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Super Artikel in der TAZ!


Empfohlene Beiträge

Titel: "Die Frauen sind letztlich egal"

 

- eine echte Wohltat wenn man bedenkt wieviel Blödsinn über dieses Thema geschrieben wird. In der TAZ schreibt man Klartext.

 

http://www.taz.de/Debatte-Prostitution/!144157/

 

Ein anderer "Klartext"....:smile:

 

http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=me&dig=2014%2F07%2F28%2Fa0063&cHash=b2b0232db85f0f5bfeceabfe8284611c

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Dort, wo Prostitution legal ist, blüht der Menschenhandel, da die Nachfrage nach neuen Frauen auf legalem Weg nicht gedeckt werden kann. Deutschland ist Zielland.

Aha. Und woher stammt diese Erkenntnis? Sicher nicht aus irgendwelchen seriösen Quellen wie der BKA-Statistik, o.ä.

 

Wie praktisch, dass das da dann auch gleich gilt:

Menschenhandel kann nur mit der Aussage des Opfers bewiesen werden, wozu kaum eine der Frauen bereit ist.

D.h. man muss auch gar nichts beweisen. Man kann es einfach behaupten und hat per Definition recht.

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"Man entdeckt keinen neuen Erdteil, wenn man nicht den Mut hat, die alte Küste hinter sich zu lassen." :tanzgirl:

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Nachschlag...und DANKE an "Doña Carmen"

 

http://www.taz.de/Meldepflicht-fuer-Sexarbeiterinnen/!144587/

 

Wenn ich da den OT lese:

 

"Die letzte staatlich verordnete Erfassung von Prostituierten erfolgte unter den Nationalsozialisten im Runderlass des Reichsinnenministers von 1939! Hat die Bundesregierung nichts aus der Geschichte gelernt?“

 

würde ich mich als verantwortlicher Minister einer Bundesregierung schlicht weigern mit Vertretern einer solchen Organisation auch nur noch ein Wort zu wechseln.

 

Die Pöbeleien mit solchen NS-Vergleichen sind schlichtweg indiskutabel. Das lässt tief blicken, wenn solche Statements von Anbieterseite auch noch akklamiert werden.

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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Warum genau? Stimmt es faktisch nicht oder ist schlichtweg jeder Hinweis darauf, dass etwas während der NS-Zeit erfolgte, von sich aus unzulässig?

 

Und sich mit Pommesbuden vergleichen zu lassen ist ok? Einfach, weil das kein NS Vergleich ist?

 

 

Wenn ich da den OT lese:

 

"Die letzte staatlich verordnete Erfassung von Prostituierten erfolgte unter den Nationalsozialisten im Runderlass des Reichsinnenministers von 1939! Hat die Bundesregierung nichts aus der Geschichte gelernt?“

 

würde ich mich als verantwortlicher Minister einer Bundesregierung schlicht weigern mit Vertretern einer solchen Organisation auch nur noch ein Wort zu wechseln.

 

Die Pöbeleien mit solchen NS-Vergleichen sind schlichtweg indiskutabel. Das lässt tief blicken, wenn solche Statements von Anbieterseite auch noch akklamiert werden.

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Warum genau? Stimmt es faktisch nicht oder ist schlichtweg jeder Hinweis darauf, dass etwas während der NS-Zeit erfolgte, von sich aus unzulässig?

 

Und sich mit Pommesbuden vergleichen zu lassen ist ok? Einfach, weil das kein NS Vergleich ist?

 

Wikipedia:

"Der Begriff Nazi-Vergleich wurde nach den Sprachwissenschaftlern Thorsten Eitz und Stötzel als Neologismus in den 1980er-Jahren durch die Massenmedien eingeführt und taucht seitdem insbesondere in Pressekommentaren immer wieder auf.[2] Beschrieben wird mit dem Begriff eine diskursive Praxis, die die kommunikative Maxime verletze und die kognitive Rolle des Vergleichs bewusst missbrauche.[3] Er wird in diesem Zusammenhang oft als sogenannter Fehlschluss bzw. „Totschlagargument“ verwendet und in politischen Debatten auch zur Diffamierung des politischen Gegners missbraucht. Er ist zu unterscheiden von diesbezüglichen wissenschaftlichen Vergleichen."

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Leider ist es tatsächlich so, dass der Nazi-Vergleich trotz Korrektheit jede sachliche Diskussion torpediert. Und Sachlichkeit ist hier ja eh schon kaum durchzubringen.

Mainstream-Medien interessieren sich nicht für Sachargumente, sondern für Stories, die gelesen werden, die Politik interessiert sich nicht für die Bedürfnisse und Belange von Prostituierten und die breite Masse hat kein Interesse, das Thema Prostitution differenziert zu betrachten.

Wer sich an der Absolutheit stört, ersetze nicht und kein durch kaum.

 

Schade schade.

Dabei ist dieses Thema so spannend, bunt und lebendig...

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Ich möchte zwei Themen unterscheiden: einmal die Frage, ob ein solcher Vergleich in einer Diskussion nie legitim sein kann und einmal die Frage, ob der Vergleich hier legitim war.

 

Zur ersten Frage:

Ich stimme ja zu, dass der allzu leichte Nazi-Vergleich (wenn man nicht demonstrieren darf, sind das gleich "Nazi-Methoden" etc) ein Totschlagargument ist. Mir ist diese Verwendung des Nazi-Vergleichs auch zuwider und ich würde dem Zitat wahrscheinlich in vielen Fällen voll zustimmen.

 

Hier wird dies aber nicht als Totschlagargument verwendet, sondern es werden ja gerade auch andere Argumente gebracht, warum eine Registierungspflicht vielleicht keine gute Idee ist.

 

Vielleicht sehe ich das falsch, aber ein Argument nur deswegen abzutun, weil es etwas mit den NS-Zeiten vergleicht ist auch ein Totschlagargument. Man müsste m.E. jeweil sagen, warum man diesen Vergleich für diskursiv weiterführend oder eben nicht hält.

 

Oder ganz extrem: Wie wäre es, wenn jemand vorschlagt, Mitbürger mit arabischen Wurzeln als solche im Pass zu markieren (rein hypothetisch). Darf ich dann den "Nazi-Vergleich" machen? Ich glaube ja. Auf der anderen Seite, jemanden als Nazi zu bezeichnen, weil er auf Ordnung im Vorgarten besteht, ist Schwachsinn. Meine Frage ist: wenn ist es offensichtlich Schwachsinn, wann ist es offensichtlich richtig, und wie sind die Kriterien, um einen solchen Vergleich im Einzelfall dem "Schwachsinn" oder dem "legitimer Vergleich" zuzuordnen.

 

Zur zweiten Frage

M.E. kann es ein legitimes sachliches Argument sein, wenn ich sage: "das letzte Mal, das so etwas getan wurde, war in der Nazi-Zeit"? Das mir einleuchtende Argument ist, "wollt Ihr Euch wirklich in die Nähe solcher Praktiken begeben oder wollt Ihr nochmal nachdenken, ob das ein guter Vorschlag ist".

 

Ich halte den Vergleich hier nicht von vorneherein für absoluten Schwachsinn, sondern für diskursiv weiterführend, weil eine ganze Berufsklasse gebrandmarkt wird, mit entsprechenden sozialen Konsequenzen (die der vielbemühte Pommesbudenbesitzer nach Registierung nicht zu befürchten hat). Die legitime Sorge ist doch, dass mit der Registrierung gewollt oder ungewollt ein moralisches Urteil verbunden ist - und der Staat sollte eben legale Berufe nicht moralisch bewerten.

 

Darüber kann man vielleicht streiten.

 

Danke.

 

Wikipedia:

"Der Begriff Nazi-Vergleich wurde nach den Sprachwissenschaftlern Thorsten Eitz und Stötzel als Neologismus in den 1980er-Jahren durch die Massenmedien eingeführt und taucht seitdem insbesondere in Pressekommentaren immer wieder auf.[2] Beschrieben wird mit dem Begriff eine diskursive Praxis, die die kommunikative Maxime verletze und die kognitive Rolle des Vergleichs bewusst missbrauche.[3] Er wird in diesem Zusammenhang oft als sogenannter Fehlschluss bzw. „Totschlagargument“ verwendet und in politischen Debatten auch zur Diffamierung des politischen Gegners missbraucht. Er ist zu unterscheiden von diesbezüglichen wissenschaftlichen Vergleichen."

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Lieber Exitus,

 

ich gebe Dir in Deiner differenzierten Sichtweise von Herzen gern Recht. Es ist schön, solche Diskurse, die tiefgründig sind und gleichzeitig für einen weiten Horizont sprechen, zu lesen.

 

Die öffentliche Meinung und Diskussion ist aber leider sehr sehr viel oberflächlicher. Deshalb führt ein solch starkes Bild, und sei es noch so korrekt und legitim, dazu, dass denjenigen in die Hände gespielt wird, die keine differenzierte Betrachtung wollen.

 

Sehen wir uns die öffentliche Berichterstattung an, kommen dort die eigentlich wichtigen Punkte nicht zur Sprache. Nämlich die Details, in denen der Teufel steckt. Das ist doch das eigentliche Dilemma. Wie will man/frau Prositutierte/r so jemals aus der Schmuddelecke rauskommen?

 

Und eigentlich gute Argumente werden so aus dem Zusammenhang gerissen, dass sie verzerrt erscheinen und sogar ins Lächerliche gezogen werden.

 

Das Reizwort "Nazi" setzt leider faktisch auf die eh schon moralisch und emotional verstopften Ohren noch einmal einen drauf. Die Menschen, die Gesellschaft, ticken leider nicht so ideal, wie wir uns das wünschen würden. Poppen bestimmte Emotionen auf, ist das Hirn im Eimer, spätestens... Um zu einem echten und differenzierten Dialog zu kommen, müssten erst ein mal ganz viele starke Ängste abgebaut werden.

 

Und das ist - sorry für die polemische Keule - kontraproduktiv für ein hierarchisch aufgebautes Gesellschaftssystem. Aber das nur am Rande.

 

Also:

Leider haben Dinge wie Legitimität und Differenziertheit in der öffentlichen Debatte wenig Platz. Es ist stellt sich dann die Frage:

 

Ist das wichtigste, dass wir mit unserer Ansicht recht haben oder dass uns zugehört wird?

 

Wie ist das im Marketing? Der Köder muß dem Fisch schmecken. Also müssen wir sehen, wie wir unsere Interessen am besten in die richtigen Köpfe bekommen. Und wenn diese Köpfe nunmal nicht mit den Kategorien Toleranz, Offenheit, Transparenz und Legitimität arbeiten, laufen wir da mit unseren Argumenten ins Leere...

 

Und da unglaublich gerne starke Bilder genutzt werden um von der Sachdiskussion abzulenken, wäre ich für eine Argumentation ohne jegliche "Reize". Ich denke, mit dem Verfassungsrecht und weiteren rechtlichen Hürden zu argumentieren müßte genügen.

 

 

Liebe Grüße

Elouise

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Ich möchte zwei Themen unterscheiden: einmal die Frage, ob ein solcher Vergleich in einer Diskussion nie legitim sein kann und einmal die Frage, ob der Vergleich hier legitim war.

 

Zur ersten Frage:

Ich stimme ja zu, dass der allzu leichte Nazi-Vergleich (wenn man nicht demonstrieren darf, sind das gleich "Nazi-Methoden" etc) ein Totschlagargument ist. Mir ist diese Verwendung des Nazi-Vergleichs auch zuwider und ich würde dem Zitat wahrscheinlich in vielen Fällen voll zustimmen.

 

Hier wird dies aber nicht als Totschlagargument verwendet, sondern es werden ja gerade auch andere Argumente gebracht, warum eine Registierungspflicht vielleicht keine gute Idee ist.

 

Vielleicht sehe ich das falsch, aber ein Argument nur deswegen abzutun, weil es etwas mit den NS-Zeiten vergleicht ist auch ein Totschlagargument. Man müsste m.E. jeweil sagen, warum man diesen Vergleich für diskursiv weiterführend oder eben nicht hält.

 

Oder ganz extrem: Wie wäre es, wenn jemand vorschlagt, Mitbürger mit arabischen Wurzeln als solche im Pass zu markieren (rein hypothetisch). Darf ich dann den "Nazi-Vergleich" machen? Ich glaube ja. Auf der anderen Seite, jemanden als Nazi zu bezeichnen, weil er auf Ordnung im Vorgarten besteht, ist Schwachsinn. Meine Frage ist: wenn ist es offensichtlich Schwachsinn, wann ist es offensichtlich richtig, und wie sind die Kriterien, um einen solchen Vergleich im Einzelfall dem "Schwachsinn" oder dem "legitimer Vergleich" zuzuordnen.

 

Zur zweiten Frage

M.E. kann es ein legitimes sachliches Argument sein, wenn ich sage: "das letzte Mal, das so etwas getan wurde, war in der Nazi-Zeit"? Das mir einleuchtende Argument ist, "wollt Ihr Euch wirklich in die Nähe solcher Praktiken begeben oder wollt Ihr nochmal nachdenken, ob das ein guter Vorschlag ist".

 

Ich halte den Vergleich hier nicht von vorneherein für absoluten Schwachsinn, sondern für diskursiv weiterführend, weil eine ganze Berufsklasse gebrandmarkt wird, mit entsprechenden sozialen Konsequenzen (die der vielbemühte Pommesbudenbesitzer nach Registierung nicht zu befürchten hat). Die legitime Sorge ist doch, dass mit der Registrierung gewollt oder ungewollt ein moralisches Urteil verbunden ist - und der Staat sollte eben legale Berufe nicht moralisch bewerten.

 

Darüber kann man vielleicht streiten.

 

Danke.

 

Zu Deiner Frage 1) Nie kann man nicht sagen. Denn, wenn ein Staat hergehen würde und - rein hypothetisch - anfangen würde, Juden zu vergasen und anderweitig zu massakrieren, wäre der Vergleich mit dem Dritten Reich doch sehr berechtigt.

 

Zu Deiner Frage 2) Hier war er natürlich nicht legitim, denn er wird dazu verwendet eine demokratische Regierung mit dem 3. Reich in Verbindung zu bringen. Das wird noch intensiviert mit der rhetorischen Frage, ob denn die Regierung nichts aus dem 3. Reich gelernt hat.

 

Die Kriterien wann solche Vergleiche zulässig sind, solte man dahin gehend beantworten, dass sie zulässig sind, wenn man Vergleichbares vergleicht. Alles andere wird im Zusammenhang mit dem 3. Reich zur billigen Polemik. Im übrigen führt so ein Vergleich auch sachlich völlig in die Irre. Man kann dann immer mit dem beliebten Autobahn-Argument kommen. Ist es schlecht, wenn eine Regierung Autobahnen baut? Ich meine grundsätzlich nein, aber auch damit hat Hitler im großen Stil angefangen. Also bringen solche Vergleiche sachlich meist gar nichts, sondern dienen nur der polemischen Abwertung des Gegners.

 

Um den Sachverhalt auch noch einmal zu beleuchten. Es gibt sehr gute wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Prostitution im 3. Reich. Einen einzigen Erlass herauszugreifen, und ihn für eigene Belange zu instrumentalisieren, um den Diskussionspartner zu desavouieren, finde ich nicht erhellend sondern ziemlich erbärmlich.

 

Lassen wir die Pommesbudenbesitzer und nehmen einen anderen Beruf, den der Finanzmakler. Diese sind alle registriert, die Registrierung ist öffentlich übers Internet für jeden einsehbar, turnusmäßig jährlich schauen Wirtschaftsprüfer in ihre Bücher. Die Kosten dafür haben sie selbst zu tragen. Schreit da wer?..Nö...Eben!

Bearbeitet von Bayernbulle

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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Lieber Bayernbulle,

 

wenn ich Deiner Argumentation folge, die durchaus auch einiges für sich hat, dann ist hier der Vergleich auch mal so gar nicht angemessen.

 

OK. Finanzdienstleister haben auch einen schlechten Ruf. :smile:

Aber als Prostituierte geoutet zu sein, ist dann doch nochmal etwas so ganz anderes...

 

Ein Outing. Das Nachlesen, dass ich Escort und damit Prostituierte bin. Äh. Sorry. Bei dem Käse, den so viele Menschen über mich als Escort im Kopf haben. Nein Danke.

 

Wenn, dann oute ich mich, wenn ich soweit bin.

 

Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass ich keine Steuern zahle. By the Way. Ich versteuere meine Einnahmen ganz regulär, nur halt nicht offiziell als Prostituierte.

 

Diese Möglichkeit zu haben finde ich fair, denn die Kosten für ein Zwangsouting müßte ich sonst ganz alleine tragen. Da hilft mir dann keiner.

 

Liebe Grüße

Elouise

 

 

 

Lassen wir die Pommesbudenbesitzer und nehmen einen anderen Beruf, den der Finanzmakler. Diese sind alle registriert, die Registrierung ist öffentlich übers Internet für jeden einsehbar, turnusmäßig jährlich schauen Wirtschaftsprüfer in ihre Bücher. Die Kosten dafür haben sie selbst zu tragen. Schreit da wer?..Nö...Eben!

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Anmerkung:

Der Autobahn-Bau geht nicht auf Hitler zurück. 1921 wurde die Avus gebaut, 1929 die Strecke Düsseldorf-Köln geplant, 1932 die stecke Köln-Bonn freigegeben.

Aber natürlich hat Adolf Nazi es dann forciert.... auch weil es den logistischen Bedürfnissen seiner "Politk" zu gute kam......

 

Danke...ich habe es in meinem Posting präzisiert..es hat auch seinen arbeitsmarktpolitischen Zielen gedient, aber das nur nebenbei

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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Ich bin nicht ganz einverstanden, habe aber leider jetzt keine Zeit zu einer differenzierten Antwort, die Du auch verdienst. Wir sollten das einmal weiterdiskutieren. Gruss. E.

 

Zu Deiner Frage 1) Nie kann man nicht sagen. Denn, wenn ein Staat hergehen würde und - rein hypothetisch - anfangen würde, Juden zu vergasen und anderweitig zu massakrieren, wäre der Vergleich mit dem Dritten Reich doch sehr berechtigt.

 

Zu Deiner Frage 2) Hier war er natürlich nicht legitim, denn er wird dazu verwendet eine demokratische Regierung mit dem 3. Reich in Verbindung zu bringen. Das wird noch intensiviert mit der rhetorischen Frage, ob denn die Regierung nichts aus dem 3. Reich gelernt hat.

 

Die Kriterien wann solche Vergleiche zulässig sind, solte man dahin gehend beantworten, dass sie zulässig sind, wenn man Vergleichbares vergleicht. Alles andere wird im Zusammenhang mit dem 3. Reich zur billigen Polemik. Im übrigen führt so ein Vergleich auch sachlich völlig in die Irre. Man kann dann immer mit dem beliebten Autobahn-Argument kommen. Ist es schlecht, wenn eine Regierung Autobahnen baut? Ich meine grundsätzlich nein, aber auch damit hat Hitler im großen Stil angefangen. Also bringen solche Vergleiche sachlich meist gar nichts, sondern dienen nur der polemischen Abwertung des Gegners.

 

Um den Sachverhalt auch noch einmal zu beleuchten. Es gibt sehr gute wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Prostitution im 3. Reich. Einen einzigen Erlass herauszugreifen, und ihn für eigene Belange zu instrumentalisieren, um den Diskussionspartner zu desavouieren, finde ich nicht erhellend sondern ziemlich erbärmlich.

 

Lassen wir die Pommesbudenbesitzer und nehmen einen anderen Beruf, den der Finanzmakler. Diese sind alle registriert, die Registrierung ist öffentlich übers Internet für jeden einsehbar, turnusmäßig jährlich schauen Wirtschaftsprüfer in ihre Bücher. Die Kosten dafür haben sie selbst zu tragen. Schreit da wer?..Nö...Eben!

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Es ist wohl sachlich richtig, dass die letzte Registrierungspflicht unter dem NS-Regime war. Aber dies war damals unter dem Gesichtspunkt der Rassegesetze. Heute soll es einschließlich Bewegungsprofil eingeführt werden zum Schutz bzw. um "die Rechtssicherheit für die legale Ausübung der Prostitution zu verbessern".

 

Zur Registrierung:

Ja, eine Berufsregistrierung gibt es doch auch in anderen Berufen (ich z. B. , da ich eine Zulassung als Gutachter habe); aber das sind anerkannte Berufe bei denen nicht auch noch zusätzlich ein Bewegungsprofil hinterlegt wird.

 

Gruß Jupiter

"Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein."

 

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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Lieber Bayernbulle,

 

wenn ich Deiner Argumentation folge, die durchaus auch einiges für sich hat, dann ist hier der Vergleich auch mal so gar nicht angemessen.

 

OK. Finanzdienstleister haben auch einen schlechten Ruf. :smile:

Aber als Prostituierte geoutet zu sein, ist dann doch nochmal etwas so ganz anderes...

 

Ein Outing. Das Nachlesen, dass ich Escort und damit Prostituierte bin. Äh. Sorry. Bei dem Käse, den so viele Menschen über mich als Escort im Kopf haben. Nein Danke.

 

Wenn, dann oute ich mich, wenn ich soweit bin.

 

Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass ich keine Steuern zahle. By the Way. Ich versteuere meine Einnahmen ganz regulär, nur halt nicht offiziell als Prostituierte.

 

Diese Möglichkeit zu haben finde ich fair, denn die Kosten für ein Zwangsouting müßte ich sonst ganz alleine tragen. Da hilft mir dann keiner.

 

Liebe Grüße

Elouise

 

Na mit der Unbeliebtheit und der nicht so selten anzutreffenden Unseriosität haben die Finanzdienstleistung und der Pay6 ja schon einmal Berührungspunkte.

 

Zu Deinem Thema Outing, da weißt Du dann anscheinend schon mehr als ich. Ich habe nirgendwo gelesen, dass es bei der IHK oder den Gewerbeämtern übers Internet einsehbare Registrierungslisten geben soll, nach dem Motto, wo kriege ich den schnellsten Fick in meiner Nachbarschaft.

 

Ich bin kein Steuerexperte und weiß nicht, ob das rechtlich möglich ist, einfach zu sagen, ich mach z. B. einen auf Pflegedienst geh aber stattdessen ficken und geb die Kohle als Verdienst durch Pflegedienstleistung an. Ich denke, Dein Steuerberater wird schon wissen, was er macht, er muss dann ja auch geradestehen dafür.

 

Mit Kosten für das Zwangsouting weiß ich nicht genau, was Du meinst.

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 16:28 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 16:16 Uhr ----------

 

Aber dies war damals unter dem Gesichtspunkt der Rassegesetze.

 

Wie kommst Du darauf?..:denke: Da würden mich Deine Quellen interessieren. Mein Kenntnisstand ist da ein anderer.

 

Lassen wir jetzt einmal Sonderfälle wie KZ-Bordelle oder Wehrmachtsbordelle außen vor. Zunächst entsprach die Prostituierte nicht dem Frauenbild des Nationalsozialismus. Die betreffenden Frauen wurden als schwachsinnig, arbeitsscheu und asozial klassifiziert. Mit rassischen Komponenten hatte das nichts zu tun. Die Schizophrenie im Umgang mit Prostitution im Dritten Reich wird deutlich, wenn man sich klarmacht, dass zwar Prostituierte in Arbeitslagern und KZs verschwanden, die Prostitution aber nie abgeschafft werden sollte. Sie sollte vielmehr unsichtbar gemacht werden und unter vollständige staatliche Kontrolle. Maßgeblich waren dafür zwei Gründe, nämlich die Verhinderung der Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten und die Vermeidung der Zunahme homosexueller Handlungen. Vor allem nach Kriegsbeginn wurde aus Sicht der Regierung eine schärfere Regulierung notwendig. Reichsinnenminister Frick hat dann wenige Tage nach Kriegsbeginn besagten Erlass herausgebracht, dass Prostitution nur in staatlich regulierten Häusern unter medizinischer Kontrolle erlaubt ist u.a. um die Wehrfähigkeit durch Geschlechtskrankheiten zu schwächen. Unregulierte Prostitution wurde im Gegenzug härter verfolgt. Wo da die Rassegesetze eine Rolle gespielt haben sollen, erschließt sich mir nicht. Sexuelle Kontakte zwischen "Ariern" und Juden waren ja sowieso als Rassenschande verboten, ob mit oder ohne Entlohnung.

Bearbeitet von Bayernbulle

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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Zu Deinem Thema Outing, da weißt Du dann anscheinend schon mehr als ich. Ich habe nirgendwo gelesen, dass es bei der IHK oder den Gewerbeämtern übers Internet einsehbare Registrierungslisten geben soll, nach dem Motto, wo kriege ich den schnellsten Fick in meiner Nachbarschaft.

 

Die Polemik im zweiten Teil Deines Satzes mal beiseite gelassen, kommen wir zum Kern. Selbst wenn es Argumente für eine Registrierung gäbe, die sich mir überhaupt nicht erschließen, gäbe es in der Praxis ein Herabgleiten in die Illegalität der Anbieterinen, da sich wohl kaum eine unter den gegebenen gesellschaftlich/zwangsmoralischen Gegebenheiten freiwillig outen würde.

 

Und egal wo so ein Register angesiedelt wäre, nach den Enthüllungen und Erkenntnissen der letzten Jahre wäre es sehr blauäugug, darauf zu vertrauen, dass diese Daten nicht in die Öffentlichkeit kommen, respektive dass Interessierte an diese über irgendwelche Ämtervernetzungen herankämen.

 

Achtung Polemik retour: Sollte dieser Punkt wirklich mit verabschiedet werden, dann sollten hier im Forum alle Schreiber nur noch mit registrierten Klarnamen teilnehmen dürfen.

Bearbeitet von hasenherz
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Zunächst entsprach die Prostituierte nicht dem Frauenbild des Nationalsozialismus. Die betreffenden Frauen wurden als schwachsinnig, arbeitsscheu und asozial klassifiziert. Mit rassischen Komponenten hatte das nichts zu tun. Die Schizophrenie im Umgang mit Prostitution im Dritten Reich wird deutlich, wenn man sich klarmacht, dass zwar Prostituierte in Arbeitslagern und KZs verschwanden, die Prostitution aber nie abgeschafft werden sollte. Sie sollte vielmehr unsichtbar gemacht werden und unter vollständige staatliche Kontrolle. Maßgeblich waren dafür zwei Gründe, nämlich die Verhinderung der Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten und die Vermeidung der Zunahme homosexueller Handlungen. Vor allem nach Kriegsbeginn wurde aus Sicht der Regierung eine schärfere Regulierung notwendig. Reichsinnenminister Frick hat dann wenige Tage nach Kriegsbeginn besagten Erlass herausgebracht, dass Prostitution nur in staatlich regulierten Häusern unter medizinischer Kontrolle erlaubt ist u.a. um die Wehrfähigkeit durch Geschlechtskrankheiten zu schwächen. Unregulierte Prostitution wurde im Gegenzug härter verfolgt.

 

Korrekt wiedergegeben.. Und genau das ist nun wieder geplant.. mit Ausnahme der Wehrfähigkeit.

Bearbeitet von Gast
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Lassen wir jetzt einmal Sonderfälle wie KZ-Bordelle oder Wehrmachtsbordelle außen vor. Zunächst entsprach die Prostituierte nicht dem Frauenbild des Nationalsozialismus. Die betreffenden Frauen wurden als schwachsinnig, arbeitsscheu und asozial klassifiziert. Mit rassischen Komponenten hatte das nichts zu tun.

 

O.K. aber genau das sind doch rassistische Gesichtspunkte, indem bestimmte Menschengruppen zu "unwerten" Leben erklärt wurden.. Ersatzweise durften besonders geeignete Männer mit ausgewählten deutschen Frauen .......

 

Aber ich sehe schon, bringt nichts. Für dich ist der Bezug auf die NS-Zeit in erster Linie nur Polemik.

 

Gruß Jupiter

"Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein."

 

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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Interessantes Thema, mit dem ich mich bisher noch nicht auseinandergesetzt habe.Wenn ich richtig lese, soll das neue Gesetz die Prostituierten schützen, wobei ich gehörige Zweifel habe ob das die wahre Intention ist.Die grössere Gefahr für Prostituierte geht doch wohl von den Freiern aus. Konsequent wäre es dann doch, wenn man eine Registrierungspflicht für Freier in Erwägung ziehen würde, evtl. noch mit regelmässigen, nachzuweisenden, Gesundheitstests und Bewegungsprofil, damit die Polizei bei der Fahndung unterstützt würde.Wie würde da wohl die Diskussion auf Kundenseite aussehen? Ich wünsche mir keine Art von Registrierung, war nur mal ein Gedankenanstoss.

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