Stigma und Tabu

[Kenni]

Lebt es sich nicht eventuell auch besser, wenn man nicht alles akademisch hinterfragt, sondern diese Zeit zum Genießen nutzt.

 

Gruß Jupiter

 

Für uns mag das zutreffen, für Chandler nicht.

[Chandler Bing]

Und ich wollt' doch nur mal bei den Großen mitspielen ... und hab mich sozusagen selbst als Herätiker stigmatisiert. Bei der Fragestellung dieses Threads ist eine akademische Betrachtungsweise system-immanent, dachte ich.

 

 

Lebt es sich nicht eventuell auch besser, wenn man nicht alles akademisch hinterfragt, sondern diese Zeit zum Genießen nutzt.

 

Gruß Jupiter

 

Lieber Jupiter,

 

ich nehme Deine Frage als Zeichen einer gewissen Fürsorglichkeit. Die Frage beantwortet sich natürlich mit einem "JA", soweit man davon ausgeht, dass man(n) nur eine Sache gleichzeitig machen kann.

 

Die von Dir zitierte Passage spart jedoch meinen vorangegangenen Satz aus. In Bezug darauf (als Bestandsaufnahme) ist der obige Aphorismus zum angeblichen Sinn des Lebens genau das Schulterzucken zur, das bei Zeiten Genuss ermöglicht.

 

 

Für uns mag das zutreffen, für Chandler nicht.

 

Nice try, Kenni. Aber kein Anlass zur Sorge: Du musst nicht um meine verlorene Seele fürchten.

 

Keine Angst, ich kann meinen Kopf ausreichend ausschalten, wenn's darauf ankommt; es müssen nicht immer Gedankenspielereien sein. Alles zu seiner Zeit.

 

 

Gruß

 

Chandler B*

Bearbeitet 14. Oktober 2010 von Chandler Bing

[Bloßeinbesucher]

 

...

 

Müsste zuerst nicht das Tabu fallen für Prostitution, um letztlich auch das Stigma einmal aufzulösen?

 

Das siehst Du schon richtig. Tabu im landläufigen Sinne ist es zunächst einmal, die Interessen zu erörtern, die sich hinter der Ächtung der Prostitution verbergen. Wenn z.B. von "Menschenhandel" und "Zwangsprostitution" die Rede ist, geht es zwar nicht nur, aber auch und nicht zuletzt um Migrationspolitik und Zahlungsbilanzen. Das kann man in einem Forum wie diesem noch ziemlich ungeniert sagen; andernorts sieht das anders aus. Aber auch hier kann es zäh werden, wie der bisherige Diskussionsverlauf zeigt. Fragen der zwischenweiblichen Solidarität mit Angehörigen des anderen Geschlechts zu diskutieren, stellt offensichtlich auch solche Frauen vor erhebliche Probleme, die ihr Geld damit verdienen, auf diese Solidarität zu pfeifen. Und diese Feststellung dürfte ihrerseits wiederum schon fast „tabu“ sein.