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Verhältnis Sexworkerorganisationen und Bucher


Empfohlene Beiträge

Um das Thema mal etwas allgemeiner aufzugreifen, habe ich hier ein neues Thema aufgemacht.

 

Wie ist eure Sicht als Bucher auf die Sexworkerorganisationen? Was möchten die Organisationen von den Buchern? Dies soll kein Bashing-Thread sein, sondern eine konstruktive Auseinandersetzung mit diesem Thema, das immer öfter hier auftaucht. Ich weiß, das wird schwer :lach:

 

Nachfolgend ein Ausschnitt meiner rein persönlichen Sicht:

- Wer sich Sexworkerorganisation nennt, drückt damit klar aus, wessen Interessen vertreten werden. Da selbst innerhalb der Organistionen anscheinend verschiedene Auffassungen herrschen, sollte klar sein, dass meine Zustimmung als Bucher erst recht nicht immer gegeben ist. Es gibt verschiedene beteiligte Parteien: die Agenturen/Betreiber, die Sexworker, die Kunden, der Staat und die nicht direkt beteiligten (und vielleicht noch mehr). Jede dieser Gruppen hat naturgemäß verschiedene Ansichten. Das hat nichts mit gut oder böse zu tun. So wie es auch in sonstigen Bereichen z.B. Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, den Staat und Verbraucherschützer gibt. Auch dort ist keine Gruppe per se schlecht. Aber auch dort ist klar, dass es unterschiedliche Meinungen gibt und dass ein Arbeitgeber wohl kaum bei einem Streik der Arbeitnehmer mitläuft.

 

- Gemeinsames Ziel aller beteiligten Gruppen sollte es sein, die Prostitution in Deutschland zu etwas zu machen, mit dem alle möglichst gut leben können. Dabei hilft es nichts, sich gegenseitig zu bekämpfen oder zu blockieren. Vielmehr braucht es ein Verständnis jeder Gruppe, dass andere Gruppen auch Interessen haben.

 

- Eine rein destruktive Haltung bringt aus meiner Sicht nichts. Dagegen sein und Gründe finden, warum etwas nicht geht, kann jeder. Es gibt bereits andere Gruppen in Deutschland, die immer nur gegen etwas protestieren, sich grundsätzlich als Opfer darstellen und einfach nur auseinandernehmen, was andere erarbeiten. Und mit Verlaub gesagt, diese Gruppen werden von sehr vielen eher belächelt, als ernst genommen. Um in eine konstruktive Auseinandersetzung zu kommen, sollten Vorschläge zur Lösung erarbeitet werden. Vorschläge anderer sollten nicht komplett auseinandergenommen werden, sondern vielmehr mit Verbesserungsvorschlägen begleitet werden. Gegen etwas zu demonstrieren sollte nur in besonders schlimmen Fällen angewendet werden, sonst sieht schnell niemand mehr hin. Stattdessen ist es doch besser, für etwas zu demonstrieren. Nach meiner Erfahrung setzen sich auf Dauer meist diejenigen Menschen durch, die etwas verändern und nicht diejenigen, die sich gegen Veränderungen wehren.

 

- Lieber 80% jetzt, als 100% nie. Wer in komplexen Fragestellungen nur bereit ist, die perfekte Lösung zu akzeptieren, wird niemals zu einem Ergebnis kommen.

 

- Bei den meisten Veränderungen gibt es Menschen, die danach schlechter dastehen und nicht allein solche, die danach besser dastehen.

 

- Es gibt erzwungene Prostitution, so wie es freiwillige gibt. Um die erzwungene Prostitution einzudämmen, ist der Staat nötig. Es wird auf Kontrolle und eine stärkere Reglementation hinauslaufen. In diesem Fall sind die unfreiwillig Prostituierten die Schwachen und die freiwilligen gehören zu den Starken! Somit sollten die freiwilligen Prosituierten, genauso wie die Kunden und die anderen Gruppen, bereit sein, Zugeständnisse zu machen, um die Schwachen zu schützen!

 

- Der Kunde sitzt im Moment sicherlich am längeren Hebel, daher habe ich durchaus Verständnis für die Bildung von Sexworkerorganisationen und unterstütze diese grundsätzlich. Eine tatsächliche Unterstützung meinerseits wird es jedoch erst geben, wenn ich eine Organisation finde, die zu mir passt und deren Bedingungen ich akzeptiere. Ein Beispiel aus einem anderen Bereich: Es gibt dutzende Organisationen, die einem auf der Straße oder sonst wo erstmal nur Bilder von verhungernden Kindern in Afrika zeigen. Keine davon kriegt Geld von mir oder sonstige Unterstützung. Die einzige Organisation, die Geld von mir für Afrika bekommt, konnte mich auch als einzige mit dem überzeugen, was sie in Afrika dagegen tun, statt mir Horrorbilder davon zu zeigen.

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Ich bin froh, dass mittlerweile eine Sexworker-Organisation in Deutschland zustande kommt. Da hat Deutschland im internationalen Vergleich Nachholbedarf. Ich denke, dass dies auch damit zusammenhängt, dass hier noch gewisse Freiheiten in der beruflichen Ausübung herrschen.

Es ist aber schon lange bekannt, dass es Kreise gibt, welche aus ideologischen Gründen diese Freiheiten erheblich einschränken möchten, ja am liebsten diese Tätigkeit offiziell verbieten möchten.

 

Auch wenn es innerhalb der politisch involvierten Sexworker teilweise sehr unterschiedliche Strategie-Vorstellungen gibt und ich entsprechende öffentliche Ohrfeigen an andere SW missbillige, bin ich grundsätzlich bereit, diese Arbeit auch finanziell zu unterstützen.

 

Ich bitte zu bedenken, dass jegliche offizielle Einschränkung der SW-Tätigkeit auch Auswirkung auf die Date-Qualität hat. Muss eine SW damit rechnen, dass der Bucher eventuell ein Scheinfreier ist, kann sie unmöglich entspannt in ein Date gehen.

Wir buchen doch, um unbeschwerte schöne Stunden zu verbringen.

 

Gruß Jupiter

"Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein."

 

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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Wo ist der konstruktiv denkende Ansatz? Was sollte getan werden, um die Schwachen Glieder zu schützen? Ich lese hier wieder nur heraus, warum irgendeine Lösung nicht funktioniert.

 

Der konstruktive Ansatz ist da. Du brauchst dir nur die Arbeit zu machen, die verschiedenen Veröffentlichungen zu lesen. Es wird immer wieder konstruktiv auf Schwachpunkte der bestehenden Regelungen und der beabsichtigten Regelungen hingewiesen, veröffentlicht und den Entscheidungsträgern vorgelegt.

 

Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass du hier alles was ehrenamtlich geleistet wird nur schlecht reden willst.

 

 

Gruß Jupiter

"Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein."

 

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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Es gibt prostitutionskritische Hilfsorganisationen für SW wie „Solwodi“, deren Ansatz opfer- und ausstiegsorientiert ist. Hier werden die Kunden naheliegenderweise nicht als „Partner“ verstanden. (Hier kein Kommentar.)

 

So ist das nicht ganz richtig. Darunter gibt es auch welche, die sich als Ansprechpartner für Kunden anbieten, welche meinen Zwangsverhältnisse bemerkt zu haben, und sich nicht trauen, dies bei Polizei etc. (folglich unter Angabe der Realpersonen) zu melden. Dabei sorgen sie auch dafür (bzw. sagen das von sich), dass bei einem "offiziellen" Vorgehen der Behörden eine betroffene Frau Schutz und nicht Verfolgung erfährt.

 

"Allianzen" sind in der Regel zweckorientiert (bzw. sollten es sein, und dann durchaus auch wechselnd). Und für solche Fälle ist möglicherweise (ich weiss es nicht, vermute es nur) eine solche Orga am durchschlagsfähigsten.

 

Auch hier gibt es oftmals kein "schwarz/weiss" .....

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Zunächst mal möchte ich bitten, zu einer vernünftigen Diskussionskultur zurückzukommen. Ein Grund, warum ich hier auch gerne mal aus Diskussionen mittendrin aussteige ist, weil hier gerne von der sachlichen auf die persönliche Ebene abgerutscht wird. In dem einen Thread wird mir vorgeworfen, beleidigt zu sein. Der nächste unterstellt mir Sabotageabsichten. Und der dritte, statt einfach zu fragen, ob ich mich auf spezielle Organisationen beziehe oder nicht, mutmaßt einfach, dass ich mir nie eine Organisation angeschaut habe. Wenn ich tatsächlich so falsch liege, sollte es doch auf einer rein sachlichen Argumentationsbasis möglich sein, mich zu widerlegen. Da hilft dann auch der Mantel des paraphrasieren nichts,

 

Warum wünsche ich mir also eine konstruktivere Arbeit? Ich habe das Gefühl, dass wir hier ein unterschiedliches Verständnis von konstruktiv haben. Jupiter nannte hier als Beispiel für konstuktives das Aufdecken von Schwachstellen. Für mich ist das alleine nicht konstruktiv. Wie finden Veränderungen statt? Normalerweise findet dies (auch in der Politik) nach dem PDCA-Prinzip statt. Plan-Do-Check-Act. Um beim Beispiel Politik zu bleiben: Ein Handlungsbedarf wird erkannt, die Situation analysiert, ein Lösungskonzept erarbeitet und ausgeplant (Plan), Ergebnis ist ein Gesetz mit Einführungsplan. Anschließend wird der Plan umgesetzt (Do). Im dritten Schritt wird überprüft, ob das neue Gesetz wie geplant wirkt, z.B. mit einer statistischen Erhebung. Daraus werden Schwachstellen abgeleitet (Check). Jetzt werden Maßnahmen abgeleitet und umgesetzt, die die Schwachstellen möglichst beheben sollen (Act). Das Aufdecken von Schwachstelle ist zwar sicherlich Teil von Veränderungen, aber nur ein sehr sehr kleiner. Schwieriger ist es in der Regel, Maßnahmen zu entwickeln udn umzusetzen. Vor allem, wenn viele Menschen betroffen sind. Somit sehe ich das alleinige Aufdecken von Schwachstellen nicht als konstruktiv, sondern als destruktiv an. In Verbindung mit Verbesserungsvorschlägen, Lösungsansätzen und der Bereitschaft auf Umsetzung von Änderungen wird es erst zu einem Bestandteil eines konstruktiven Prozesses.

 

Nun gut, ich habe leider heute nicht die Zeit, mich mit allen mir bekannten Organisationen auseinanderzusetzen, aber als Beispiel will ich dann mal näher auf die Sexworker Organisation Deutschland eingehen. Bevor jetzt wieder jemand fragt: nein, ich kenne sie nicht von innen, siehe auch Begründung in meinem ersten Beitrag.

 

Die Unterseite "Aktuelles" sollte ja ein Sinnbild dessen darstellen, worum sich die Mitglieder der Organisation so kümmern.

 

Beitrag 1 über den Tod zweier Sexarbeiterinnen: inhaltlich nur das aufmerksam machen, auf die zwei Schicksale. Sicherlich schlimme Schicksale, aber ich sehe hier keine Idee, wie so etwas in Zukunft verhindert werden soll.

 

Beitrag 2 zur Gesetzesnovelle: Von Anfang bis Ende lese ich hier nur Kritik an dem, was die Politik macht. Das positivste ist, dass die Poltiik mal irgendwo den Anfang gemacht hat. Kein einziger konkreter Vorschlag, was man denn besser machen könnte.

 

Beitrag 3 zur Eiszeit: Der Kommentar oben gibt sogar zu, dass im Grunde nur über Unzulänglichkeiten des Gesetzesentwurfs gesprochen wurde. Über Verbesserungsvorschläge kein Wort. Das Ausschnitt "heute im Bundestag" stammt nicht von der Seite selbst, daher beziehe ich ihn nicht mit ein.

 

Beitrag 4: Hintergründe zur Aktion: Erstmal nur die Darstellung von Protest. Anschließend werden Forderungen aufgestellt. Forderungen sind sicherlich weit entfernt von konkreten Lösungsvorschlägen, aber immerhin schonmal besser, als reiner Protest.

 

Beitrag 5: Petition. Liest sich in der Überschrift durchaus als konstruktiver Beitrag. Beim Durchlesen wurde ich jedoch schnell ernüchtert: Regulierung ist schlecht. Beklagen über Stimmungsmache, Vorurteile und die Presse. Wettern gegen den aktuellen Gesetzestext. Vorwurf von Ignoranz und eingefahrenen Weltbildern. Widerspruch gegen den Mythos der weit verbreiteten Zwangsprositution.Ja, am Ende wird gar der Gotteskrieger bemüht. In dem ganzen Text gibt es nur einen einzigen konstruktiven Vorschlag: Arbeiten Sie mit uns zusammen. Gerade von einer Petition sollte man doch mehr Vorschläge oder wenigstens Forderungen erwarten, oder?

 

Beitrag 6: Anschreiben. Fängt konstruktiv an: Bezieht uns mit ein! Aber danach doch nur wieder das Auseinandernehmen der Arbeit anderer, ohne selbst konkrete Vorschläge oder Ansätze zu liefern.

 

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.

.

and so on.

 

Ist das wirklich alles? Sich zu 95% über das beschweren, was andere zu Stande bringen, aber selbst als konkreten Vorschlag maximal vorbringen, dass man sich mit Ihnen an einen Tisch setzen soll?

 

Genau deswegen schlage ich vor, dass sich die Bewegungen mehr mit konstruktiver Zusammenarbeit und konkreten Lösungsansätzen und Verbesserungsvorschlägen, zumindest in der Arbeit nach außen, beschäftigen sollten. Denn nur so kommt man aus meiner Sicht irgendwann in den oben von mir vorgestellten Änderungsprozess.

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Ich wollte mich zwar nicht mehr dazu äußern aber ich möchte doch mal bittem, ehe dieses Bashing hier weitergeht, folgendes zu bedenken:

 

Seit Jahrzenten sind all diese Probleme bekannt.

Vor etwas mehr als 10 Jahren wurde das ProstG beschlossen.

 

Die Organisation/Der Verbund "Sexwork Deutschland", der sich nach wie vor in Gründung befindet, gibt es seit also im Grunde noch gar nicht.

 

Und da erwartet ihr von "uns", das wir innerhalb weniger Wochen ein vollkommen ausgereiftes Konzept hinsichtlich Marketing, Public Relation, Politik, Finanzierung etc vorlegen und für euch die Kohlen aus dem Feuer holen???

 

Nicht wirklich oder?

 

Und es stimmt, wir haben bislang noch keine konkreten Verbesserungen vorgelegt, weil diese noch in Arbeit sind. Das wäre mit Sicherheit einfacher und schneller, wenn wir Unterstützung von erfahrenen Leuten hätten. Nicht umsonst ist vor kurzem ein Aufruf an Kolleginnen gemacht worden, die aus dem Background Jura, Journalismus, Medien etc kommen.

 

Wenn keiner helfen möchte, ist das ok. Man kann niemanden dazu zwingen, sich ehrenamtlich einzubringen. Aber dann braucht eben alles seine Zeit.

 

Denn es ist mit Sicherheit nicht in unser aller Interesse, wenn aus Zeitdruck und übereilt Vorschläge vorgelegt werden, die nicht bis zum Ende durchdacht sind.

 

Mir geht auch manches nicht schnell genug. Und ich bin wahrlich nicht zufrieden mit der Situation. Aber dies ist keine One-Man-Show. Ich nehme Rücksicht darauf, das nicht jeder von der Aktiven 24/7 Einsatz zeigen kann. Auch wenn mancher das noch so gern möchte. Jeder macht das, was er kann. Und soviel er/sie kann.

 

Wir haben schon mehr geschafft bislang, als so manch andere Organisation vor uns. Das erfährt nur niemand weil darüber nicht berichtet wird. Und ich bin verdammt glücklich über jede einzelne Person, die es schafft, eigene Vorbehalte und Animositäten hinten an zu stellen, und sich zu engagieren.

 

"Beschweren" und "rummosern" empfinde ich momentan nur von anderen Seiten.

Wir kommen ja vor lauter rechtfertigen und verteidigen nicht dazu, unsere eigentliche Arbeit zu machen und deswegen habe ich mir vorgenommen, meine Energie nicht weiter unnötig in Foren oder Blog zu verschwenden. Das raubt nur Kraft und demotiviert.

 

Wer sich konstruktiv mit einbringen möchte, ist jederzeit herzlich Willkommen.

Ich und alle anderen nehmen auch gerne jederzeit ernstgemeinte Feedbacks, Ratschläge und sogar Kritik entgegen. Aber bitte: Verurteilt doch das ganze nicht oder, bevor es überhaupt richtig angefangen hat :blumenkuss:

 

PS: Das nächste Treffen ist im Oktober, vorher wollten wir eigentlich gar nicht aktiv werden. Und deswegen wird man vorher auch keine Veröffentlichungen finden. Es müssen ja auch erst mal Personen gewählt/ernannt werden, die dann in "unserem" Namen sprechen können/dürfen.

 

PPS: Daraus ergibt sich: Auch all das, was ich hier von mir gebe, darf nicht auf die zu gründende Organisation umgemünzt werden. Ich spreche NUR für mich bzw gebe Links/Informationen weiter. Wer mich nicht leiden kann, sollte meine Beiträge nicht verallgemeinern und als allgemeingültig für alle Sexworker-Aktivisten erklären. Und eben aus dem Grund, nehme ich mich zurück, denn ich möchte der Sache nicht weiter schaden. Das hat nichts mit dem mir unterstellten "Beleidigtsein" zu tun. Ich muss mich niemandem rechtfertigen oder mich "beweisen" nur um manchem Forengeier Futter zu liefern.

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@Melanie: wir beide haben das für und wider und die wirklichen politischen Möglichkeiten gestern Nacht noch sehr lange, intensiv und sachlich diskutiert. ich denke, ich habe ein paar deiner Ansätze verstehen können.

 

danke noch mal an dieser stelle für deine zeit, nachts um drei.

 

dennoch bleibe ich bei meinen zwei grundüberlegungen, die ich hier in der einen oder anderen form schon mehrmals gepostet habe:

 

- eine "sexworker/innen-organisation" ist in erster linie einmal eine selbsthilfegruppe, eine berufs-/standesvertretung und eine interessensvertretung einer branche oder einzelner freiberuflich tätiger. auf jeden fall haben die "kunden" sprich hier die bucher, dabei erst einmal gar nichts bei verloren. die findest du in keinem arbeitgeberverband, kammer oder gewerkschaft. für die kunden/bucher gibt es die verbraucherschutzverbände. was eine kooperation und ein am gleichen strang ziehen ja nicht ausschließt, sofern in sachfragen das ziel das gleiche ist.

 

 

- eine bessere politische, professionelle lobbyarbeit täte der zielerreichung manchmal besser als lautes Getöse, dass in seinem grundanliegen in der breiten Öffentlichkeit eh nicht verstanden werden will und/oder kann. dazu müsste zuerst einmal ein gesellschaftlicher wandel bezüglich der herrschenden Doppelmoral stattfinden. ein 10 jahresprojekt. mindestens. und an zwei fronten gleichzeitig kämpfen, das hat schon der olle Bismarck gewusst, das wird nix.

 

also: entweder politisch wirkungsvolle arbeit effizienter gestalten, oder gesellschaftlichen wandel initiieren. beides gleichzeitig ist zwar ein hohes ziel, aber nur sehr schwer umsetzbar.

 

 

------------------------- :maus: -------------------

 

und bevor das falsch verstanden wird: nein, ich bin nicht gegen sexworkerorgas. aber ich kenne oder sehe hier ein paar engagierte, die sich viel (zu viel?) vornehmen, mit wehenden fahnen und dem kopf voran an die wand laufen und es blutend wieder und wieder versuchen bis sie begreifen, dass es so nicht funktioniert und dann frustriert wieder alles hinschmeißen.

 

und das wäre schade um menschen, die bereit sind sich für etwas zu engagieren.

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Also andere in den auf der eigenen Seite veröffentlichten Beiträgen als Gotteskrieger und ähnliches zu verunglimpfen und deren Vorschläge, die vielleicht nicht perfekt sind, aber immerhin Vorschläge sind, wortgewaltig niederzumachen ist ok. Aber so ein Verbesserungsvorschlag von mir, zugegeben eingeleitet von Kritik, ist Bashing? Seltsam.

 

Und obwohl ich bereits im ersten Beitrag gesagt habe, dass ich die Organisationen im Prinzip gut finde, wird mir vorgeworfen, ich sei gegen sie?

 

Seltsam.

 

P.S.: Natürlich kann ich verstehen, dass eine neu gegründete Organisation noch nicht voll im Prozess integriert ist und sich noch aufstellen muss. Allerdings würde ich mich in so einem Fall auch mit Der Veröffentlichung von solchen rein kritischen zurückhalten und die Energien lieber auf das inhaltliche Weiterkommen lenken.

 

P.P.S. max jetzt bitte nicht für mein dankehäkchen bestrafen. Er kann nix dafür. Und er kriegt doch so selten welche von mir, haha.

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Wer sich konstruktiv mit einbringen möchte, ist jederzeit herzlich Willkommen.

Ich und alle anderen nehmen auch gerne jederzeit ernstgemeinte Feedbacks, Ratschläge und sogar Kritik entgegen. Aber bitte: Verurteilt doch das ganze nicht oder, bevor es überhaupt richtig angefangen hat :blumenkuss:

 

Das habe ich hier noch nicht erlebt.

Mein Eindruck ist, "ernstgemeinte Feedbacks, Ratschläge" wird mit Jubelschreie, Danksagungen und Häkchen setzen gleichgesetzt.

Kritik wird mit Hohn und Spott beantwortet oder ignoriert.

 

Wenn sogar die sachliche Auseinandersetzung hier schon als unzumutbar empfunden wird, dann würde mich interessieren, wie der politische oder gesellschaftliche Dialog aussehen soll.

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Liebe Melanie und liebe Danke-Häkchen :-),

 

ich habe mich in den letzten Tagen schon ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt, "kämpferisch" geschrieben umd Position bezogen.

Jetzt denke ich, dass ich mich aus diesem Thread zunächst zurückziehen werde, möchte diesen Impuls aber wenigstens ansatzweise erklären.

 

Ich hatte mich an @Lastmanstanding gewandt, aber ich sehe, dass das Gespräch nicht funktioniert. Er hält eine streng sachliche Ebene hoch, auf der er gerne ein kritischer Beobachter von "sexwork-deutschland" sein möchte und zu wissen glaubt, dass diese Organisation im Sinne von "konstruktiver Arbeit" grundlegende Fehler macht.

 

Was ihn treibt, weiß ich noch nicht genau. Seine Rhetorik ist nicht als "konstruktive Zusammenarbeit" angelegt. Sein rhetorisches Vorgehen entspricht momentan dem eines "Trolls". Er behauptet, sein Gegenüber "sachlich" beschreiben zu können - in einer Weise, in der sich das Gegenüber nicht wiederfinden kann. Dann verlangt er, dass man ihn - ebenso "sachlich" - widerlegen möge.

 

Ich sage nicht, @Lastmanstanding sei ein Troll. Ich sage, dass er sich momentan einer Rhetorik bedient, die dem entspricht. Es tut mir leid, dass ich es nicht "harmonischer" formulieren kann. Bitte korrigiert mich, wenn ich mich gerade verrenne...

 

Max erzählt von einem intensiven Gedankenaustausch. Ich bin völlig baff, was er als Schlussfolgerung daraus zieht. Diese Zweifrontentheorie führt nur zu einem - zur Lähmung für die nächsten "zehn Jahre".

 

Ich ahne, welche Energie Ariane euch von sexwork-deutschland entgegengestellt hat. Aber sie kam immer von "innen". Jetzt kommt ein Sturm auf von Leuten, die auf ihrer "Außen-Rolle" beharren ("Kunden haben hier erst mal gar nichts verloren"), aber erwarten, dass ihre fundamentalkritischen Einwände als Hilfe verstanden werden.

 

Vielleicht schafft ihr es besser im Gespräch zu bleiben.

Liebe Grüße

l4f

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Das habe ich hier noch nicht erlebt.

Mein Eindruck ist, "ernstgemeinte Feedbacks, Ratschläge" wird mit Jubelschreie, Danksagungen und Häkchen setzen gleichgesetzt.

Kritik wird mit Hohn und Spott beantwortet oder ignoriert.

 

Wenn sogar die sachliche Auseinandersetzung hier schon als unzumutbar empfunden wird, dann würde mich interessieren, wie der politische oder gesellschaftliche Dialog aussehen soll.

 

Wieso nur war mir klar, das sowas von dir kommt? :willkommen::kuss5:

 

Und extra für dich hatte ich geschrieben:

 

Das hat nichts mit dem mir unterstellten "Beleidigtsein" zu tun. Ich muss mich niemandem rechtfertigen oder mich "beweisen" nur um manchem Forengeier Futter zu liefern.

 

MUSS ich mich hier neuerdings äußern? Ich kann mich auch nicht erinnern, das du bislang ein persönliches Gespräch mit mir gesucht hast... Insofern unterlasse doch bitte solche Unterstellungen. Und für die Reaktionen anderer kannst du mich nicht verantwortlich machen.

 

Wie gesagt, ich habe damit abgeschlossen und gut ist. Da kümmere ich mich lieber um meine privaten Dinge und nutze meine Zeit sinnvoller. Mir hängt das Thema mittlerweile selbst zum Hals raus. :blinken:

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Ich bin rhetorisch zu ungebildet um zu verstehen warum Lastmanstanding wie ein Troll klingt.

 

Aber letztendlich geht es mir wie ihm. Ich habe viele Stunden damit verbracht bei Dona Carmen, in der Hurenrepublick und bei Sexworker-Deutschland zu lesen. Ich kann mich auch nicht damit identifizieren.

Ich lese und schreibe hier nicht, um jemandem zu helfen, sondern um meine eigene Position zum Thema Sexwork in Deutschland zu finden. Aber vieles überzeugt mich einfach nicht.

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Das habe ich hier noch nicht erlebt.

Mein Eindruck ist, "ernstgemeinte Feedbacks, Ratschläge" wird mit Jubelschreie, Danksagungen und Häkchen setzen gleichgesetzt.

Kritik wird mit Hohn und Spott beantwortet oder ignoriert.

 

Wenn sogar die sachliche Auseinandersetzung hier schon als unzumutbar empfunden wird, dann würde mich interessieren, wie der politische oder gesellschaftliche Dialog aussehen soll.

 

 

Achim, das haste jetzt mal perfekt auf den Punkt gebracht.

 

Aber dieses Phänomen kennen wir aus vielerlei politischer Arbeit: " Wer nicht bedingungslos für uns ist, der ist gegen uns und wird niedergemacht"

 

Das ist schade. Denn letztlich schadet es nur der Sache und konterkariert damit alle Anstrengungen der Engagierten. Da der "fehlende" Beifall und der Erfolg in der Sache ausbleiben, frustriert das die Protagonisten und selbst guten Leute, deren Wirken für die Sache wirklich wertvoll wäre, schmeißen hin.

 

Und dass das nicht sein muss, belegen viele Beispiele von guter Lobbyarbeit, guter Verbandsarbeit, guter Interessensvertetung und positiver Veränderung von politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen in Deutschland bei anderen Themen.

 

Ein "Bucherforum" gibt es schon :willkommen:

 

Wer macht mal ein "Sexworkerforum" auf, in dem sich keine Kunden tummeln wie in Österreich?

 

:prost:

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Wieso nur war mir klar, das sowas von dir kommt? :willkommen::kuss5:

 

Und extra für dich hatte ich geschrieben:

 

 

 

MUSS ich mich hier neuerdings äußern? Ich kann mich auch nicht erinnern, das du bislang ein persönliches Gespräch mit mir gesucht hast... Insofern unterlasse doch bitte solche Unterstellungen. Und für die Reaktionen anderer kannst du mich nicht verantwortlich machen.

 

Wie gesagt, ich habe damit abgeschlossen und gut ist. Da kümmere ich mich lieber um meine privaten Dinge und nutze meine Zeit sinnvoller. Mir hängt das Thema mittlerweile selbst zum Hals raus. :blinken:

 

 

Genau das meine ich.

 

Und nein! Du musst nicht antworten. Aber wenn du es tust, was verdammt noch mal hindert dich daran es vernünftig, freundlich und sachlich zu tun???

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Gast Lisa König

Was ihn treibt, weiß ich noch nicht genau. Seine Rhetorik ist nicht als "konstruktive Zusammenarbeit" angelegt. Sein rhetorisches Vorgehen entspricht momentan dem eines "Trolls". Er behauptet, sein Gegenüber "sachlich" beschreiben zu können - in einer Weise, in der sich das Gegenüber nicht wiederfinden kann. Dann verlangt er, dass man ihn - ebenso "sachlich" - widerlegen möge.

 

Ich sage nicht, @Lastmanstanding sei ein Troll. Ich sage, dass er sich momentan einer Rhetorik bedient, die dem entspricht. Es tut mir leid, dass ich es nicht "harmonischer" formulieren kann. Bitte korrigiert mich, wenn ich mich gerade verrenne...

 

:hmm:

 

Ich kann dich beruhigen. Lastmanstanding ist kein Troll, definitiv nicht.

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@Melanie und Achim:

 

Und genau das meine ich.

 

Ich halte Melanie für eine intelligente, erfahrene und sachliche Frau, die sich weit überdurchschnittlich für die Sache ihrer Branche und ihres Berufs stark macht, Partei ergreift, Position bezieht und sich mit allen Konsequenzen auch outet und zu ihrer Tätigkeit steht.

 

In ihren Posts lese ich dennoch dieses Maß an Frustration heraus, dass viele Engagierte irgendwann spüren, wenn die positive Resonanz auf ihr Tun ausbleibt oder sich sogar ins Gegenteil verkehrt.

 

Und das ist schade.

 

Aber das bezeichnet für mich, an dieser Stelle eben personifiziert, das Verhältnis von Sexworkerorganisationen und Aussenstehenden, hier Buchern.

 

Und Achim hat insoweit Recht, wenn er lediglich darauf hinweist, dass der Weg zur Zielerreichung erstens wesentlich länger als erhofft und zweitens steiniger und drittens beim Beschreiten verbesserungswürdig ist.

 

Und das hat nichts mit Niedermachen von engagierten Aktivisten zu tun. Für mich steckt da ein positiver Gedanke dahinter. Genau wie bei Melanies Engagement.

 

Also: :willkommen:

 

:prost:

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Das Aufbauen von zusätzlichen Fronten zwischen SexworkerInnen, Kunden und Betreibern ist derzeit wohl das größte Problem, spielt den Prostitutionsgegnern die Bälle zu und wird früher oder später zur Rekriminalisierung der Prostitution mit allen Folgen für SexworkerInnen, Kunden und Betreibern führen.

Die Interessenlagen sind schon unter den Anbietern in den unterschiedlichen Segmenten von der Straße bis zur "Kurtisane" gross genug. Die überwiegende Anzahl ist noch nicht erreichbar, angefangen von Sprachbarrieren bis hin zum ständigen Wechsel der Arbeitsstätten im rollierenden System. Vielen ist auch immer noch nicht bewusst, um was es wirklich geht.

Sexwork-Deutschland ist es immerhin gelungen in relativ kurzer Zeit über 70 Aktivisten aus den unterschiedlichsten, auch konkurierenden Segmenten dank einer hervorragenden gesponsorten Moderatorin an einen Tisch zu bringen und in harter Arbeit erste Strukturen zu erarbeiten.

Für die Gesetzesvorlage die schon durch den Bundestag ist und auch schon weitreichende Folgen zeigt, war es leider schon zu spät, hätte aber auch bei einer Vorschlagsliste nichts genutzt.

Ich war bei der Expertenbefragung im Rechtsausschuss als Zuschauer dabei und sah eine Posse. Auf Grund des Drucks der EU musste schnell ein neues Gesetz verabschiedet werden. Unter der Leitung von Herrn Kauder wurden Experten, überwiegend Prostitutiongegner und Feministinnen befragt. EINE Sexworkerin, die von den Linken geladen wurde hat die Standpunkte der Sexworker gekonnt dargestellt. Der Applaus aus dem Publikum wurde mit einem Ordnungsruf unterbunden, ebenfalls die Rufe der Sexworkerinnen im Publikum (Wir sind hier) als die Dame von Solvodi sich äusserte, sie hätte in ihrer langjährigen Karriere noch KEINE freiwillige Sexworkerin gesehen.

 

Selbst die anwesenden Experten aus dem Lager der Prostitutionsgegner und anderer Gruppen waren sich mit den Sexworkern einig, dass dieser Gesetzesentwurf eine Farce ist, allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Einfach Stückwerk mit freier Auslegungsmöglichkeit und damit Willkür für die ausführenden Kommunen und andere Behörden.

 

Es gibt also noch viel zu tun um eine vernünftige Lösung für die gesamte Branche und au die Kunden zu erreichen. Wie es nicht aussehen soll kann man ar der neuen Razzia in Frankfurt sehen, wo ein ganzes Viertel abgesperrt wurde und ALLE Personen, auch Hotelgäste, Geschäftsleute und Passanten verdachtsunabhängig überprüft wurden und die Personalien festgestellt wurden.

 

Als positive erste Schritte sollte man aber nicht vergessen, was das Fähnlein von Aktivisten geschafft hat.

 

U.A.:

-Genehmigung einer Demonstration (in letzter Minute) in der Bannmeile Berlins

-Abgeordnetengespräche mit 5 Aktivistinnen vor der Anhörung des Rechtsausschusses mit der Folge dass einige Abgeordnete beim Ausschuss wirklich gezielt hinterfragt haben und auch starke Zweifel am Gesetzentwurf geäussert haben.

-und vieles mehr was für eine öffentliche Diskussion noch nicht geeignet ist.

 

Wenn Kunden, Betreiber und Sexworker nur ihre eigenen Interessen vertreten wollen und nicht die Synergien für einige grundlegende alle betreffenden Fragen schaffen und sei es nur der kleinstmögliche gemeinsame Nenner, dann sehe ich allerdings schwarz. Dann geht es in Richtung weitere Stigmatisierung und Ächtung (auch der Freier) wie in Schweden, Frankreich, Italien und anderer Länder.

 

Wie schnell weitere repressive Gesetze durchgewunken werden können haben wir in Berlin gesehen, auch im liberalen Schweden (wo ich einige Zeit gelebt habe) hätte niemand gedacht dass so ein Umschwung von einer kleinen Gruppe radikalfeministischer Prägung ausgelöst werden könnte.

 

In diesem Sinne sollte man Demokratie (der Wille des Volkes) nicht nur mit einem zufälligen Kreuzchen bei der nächsten Wahl oder als Nichtwähler leben, sondern wo es geht auch aus der trägen passiven Stimmvolkmasse heraustreten.

 

Ich schreibe hier als Beobachter nur meine eigene Meinung und spreche auch nicht für eine Organisation und werde dies auch nie tun!

Bei der nächsten Demo bin ich aber wieder dabei!

Bearbeitet von alfder
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Das Aufbauen von zusätzlichen Fronten zwischen SexworkerInnen, Kunden und Betreibern ist derzeit wohl das größte Problem, spielt den Prostitutionsgegnern die Bälle zu und wird früher oder später zur Rekriminalisierung der Prostitution mit allen Folgen für SexworkerInnen, Kunden und Betreibern führen.

 

Das freut mich, dass Du lernfähig bist und mittlerweile solche Thesen vertrittst...

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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@Lastmanstanding: Die von dir ausgeführte Strategie kannst du annähernd lehrbuchmäßig als Consult in eine Firma einbringen. Es stände zwar auch einer SW-Organisation gut an, wenn sie so professionelle Lobbyarbeit machen könnte, um selbst mit einem Stab von Beratern Gesetzesentwürfe vorzuschlagen, welche dann übernommen werden (z. B. Pharmaindustrie). So etwas ist aber nur von hauptberuflichen Akteuren machbar und nicht per Ehrenamt.

Außerdem sind bei ProstG auch die unterschiedlichen Interessen der Bundesländer zu sehen. Des Weiteren geht es im Politikbetrieb selten um Sachargumente, sondern um die Bedürfnisse einzelner Interessengruppen. Gerne werden dazu dann noch die Medien eingespannt, um eine „öffentliche“ Meinung zu postulieren (siehe die ausschließliche Verknüpfung von Menschenhandel mit Prostitution).

Zur Konkretisierung möchte ich dir nur mal den von externen Gutachtern im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verfassten Abschlussbericht zu den Auswirkungen des ProstG empfehlen.

http://www.bmfsfj.de/doku/prostitutionsgesetz/pdf/gesamt.pdf

Hier werden sehr detaillierte Empfehlungen gegeben. Leider wird dieser Bericht von der amtierenden Bundesregierung vollständig ignoriert. Im weiteren wird meist nicht mit den Prostituierten, sondern nur über sie gesprochen. Ausnahme ist z. B. der runde Tisch in NRW.

http://www.mgepa.nrw.de/emanzipation/frauen/frau_und_beruf/runder_tisch_prostitution/index.php

 

Es stände dir gut an, wenn du dich erst mal informieren würdest, bevor du hier meckerst und den ehrenamtlichen Akteuren ans Schienenbein trittst.

 

Gruß Jupiter

"Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein."

 

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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Der konstruktive Ansatz ist da. Du brauchst dir nur die Arbeit zu machen, die verschiedenen Veröffentlichungen zu lesen. Es wird immer wieder konstruktiv auf Schwachpunkte der bestehenden Regelungen und der beabsichtigten Regelungen hingewiesen, veröffentlicht und den Entscheidungsträgern vorgelegt.

 

Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass du hier alles was ehrenamtlich geleistet wird nur schlecht reden willst.

Gruß Jupiter

 

@Lastmanstanding: Die von dir ausgeführte Strategie kannst du annähernd lehrbuchmäßig als Consult in eine Firma einbringen. Es stände zwar auch einer SW-Organisation gut an, wenn sie so professionelle Lobbyarbeit machen könnte, um selbst mit einem Stab von Beratern Gesetzesentwürfe vorzuschlagen, welche dann übernommen werden (z. B. Pharmaindustrie). So etwas ist aber nur von hauptberuflichen Akteuren machbar und nicht per Ehrenamt.

Außerdem sind bei ProstG auch die unterschiedlichen Interessen der Bundesländer zu sehen. Des Weiteren geht es im Politikbetrieb selten um Sachargumente, sondern um die Bedürfnisse einzelner Interessengruppen. Gerne werden dazu dann noch die Medien eingespannt, um eine „öffentliche“ Meinung zu postulieren (siehe die ausschließliche Verknüpfung von Menschenhandel mit Prostitution).

Zur Konkretisierung möchte ich dir nur mal den von externen Gutachtern im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verfassten Abschlussbericht zu den Auswirkungen des ProstG empfehlen.

http://www.bmfsfj.de/doku/prostitutionsgesetz/pdf/gesamt.pdf

Hier werden sehr detaillierte Empfehlungen gegeben. Leider wird dieser Bericht von der amtierenden Bundesregierung vollständig ignoriert. Im weiteren wird meist nicht mit den Prostituierten, sondern nur über sie gesprochen. Ausnahme ist z. B. der runde Tisch in NRW.

http://www.mgepa.nrw.de/emanzipation/frauen/frau_und_beruf/runder_tisch_prostitution/index.php

 

Es stände dir gut an, wenn du dich erst mal informieren würdest, bevor du hier meckerst und den ehrenamtlichen Akteuren ans Schienenbein trittst.Gruß Jupiter

 

Werter Jupiter,

 

es ist wenig hilfreich, mit o.a. unhaltbaren Unterstellungen und Vorwürfen eine fruchtbare Diskussion zu gestalten.

Jetzt noch zu fordern, 300 Seiten Abschlussbericht zu lesen, damit Lastmanstanding weiter mitdiskutieren darf, kann doch nicht dein Ernst sein. Zumal dieser Abschlussbericht nicht von besonderem Wert ist (ja, ich habe ihn zum grössten Teil schon vor Monaten gelesen). :zwinker::zeig:

Bearbeitet von Wulf
l vergessen und gefunden

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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