Zum Inhalt springen
Liebe Mitglieder, wir haben derzeit leider technische Probleme mit dem Kalender welche wohl leider noch einige Zeit anhalten werden . Danke für die Geduld. ×

Wer macht Skandale und warum?


Empfohlene Beiträge

Zumindest macht Merkel privat keine Skandale..................

 

wie auch..:lach:

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 22:39 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 22:19 Uhr ----------

 

Anders als die Politanalysten sehe ich Deutschland langfristig vielleicht wieder auf dem Weg zu einem drei Fraktionen-Bundestag. Die Grünen sind auf dem Weg zu einer bürgerlichen Partei, die all die Themen vertritt, die Gu-idos FDP seit den Tagen von Baum und Hirsch vergessen hat. Verbraucherschutz, Bürgerrechte etc., die verbliebene Steuersenkungspartei kann in der CDU aufgehen und, in ein paar Jahren, wenn Oskar & Sahra nur noch auf Mallorca turteln, vielleicht die ostdeutsche Linke auch in der SPD, vielleicht per Fraktionseinheit.

 

Das ist eine Frage, die mich auch schon vergleichsweise lange beschäftigt. Dein Szenario ist denkbar, wenn ich es auch nicht für sonderlich wahrscheinlich halte.

 

-Die Grünen sind ohne Zweifel in der Bürgerlichkeit angekommen, manchen sind sie schon wieder so bürgerlich, dass sie denken Freiheitsthemen sind besser bei den Piraten aufgehoben

 

-Die Steuersenkungspartei wird die CDU nicht mehr werden. Josef Schlarmann, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU, führt mehr oder weniger ein Schattendasein. Er ist einer der wenigen Politiker in der Union, die noch für den marktwirtschaftlichen Flügel der Union stehen. Bezeichnerderweise kennt ihn kein Mensch, was auch etwas über die Bedeutung dieses Flügels aussagt. Hinter den Kulissen kämpfen die Etatisten der Union mit den paar versprengten Ordo-Liberalen. Den Kampf haben aber die Etatisten längst gewonnen.

 

-was die SPD betrifft wird sich zeigen, wohin sie sich entwickelt, und welche Personen das Sagen haben werden. Die Partei hat den Vorteil gegenüber der Union, dass mit Personen wie Wowereit oder Steinbrück auch ein Gesicht verbunden ist, wer für was steht

 

-als weitere Tendenz sehe ich eine zunehmende Wahlverweigerung der Bevölkerung, bedingt durch allgemeinen Frust und die Angleichung der Volksparteien, darüber hinaus immer wieder irgendwelcher Spaßparteien oder Parteien mit Spezialthemen, die kurzfristig Wählerstimmen mobilisieren. Ob sie sich längerfristig etablieren bleibt abzuwarten, das hängt von vielen Faktoren ab

 

-ein parteifreies Spektrum ergibt sich rechts von der Union. Ich denke, dass das langfristig durch eine Partei ausgefüllt wird. Die Themen für eine nationalkonservative, rechts-populistische Partei liegen auf der Hand und sind zum großen Teil berechtigt bzw. von den Volksparteien nicht mehr besetzt (europakritische Haltung, Migrationspolitik etc.) Woran es da fehlt ist eine persönlich integre, medial wirksame Persönlichkeit, die sich zur Verfassung bekennt und sich von allen rechten Wirrköpfen und hohlen Schlägern distanziert. Falls diese Dinge in einer Person vereinigt sind halte ich es für realistisch, dass so eine Partei aus dem Stand die 5 Prozent-Hürde überwindet und sich dauerhaft etabliert. Für die Union keine prinzipiell schlechte Option, da sie von der FDP als alleinigem Koalitionspartner befreit wäre.

 

Als Conclusio sehe ich daher langfristig eher eine stärker fragmentarisierte Parteienlandschaft mit tendenziell abnehmendem Zuspruch für die Volksparteien und einer Entstehung von Parteien, die für Partikularinteressen stehen. Generell ist die Tendenz unserer Gesellschaft auch mehr auf Zersplitterung als auf eine Integration von Partikularinteressen ausgerichtet. Also sollte das Parteien-Szenario auch von der gesellschaftlichen Entwicklung getragen sein.

Bearbeitet von Bayernbulle

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

Link zu diesem Kommentar

Das ist eine Frage, die mich auch schon vergleichsweise lange beschäftigt. Dein Szenario ist denkbar, wenn ich es auch nicht für sonderlich wahrscheinlich halte.

 

Als Conclusio sehe ich daher langfristig eher eine stärker fragmentarisierte Parteienlandschaft mit tendenziell abnehmendem Zuspruch für die Volksparteien und einer Entstehung von Parteien, die für Partikularinteressen stehen. Generell ist die Tendenz unserer Gesellschaft auch mehr auf Zersplitterung als auf eine Integration von Partikularinteressen ausgerichtet. Also sollte das Parteien-Szenario auch von der gesellschaftlichen Entwicklung getragen sein.

 

Mein Szenario ist auch von der Landtagswahl im Ländle beeinflusst. Im Osten undenkbar, weil dort die Linke absehbar stark bleiben wird, aber der Osten ist nun mal weithin demographisch nicht mehr maßgeblich.

 

Die Zersplitterung sehe ich auch als ein Wohlstandsszenario ohne ernste Themen, das ist für mich ein Nachhall der 1990er und der Spaßgesellschaft. Im Zuge großer Umwälzungen und Probleme wie wir sie erleben, gibt es ja den -mir fällt jetzt spontan leider nur eine amerikanische Phrase ein- "rally around the flag"-Effekt, wo man sich ängstlich auf bewährtes verlässt, konservativer wird und dann doch lieber im wohligen Biedermann-Häusle lebt als in der libertinär-lasterhaften Opiumhöhle.

Die jungen Menschen heutzutage sind, das zeigen Forschungen immer wieder, offenbar sehr konservativ, glauben an die klassischen Werte wie Familie, Ehe, Treue usw., also der Albtraum der Anbieterinnen :grins:

Deswegen halte ich das Erstarken der etablierten schon für möglich.

 

Bei der rechten Partei muß man ja sagen, es gab bisher immer den CSU-Effekt, die das aufgefangen und in demokratische Formen umgeleitet hat.

 

Deshalb halte ich eigentlich (anders als die Politanalysten) die Zeit für Volksparteien wie die CDU wieder für günstiger als noch in den 1990ern. Nicht unterschätzen sollte man den Eigennutz der Parteien: Sie haben diesen Staat in weiten Teilen vereinnahmt. Wenn sie wirklich befürchten müssen, bald 8, 9 Parteien im Bundestag zu haben und satte Geld-/Posteneinbußen hinzunehmen, dann werden die Großen vielleicht versucht sein, an der 5-Prozent Hürde oder am Mehrheitswahlrecht zu drehen. Ähnliches hatte man ja Ende der 1960er bereits vereinbart, nur Wehner hat es dann abgeblasen, als die FDP zu ihm ins Koalitionsbett kroch.

 

Gegen mein Szenario spricht die dünne Personaldecke bei den etablierten, die einen Bündelungseffekt erschwert. Und es neuen Parteien eben auch sehr leicht macht, sich zu etablieren.

Siehe Oskar & Gregor, die zwei haben schon gereicht, um die Linke jenseits der 5% zu etablieren.

Bearbeitet von Sonnenkönig

Viel mehr Menschen müssen mit dem geistigen Existenzminimum auskommen als mit dem materiellen.

- Harold Pinter

Link zu diesem Kommentar
Mein Szenario ist auch von der Landtagswahl im Ländle beeinflusst. Im Osten undenkbar, weil dort die Linke absehbar stark bleiben wird, aber der Osten ist nun mal weithin demographisch nicht mehr maßgeblich.

 

Die Zersplitterung sehe ich auch als ein Wohlstandsszenario ohne ernste Themen, das ist für mich ein Nachhall der 1990er und der Spaßgesellschaft. Im Zuge großer Umwälzungen und Probleme wie wir sie erleben, gibt es ja den -mir fällt jetzt spontan leider nur eine amerikanische Phrase ein- "rally around the flag"-Effekt, wo man sich ängstlich auf bewährtes verlässt, konservativer wird und dann doch lieber im wohligen Biedermann-Häusle lebt als in der libertinär-lasterhaften Opiumhöhle.

Die jungen Menschen heutzutage sind, das zeigen Forschungen immer wieder, offenbar sehr konservativ, glauben an die klassischen Werte wie Familie, Ehe, Treue usw., also der Albtraum der Anbieterinnen :grins:

Deswegen halte ich das Erstarken der etablierten schon für möglich.

 

Bei der rechten Partei muß man ja sagen, es gab bisher immer den CSU-Effekt, die das aufgefangen und in demokratische Formen umgeleitet hat.

 

Deshalb halte ich eigentlich (anders als die Politanalysten) die Zeit für Volksparteien wie die CDU wieder für günstiger als noch in den 1990ern. Nicht unterschätzen sollte man den Eigennutz der Parteien: Sie haben diesen Staat in weiten Teilen vereinnahmt. Wenn sie wirklich befürchten müssen, bald 8, 9 Parteien im Bundestag zu haben und satte Geld-/Posteneinbußen hinzunehmen, dann werden die Großen vielleicht versucht sein, an der 5-Prozent Hürde oder am Mehrheitswahlrecht zu drehen. Ähnliches hatte man ja Ende der 1960er bereits vereinbart, nur Wehner hat es dann abgeblasen, als die FDP zu ihm ins Koalitionsbett kroch.

 

Gegen mein Szenario spricht die dünne Personaldecke bei den etablierten, die einen Bündelungseffekt erschwert. Und es neuen Parteien eben auch sehr leicht macht, sich zu etablieren.

Siehe Oskar & Gregor, die zwei haben schon gereicht, um die Linke jenseits der 5% zu etablieren.

 

Die Zersplitterung ist ein Zeichen der Wohlstandsgesellschaft, das sehe ich auch so. Wenn es in Deutschland zu großen Umwälzungen kommt, denke ich, dass das nicht unbedingt etablierte Parteien stärken muss. Vielleicht kommt es - ähnlich wie in Griechenland und Italien momentan - zu einem Kabinett der Technokraten.

 

Was du über die Werteorientierung der jungen Leute schreibst ist auch meine Erfahrung, damit ist allerdings auch häufig ein Wunsch nach Autorität verbunden, nicht umsonst hängen alle gläubig an den Lippen eines Greises wie Helmut Schmidt, von dem man sich einen Kompass für schwierige Zeiten erwartet. Das, wonach sie suchen, finden sie in den etablierten Parteien nicht mehr.

 

Bisher gab es immer den CSU-Effekt nach dem Motto von FJS, dass es keine demokratisch legitimierte Partei rechts von der CSU geben dürfe. Das hat - bis auf eine kurze Ausnahme - auch funktioniert. Nur ganz kurze Zeit hat Franz Schönhuber mit den Republikanern geschafft, diesen Sachverhalt etwas ins Wanken zu bringen. Mittlerweile ist die CSU soweit nach links gerutscht, dass dieses Vakuum rechts von ihr stärker denn je ist. Einen konservativen Flügel innerhalb der CSU gibt es nicht mehr. Wenn ich über Personen nachdenke, fallen mir nur Peter Gauweiler, Bernd Posselt und Thomas Goppel ein. Gauweiler ist Einzelkämpfer, frei von jeder Parteidisziplin, wird aber benötigt um unter dem CSU-Logo die Bierzelte zu füllen. Seine gescheiterte Kandidatur um den stellvertretenden Parteivorsitz zeigt, dass man das, wofür er steht, nicht mehr haben will. Bernd Posselt, seinerzeit Pressesprecher seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit

Otto von Habsburg, Mitbegründer des konservativen Thinktanks Studienzentrum Weikersheim und Vorsitzender der Union der Vertriebenen sowie der Paneuropa-Union hat keinerlei Hausmacht. Thomas Goppel sammelt bei den ChristSozialen Katholiken die eher fundamentalistischen Glaubensbrüder- und Schwestern und unterstützt die rechte Zeitschrift "Junge Freiheit". Politisch ist er, obwohl aus traditionsreichem Hause, völlig bedeutungslos.

 

Also lauter Randfiguren, Seehofer steht für gar nichts, nur für seine Machtposition, ist aber in Sachfragen sowas von situationselastisch, dass keiner irgendwelche Werte oder auch nur Standpunkte mit ihm verbindet. Sein Durchpeitschen einer völlig unsinnigen Frauenquote hat man ihm bis heute nicht verziehen. Unsinnig auch deshalb, weil die Frauen gar nicht so viele Parteimitglieder stellen, um in den unteren Parteiorganisationen wie Ortsverbänden und Kreisverbänden, die Positionen zu besetzen. Auch seine Wendehals-Positionen bei der Atomenergie hat man ihm verübelt. Also muss man konstatieren, dass der CSU-Effekt bezüglich rechter Parteien dahin ist.

 

PS. Nicht nur die Wähler auch die Mitglieder laufen den Volksparteien weg

 

http://www.tagesschau.de/inland/fdp614.html

Bearbeitet von Bayernbulle

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

Link zu diesem Kommentar

Zurück zur Frage "Wer macht Skandale und warum?" Ich denke, dass das Christkind dahinter steckt. Skandale sind Geschenke für die, die im Schatten stehen. Da zeigt sich nämlich auf einmal, dass auch die sogenannten "Strahlefiguren" gar nicht so weit weg von ihrem eigenen Normalmaß sind:

 

- dass auch die zu doof sind, Doktorarbeiten (selbst) zu schreiben

- dass auch die was mit Untergebenen anfangen

- dass auch die sich durchs Leben schnorren

- dass auch die kleine Fahrerfluchten begehen

- dass auch die in schmucklosen Einfamilienhäusern wohnen

- und sich bei Air Berlin in die Eco quetschen

- ...

 

WUlff ist ein ganz besonderer Spießer. Dass ein Mensch mit einem Ministerpräsidentengehalt sich mitsamt Luxusfrau (die deutsche Charlene! -hahaha!!!) und Kindern freiwillig in die Eco quetschen will (Ferienflug nach Florida, wo das Geerkensche Luxusdomizil kostenfrei wartete!), geht mir nicht in den Kopf. Dem Hunold gings wahrscheinlich genauso, als Bettina ihm auf de Fete davon erzählt hat. Mein Gott! wird sich der Hunold gedacht haben, der hats nötig, dem tu ich ein C Tciket aus ...

Bearbeitet von Escorthopper
Link zu diesem Kommentar
Ein m.E. interessanter Kommentarauszug aus dem Tagesspiegel, 2004. Interessant finde ich die Differenzierung zwischen (faktischer) Empörung und "Empörungsmaschine".

 

 

"In Wirklichkeit ist, wie der Sexualforscher Günter Amendt geschrieben hat, „im moralischen System des modernen, flexiblen, mobilen und globalen Menschen kein Platz mehr für Moralismus“. Es gibt keine Empörung mehr, nur eine Empörungsmaschine, die laut rattert und quietscht. [...]

 

Und auf diese Empörungsmaschine ist die Masse angewiesen. Echte (individuelle) Katharsis wird vermieden, stattdessen wird das Heil in der Sündenbock-Mechanik gesucht. Dabei geht es oftmals nur - sowohl als auch (also gleich, aus welcher Perspektive) - um "niedere Instinkte" bzw. oder um bloßen Affektabbau.

 

Auf den unten stehenden O. Wilde - das Zitat war ebenso romantisierend wie (direkt vom Erzeuger) dandyhaft, bewusst provozierend gemeint - hinzuweisen, wäre zu billig. Da eignet sich aber eine andere Bestandsaufnahme: moralische Entrüstung besteht in den meisten Fällen zu 2% aus Moral, 48% aus Hemmung und zu 50% aus Neid. :teufel:

 

 

Wulffs Verfehlung ist m.E. im Grunde lächerlich, allenfalls schlaubergerhaft oder zumindest wirtschaftlich, wenn auch mit G'schmäckle, vernünftig. Es passt ins Bild des Strebers, der höher hinaus, aber nicht wirklich anecken will. Aber die schmucke Frau an seiner Seite beeindrucken möchte. Seine Sprech- und Gesangsstimme (ich denke immer an Rick Astley mit der entsprechenden Durchhalteparole - wird es nicht gewesen sein. :clown: Alles auf der persönlichen Ebene wenig staatserschütternd, eher kleingeistig, vielleicht sogar plausibel. Das sind Charakterfragen, die jeder nach eigenem Gusto so oder so beantworten kann.

 

Der Irrtum, dem er - wider besseren Wissens und da geht's ans Eingemachte (wenn man nicht den ganzen Tag dem Zynismus huldigt) - unterlag, war zu glauben als Ministerpräsident nicht zu lügen, wenn man vor dem Parlament nicht die ganze Wahrheit sagt (da gab's in jüngster Vergangenheit einen ehemaligen Feudalherren und Minister mit ähnlicher Bewusstseinsstörung, der allerdings aktiv Hochstapelei betrieben hat). Hinzukommt ein Krisenmanagement, das salamitaktisch nur dann etwas zugibt, wenn es ohnehin kurz vor der Enthüllung steht.

 

Das geht in der Tat an das Präsidiable, desses einziges Pfund und Substrat die vielgerühmte moralische Instanz ist. Da ist es mit kleinen Nehmerqualitäten und hannover'schem Provinzgeklüngel ganz schnell vorbei. Das ist nunmal das Jobprofil (der Papst hat immerhin auch ein eigenes, das sich vom Rest unterscheidet, wenn er sich selbst ernst nehmen möchte) und Herr Wulff wollte ja auf Schloss Bellevue "auf Montage". Und siehe: das Volk erfeute sich des Rauschens im bunten Blätterwald, über das Quasi-Monarchische des jungen Präsidentenpaares mit einem Hang zu glitter&glamour ...

 

Und noch eine Parallele zu Herrn v.u.z.G.: spannend wird es immer, wenn man sich an selbst gesetzten Maßstäben nicht messen lassen möchte. Der junge Politiker Wulff aus Niedersachsen hatte damals dem Bundespräsidenten Rau anlässlich einer Flugaffäre aus dessen Zeit als NRW-Ministerpräsident vorgehalten, es sei bedauerlich, wenn der Eindruck erweckt würde, der Bundespräsident könne seine Stimme "nicht unbefangen" mit Autorität erheben. Dies sei eine "Belastung des Amtes". Um es mit Loriot zu sagen: Achwas ..

 

Da bleibt es aber spannend, wie sich die Autorität des jetzigen Bundespräsidenten auswirkt, wenn die jetzige Regierung (die ihn auf den Schild gehoben hat) und die von ihr Regierten einer moralischen Instanz bedürfen. Ich empfinde da wenig Neid. Eher Mitleid. Und das macht sich in meinen Augen als Wandfarbe für den Amtssitz nicht sonderlich gut. Aber vielleicht ist das "Augen zu und durch", Hauptsache mir geht es gut, kennzeichnend für unsere Zeit.

 

Mist, jetzt bin ich doch irgendwie in eine Neujahrsansprache geschlittert. :schaem:

Bearbeitet von Chandler Bing

:spitzenkl Keine Nacht den Drögen ! :spitzenkl

 

Moral ist immer die Zuflucht der Leute, die Schönheit nicht begreifen.

(Oscar Wilde)

 

Commit random kindness and senseless acts of beauty !

Link zu diesem Kommentar
Ein m.E. interessanter Kommentarauszug aus dem Tagesspiegel, 2004. Interessant finde ich die Differenzierung zwischen (faktischer) Empörung und "Empörungsmaschine".

 

 

Ein auch m.E. interessanter Kommentarauszug aus dem Tagesspiegel, 2004

 

@Jakob, ein interessanter Thread, die Problematik ist aktueller denn je.

 

Hattest Du gerade renoviert und der Artikel sollte edles Parkett eigentlich vor Ungemach schützen ? Oder wo hast Du das zwischen den Jahren entdeckt ?

 

Guten Rutsch Euch allen hier.

Bearbeitet von Relax
type error

*******************************************************************************

 

Man sieht sich im Leben immer zweimal.

Link zu diesem Kommentar

Manchmal gehen Skandale in ein Zersägen über. Jeden Tag wird ein Nagel mehr in das Skandalopfer getrieben. Die tödlichsten Nägel hebt man sich bis zum Schluss auf. Weihnachtszeit, die sogenannte Zeit zwischen den Feiertagen und dann der Rutsch ins Neue Jahr: eine Art Waffenstillstandszeit. Aber dann werden mit dem Lametta und den Böllerresten die tödlichsten Nägel ausgekehrt und in das waidwunde Opfer getrieben. Sargnägel fürs Opfer. Freiheit statt Zensur!

Bearbeitet von Escorthopper
Link zu diesem Kommentar
wenn der für diesen dienst an der nation auch noch ruhegeld nimmt, na dann gute nacht.....

 

sicher wäre es günstiger wenn er im Amt bleibt. Aber 200000 mehr oder weniger Ausgaben im Jahr für den Staat, gibt schlimmeres. Aber irgend eine Gruppierung hier im Staat mag den H. Wulff wohl nicht. Warum , keine Ahnung. Die Macht der Bild-Zeitung mit ihren ca. 10 Millionen Lesern täglich ist wohl nicht zu unterschätzen.

Link zu diesem Kommentar

das was mit wulff passiert das hat einzig und allein wulff zu verantworten.

das ist das los wenn man ein öffentliches amt anstrebt und ausübt.

das er nicht über die integrität seines gegenkandidaten joachim gauck oder über die ausstrahlung eines elder statesman verfügt war bekannt.

bekanntlich soll man ja an seinen aufgaben wachsen.. oder in diesem fall kläglich scheitern

als moralische instanz, und das stellt das amt des bundespräsidenten in deutschland nun mal da, ist wulff jedenfalls nicht (mehr) zu gebrauchen.

Link zu diesem Kommentar

Als W. Bundespräsident wurde, war gewissen Leuten schon vorher bekannt wieviel Dreck er am Stecken hat. Schauen wir mal was er so macht. Passt es den Leuten nicht, dann raus mit der Katze aus dem Sack. W. ist meiner Meinung nach eine Marionette von Leuten die gerne selber die Fäden ziehen, aber nicht im Rampenlicht stehen. Leute aus der Wirtschaft.

 

Wie sagte der Ölmilliadär Larry Hagman (Schauspieler) in dem Film Nixon damals, jetzt beginnt der selbständig zu regieren, der muss weg. Ich hab den Film 3 mal angeschaut, bis ich ihn kapiert habe.

Link zu diesem Kommentar
sicher wäre es günstiger wenn er im Amt bleibt. Aber 200000 mehr oder weniger Ausgaben im Jahr für den Staat, gibt schlimmeres. Aber irgend eine Gruppierung hier im Staat mag den H. Wulff wohl nicht. Warum , keine Ahnung. Die Macht der Bild-Zeitung mit ihren ca. 10 Millionen Lesern täglich ist wohl nicht zu unterschätzen.

 

Das muss sich gar nicht gegen Wulff als Person richten, indirekt geht es gegen die Bundes-Mutti, damit wird der Wahlkampf für die Bundestagswahl eingeläutet.

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

Link zu diesem Kommentar

wenn die bild wirklich vorgehabt hätte wulff zu schaden hätte sie

a) nicht nachgefragt ob er eine stellungnahme zu dem ersten artikel, den sie veröffentlichen wollten, abgeben möchte

und

b) seine freundliche telefonansage ausgeschlachtet

alleine dafür das ein einzelner mensch so blöd sein kann so etwas auf's band des bild-chefredakteurs zu sprechen

fehlen mir die worte...

 

als zwischenfazit und unter bezug des themas bleibt mir folgendes:

wer macht die skandale? menschen

warum? weil sie sich selbst überschätzen und ihre aussenwirkung unterschätzen

Link zu diesem Kommentar
Das muss sich gar nicht gegen Wulff als Person richten, indirekt geht es gegen die Bundes-Mutti, damit wird der Wahlkampf für die Bundestagswahl eingeläutet.

 

Das die Ära Merkel bald vorbei ist, sowieso klar. Nur wer wird der oder die nächste.

 

Thema Wulff, nochmal, warten wir ab was die nächste Zeit passiert.

Link zu diesem Kommentar
als zwischenfazit und unter bezug des themas bleibt mir folgendes:

wer macht die skandale? menschen

warum? weil sie sich selbst überschätzen und ihre aussenwirkung unterschätzen

 

Nein, Skandale werden nicht von Menschen gemacht, sondern von Organisationen: Medien, Parteien, Unternehmen, Verbände. Wenn ein Mensch nur als MENSCH agiert, vermag er gar nichts. Bestes Beispiel ist der Mensch Christian Wulff, der in seiner allzumenschlichen Angst und Sorge erst dem Diekmann auf die Mailbox quasselt und sich dann noch die Körbe von Döpfner und Friede Springer abholt.

 

Das Zersägen gewinnt jetzt gerade dadurch seine Wucht, dass die BILD-Zeitung als Organisation - und nicht der Mensch Kai Diekmann! - sich so unennnnndlichhhhh Zeit damit gelassen hat, die Indiskretion über den schönen Mailbox-Eintrag an die Öffentlichkeit zu geben (Diekm. --> Schirrm.).

 

Da ist wirkliches Kalkül dahinter! Ansonsten ist gerade die Bildzeitung sehr schnell dabei, wenn es darum geht "Exklusives" hinauszuposaunen. Und was gäbe es Exklusiveres als die besagte Nachricht in Diekmanns Mailbox?

 

Die Kunst der Skandalisierung ist vor allem die des richtigen Timings. Mit einem solchen Joker in der Hand kann man das Opfer sogar eine gute Weihnachtswoche lang verschnaufen lassen. Um es mit Wiederbeginn des Alltags erst so richtig abzuwatschn.

Bearbeitet von Escorthopper
Link zu diesem Kommentar

Der Mensch Christian Wulff muss oder sollte erkennwn, dass er nur mit Springer, Döpfner und Diekmann reden kann weil er Ministerpräsident von NDS war und nun leider Bundespräsi ist.

Er hat die Medien benutzt um das zu werden was er heute ist ( positiv wie negativ) und nun muss er damit klarkommen, dass die Medien ihn benutzen.

Bearbeitet von Lineker
Link zu diesem Kommentar

Lustig ist, dass etwas, was jetzt von allen als absolut skandalös eingeschätzt wird (Wulffs Anruf bei Diekmann), der Bildzeitung selbst keine Meldung wert war. Der Wulff hat sich 2 Tage nach seinem Anruf bei Diekmann entschuldigt. Und deshalb kam Diekmann und die Bildredaktion zu dem Schluss: dann wollen wir das auf sich beruhen lassen.

 

Also offenbar: nicht weiter schlimm! Ist ja wohl auch allgemeine Praxis in einer modernen Mediendemokratie. Da wird zwischen der Politik und den Medien viel hin und her telefoniert und abgestimmt, was wann wo publiziert und gedruckt wird. So eine STORY zu Wulffs Übergang zur neuen Frau schreibt sich nicht von alleine, da müssen Infos hin und her zirkulieren und da muss auch oft zum Hörer gegriffen werden. Die Medien loben das ja sehr ausdrücklich: wenn die Politik nicht mauert!

 

Der Wulff war in dieses Spiel gut eingeübt. Deshalb war sein Anruf bei Diekmann als solcher wohl nicht naiv: Hör mal, komm, lass mal ... So wird das gemacht und so hats immer funktioniert.

 

Auch und gerade bei WUlff. Bisher wenigstens. Aber aus irgendeinem Grund hat es zuletzt nimmer funktinoert. Muss wohl Verwerfungen gegeben haben. Irgendein Knacks. Das war dann schon naiv von Wulff: diesen Knacks nicht mitgekriegt zu haben, mangelndes Sensorium.

 

Und es war mehr als naiv, sich dem Tonträger (!!!) Mailbox anzuvertrauen. Das war dann schon ausgesprochen doof: und genau das und vor allem das, macht Wulff unsexy und disqualifiziert ihn als BP!

 

Aber es ist eigentlich schon wieder ein Skandal, dass das die Bildzeitung nicht sofort an die große Glocke gehängt hat. Dagegen skandalisiert keiner. Die FAZ sprach in diesem Zusammenhang nur von einem "Mysterium" (warum das so lange gedauert, bis die Info an die Öffentlichkeit kam, wohl über den direkten Draht von Diekmann zu Schirrmacher). Aber natürlich legt man an die Bildzeitung andere Moralstandards als an den BP.

Bearbeitet von Escorthopper
Link zu diesem Kommentar

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.



Unser Support Team

Neue Beiträge

Neue Galerie Einträge

Über uns

Seit über 10 Jahren ist MC-Escort die grösste deutschsprachige Escort Community. Wir bieten Kunden und Anbietern eine Plattform um sich gegenseitig auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.

mc-banner-klein.png

Kontakt

  Raingärten 1, 79780 Stühlingen, Deutschland

  info@mc-escort.de

  +49(7744)929832 KEINE AGENTUR - WIR VERMITTELN KEINE DAMEN!

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert um dein Nutzer Erlebnis auf dieser Webseite zu verbessern. Du kannst deine Cookie Einstellungen anpassen, ansonsten nehmen wir an dass es für dich in Ordnung ist deinen Besuch fortzusetzen.