Spiegel-Artikel

[alfder]

Das Selbstverständnis ist doch gar nicht das Thema, das habe ich vorhin schon geschrieben, auch wenn das der Kent-sich-nicht-aus-Häkler geflissentlich ignoriert.

 

Wenn eine Escortdame beispielsweise das Selbstverständnis hat, dass Escort keine Prostitution ist, dann ist das ihr Selbstverständnis, hat aber nach meiner Auffassung mit der Realität nichts zu tun.

 

Es geht also nicht um das Selbstverständnis an sich sondern um das Verhältnis von Selbstverständnis zu den Fakten.

 

Für Dich nochmal ein Originalzitat. Ansonsten frage ich mich grad worum es dir geht? Um dein Selbstverständnis der Rechthaberei?

 

Einen Unterschied zwischen Prostitution und Escort sehe ich nicht. Ich bin Prostituierte. Aber ich stehe nicht auf der Straße und friere mir den Hintern ab. Außerdem habe ich weniger Kunden und entscheide selbst, ob ich Termine wahrnehme oder nicht. Ich habe mich bewusst dafür entschieden und weiß, dass ich meinen Körper nicht verkaufe, sondern meinen Charme vermiete. Hinterher dusche ich und nehme meinen Körper wieder mit nach Hause. Benutzt habe ich mich nie gefühlt. Ich habe die Situation unter Kontrolle.

 

Eigentlich eine gute Einstellung auch zur Reinhaltung der Seelenhygiene!

[Bayernbulle]

Alf, wenigstens bei Dir habe ich gedacht, dass das mit dem Lesen klappt..Wie in meinem von Dir richtig zitierten Beitrag zu lesen ist steht da "beispielsweise"..Ich habe nirgends behauptet, dass die Escortdame das behauptet...Also wenn schon Argumente dann bitte saubere und keine Tricksereien.

[Lineker]

Am Ende des Tages "fickt" aber auch sie (Salomé) mit fremden Männern für Geld, was nichts anderes ist wie die Damen an der Strasse, die aus Salomé's Sicht ihren Körper verkaufen.

Ergo verkauft sie auch ihren Körper....

[nolensvolens]

Am Ende des Tages hat sie vielleicht aber auch einem (fremden) Mann eine ganz große Freude bereitet. Und darf darauf stolz sein und sich selbst darüber freuen, so etwas zu können UND damit auch noch Geld zu verdienen. Ebenso, wie die Bordsteinschwalbe.

[alfder]

Am Ende des Tages "fickt" aber auch sie (Salomé) mit fremden Männern für Geld, was nichts anderes ist wie die Damen an der Strasse, die aus Salomé's Sicht ihren Körper verkaufen.

Ergo verkauft sie auch ihren Körper....

 

KEINE Frau verkauft ihren Körper!!! Sie nimmt ihren Körper nach dem Date wieder mit nach Hause.

 

Wäre auch unpraktisch, wenn die Bucher dann zu Hause jede Menge gekaufte Körper rumliegen hätten

[nolensvolens]

 

Wäre auch unpraktisch, wenn die Bucher dann zu Hause jede Menge gekaufte Körper rumliegen hätten

 

Man bedenke auch nur die laufenden Instandhaltungskosten

[bluemarine]

Und am Ende des Tages gilt für große Literatur das gleiche wie für Artikel und wie für Beiträge im Fick-Forum: Die Rezeption hängt in nicht unerheblichem Maße vom [ame=http://de.wikipedia.org/wiki/Rezipient]Rezipienten[/ame]en ab :-)

 

„In Wirklichkeit ist jeder Leser, wenn er liest, ein Leser nur seiner selbst...“

– Marcel Proust: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit 7: Die wiedergefundene Zeit

 

b

Bearbeitet 14. Juni 2012 von bluemarine

[Bayernbulle]

Wenn wir schon bei der Weltliteratur sind, wenn ich Alf bei der Arbeit zusehe, ist es besser sich auszuklinken..

 

[bluemarine]

Sind wir hier nicht alle Don Quijotes

 

b

[Asfaloth]

Am Ende des Tages "fickt" aber auch sie (Salomé) mit fremden Männern für Geld, was nichts anderes ist wie die Damen an der Strasse, die aus Salomé's Sicht ihren Körper verkaufen.

Ergo verkauft sie auch ihren Körper....

 

ja, tut sie...aber was sagt das dann aus ?

 

Denn letztendlich, trotz aller Kultur,, sei es Oper oder Musical, erwarteter Belesenheit und korrektem Auftritt mit Stil auf Homepage und in realität bei der Dame ist es auch so, dass ein Mann eine Frau gegen Geld ficken will.

 

Zwischen "schönreden" und brutalem Realismus liegt noch etwas Spannweite, die man auch nutzen kann.

Jede Dame, die ihre Haut zu Markte trägt, muss ein inneres System entwickeln, das in der Seele einzubauen. Dazu sind manchmal Worte als Schutzmantel notwendig. Diesen sollte man ihr m.E. lassen und respektieren.

 

Neieinsteigerinnen, die sich vom Glanz der Worte blenden lassen, werden es sowieso im bisweilen knallharten Geschäft insgesamt schwer haben

 

Mir hat der Artikel gut gefallen... der Kontext "Schräge Typen und Berufe" ist dafür an der Grenze zur Frechheit.

 

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Bearbeitet 14. Juni 2012 von Asfaloth

[nolensvolens]

Sind wir hier nicht alle Don Quijotes

 

b

 

Nö! :denk:

[bluemarine]

Nö! :denk:

 

Sancho Panza?

 

 

b

[Ariane]

Ich halte den Artikel für gutgemeint; der übrige Sülz ist dabei rausgekommen. Im übrigen, in Klischees stecken Erfahrungswerte, zum anderen sind wir mit dem Mind-Mapping zugedröhnt, also das kulturelle Vokabular, die normierten Einschätzungen, was Escort etc. ist, wird im Regelfall verinnerlicht und reproduziert, wie Fertig-Schablonen, häufig selten hinterfragt. Ist auch alles sehr komplex. Falls das eine Marketing-Initiative der Agentur ist, bei der die Dame gelistet ist, würde ich es als geschäftsschädigend einordnen. Ich sehe dort nur wenig Ansatzpunkte für die Einschätzung "nur positives" über Escort. Das "Test-Ficks" üblich sind (wurde im Artikel ja nicht gesagt) und manch einer die Provision in Naturalien eintauscht, hab ich von mehreren Seiten vernommen. Auch wenn ich nie für eine Agentur tätig war.

[Bayernbulle]

Sancho Panza?

 

 

b

 

bei jakob hätte ich eher an Rosinante gedacht..

[bluemarine]

...Falls das eine Marketing-Initiative der Agentur ist, bei der die Dame gelistet ist, würde ich es als geschäftsschädigend einordnen...

 

Warum?

 

Zumindest Sachen wie

 

"Ich lebe meine Phantasien und verdiene gut damit. Mit zwei Terminen im Monat kann ich gut leben. Mehr als drei Termine in der Woche mache ich nicht."

 

oder

 

"Für mich ist Escort eine Möglichkeit, mich auszuprobieren."

 

oder

 

"Viele Männer sind toll....habe guten Sex und bekomme Geld dafür."

 

sind doch Sachen, die die meisten Freier sich von einer SW wünschen...

 

b

[Bayernbulle]

Jede Dame, die ihre Haut zu Markte trägt, muss ein inneres System entwickeln, das in der Seele einzubauen. Dazu sind manchmal Worte als Schutzmantel notwendig.

Diesen sollte man ihr lassen und respektieren.

 

 

Klingt weniger nach Schutzmantel als nach kugelsicherer Weste...Damen, die ich so gut kenne, dass ich mich mit ihnen darüber unterhalten kann, ziehen ihren Schutz meist aus einem unverkrampften und realistischen Umgang mit den Gegebenheiten ihres Jobs.

[nolensvolens]

bei jakob hätte ich eher an Rosinante gedacht..

 

[alfder]

Alf, wenigstens bei Dir habe ich gedacht, dass das mit dem Lesen klappt..Wie in meinem von Dir richtig zitierten Beitrag zu lesen ist steht da "beispielsweise"..Ich habe nirgends behauptet, dass die Escortdame das behauptet...Also wenn schon Argumente dann bitte saubere und keine Tricksereien.

 

Im Zusammenhang mit dem Artikel und deiner Warnung vor falschen Vorstellungen von Neueinsteigerinnen ist das jetzt wirklich Wortklauberei...

 

OK so schnell kann ich garnicht antworten wie sich hier die posts überschlagen.

 

@babu

Du hast natürlich vollkommen Recht. Ich verneige mich in Demut (weiss grad nicht welchen Smily ich setzen soll)

Bearbeitet 14. Juni 2012 von alfder

[Asfaloth]

Klingt weniger nach Schutzmantel als nach kugelsicherer Weste...Damen, die ich so gut kenne, dass ich mich mit ihnen darüber unterhalten kann, ziehen ihren Schutz meist aus einem unverkrampften und realistischen Umgang mit den Gegebenheiten ihres Jobs.

 

Ist doch schön für die Damen und dein Weltbild ist dann auch nicht gefährdet.

[JANA]

ich finde den Artikel unsäglich klischeebehaftet und eher als Beispiel für den Realitätsverlust mancher Escorts interessant z. B: ich habe mich bewusst dafür entschieden und weiß, dass ich meinen Körper nicht verkaufe, sondern meinen Charme vermiete.

 

Ich verstehe nicht, warum Du Dich gerade an diesem einen Satz aufhängst. In einem anderen Satz ist zu lesen "Ich biete sexuelle Dienstleistungen...." und sie sagt auch "Einen Unterschied zwischen Prostitution und Escort sehe ich nicht. Ich bin Prostituierte." Das Wort Sex kommt in diesem Artikel 7 Mal vor und sie sagt ganz klar, dass sie für Sex bezahlt wird.

[Clark_Kent]

Vorsicht, Jana. Wenn man den Artikel anders interpretiert als Ihro Omnipotenz, kann man schlichtweg nicht lesen. Denn es kann nur eine mögliche Deutung geben.

 

@MC

 

Ja, ich weiß, dass diese Äußerung unsachlich ist. Mir geht jedoch die Deutungshoheit und die Art, wie sie von Bayernbulle eingefordert wird, ziemlich gegen den Strich. Da wird anderen einfach mal so die Grundintelligenz abgesprochen, wenn man nach Lektüre des Artikels zu anderen Schlüssen kommt. Was nach dem eigenen Weltbild nicht sein kann, darf auch nicht sein. Die Grundlage für ein tolerantes Miteinander sieht für mich anders aus.

[nolensvolens]

OK Runde 2, wobei, ist Jana eigentlich Rundennummerngirl oder Kämpferin (was mich jetzt an Raab gegen Halmich erinnert )

[JANA]

OK Runde 2, wobei, ist Jana eigentlich Rundennummerngirl oder Kämpferin (was mich jetzt an Raab gegen Halmich erinnert )

 

Ich bin weder das eine noch das andere :-). Ich stehe den Artikeln zum Thema Escort ja eigentlich auch immer skeptisch gegenüber, allerdings finde ich diesen Artikel realitätsnah und eben nicht klischeehaft.

 

Ich finde es sogar sehr gut, dass die Dame darauf hinweist, dass sie ihren Körper NICHT verkauft. Wenn ich etwas kaufe, dann geht das in mein Eigentum über und ich kann damit machen, was ich will. Es wird mir ein Handy verkauft und ich kann dieses benutzen, verschenken, weiter verkaufen oder auch gegen die Wand werfen und mutwillig zerstören. Ich halte es für sehr bedenklich, wenn Kunden der Ansicht sind sie würden den Körper einer Dame kaufen, weil das für mich bedeuten würde, dass sie denken sie könnten damit alles machen was sie wollen. Genauso würde ich es auch bedenklich finden, wenn eine Dame sagt, dass sie ihren Körper verkauft. Das wäre nichts anderes als Sklavenhandel.

 

In diesem Artikel geht außerdem ganz klar hervor, dass die betreffende Dame für Sex bezahlt wird. Da gibt es auch nichts zu interpretieren, das sagt sie ja klipp und klar:

 

"Ich biete sexuelle Dienstleistungen...."

 

"Einen Unterschied zwischen Prostitution und Escort sehe ich nicht. Ich bin Prostituierte."

 

Ich denke, dass jede Anbieterin und auch jeder Kunde das Recht haben sollte, ihre eigenen Auffassungen zu dieser Dienstleistung zu haben.

[MC]

und dass sie mit ihrem Freund über Treffen spricht und lacht (gut man weiß nicht, ob sie dies abwertend meinte, oder eher die lustigen Situationen meint, wozu wir hier ja auch mal ein Thema hatten).

Wird aber wohl auf 95% aller Frauen zutreffen dass diese sich mit Ehemann/Freund austauschen. Ist irgendwie normal denke ich, zumindest im realen Leben. Natürlich nur wenn der Ehemann/Freund von der Tätigkeit weiss.

[Sophia Luise]

Also ich habe das jetzt alles nur recht kurz überflogen, aber ich kann euch mal eines sagen: Escort ist definitiv nicht nur Körper verkaufen (nein stop: wohl eher vermieten ;)) sondern wirklich auch Charme vermieten, wenn man das so ausdrücken will: denn hinlegen und Beine breit machen kann wirklich jede (ok nicht jede ;) ) aber es steckt doch da viel mehr dahinter: Man muss den Mann durch seinen Charakter und Charme bezaubern und man muss auf ihn eingehen können, damit das wirklich gut wird. Jeder Mann ist speziell und man muss sich immer neu auf jemanden einstellen können. Und das ist bei weitem mehr als Beine spreizen.

 

Zum Artikel: Ich finde ihn ziemlich langweilig, platt und schlecht geschrieben - was drin steht interessiert vielleicht die Menschen die sich nichts unter "Escort" vorstellen können - wir sind da wohl alle schon viel zu tief drin ;) . Obwohl natürlich stimmt, dass es weit nicht so simpel ist, wie es dargestellt wird... und der "Testfick" wirft wirklich kein gutes Licht auf Agenturen...