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Zeitungsartikel über Prostitution


Empfohlene Beiträge

Zwar mal wieder etwas herausgegriffen...

 

Wenn jemand erkennen lässt (wie du es tust), dass er sich dessen bewusst ist, dass er (nur) eine Sache herausgreift, habe ich überhaupt kein Problem damit. So wird gleichzeitig an den größeren Zusammenhang erinnert und man selbst oder andere können jederzeit wieder an andere Gedanken anknüpfen.

 

...unsere wertvollsten Güter, Männer wie Frauen, sind m.E. Hinwendung, Achtsamkeit, Zuneigung, Liebe, Gütigkeit, absichtlose Nähe und Bedingungslosigkeit. Dann erst kommt m.E. Sexualität, sie macht halt ziemlich viel Spaß :huepfen: und Freude :titten:, sozusagen die (auch mal verzichtbare) Partykomponente ... :lach:

 

Wir treffen uns immer wieder an diesem Punkt. Ich glaube, wir gebrauchen den Begriff der Sexualität auf unterschiedlichen Ebenen. Bei dir ist es die "verzichtbare Partykomponente", der fürs Überleben nachgeordnete Trieb gegenüber den Grundbedürfnissen wie Nahrung und auch menschlicher Nähe. Ich meine mit Sexualität eine grundlegende Lebensenergie, Antriebskraft, die nicht in Konkurrenz zu zwischenmenschlicher Nähe, Hinwendung, Achtsamkeit, Liebe etc. steht, sondern diesen eher zugrunde liegt - meinetwegen im Sinne von Reich, Freud, Jung, Deleuze..., in östlicher Tradition Tantra, Chi etc., mehr als gerichtete Energie denn als körperlich-genitales Verhalten...

 

P.S.: Aus dem Interview: "Für Männer, die wirklich bereit sind, sich mit den Anliegen der Frauen zu identifizieren, habe ich unendlich Geduld.". Toll von Dir! Danke, danke danke!! Da gibt man(n) sich doch gerne Mühe :kugeln:

 

Lass sie doch! Wer wie sie wirklich etwas zu sagen hat, darf auch mal ins Fettnäpfchen treten... Pennys Gesamtduktus ist nicht moralisierend oder herablassend.

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Wir treffen uns immer wieder an diesem Punkt. Ich glaube, wir gebrauchen den Begriff der Sexualität auf unterschiedlichen Ebenen. Bei dir ist es die "verzichtbare Partykomponente", der fürs Überleben nachgeordnete Trieb gegenüber den Grundbedürfnissen wie Nahrung und auch menschlicher Nähe. Ich meine mit Sexualität eine grundlegende Lebensenergie, Antriebskraft, die nicht in Konkurrenz zu zwischenmenschlicher Nähe, Hinwendung, Achtsamkeit, Liebe etc. steht, sondern diesen eher zugrunde liegt - meinetwegen im Sinne von Reich, Freud, Jung, Deleuze..., in östlicher Tradition Tantra, Chi etc., mehr als gerichtete Energie denn als körperlich-genitales Verhalten...

 

Wohl wahr :lach:, weil m.E. genau anders herum ein Schuh daraus wird. Ich sehe es eben nicht als "grundlegende Lebensenergie" oder "Antriebskraft". Und schon gar nicht als Konkurrenz zu den anderen Aspekten. Sondern als (ein) Resultat aus all diesen anderen Aspekten. Sexualität ohne die anderen Aspekte zwingend vorgeschaltet zu haben, reduziert Sexualität m.E. auf die reine Triebhaftigkeit. Was nicht bedeutet sich nicht auch mal rein triebhaft zu verhalten, wenns passt (weil eben all dies Andere gegeben ist) :lach: Ein "Grundrecht" auf Sex, was aus dem Ansatz der "grundlegenden Lebensenergie" folgen würde, gibt es m.E. eben nicht, weshalb ich es auch nicht erwarten, schon gar nicht von Anderen verlangen kann. Was die östlichen Traditionen angeht, bei dem wenigen was ich glaube davon verstanden zu haben, denke ich dass die damit vermittelten "spirituellen" Einstellungen gerade auch ohne Sex auszukommen vermögen und schon gar nicht notwendigerweise sich in einer Art spirituellem Korsett niederschlagen ... :zwinker: Natürlich gibts den einen oder anderen Guru, der den sexuellen Aspekt und dessen Essentialität betont, allerdings (überzeichnet) hauptsächlich, um möglichst viele Frauen zum Durchvögeln (allein nur durch ihn, wohlgemerkt) zu rekrutieren ... :lach:

 

Lass sie doch! Wer wie sie wirklich etwas zu sagen hat, darf auch mal ins Fettnäpfchen treten... Pennys Gesamtduktus ist nicht moralisierend oder herablassend.

 

Na ja, ein bissl schon, wenn sie Männer generell (unrichtigerweise) als "oft einsam" erachtet und dabei auf sie herabschaut. Was ja keineswegs ausschließt, dass sie in dem einen oder anderen Punkt recht hat, wobei Herablassung da allerdings Vielen den Zugang erschwert ... :zwinker:

Bearbeitet von nolensvolens
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Aus dem Interview mit Laurie Penny

"Männer sind oft unglaublich einsam"

taz 22.12.14

http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=tz&dig=2014%2F12%2F22%2Fa0118&cHash=c65bae73835581dc0b7b3ee4f812a77b

 

 

Kommt daher auch der erbitterte Widerstand gegen die Prostitution?

 

Ja, wir sind beherrscht von der Idee, dass die weibliche Sexualität ein Verhandlungsdruckmittel sei. Sexarbeiterinnen drücken in dieser Vorstellung den Preis, weil sie Sex zu billig verfügbar machen. Sex ist etwas, was Männer den Frauen antun. In unserer gesellschaftlichen Vorstellung wollen wir aber nicht, dass es leicht ist, Sex zu haben. Wir alle müssen für Sex bezahlen, aber nicht mit Geld. Frauen handeln Sex gegen Wohlstand, Wohlbefinden oder Sicherheit. Die Prostitution bedroht diese gesellschaftliche Konzeption.

*****

 

Hm, klingt klug.

Sind Wohlstand, Wohlbefinden oder Sicherheit (als "Mehrwert") für uns so schwer zu bekommen, dass wir unser wertvollstes Naturgut, die Sexualität, dafür als Tauschwert einsetzen müssen? Und sind die Geschlechterrollen da so eindeutig?

 

Es gibt entgegengesetzte Gesichtspunkte:

 

1. Die weibliche Seite, die über das "Verhandlungsdruckmittel" verfügt, hat nicht nur Macht, sondern leidet gleichzeitig darunter - weil Sex, als "Währung" eingesetzt, Frauen wie Männern den einfachen Tausch von Sex gegen Sex verwehrt.

 

2. Gerade weil "Männer oft unglaublich einsam sind", haben sie ebenso die Sehnsucht nach "Wohlstand, Wohlbefinden oder Sicherheit". Die Sehnsucht nach dem Nest (der Homebase), das ihnen nur die Frau schaffen kann. Das bekommen sie dann, wenn sie eine monogame Beziehung eingehen. (Und dabei ihrer Partnerin deren sexuelle Bedürfnisse einigermaßen befriedigen können. Also auch hier Sex als Leistung.)

 

3. Wenn ich mir die vielen Leute der Lebenspase "Getrennt - nach Familien/Kinderzeit" anschaue, habe ich nicht den Eindruck, dass sie ein besonders hohes Selbstbewusstsein angesichts ihres Kapitalwerts "Sexualität als Verhandlungsdruckmittel" hätten. Die rufen keine hohen Preise für "Wohlbefinden und Sicherheit" auf und vögeln trotzdem nicht wild und frei herum. Sex ohne Bedingungen ist da eher der Glücksfall - für beide Geschlechter. Will heißen, ich bin mir nicht sicher, ob es so stimmt, dass wir "in unserer Vorstellung nicht wollen, dass es leicht ist, Sex zu haben".

 

4. Vielleicht wollen wir Sex schon gern "leicht", aber vielleicht wollen wir "Wohlbefinden und Sicherheit" genauso sehr. D. h., nicht als Tausch, sondern als Kombipaket. Aber damit sind wir auch wieder bei Pennys These von der religiösen Dimension in der Suche nach dem perfekten Partner...

 

Wenn ich den Beitrag von Laurie Penny lese, muss ich feststellen, dass ich bereits vor einigen Tagen genau die dort behandelte Problematik thematisiert habe. Das freut mich.

 

Ich sehe es eher so, dass sich das Handeln nach den Prioritäten ausrichtet, jedenfalls bei vernunftbegabten Menschen.

 

Ich stimme dir zu, dass Freud auch einen wesentlichen Einfluss hatte - aber auch Freud sprach noch von "ozeanischen Gefühlen". Aber ob nun um 1900 oder um 1960 oder wie andere meinen bereits zur Märzrevolution 1848 die romantische Liebe zu Grabe getragen wurde, ist hier nicht kriegsentscheidend.

 

Genau dieses von dir angeführte "getrennt betrachten", die seit vielen Jahren vorherrschende Richtung des immer feineren Analysierens, des Auseinandernehmens des Menschen wird sich in Zukunft meiner Meinung nach umkehren hin zu einer vorherrschenden Synthese, zur Betrachtung des Menschen in seiner Gesamtheit, als Einheit und genau das ist die Rückbesinnung auch auf die romantisch geprägte Liebe.

 

Darüber hinaus wird der zur Zeit vorherrschende Individualismus (immer mehr Single-Haushalte) immer mehr zu einem Egoismus verkommen, der, wie du zutreffend feststellst, in narzistischen Symbiosen endet, die auf keiner guten, fruchtbaren Grundlage stehen - die Scheidungsraten sprechen hier eine eindeutige Sprache.

 

Mit zunehmender Emanzipation wird die "affektiv-emotionale Versorgung in eine Richtung - Geld in die andere Richtung" verschwinden. Die materielle Ausstattung einer Beziehung verliert so an Bedeutung bei der Partnerwahl und die sogenannte "Vernunftehe" wird sich auf eine "Liebesehe" rückbesinnen, die beiden Partnern Glück und Erfüllung beschert.

 

Vorreiter dieser Strömungen sind z.B. schwule Beziehungen. Die kämpfen zur Zeit nicht nur für die Anerkennung als Ehe, sondern auch über das Adoptionsrecht um Anerkennung als Familie. Ich bin überzeugt, dass in den kommenden Jahren die Bedeutung der Familie wieder stark zunehmen wird, die aber dann weder einem Patriarchat noch einem Matriarchat zugeordnet werden kann, sondern eine neue gesellschaftliche Form des Zusammenlebens darstellt, die getragen wird von romantischer Liebe.

 

Und noch ergänzend wird in der Diskussion hier auch deutlich, dass sie in der Analyse stecken bleibt. Wir wissen alles, können es aber nicht wieder zusammenbringen, verlieren uns in Diskussionen welches Element nun wichtiger ist als das andere....

 

Der Erotik gehört die Zukunft. Erotik ist Verschmelzung, Synthese von Körper, Geist und Seele mit einem anderen Menschen. Und über ihre spirituelle Komponente hat sie auch religiöse Qualitäten.

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Wohl wahr , weil m.E. genau anders herum ein Schuh daraus wird.

 

Gut, wir haben unterschiedliche Standpunkte.

 

Ein paar Dinge verstehe ich aber bei dir nicht. Ich käme z. B. nicht auf die Idee, aus der Bezeichnung von Sexualität als "grundlegende Lebensenergie" ein justiziables Anrecht auf Sex mit anderen zu folgern. Wenn man sagt, dass Kinder mit dem Grundbedürfnis auf mütterlich/väterliche Liebe zur Welt kommen, wird auch niemand diese Liebe einklagen können. Als "Grundrecht" beschrieben, ist es aber auch nicht so falsch - in dem Sinne, dass das Recht/der Staat so gestaltet sein muss, dass die Verwirklichung dieser Grundrechte nicht strukturell verhindert wird. Bei der Sexualität würde man von "sexueller Selbstbestimmung" reden. Ein Staat, der festlegen wollte, wer mit wem Sex haben darf, berührt selbstverständlich die Grundrechte. (Schon klar, in deiner Begrifflichkeit meinst du nur den Anspruch auf Sex mit anderen...)

 

Auch den Satz – "Sexualität ohne die anderen Aspekte zwingend vorgeschaltet zu haben, reduziert Sexualität m.E. auf die reine Triebhaftigkeit" – verstehe ich nicht. Folgerst du das tatsächlich aus meinen Beschreibungen? Und ist dein Satz nicht nahe an einer Tautologie? Wenn Sexualität als "grundlegende Lebensenergie" oder in der Psychoanalyse als grundlegender "Lebenstrieb" beschrieben wird, ist es keine Reduktion, sondern genau das: ein Trieb. Das, was dann dazu kommt, ist Sozialisation und Kultur, das Umgehen mit der Spannung von Triebbefriedigung und Triebkontrolle, das Einbetten in zwischenmenschliche, verantwortungsvolle und zärtliche Formen...

 

Nochmal zu Penny: Du reagierst ja sehr empfindlich auf sie. Sie wurde gefragt, wie sie die Rolle der Männer in der Gesellschaft sieht. Sie antwortet mit dem Hinweis auf die schwierigen Anforderungen an die Männer und dass das "Gefangensein" in der männlich geprägten Welt "oft" einsam macht.

Schlimm? Das ist doch so eine "soziologische" Aussage, an der man sich reibt, wenn man sein eigenes Selbstverständnis mit der gegebenen These in Beziehung setzt. Deshalb frage ich ja, ob solche Thesen ("Tauschwert") überhaupt etwas taugen. Das Gefühl von Ärgerlichkeit ist aber noch kein Gegenargument.

 

PS: Lass mir den Luxus der freien Tage, auf Dingen herumzureiten, die uns bestimmt nicht verändern oder groß weiterbringen. Es macht ja sogar ein bisschen Spaß...

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Gut, wir haben unterschiedliche Standpunkte.

 

Ein paar Dinge verstehe ich aber bei dir nicht. Ich käme z. B. nicht auf die Idee, aus der Bezeichnung von Sexualität als "grundlegende Lebensenergie" ein justiziables Anrecht auf Sex mit anderen zu folgern. Wenn man sagt, dass Kinder mit dem Grundbedürfnis auf mütterlich/väterliche Liebe zur Welt kommen, wird auch niemand diese Liebe einklagen können.

 

Na ja, sag mal als Elternteil, nur so aus Jux, dass Du dazu nicht bereit bist. Wenn Du das vergleichst, dann sind wir genau bei dem Punkt den ich meine. Verweigerung von beidem wäre schlichtweg arschig. Wer Sex verweigert, ist doof. Meistens die Frauen (wird immer behauptet). Wo wir letztlich wieder bei patriachalischen Denkweisen wären .....

 

Als "Grundrecht" beschrieben, ist es aber auch nicht so falsch - in dem Sinne, dass das Recht/der Staat so gestaltet sein muss, dass die Verwirklichung dieser Grundrechte nicht strukturell verhindert wird. Bei der Sexualität würde man von "sexueller Selbstbestimmung" reden. Ein Staat, der festlegen wollte, wer mit wem Sex haben darf, berührt selbstverständlich die Grundrechte. (Schon klar, in deiner Begrifflichkeit meinst du nur den Anspruch auf Sex mit anderen...)

 

Das tut der Staat nicht, sondern legt allenfalls Rahmenbedingungen fest. Beispielsweise dass es nicht gegen den Willen einer beteiligten Person passieren darf. Dass es mit Minderjährigen nur in den gesetzlichen Rahmen erlaubt ist. Dass es gegen Bezahlung nur in bestimmten Gebieten erfolgen darf (bzw. in bestimmten Gebieten eben nicht). Eine "strukturelle" Regelung in diesem unseren Land, "wer mit wem Sex haben darf", bzw. nicht, ist mir unbekannt und das gabs zuletzt aus der Feder eines Adenauerschen Kanzleramtsminister, wenn auch vor der betreffenden Amtszeit und in anderer Funktion :zwinker:. Also nicht das wer mit wem und ob überhaupt ist geregelt, sondern die Umstände sind geregelt.

 

Wären meine Frau und ich extrem exhibitionistisch veranlagt, fänden wir es natürlich auch total doof, dass wir es nicht offen mitten auf dem Weihnachtsmarkt treiben dürfen. Vielleicht würden wir dann auch eine unzulässige Grundrechtseinschränkung beklagen .... :zwinker:.

 

Auch den Satz – "Sexualität ohne die anderen Aspekte zwingend vorgeschaltet zu haben, reduziert Sexualität m.E. auf die reine Triebhaftigkeit" – verstehe ich nicht. Folgerst du das tatsächlich aus meinen Beschreibungen? Und ist dein Satz nicht nahe an einer Tautologie? Wenn Sexualität als "grundlegende Lebensenergie" oder in der Psychoanalyse als grundlegender "Lebenstrieb" beschrieben wird, ist es keine Reduktion, sondern genau das: ein Trieb. Das, was dann dazu kommt, ist Sozialisation und Kultur, das Umgehen mit der Spannung von Triebbefriedigung und Triebkontrolle, das Einbetten in zwischenmenschliche, verantwortungsvolle und zärtliche Formen...

 

Vermutlich fehlt mir einfach die übliche Triebintensität, weswegen ich den Trieb nicht als Grundlage allen Tuns (auch des ethischen Tuns) begreifen kann. Sondern allenfalls als etwas, was ich ausleben möchte (und auch nur dann kann), wenn sonst es auch gut paßt. Also erst Wahrnehmung, Achsamkeit, Aufmerksamkeit, Hingabe, dann Vögeln. Und nicht umgekehrt, womöglich der zweite Part auch noch durch "Sozialisation" quasi wider die Natur erzwungen, einfach ausgedrückt :lach:. Übrigens, die Psychoanalyse ist m.E. ganz überwiegend partriachalisch konservierend geprägt .....

 

Nochmal zu Penny: Du reagierst ja sehr empfindlich auf sie. Sie wurde gefragt, wie sie die Rolle der Männer in der Gesellschaft sieht. Sie antwortet mit dem Hinweis auf die schwierigen Anforderungen an die Männer und dass das "Gefangensein" in der männlich geprägten Welt "oft" einsam macht.

Schlimm? Das ist doch so eine "soziologische" Aussage, an der man sich reibt, wenn man sein eigenes Selbstverständnis mit der gegebenen These in Beziehung setzt. Deshalb frage ich ja, ob solche Thesen ("Tauschwert") überhaupt etwas taugen. Das Gefühl von Ärgerlichkeit ist aber noch kein Gegenargument.

Nö, gar nicht empfindlich, nur wer mit mir etwas debattieren will, sollte mir nicht gleich im Entree mitteilen, dass ich eigentlich ("Geduld") nur brave Fußhupe sein darf. :lach:. Ihre Art der Selbstdarstellung ist auf der "Metaebene" klassisch maskulin, was in diesem Kontext aber schon fast skurril ist :lach:. Aber sie will ja gar nicht mit Männern wie mir debattieren, über die weiß sie ja schon alles. Und männliche Claqueure hat sie hoffentlich schon genug um sich geschaart ....

 

Aber im Ernst, wer "einsam" ist, braucht einfach da hinaus zu schauen, raus zu gehen und sich unter die Leute zu mischen. Und mit einer Frau oder seinen Mitmenschen allgemein fair umzugehen (nach dem Motto, daß man andere so behandeln sollte, wie man selbst behandelt werden möchte) kann ja auch wirklich keine allzu große "Anforderung" an die männliche Natur sein, oder? Wobei das dann nocht nicht einmal etwas mit (männlichem) "Selbstverständnis" zu tun hat (Du weißt ja, dass ich ohnehin kein Fan der exzessiven Nabelschau bin :zwinker:).

 

Ansonsten, wer in Beziehungen auch nur ansatzweise ein Tauschgeschäft sieht, ist m.E. zumindest mittelfristig zum Unglück geradezu verdammt. Und zur permanenten Buchhaltung :lach:.

 

PS: Lass mir den Luxus der freien Tage, auf Dingen herumzureiten, die uns bestimmt nicht verändern oder groß weiterbringen. Es macht ja sogar ein bisschen Spaß...

 

Jo, gerne, mach ich mit, und wenn es auch nur dazu gut ist, zu erkennen, wie unterschiedlich Menschen sein können, ganz wertungsfrei, nur ein bissl fasziniert möglicherweise :lach:. Bis nach den Feiertagen :ciao:

Bearbeitet von nolensvolens
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Ja, ich würde das ähnlich sehen, nicht als Werte, die sich gegenseitig im Wege stehen, sondern

 

den Sex als Kommunikationsform, in der die wichtigsten "emotionalen Güter" wie echte Nähe, aufrichtige Hinwendung, Achtsamkeit, liebevolle, wertfreie Haltung dem anderen gegenüber zum Ausdruck gebracht werden können.

 

Stehen diese Haltungen, Einstellungen nicht im Hintergrund, ist Sex flach und leer. Sind sie aber da, wird Sex zum Ereignis...

 

:tanz:

 

Ich meine mit Sexualität eine grundlegende Lebensenergie, Antriebskraft, die nicht in Konkurrenz zu zwischenmenschlicher Nähe, Hinwendung, Achtsamkeit, Liebe etc. steht, sondern diesen eher zugrunde liegt - meinetwegen im Sinne von Reich, Freud, Jung, Deleuze..., in östlicher Tradition Tantra, Chi etc., mehr als gerichtete Energie denn als körperlich-genitales Verhalten...
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Ja, ich würde das ähnlich sehen, nicht als Werte, die sich gegenseitig im Wege stehen, sondern

 

den Sex als Kommunikationsform, in der die wichtigsten "emotionalen Güter" wie echte Nähe, aufrichtige Hinwendung, Achtsamkeit, liebevolle, wertfreie Haltung dem anderen gegenüber zum Ausdruck gebracht werden können.

 

Stehen diese Haltungen, Einstellungen nicht im Hintergrund, ist Sex flach und leer. Sind sie aber da, wird Sex zum Ereignis...

 

:tanz:

 

Jetzt komm ich da ein wenig durcheinander.... Wo kann ich denn jetzt den P6 einordnen? Unter "Sex flach und leer"????

 

Ich habe so das Gefühl, dass in der Diskussion zwischen Sex und Erotik nicht differenziert wird. :zwinker:

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"...der Freier ist die wirkliche Nutte."

Die Rapperin Schwesta Ewa im Gespräch mit der taz. Sie arbeitete 10 Jahre lang als Sexworkerin.

 

Schwesta Ewa, auf Ihrem neuen Album "Kurwa" hat man den Eindruck, dass Sie den Freier sozusagen als Opfer sehen und nicht die Prostituierte. Ist das so?

 

Schwesta Ewa: Natürlich, das ist so. So war es zumindest bei mir zehn Jahre lang im Milieu. Der Freier, der reinkam, wurde ja abgezogen, nicht ich. Dem habe ich an der Tür alles angedreht, und wenn er dann drin war, habe ich zugesehen, dass er viel mehr springen lässt oder ansonsten rausgeschmissen wird. Ich persönlich finde, der Freier ist die wirkliche Nutte.

 

Wie zieht man einen Freier denn ab?

 

An der Tür versprichst du einfach alles. Und wenn er drin ist, sagst du: Ja, nee, Schatzi, da hast du ein bisschen was falsch verstanden. Umdrehen kostet extra, andere Position kostet extra. Viele werden dann sauer und müssen gehen. Wenn sie aber bleiben, dann versucht man sie noch mehr abzuziehen. Am besten bringt man sie am Ende dazu, dass es nur beim Handverkehr bleibt.

[...]

 

Der Song "Du liebst mich nicht" handelt davon, dass es schwierig ist, Liebesbeziehungen zu führen, wenn man eine Vergangenheit im Milieu hat. Gibt es nicht auch Männer, die die Ehrlichkeit schätzen, dass Sie hinter dem stehen, was Sie gemacht haben?

 

Ja, klar gibt es die. Aber ein großer Teil kommt nicht damit klar. Also ganz ehrlich, ich bin ein sehr eifersüchtiger Mensch, und wenn ich ein Typ wäre und würde mich in ein Nutte verlieben, dann könnte ich nicht mit ihr zusammenbleiben, wenn sie den Beruf weiterhin ausübt. Ich könnte es nicht. Meinem Freund war das jahrelang egal, was ich nie verstanden habe. Wie kann es dir egal sein, dass ich eben im Puff zehn Schwänze gelutscht habe und jetzt mit dir kuschle und einen Film gucke, als wäre das normal? Wie kommst du damit psychisch klar?

 

Was denken Sie, warum es Ihrem Freund egal war?

Er arbeitet halt seit über zwanzig Jahren im Milieu, für ihn war das ein ganz normaler Beruf wie Friseurin oder so. Wenn er jetzt aber zu mir kommen und sagen würde: "Ich hab da eine alte Frau am Start, die gibt mir voll viel Geld, wir können damit schön Urlaub machen." Ich würde nur sagen: Verpiss dich! Steigst mit einer alten Frau ins Bett? Was, Urlaub?

 

http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=hi&dig=2015%2F01%2F03%2Fa0034&cHash=b4ce844c8edfea4d1984b9751a77093d

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Da glaub ich schließt sich der Kreis des Pay6 vom Straßentrich bis zum *****-Hotel-Gevögel:

 

"Nein, ich kann gar keinem Mann vertrauen. Für mich sind Männer seitdem alle gleich. Ich weiß, dass nicht alle so sind, aber ich denke halt so und kann das auch nicht ändern."

 

Damit müssen auch Escorts leben, dass möglicherweise Beziehungen durch diese Problematik vergiftet sind.

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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Ich bin da vorsichtiger, möchte aber einwenden, dass die Beziehungsfähigkeit mehr mit kindlichen Erfahrungen zu tun hat, als mit späteren Erfahrungen. Bei Ewa scheint mir das auf der Hand zu liegen, auch wenn sie selbst es nicht so beschreibt.

 

Zum Beispiel ein anderes (älteres) Interview: Der Interviewer hat ähnliche Bilder im Kopf und versucht durch seine Fragen, die Sexworkerin zu entsprechenden Offenbarungen über ihre Persönlichkeit und ihr Männerbild zu bewegen. Aber diese kommt gar nicht auf die Idee...

http://www.taz.de/!7600/

 

Oder eine SW, die ich näher kennengelernt habe: Sie sagte einmal, ihr "Hirn" sei durch die lange Arbeit "geschädigt". Was immer das genau heißt. Aber bei anderer Gelegenheit erzählte sie völlig überzeugt von ihrem Zukunftsbild, dass sie sich darauf freut, später, nach der Sexarbeit, mit einem Mann zusammen in Ruhe zu leben...

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Ich bin da vorsichtiger, möchte aber einwenden, dass die Beziehungsfähigkeit mehr mit kindlichen Erfahrungen zu tun hat, als mit späteren Erfahrungen. Bei Ewa scheint mir das auf der Hand zu liegen, auch wenn sie selbst es nicht so beschreibt.

 

 

Das würde ich überhaupt nicht bestreiten wollen, möglicherweise führen diese kindlichen Erfahrungen bereits zur Berufswahl Pay6

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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  • 2 Wochen später...

http://www.huffingtonpost.de/2015/01/14/airline-stewardess_n_6472138.html?utm_hp_ref=mostpopular

 

Obwohl Japan ein Hochpreisland ist, geht es offensichtlich doch auch deutlich billiger... 290,- fuer eine Nacht... :hmm: und fuer viele ginge auch noch eine sexuelle Fantasie in Erfuellung... wobei seit es die kessen PanAm-Girls nimma gibt.. :traurig:

"Sex ist sehr unkompliziert, wenn man von keinem Komplex, sondern von einem Bedürfnis geleitet wird."

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  • 2 Wochen später...

http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/4648231/Kaernten_OrtsSPO-will-Prostituierte-nicht-waehlen-lassen

 

Sie koennten das Zuenglein an der Waage sein... wobei ich mir sicher bin, dass sie ihre Zungen ganz wo anders haben.. :zwitsch:

 

Glatt (wie doppelsinnig :grins:) vergessen nen Link zum Suendenpfuhl zu setzen: http://wellcum.at ... dort wo das Abendland zugrunde geht! :zwinker:

Bearbeitet von Benno

"Sex ist sehr unkompliziert, wenn man von keinem Komplex, sondern von einem Bedürfnis geleitet wird."

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  • 3 Wochen später...
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