Ursachen der Stigmatisierung sich eher verstärken werden.

 

*grübel*

Bearbeitet von nolensvolens
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Für die Feministinnen geht es nicht nur oder nicht einmal in erster Linie um Versorgung, sondern auch um Macht. Das Prinzip ist freilich dasselbe: die Verknappung heterosexueller Betätigungsmöglichkeiten für Männer. Daß dabei unterm Strich ebenfalls wieder Versorgungschancen herausspringen, macht die feministische Strategie auch für Nichtfeministinnen attraktiv.

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Es hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun, dass Frauen im Mann noch den Versorger sehen. Zumindest in meiner Generation ist dies nicht mehr der Fall, ich kenne genügend Paare, die schon seit etlichen Jahren zusammen sind, einige davon haben mittlerweile auch geheiratet, und keine einzige dieser Frauen sieht in ihrem Partner den Versorger! Keine Einzige!! Manche verdienen sogar mehr Geld als ihr Mann.

 

Es gibt nun mal Menschen (Männer und Frauen!!), für die sexuelle Treue wichtig ist. Das sollte man respektieren. Ich kenne Männer, für die würde eine Welt zusammen brechen, wenn ihre Partnerin mit anderen Sex hätte!! Führt Ihr hier auch das Argument an, dass diese Männer in ihrer Partnerin die Versorgerin sehen?

 

Ich habe schon mehr als genug Zeit damit verbracht, meinen Freundinnen und Freunden zu erklären, dass sexuelle Treue doch nicht wichtig ist und diese nichts mit Liebe bzw. mangelnder Liebe zu tun hat. Einige haben mir zugestimmt, andere sehen es eben anders. Und nur weil für einen Menschen sexuelle Treue eben wichtig ist, sucht er im Partner noch lange keinen Versorger oder möchte Macht auf ihn ausüben.

 

All die Männer, die hier die Frauen nicht verstehen, würde ich gerne fragen, wie sie sich denn fühlen würden, wenn sie wüssten, dass ihre Frau regelmäßig männliche Prostituierte aufsucht. Ich bezweifle, dass JEDER überhaupt kein Problem damit hätte. Es geht hier auch nicht nur um den emotionalen Aspekt (die irrationale Angst für die Partnerin nicht mehr attraktiv zu sein, ihr sexuell nicht mehr zu genügen, sie nicht befriedigen zu können), sondern sicher auch um den gesundheitlichen Aspekt.

 

Hätte ich einen Partner und wüsste, dass dieser regelmäßig zu Prostituierten geht und an ihnen Oralsex ausübt, hätte ich wahrscheinlich auch Angst, dass er mich irgendwann mit Geschlechtskrankheiten anstecken könnte. Es gibt nicht nur HIV, sondern auch Geschlechtskrankheiten, die über Oralsex übertragbar sind. Ich bin hier ganz ehrlich und sage, dass ich nicht wüsste, wie ich reagieren würde.

Bearbeitet von JANA
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ich habe es so verstanden, dass wir in dem thema nicht persönliche emotionale verwerfungen, sondern die befindlichkeiten einer Gesellschaft diskutieren..

 

natürlich speist sich diese auch aus persönlichen Emotionen, doch die Frage ist, ob es nicht möglich ist, das eine vom anderen getrennt zu sehen.

 

beispiel: sollte man nicht trotz möglicherweise eigener persönlicher negativer Erfahrungen mit jemand oder einigen aus einer bestimmten gruppe der Gesellschaft die Möglichkeiten, diskutieren dürfen, welche Rolle sie in einer gesellschaft spielen, wo sie herkommen und hingehen ?

Bearbeitet von Asfaloth
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Und ganz ehrlich, ich finde es eigentlich sehr respektlos, was hier Frauen unterstellt wird. Was zwingt Euch denn eigentlich dazu all diese bösen Frauen zu heiraten, die in Euch doch nur den Versorger sehen oder Macht auf Euch ausüben wollen? Wieso sucht Ihr Euch denn nicht eine Frau, für die sexuelle Treue auch nicht wichtig ist oder warum bleibt ihr nicht Single?

 

Ich habe den Eindruck, dass viele Männer doch sehr gerne die Sicherheit einer Ehe haben - den sicheren Hafen, der sie auffängt, eine Frau, die "in guten und schlechten Zeiten" zu ihnen steht, ihnen den Rücken freihält, für sie da ist, aber sie wollen eben auch ihre Freiheit. Und ich möchte mir gar nicht ausmalen, was diese Männer denken würden, wenn sie erfahren würden, dass ihre Frauen regelmäßig zu männlichen Prostituierten gehen, womöglich auch noch genüsslich deren Sperma schlucken und zu Hause nur den sicheren Hafen suchen.

 

Wie schon gesagt kann ich selbst mit sexueller Treue auch nichts anfangen, aber ich unterstelle keinem Menschen irgendwelche Versorungswünsche oder Machtspiele, für den sie wichtig ist.

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Was zwingt Euch denn eigentlich dazu all diese bösen Frauen zu heiraten...

 

Och, ich glaube meistens hat Mann die Frau, die Mann verdient, auch wenn Mann sich beschwert und zetert und mosert :-)

 

@Jana

Ansonsten: Es ist schön, wenn Deine Freundinnen nicht einen "Versorger" suchen/haben (ernst gemeint), aber ich konnte auch schon ziemlich krasse gegenteilige Beispiele sehen.

 

 

Übrigens scheint das Bedürfnis, sich einen Typen mit Geld zu angeln, in Städten mit hohen Lebenshaltungskosten ausgeprägter zu sein als in anderen Gegenden (gibts auch irgend so 'ne Studie zu).

 

Anyhow, es gibt beides: die wirklich unabhängigen Frauen, aber auch die, die bewusst oder unbewusst den solventen Versorger oder "Zeuger ihrer Kinder" suchen.

 

Aber was das mit Stigmata und Tabus des P6 zu tun hat, hat sich mir noch nicht ganz erschlossen :grins:

(Ich meine, Escorts "klauen" den "normalen" Frauen doch kein Versoger, oder wie auch immer das mal angedeutet wurde)

 

 

b

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fürwahr... sowas nenne ich eine mal ernsthaftere Diskussion niederkeulen mit Totschlagargumenten...

 

Vielleicht kann man ja später wieder den faden aufnehmen...und uns u.a. über Notwendigkeiten von realen partnerschaften unterhalten .... und einer notwendigen verständnis für bedürfnisse und verhaltensweisen beider geschlechter...wie es möglich sein könnte, ein gesellschaftliches Verständnis von moral und Ethik zu verändern, damit Ausgrenzungen von welcher Seite auch immer eingeschränkt werden...

 

Schaumermal....

Bearbeitet von Asfaloth
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Aber was das mit Stigmata und Tabus des P6 zu tun hat, hat sich mir noch nicht ganz erschlossen :grins:

(Ich meine, Escorts "klauen" den "normalen" Frauen doch kein Versoger, oder wie auch immer das mal angedeutet wurde)

b

 

Das wohl nicht, aber es ohne Escorts könnte vielleicht mehr in der Haushaltskasse sein.... :schuechtern:

 

 

 

:zwinker:

Bearbeitet von Thea

Geist ist geil!

 

Das Dasein ist köstlich, man muss nur den Mut haben, sein eigenes Leben zu führen

Casanova

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Bemerkenswerterweise gibt es ja noch einen weitere Punkt, der Interesse verdient hat.

 

Davon ausgehend, dass Prostitution ene weitgehend weibliches Thema ist, sind derzeit die schärfsten Kritiker(Innen) im Bereich der sog. Frauenbewegung zu finden.

 

Die Vehemenz, mit der eine A.S. Sexworkerinnen in eine fast automatisch anhaftende Opferrolle drängt, ist schon auffällig und lässt eine objektive sachorientierte Diskussion nur schwer zu.

 

Und wo Frauen Opfer sind, müssen Männer Täter sein, damit ist dann dem männlichen Part der Zugang zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema ebenfalls erschwert.

 

Dies hat in Norwegen und Schweden dazu geführt, dass Prostituirte grundsätzlich als Opfer gelten und JEDER Freier bestraft wird, deshalb sollte gerade von Freierseite auch in der Öffentlichkeit dazu beigetragen werden, den Beruf im Ansehen zu stärken...

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Aber was das mit Stigmata und Tabus des P6 zu tun hat, hat sich mir noch nicht ganz erschlossen :grins:

(Ich meine, Escorts "klauen" den "normalen" Frauen doch kein Versoger, oder wie auch immer das mal angedeutet wurde)

 

 

b

 

Die Gesichter des Paysex sind unterschiedlich. Es gibt eben nicht nur den "normalen" Bereich, sondern es gibt nach wie vor Zwangsprostitution, Menschenhändler, gewalttätige Zuhälter etc.

 

Ich weiß nicht, welche Vorurteile ich selbst gegenüber Prostitution hätte, wenn ich eine komplett Außenstehende wäre. Vielleicht würde ich auch denken, dass Prostituierte meist dazu gezwungen werden, Menschenhändlern und brutalen Zuhältern zum Opfer gefallen sind und von frauenverachtenden Freiern misshandelt werden. Ich weiß es nicht.

 

Es gibt eben nicht nur die freiwilligen Prostituierten und schon gar nicht nur die, welche ihre Tätigkeit mit Spaß und Freude ausüben. Auch gibt es nicht nur die netten "Gentleman"-Kunden, die einen schönen Ausbruch aus dem Alltag suchen, sondern auch frustrierte Frauenhasser, die in Prostituierten ein Ventil zum Abreagieren suchen. Man muss nur einige Berichte in anderen Foren lesen und jedem normalen Menschen stellen sich dabei die Haare auf.

 

In diesem Thread wird von den bösen Frauen gesprochen, die in der Prostituierten die Feindin sehen. Nun ja, als ich mit Escort begonnen habe, waren es vor allem meine männliche Freunde, die Vorurteile hatten und meinten, dass alle Männer, die dies in Anspruch nehmen würden, doch nur alte hässliche Versager wären, die sonst bei Frauen nicht zum Zug kommen würden.

 

All diese Vorurteile gibt es und manche davon entsprechen eben auch der Wirklichkeit. Genauso wie es Zwangsprostituierte gibt, die zu diesem Job gezwungen werden, gibt es auch die frauenhassende Kundschaft, die in den Prostituierten nichts anderes sehen als ein Stück Fleisch, an dem sie sich abreagieren können.

 

Ist es also wirklich förderlich, wenn all diese "Stigmata" wegfallen? Ich weiß, wie ich meinen Job sehe und ich weiß, dass ich sehr viel Spaß und Freude daran habe. Meine Freunde und Bekannten wissen das ebenso und natürlich auch meine Kunden (zumindest hoffe ich das). Will ich aber nun allen Menschen erklären, dass Prostitution an sich etwas vollkommen normales ist? Nein - weil es das eben nicht ist und es eben auch die andere Seite gibt.

 

Eigentlich fände ich sogar FALSCH, wenn es nun so wäre, dass Prostitution als etwas vollkommen Normales angesehen werden würde. Ganz einfach deswegen, weil man somit all die Prostituierten außer Acht lassen würde, die diesem Job unter anderen Bedingungen nachgehen müssen und auch die Kundschaft, die dieses Elend zu ihrem Vorteil ausnützt.

Bearbeitet von JANA
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Eigentlich fände ich sogar FALSCH, wenn es nun so wäre, dass Prostitution als etwas vollkommen Normales angesehen werde würde. Ganz einfach deswegen, weil man somit all die Prostituierten außer Acht lassen würde, die diesem Job unter anderen Bedingungen nachgehen müssen und auch die Kundschaft, die dieses Elend zu ihrem Vorteil ausnützt.

 

Somit sollte man vielleicht erst einmal klar stellen, was eigentlich mit einer "Entstigmatisierung" erreicht werden will. Eine Normalität vielleicht nicht, aber doch Achtung und Respekt vor dieser wichtigen Tätigkeit. Die Gesellschaft könnte ohne Prostituierte doch gar nicht ruhig leben! Und das sollte einfach wertgeschätzt werden - nicht mehr und nicht weniger.

 

Die Beispiele von Alfder in einem anderen Thread zeigen sehr schön, wie enorm man benachteiligt wird, hat man etwas mit "diesem Gewerbe" zu tun.

Warum Männer 2000 € für eine Nacht bezahlen. Der Escort Coach von Vanessa Eden. Egoistin Verlag, 352 Seiten, 14,99 €

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Ich sehe es so:

 

Die Prostitution wird von der Gesellschaft ganz bewußt als Zielscheibe der Moralapostel vor sich hergetragen. Nur um von anderen unzulänglichkeiten der Gesellschaft abzulenken. Ähnlich wie im Sport:

Solange im Radsport gedopt wird, kann man die Wettskandale im Fußball, die Betriebsspionage in der Formel 1 und die Kokser im Tennis unter den Tisch fallen lassen.

 

Wie Materiell "Dünn" diese Kenntnisse und Vorurteile der Gesellschaft gegenüber Prostitution sind, erlebe ich immer in Diskussionen um das Thema Behindertensexualität oder Finanzierung klammer Kommunen.

Selbst politisch schwäzeste CDU-Gemeinden in NRW wollen ein kleines Püffchen am Rand der Gemeinde um ähnlich wie die Stadt Köln mit der Sexsteuer den Haushalt zu sanieren.

Es ist ne ganz fiese und hinterhältge Doppelmoral die sich in unserer Gesellschaft abspielt, gegen die sich die kleine Prostituierte wegen fehlender Lobby eh nicht wehren kann.

Ich bin nicht behindert - ich werde behindert! :zwinker::zwinker:

 

Mein Sturschädel ist mir heilig!!!:heilig::heilig::heilig:

 

Mein Blog: http://www.rollimans-erfahrungen.de/

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Eigentlich fände ich sogar FALSCH, wenn es nun so wäre, dass Prostitution als etwas vollkommen Normales angesehen werde würde. Ganz einfach deswegen, weil man somit all die Prostituierten außer Acht lassen würde, die diesem Job unter anderen Bedingungen nachgehen müssen und auch die Kundschaft, die dieses Elend zu ihrem Vorteil ausnützt.

 

Möglicherweise hätten diese armen seelen aber auch dann mehr Anlass, Hilfe zu suchen und zu erwarten, wenn sie nicht neben der verachtung durch die benutzer ihrer Körper auch noch die verachtung der gesellschaft spüren müssten.

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Es ist ne ganz fiese und hinterhältge Doppelmoral die sich in unserer Gesellschaft abspielt, gegen die sich die kleine Prostituierte wegen fehlender Lobby eh nicht wehren kann.

 

Bei 400.000 P. sollte die Lobby eigentlich kein Problem sein. Wenn man bedenkt, dass es nicht mal so viele Ärzte wie P. in Deutschland gibt, ist das eigentlich unglaublich. Das wirft eben wieder die Frage von Surfer auf, ob P. die Entstigmatisierung wirklich wollen, oder ob es ihnen nicht vielleicht sogar selbst lieber ist, heimlich und diskret dieser Tätigkeit nachgehen zu können, ohne das an die große Glocke hängen zu wollen.

 

Man sieht das schon alleine daran, dass sich zu diesem Thema so gut wie keine Frauen äußern. Warum eigentlich nicht?

Warum Männer 2000 € für eine Nacht bezahlen. Der Escort Coach von Vanessa Eden. Egoistin Verlag, 352 Seiten, 14,99 €

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Eigentlich fände ich sogar FALSCH, wenn es nun so wäre, dass Prostitution als etwas vollkommen Normales angesehen werden würde. Ganz einfach deswegen, weil man somit all die Prostituierten außer Acht lassen würde, die diesem Job unter anderen Bedingungen nachgehen müssen und auch die Kundschaft, die dieses Elend zu ihrem Vorteil ausnützt.

 

Ich denke, eine "Entstigmatisierung" (blödes Wort) würde auch den Frauen helfen, die nicht aus wirklich freien Stücken "anschaffen" gehen. Denn allgemin gilt: da wo Tabus und Verbote sind, findet man eigentlich immer Mauschelei und faule "Geschäfte". Tabus und Verbote sind ein optimaler Nährboden für sowas.

 

Ich frage mich allerdings, ob es wirklich Frauen gibt, die nicht wollen, dass P6 enttabuisiert wird. Das mag sein (wobei ich das nicht so wirklich nachvollziehen kann).

Ich jedenfalls hole mir keinen Kick im P6 weil es verrucht ist. Zumal man sich ja mit der Zeit dran gewöhnt und es immer "normaler" wird als Bucher. Müsste den Frauen auch so gehen, oder?

 

Und zwischen "Entstigmatisierung" und der Tatsache, dass P6 etwas "normales" wird, gibt es ja noch einen weiten Weg. Schwule sind langsam "entstigmatisiert", normal ist es noch nicht, weil sie immer eine Minderheit bleiben werden - so wie wahrscheinlich Escorts. Es könnte ja als extravaganter Broterwerb aber ganz vorurteilsfrei gesehen werden.

 

b

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fürwahr... sowas nenne ich eine mal ernsthaftere Diskussion niederkeulen mit Totschlagargumenten...

 

Vielleicht kann man ja später wieder den faden aufnehmen...

 

... Schaumermal....

 

Danke, Asfaloth. Ich seh's auch gelassen. Der Grund für die Ächtung der Prostitution ist nun einmal tatsächlich ein Tabuthema. Nicht umsonst habe ich die Überschrift gewählt. Was mich nur immer wieder verwundert ist die Bereitwilligkeit, mit der Prostituierte ausgerechnet diejenigen Wertungen der Gesellschaft übernehmen, unter denen sie zu leiden haben. So kann das nichts werden mit der Akzeptanz.

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Bei 400.000 P. sollte die Lobby eigentlich kein Problem sein. Wenn man bedenkt, dass es nicht mal so viele Ärzte wie P. in Deutschland gibt, ist das eigentlich unglaublich. Das wirft eben wieder die Frage von Surfer auf, ob P. die Entstigmatisierung wirklich wollen, oder ob es ihnen nicht vielleicht sogar selbst lieber ist, heimlich und diskret dieser Tätigkeit nachgehen zu können, ohne das an die große Glocke hängen zu wollen.

 

Man sieht das schon alleine daran, dass sich zu diesem Thema so gut wie keine Frauen äußern. Warum eigentlich nicht?

 

@Escort Coach

Naja! Ich glaube die Masse ist nicht alleine die Tatsache was eine wirksame Lobby ausmacht. Das Ansehen der Lobbyisten ist entscheidend. Und da beißt sich die Katze dann in den berühmten Schwanz.

 

Ich glaube man darf auch nicht vom Escort Standart ausgehen. Sondern die breite Masse unserer Prostituierten in Deutschland spricht nicht viel mehr deutsch wie "Ficken, Gummi, 50 Euro" um es mal überspitzt zu sagen. Ich sage nicht, das diese Frauen doof sind. Aber Ihre mangelnden Deutschkenntnisse lassen große Lobby-Arbeit nicht zu.

Ich bin nicht behindert - ich werde behindert! :zwinker::zwinker:

 

Mein Sturschädel ist mir heilig!!!:heilig::heilig::heilig:

 

Mein Blog: http://www.rollimans-erfahrungen.de/

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Danke, Asfaloth. Ich seh's auch gelassen. Der Grund für die Ächtung der Prostitution ist nun einmal tatsächlich ein Tabuthema. Nicht umsonst habe ich die Überschrift gewählt. Was mich nur immer wieder verwundert ist die Bereitwilligkeit, mit der Prostituierte ausgerechnet diejenigen Wertungen der Gesellschaft übernehmen, unter denen sie zu leiden haben. So kann das nichts werden mit der Akzeptanz.

 

Und es kann nichts werden mit diesem Thread, wenn sich die Hauptprotagonisten schmollend zurückziehen, weil die werte Forengemeinschaft eine andere Meinung vertritt:smile:

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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@ BEB

 

Ich übernehme überhaupt keine Wertungen dieser Gesellschaft, aber ich wehre mich dagegen, dass den "bösen spießbürgerlichen Frauen" die Schuld gegeben wird.

 

An dieser Gesellschaft würde sich vielleicht dann etwas ändern, wenn die "guten Männer" nicht heimlich zu Prostituierten gehen würden und ihren Frauen sexuelle Treue vorspielen, sondern sich offen und ehrlich zu ihren Bedürfnissen bekennen und ihren Frauen klar machen, dass sexuelle Untreue nichts mit mangelnder Liebe zu tun hat.

 

Man kann nicht die "Ächtung von Prostituierten" verurteilen und selbst dazu beitragen, indem man sie nur heimlich aufsucht und sich nicht dazu bekennt. Die Gesellschaft sind WIR und jeder einzelne trägt mit seinem Handeln dazu bei Werte zu verändern oder zu festigen!

Bearbeitet von JANA
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Und es kann nichts werden mit diesem Thread, wenn sich die Hauptprotagonisten schmollend zurückziehen, weil die werte Forengemeinschaft eine andere Meinung vertritt:smile:

 

Ach, Surfer. Habe ich denn gesagt, daß ich mich zurückziehen will? - Übrigens, laß doch bitte diese (außerhalb Deiner eigenen Threads) notorischen Smile-Smileys am Ende Deiner Posts weg. Das hat Dir schon mal jemand gesagt. Mir jedenfalls würde ein solcher Verzicht es leichter machen, freundlich auf Deine Beiträge zu reagieren.

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Man sieht das schon alleine daran, dass sich zu diesem Thema so gut wie keine Frauen äußern. Warum eigentlich nicht?

 

Hier äussern sich schon lange nur noch wenige Frauen, aber das ist ein anderes Thema!

 

Jana

Vanessa

Ariane

Alina

Thea

Katrina

Geli

Lucy

 

Wem fallen spontan noch andere ein? ... von den Agenturen ganz zu schweigen, ausser bei der Abteilung Werbung und Neuvorstellung...

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Ich kann gar nicht sagen, wie verlogen ich das hier gerade finde!

 

Da beschweren sich Männer über die "Ächtung von Prostituierten" und unsere gesellschaftlichen Werte und Moralvorstellungen, aber wer ist denn schon bereit aktiv etwas daran zu ändern?

 

Woraus besteht eine Gesellschaft? Sie besteht aus ihren Mitgliedern! Werte und Moralvorstellungen werden nur dann geändert, wenn die Mitglieder der Gesellschaft sie ändern. Dazu gehören hier eben auch die Kunden von Prostituierten!

 

Ich kann mich doch nicht über Stigmata und Tabus beschweren, aber selbst meinen Teil dazu beitragen, dass diese erhalten bleiben!

 

Wenn Ihr etwas daran ändern wollt, dann fangt doch bei Euch selbst an! Es würde ganz anders aussehen, wenn sich die Millionen von deutschen Kunden/Freiern dazu bekennen würden! Aber wer macht das schon? Man hat doch viel zu viel Angst davor, dass die Ehefrau kein Verständnis dafür hat, man von den Arbeitskollegen/Kolleginnen in eine Schublade gesteckt wird, man von Bekannten verarscht oder schief angesehen wird.....

Bearbeitet von JANA
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