Pränataldiagnostik ein "Bio-Ethisches" Problem....

[Asfaloth]

Es ist der Glaube an die Allmacht der Wissenschaft und der fehlende Respekt vor der eigenen Unkenntnis, der die meisten Probleme verursacht...

 

Gute Ärzte wissen damit umzugehen, aber die moderne Praxis schult nur noch Medizinische Spezialisten... keine Heiler...ungeachtet, dass es diese auch noch gibt...aber lassen wir das, das führt weg vom Thema.

[Rolliman]

ALs ich geboren wurde, da war die Wissenschaft noch nicht soweit wie sie heute ist.DA man heute aber kranke Gene erkennen kann, sollte man dass auch nutzen. Es geht nicht um Züchtung einer Fehlerlosen Superrasse! es geht um den Schutz von möglichen Kindern. Es passt für mich nicht zusammen, dass eine Mutter deren Kind 3mal von der Rutsche fällt, besuch vom Jugendamt bekommt (wo ich selber 18 Monate lang gearbeitet habe). Aber im Gegenzug läßt man die Eltern und sonstige Familienmitglieder mit behinderten Kindern, deren Behinderung man hätte verhindern können, ins offene Messer der lebenslangen Probleme physischer und vielleicht auch psychischer Art rennen. ´Wenn Du mich fragt, ob ich stolz auf mein Leben bin, kann ich sagen ja! Ich habe viel mehr erreicht als mir alle zugetraut haben. Wenn Du mich fragst, ob ich Kinder wil, muß ich als evtl. Papa, der nur das Beste für seine Kindeer will, ganz klar sagen: Nein!!! Da ich als Erwachsener mit Gendefekt weiß, wie schwer damit zu leben ist, und da ich eine anhidroltische ekktodermale Dysplasie habe (kurzh: Ich kann nicht schwitzen un d bekomme Fieber) wird das Leben durch die Erderwärmung noch schwieriger. Und das will und muß ich einem Kind nicht zumuten.

Gut! Ich habe denn "Doppeljackpot" gezogen! Spastik war Fehler vom Arzt bei der Geburt und den Gendefekt habe ich so noch als Zückerchen oben drauf bekommen. Es geht mmit meinem Gendefekt unheimlich viel Lebensqualität verloren. Immer dann wenn andere im Sommer Grillfeste machen, sitze ich alleine im Keller weils draußen zu heiß ist. Ich glaube von Aasfresse bis Zyklop habe ich schon jede Monsterbetitelung über mich ergehen lassen müssen. Man kämpft nicht nur gegen die Unzulänglichkeit des eigenen Körpers, man kämpft auch noch gegen die Meinung der Anderen! Dazu muß man stark sein, sehr stark! Die Frage ist doch: Wenn ich Papa wäre, würde ich dann nicht alles tun, um mein Kind vor solchen Erfahrungen und Beleidigungen zu schützen? Die Entscheidung geht für mich nicht gegen das behinderte Kind, sondern für das zukünftige Wohl des Kindes! Ich bin glücklich, das ich diese Frage zu 99,7 % nie stellen muß, denn ich habe mich eben aus jenem Grund sterilisieren lassen....

[Maria Diamond]

Mal die grundsätzliche Frage einfach in Raum gestellt:

 

Was spricht eigentlich gegen "Designkinder", gentechnisch im Wege der PID selektiert?

 

Hab da jetzt mal eine Weile drüber nachgedacht, auch weil sich ja interessanterweise bisher nur Herren hier geäußert haben...

 

Gegen "Designkinder" an sich spricht so erstmal nichts.

 

Die Schwierigkeit stellt sich in der ethischen Frage zu entscheiden, was selektiert werden sollte und was nicht.

 

Man denkt natürlich zuerst einmal an schwere Behinderungen, Mißbildungen oder Krankheiten. Aber auch da kann man grübeln, wo fängt eine "schwere Krankheit" an? Und wer kann sich anmaßen, da die Wertigkeit festzusetzen? Auch ein Leben mit angeborener Diabetes schränkt ein und wer einen Wunsch hat, bekommt sicherlich lieber ein Kind ohne Diabetes, aber wäre das jetzt zum Beispiel ein Grund für eine Abtreibung? Und da kommt mir gleich der Gedanke, welche Rolle Geld dabei spielt oder spielen sollte. Es ist ja heute schon so, dass bestimmte medizinische Leistungen, künstliche Befruchtungen, Leihmutterschaften, etc. im Ausland eher zu haben sind für die Menschen, die den nötigen finanziellen Hintergrund haben oder sich beschaffen können...

 

Aber zurück zu den Designkindern, wo fängt man an zu designen und wo hört man auf? Die Haarfarbe? Das Geschlecht? In einigen Regionen der Welt spielt es eine wesentliche Rolle, ob ein Junge oder ein Mädchen geboren wird, Abtreibungen oder Morde aufgrund des Geschlechts sind an der Tagesordnung. Man könnte also argumentieren, dass durch entsprechende Diagnostig im Vorfeld dem vorgebeugt wird. Soll das so sein?

 

Sicherlich ist es nicht schön, im Alter zum Beispiel an Parkinson zu erkrkanken, aber sollte man soweit gehen, eine befruchtete Eizelle zu vernichten, wenn das entsprechende Gen vorhanden ist?

 

Und nochmal die Frage: wer soll entscheiden, wo da die Grenze gezogen wird....?

 

 

***