Zahlen, bitte!

Vanessa · 5. Juni 2011

Herrlich frisch und w a h r haftig geschrieben von der österreichischen Erotikkolumnistin Pandora Reithermann:

Es ist mir durchaus bewusst, dass der Opernball längst nicht mehr Talk of Town ist. Aber diese Diskussion, ob es okay ist, Prostituierte zum Staatsgehopse einzuladen, erzürnt mich nachhaltig. Sie wissen schon: Ruby, Lugner und die feine Gesellschaft.

Ich meine: Geht’s noch? Mir ist eine Pretty Woman, die ihr Geld ehrlich verdient und dafür so einiges auf und in sich nimmt, am A. lieber als eine Vorstadttussi, pardon, Dame, die für Porsche und Perlohrringe heiratet. Sie wissen schon: Jene nach außen biederen Damen, die erst die Beine breit machen, um diese dann hoch zu legen – und dem Göttergatten...

http://www.news.at/articles/1122/512/298569/pandora-reithermann-zahlen

kk · 5. Juni 2011

Der Artikel liest sich wirklich sehr gut, wenngleich bei einem zweiten Überlegen die Männer nicht sonderlich gut abschneiden- entweder sie lassen sich durch eine Ehe direkt abkassieren und merken es womöglich nicht einmal- oder sie haben keine großartig andere Wahl, für ihren Sex und Gesellschaft zu bezahlen, wenn sie diese Bedürfnisse spüren. Gut, eine Kolumne treibt es immer auf die Spitze und die Wahrheit des Textes ist auch deutlich ins Auge gesprungen. Ich bin nur weniger ein Fan einseitiger Berichterstattung- solltest Du einen Text über die männliche Perspektive finden, der zeigt, warum sie es prima finden, eine nichtstaugende Perlohrträgerin zu versorgen, dann bitte her damit. Dann haben wenigsten alle etwas zu schmunzeln. Die Kernaussage, dass Prostituierte erstens überall anzutreffen sind- auch oder gerade da, wo man es weniger vermutet- und zweitens, dass diese nicht nur verachtenswerte Promiskuität, sondern auch Herzlichkeit und ehrliche Dienstleistung verkörpern, wird manch einen zum Nachdenken anregen. Mir persönlich geht auch noch die Frage durch den Kopf, weshalb gerade bei dieser Veranstaltung, die ja für Kuriositäten bekannt ist, davon ausgegangen wird, dass eben keine Professionellen anwesend seien? Ist die Einladungsliste gar nicht spießig genug, um die traditionelle Erwartungshaltung zu bedienen?