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Sowohl gute Schauspieler als auch Musiker arbeiten sehr stark mit ihren Emotionen und mit ihrer gesamten Persönlichkeit. Sie stehen mehr oder weniger stark im Rampenlicht, was ein sehr hartes Licht ist, ein schlecht gelaunter Kritiker, der den Künstler zerreißt hat sicher nicht ansatzweise eine Ahnung, was dieser Zerriss für den Künstler bedeutet. Weniger im Sinne von Umsatzeinbuße als viel mehr im Sinne von Infragestellung des eigenen Selbst, der eigenen Selbst- und Weltwahrnehmung.

 

Die Emotionen, das Adrenalin, das bei einem Auftritt auf einer Bühne ausgeschüttet wird, langsam wieder abzukühlen, wenn der Vorhang gefallen ist, ist ein harter Job. Da wird oft und gerne zu Drogen aller Art gegriffen.

 

Wie viele große Stars haben genau diese Probleme? Und warum?

 

Nachdem, was CandyLove geschrieben hat, war sie auch in der Bordellszene unterwegs, wenn ich das korrekt verstanden habe. Dass dort, wie in vielen anderen Bereichen (Gastronomie, Musik, Schauspielerei, "Promi-Szene") viele Drogen aller Art konsumiert werden, ist ja nicht neu und eher als soziales Phänomen zu betrachten, das die Psychohygiene beeinträchtigt, im Sonne von Emotionen beeinflussen anstelle von erleben.

 

 

"Hartes Licht" eine sehr gute und treffende Wortwahl. Der Vergleich mit der Künstlerszene finde ich insgesamt sehr treffend. Es geht noch weiter, da es nicht nur die Kritik an der Arbeit, die Arbeit mit den Emotion und der eigenen Seele ist sondern die Leere danach. So ist es auch für viele Künstler sehr schwierig, wenn das "Harte Licht" verlischt oder der Vorhang fällt und man ist "Mutterseelenallein" mit sich und der Welt. eben noch der rauschende Beifall, dann die Kälte der Fremden Stadt oder die Einsamkeit. Wer da eine Disposition zur Depression hat, greift schnell zum Alkohol oder noch härtere Sachen. Theaterschauspieler, Opernsänger oder Dirigent sind davon nicht ausgeschlossen

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Weisst du Asfa, warum wir so oft aneinander geraten? Bei niemandem anderen kommt es so häufig vor, dass mein Posting selektiv gelesen wird, wie bei dir.

"Nicht einmal vernünftig kommuniziert" sagt nun gerade nicht aus, dass ich auf Sprache reduziere sondern ganz im Gegenteil, dass es noch sehr viel mehr als Sprache gibt.

 

Bitte lies doch meine Postings in Zukunft sorgfältiger, bevor du antwortest - danke.

 

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Du darfst versichert sein, dass ich Deine Posts immer sehr sorgfältig lese, aber ich lese auch die Beiträge, auf die Du Dich beziehst.

 

Und da ging es um Sprachkenntnisse von Sexworkern mit Migrationshintergrund. Insofern ist Dein Einwurf für mich irrelevant, bei allem Respekt :blume3:

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Du darfst versichert sein, dass ich Deine Posts immer sehr sorgfältig lese, aber ich lese auch die Beiträge, auf die Du Dich beziehst.

 

Und da ging es um Sprachkenntnisse von Sexworkern mit Migrationshintergrund. Insofern ist Dein Einwurf für mich irrelevant, bei allem Respekt :blume3:

 

q.e.d.....

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Wenn jemand eine hervorragende Bildung hat....

 

...denkt er nicht in sozialen Kategorien. Wer in sozialen Kategorien denkt - Auf- und Abstieg inklusive -, verfügt lediglich über eine (klein)bürgerliche Bildung.

 

Candy glaubt, daß Männer, die auf passiven Analsex stehen, homosexuell sein müssen. Klingt nicht gerade nach großer sexueller Erfahrung, schon gar nicht im Fetishbereich, den sie offenbar auch angeboten hat. 90% aller Männer, die ein BDSM-Studio aufsuchen wollen passiven Analsex. Keiner von denen ist homosexuell, und ein großer Teil hat noch nicht mal mit BDSM was am Hut. Mann sucht lediglich eine Fachkraft in dem Bereich.

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...denkt er nicht in sozialen Kategorien. Wer in sozialen Kategorien denkt - Auf- und Abstieg inklusive -, verfügt lediglich über eine (klein)bürgerliche Bildung.

 

Ja, Chigurh, das dachte ich auch beim Lesen.

...Ob es im Einzelfall dann wirklich so ist, dass ein sozialer Abstieg locker genommen wird, bin ich mir nicht ganz sicher... Das braucht noch einiges mehr als ein sehr erfolgreiches Durchlaufen des Bildungssystems, denke ich, 'sozialen Abstieg' mit einem Schulterzucken und einem Grinsen im Gesicht hinzunehmen.

 

...Oder definierst Du Bildung anders? :-)

 

Liebe Grüße

Elouise

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Ich hab mich politisch lange Jahre für die Rechte von Sexarbeitern engagiert, mir den Arsch aufgerissen, und am Schluss stehe ich mit leeren Händen da, da mich als Aussteigerin niemand wirklich respektiert und niemand meine Geschichte hören will. Eine Geschichte von Gewalt, Kundengewalt, Ausbeutung, Ekel, Scham uvm. Es ist richtig, dass dieses akademische Gewäsch einfach nur zum K*** ist.

 

 

Ariane, ich weiß das füllt leider deinen Kühlschrank nicht, noch kannst du dir von Worten etwas kaufen.. Aber ich weiß nicht ob dir bewusst ist, wieeeevielen von uns du ein Vorbild warst und bist und wieviele, heute und damels, deine Arbeit und Engagement WERTschätzen? Ich, und ich denke auch vieeele andere hier und da draußen, sind dir unendlich dankbar für deine Arbeit. Und ich höre immer wieder, das durch deinen Ausfall eine wertvolle Persönlichkeit mit jeder Menge Sachverstand verloren ging.

 

 

Und ja, ich finde es schade und es ist eine Schande, das Menschen die sich Pro Sexarbeiter einsetzen, am Ende selbst kraftlos, mit leeren Händen da stehen.

 

Ich finde es gut und mutig, das du so offen und vor allem teils öffentlich damit umgehst.

 

Wichtig ist vor allem, das du erst mal wieder auf die Beine kommst und ein neues Leben aufbauen kannst. Ich hab mich sehr gefreut dich in Berlin zu sehen und du hast echt wahnsinnig gut und erholt ausgeschaut! *schleim* Hab ich dir aber schon gesagt *gg

 

 

Das was heute viele Personen versuchen "gemeinsam allein" zu stemmen, hast du jahrelang ohne Unterstützung wirklich ganz allein durchmachen müssen.

Ich hoffe jedenfalls, das du dich hier und da immer mal wieder einbringst, wenn du Lust hast.. denn auch kritische Stimmen sind wichtig und gerade die negativen Seiten gehören intensiv beleuchtet.

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Das ist meine Abrechnung......

 

......... Eine Geschichte von Gewalt, Kundengewalt, Ausbeutung, Ekel, Scham uvm. Es ist richtig, dass dieses akademische Gewäsch einfach nur zum K*** ist.

 

 

Und folgendes ist passiert:

 

Ohne Netz und doppelten Boden

Wisst ihr, wie eine Psychose sich anfühlt? Es ist wie ein Sprung aus den Wolken, aus einem Flugzeug, ohne Fallschirm. Etwas grausameres als eine Psychose hab ich in meinem ganzen Leben nicht erlebt und ich habe einiges erlebt. Ich wurde gewürgt, geschlagen, gedemütigt, in meiner Zeit vor und während der Prostitution. Ich dachte immer, ich steck das weg und steh wie Phoenix aus der Asche ein ums andere Mal wieder auf. Irgendwann blieb mir dann die Luft weg, ich torkelte nur noch durch Weinlachen und atmete Cannabis, hörte exzessiv Musik und experimentierte in meinen Blogs, baute Sound-Bild Collagen, die ich ein ums andere Mal zerstörte, und die waren richtig gut. Und dann ging einfach nichts mehr, ich konnte nicht mehr mein Haus verlassen und am Schluss fühlte ich mich in meiner Wohnung wie in einem Gefängnis und ich mich bedroht. Ich halluzinierte, entwickelte Wahnvorstellungen, auf meinen Blogs und Twitter folgten mir plötzlich üble Gestalten und ich ging in den Lautlos-Modus, ein Schweigen, dass ich bis jetzt ins Unermessliche ausreizte. Einweisung in die Psychiatrie folgte. Ich will sprechen und schreiben, ich bleibe stumm. Dies über Monate, über mehr als 1.5 Jahre. Es hat sich viel aufgestaut in mir, es ist schwer, es in Worte zu fassen. Vielleicht gelingt es mir ja noch.

 

Ich kenne auch sehr viele Frauen, von Strassenstrich, über Bordell bis Escort, sie würden lieber heut als morgen aufhören, sehen aber keine Möglichkeiten.

Wenn ich zu Beginn bei Einstieg in die Prostitution gewusst hätte, wie schlecht mir der Job körperlich und psychisch bekommt, hätte ich ihn nie angefangen.

Aber auch für mich gabs nur die Alternative Hartz IV. Etwas anderes als Prostitution kam mir nicht in den Sinn, da es bei mir mit beruflichen Quereinstiegen

nicht geklappt hat und man mir sagte ich sei überqualifiziert. Ich bin jedenfalls froh, vor einigen Jahren endlich einen anderen Job gefunden zu haben, der

mich ernährt. Und ich lebe sehr bescheiden. Niemals wieder Prostitution.

 

 

@ Ariane: vielen Dank und großen Respekt für Deinen Bericht in dieser Offenheit und Öffentlichkeit eines Freierforums.

 

Ich war bei Deinem letzten "Outing" schon sehr nachdenklich von Deinen Schilderungen geworden, jetzt umso mehr, als daß Du noch mehr Details schilderst.

 

In einem Punkt muß ich Dir aber widersprechen, nämlich in diesem:

 

Zitat: ".....niemand wirklich respektiert und niemand meine Geschichte hören will."

 

Doch, ich will Deine Geschichte hören.

 

Denn wenn ich das lese, dann frage ich mich sofort, "Was kann ich als Kunde im P6 tun, um so etwas zu vermeiden oder zu verhindern? Nicht mehr buchen? Inwieweit sind Bucher an Deiner Situation mitschuldig? Können Kunden im P6 so eine Situation zum Beispiel im Escort erkennen? Was sollen sie dann tun? Wie hätten Deine Kunden Dir helfen können? Indem sie P6 am besten gar nicht mehr in Anspruch nehmen?"

 

Oder geht das am Ende viel mehr Sexdienstleisterinnen so, als es Kunden merken können? Oder wissen da die anderen Damen Rat, was Kunden tun können?

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Max;

Die Bucher trifft keine Schuld, zumindest nicht die Respektvollen. Ich hätte einfach viel früher aussteigen müssen, und zwar schon zu Beginn, nachdem ich die ersten Gewalterfahrungen gemacht hatte. So wurde es halt eine Last und die aufgesetzte Coolness teuer eingekauft. Schwierig ist es, wenn man arbeiten und sich dafür selbst überwinden muss. Und das regelmässig. Dann fängt man an, den Job zu hassen.

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Mir qualmt der Kopf. Ich sitze ehrenamtlich im Beirat einer Expertenkommission der Bundesregierung, das über ein Modellprojekt zur Unterstützung des Ausstiegs aus der Prostitution beratschlagt und wissenschaftlich begleitet wird. Nun las ich gerade den wissenschaftlichen Bericht und die Ergebnisse. Leider ist es nicht öffentlich und ich kann nichts dazu sagen oder schreiben. Schade.

 

 

Das ist doch eine hervorragende Ausgangsposition um mehr daraus zu machen, d.h. eben nicht ehrenamtlich, sondern bezahlt. Da graben etliche Vereine jedes Jahr Geld ab und Du machst das ehrenamtlich....verkehrte Welt!

 

Du hast eine ausgezeichnete Bildung, kannst Dich sehr gut mündlich und schriftlich ausdrücken und verfügst über Erfahrungen in nahezu der gesamten P6 Branche bis hin zum Ausstieg. Wer ist denn bitte in der Lage, sowohl mit Wissenschaftlern und Politikern auf Augenhöhe zu diskutieren und eben auch mit Sexworkern jeglicher Couleur???

 

Und jetzt bitte nicht falsch verstehen...aber ich glaube Dein grösstes Manko ist die Selbstvermarktung (blödes Wort, aber mir fällt kein besseres ein). Du bist da viel zu bescheiden, denke ich.:smile:

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Ariane, Du hast es in der Tat sehr gut geschafft mit Deiner Coolness und Deiner Scharfzüngigkeit ein Bild zu malen, hinter dem - zumindest ich - nicht gesehen habe, wie es in Dir aussieht. Nun denn, die Rückschau ist von begrenztem Nutzen und wirft die alte Frage auf, ob man(n)/frau Erfahrungen weitergeben kann. In jedem Fall wünsche ich Dir für Deinen neuen Weg alles Gute - Kraft und inttelligenz hast Du ja in mehr als ausreichendem Maß, um Dich in neuen Feldern durchsetzen zu können. In einem anderen Post hatte ich mal die Hoffnung geäußert, dass Du vielleicht - wie die Stones - noch ein paar Abschieds-Tourneen geben könntest. Den Post nehme ich hiermit zurück, begrabe diese Hoffnung und wünsche Dir wie gesagt alles Gute!!

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aber ich glaube Dein grösstes Manko ist die Selbstvermarktung (blödes Wort, aber mir fällt kein besseres ein). Du bist da viel zu bescheiden, denke ich.:smile:

 

Ja, stimmt schon. Aber in der Öffentlichkeit stehen und z.B. Interviews geben, was ich mehrmals getan habe, ist meine Sache auch nicht.

 

@haveaniceday; du bist ja auch einer von den Guten; da fühlte ich mich beschwingt und vergass den Klotz. Danke dafür. Ich sag nur Goldschwanz-Award. hehe

Bearbeitet von Ariane
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Danke - das beruhigt mich denn doch. Die öffentlichen Auftritte sind "lernbar". Wenn das Handwerkszeug einmal das ist, weicht die Nervosität von allein. Du findest sicher einen passenden Coach dafür...... Und noch einmal - inhaltlich und sprachlich hast Du ja nichts mehr zu lernen. Content is King ;-) Mal von der reinen Politik abgesehen......

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Max;

Die Bucher trifft keine Schuld, zumindest nicht die Respektvollen. Ich hätte einfach viel früher aussteigen müssen, und zwar schon zu Beginn, nachdem ich die ersten Gewalterfahrungen gemacht hatte. So wurde es halt eine Last und die aufgesetzte Coolness teuer eingekauft. Schwierig ist es, wenn man arbeiten und sich dafür selbst überwinden muss. Und das regelmässig. Dann fängt man an, den Job zu hassen.

 

Danke für Deine Antwort Ariane.

 

Mir geben Deine Schilderungen schon zu denken. Denn es mag ein zeitlicher Zufall sein, aber just in diesen Tagen freue ich mich im anderen Thread darüber, was die Ergebnisse des runden Tisches an positiven Ansätzen für die P6 Branche gebracht haben.

 

Ich bin zwar nicht unglücklich darüber, daß Du sagst, Deine Kunden trifft keine Schuld. Ich sehe mich als Kunden dann damit zwar außerhalb einer möglichen Schuldfrage, fühle mich aber dennoch in der Verantwortung.

 

Hättest Du nämlich in den letzten Jahren keine oder fast keine Buchungen mehr gehabt, so wäre Dein Ausstieg doch zwangsläufig früher gekommen, oder?

 

Du merkst, so ganz beruhigt bin ich noch nicht, dafür habe ich auch Deine wirklich profunde Sachkenntnis in Politik und P6 viel zu sehr geschätzt.

 

P6 besteht für mich zu gleichen Teilen aus Anbieter und Kunden. Das ist wie in allen Märkten. Und wenn ich auf Anbieterseite so erschreckende Auswirkungen sehen muß wie Du sie schilderst, dann mag zwar der Kunde ohne (direkte) Schuld aber dennoch niemals aus der (Mit-) Verantwortung dafür sein.

 

Daher überlege ich, was können Kunden dazu beitragen, solche Entwicklungen zu vermeiden?

 

Was wäre für Dich dafür notwendig gewesen?

 

 

 

 

P.S, Ariane, ich stelle die Frage mal offen ins Forum, es lesen sicher viele Menschen mit und machen sich ihre Gedanken dazu. Das wäre nicht das Schlechteste. Ich will Dich damit aber nicht dem Druck aussetzen, das auch zu beantworten oder hier Dein Leben breitzutreten. Das steht mir nicht zu. Du kannst also die Frage gerne auch offen im Forum stehen lassen, ich glaube, da kann man sich auch so seine Gedanken dazu machen. Ansonsten gibt es ja noch pn :blume3:

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Liebe Ariane!

 

Wir kennen uns nicht und werden uns aller Wahrscheinlichkeit auch nie bewusst kennenlernen. Dies bedauere ich sehr. Dennoch möchte ich Dir sagen, das unsere Gesellschaft solche Menschen wie Dich mehr denn je braucht.

 

Ich wünschte mir, es gebe mehr von deiner "Art", die den Schneid, den Mut, das Selbstbewusstsein, diese Schonungslosigkeit und diese bewundernswerte Menschlichkeit besitzen würden, wie Du diese hier uns offenbarst hast.

 

Tief ziehe ich meinen Hut und verneige mich vor Dir.

 

Ich schäme mich dafür, was Dir von einem Teil meiner "Art" angetan wurde.

 

Herzliche Grüße und alles erdenklich Gute auf deinem weitern Weg.

Leo

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Wenn ihr jemand hier im Forum, der finanziell gut gestellt ist, helfen würde einen gut bezahlten Job zu finden.

 

 

Danke für Deine Antwort Ariane.

 

Mir geben Deine Schilderungen schon zu denken. Denn es mag ein zeitlicher Zufall sein, aber just in diesen Tagen freue ich mich im anderen Thread darüber, was die Ergebnisse des runden Tisches an positiven Ansätzen für die P6 Branche gebracht haben.

 

Ich bin zwar nicht unglücklich darüber, daß Du sagst, Deine Kunden trifft keine Schuld. Ich sehe mich als Kunden dann damit zwar außerhalb einer möglichen Schuldfrage, fühle mich aber dennoch in der Verantwortung.

 

Hättest Du nämlich in den letzten Jahren keine oder fast keine Buchungen mehr gehabt, so wäre Dein Ausstieg doch zwangsläufig früher gekommen, oder?

 

Du merkst, so ganz beruhigt bin ich noch nicht, dafür habe ich auch Deine wirklich profunde Sachkenntnis in Politik und P6 viel zu sehr geschätzt.

 

P6 besteht für mich zu gleichen Teilen aus Anbieter und Kunden. Das ist wie in allen Märkten. Und wenn ich auf Anbieterseite so erschreckende Auswirkungen sehen muß wie Du sie schilderst, dann mag zwar der Kunde ohne (direkte) Schuld aber dennoch niemals aus der (Mit-) Verantwortung dafür sein.

 

Daher überlege ich, was können Kunden dazu beitragen, solche Entwicklungen zu vermeiden?

 

Was wäre für Dich dafür notwendig gewesen?

 

 

 

P.S, Ariane, ich stelle die Frage mal offen ins Forum, es lesen sicher viele Menschen mit und machen sich ihre Gedanken dazu. Das wäre nicht das Schlechteste. Ich will Dich damit aber nicht dem Druck aussetzen, das auch zu beantworten oder hier Dein Leben breitzutreten. Das steht mir nicht zu. Du kannst also die Frage gerne auch offen im Forum stehen lassen, ich glaube, da kann man sich auch so seine Gedanken dazu machen. Ansonsten gibt es ja noch pn :blume3:

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Hallo Ariane, Dir traue ich zu, einigermassen realistisch einschätzen zu können, wie hoch der Anteil der Sexworker ist, denen eigentlich zu raten wäre, mit dem Job aufzuhören.

 

Würdest Du da mal einen groben Wert in % nennen ?

 

Nein, das kann ich nicht schätzen. Ich würde nur jeder raten, nicht weiter zu arbeiten, sobald sie eine Gewalterfahrung gemacht hat, zumindest zu pausieren. Und natürlich am besten nicht arbeiten, wenn es alleine das Geld ist, das zählt. Das haut einem auf die Birne. Also man muss den Job schon gerne machen und schnellstens schauen, dass man wenige nette Kunden hat, denen man vertrauen kann. Nähe und Intimität lässt sich auf Dauer nicht mit Hinz und Kunz teilen. Auch viele Termine hauen auf die Birne, man ist eher ausgebrannt. Das ist zumindest meine Erfahrung. Overnights und Sex-Parties waren das anstrengendste, da musste ich mich erst mal erholen, manchmal hab ich es nach den Parties noch krachen lassen, um wieder runter zu kommen.

Bearbeitet von Ariane
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Ich gehe stark davon aus, dass Ariane mit ihrem Resumee und ihrer Geschichte kein Einzelfall ist, das dürfte im Gegenteil recht weit verbreitet sein. Hätte man anfangs gewusst was man heute weiss hatte man evtl. gar nicht erst angefangen. Nun hat man aber seinerzeit aus bestimmten Gründen (meistens wohl Geld) angefangen.

 

Mir ist nicht klar, wie die Politik / Gesellschaft mit dem Zwiespalt umgehen soll.

 

Ich würde Dir, Ariane, gern diese Fragen dazu stellen, um aus Deinem Fazit für die Zukunft zu lernen:

 

Wie siehts im Nachhinein aus? Würdest Du jetzt sagen "lieber doch mit Hartz4 zufrieden geben und nicht in die Prostitution einsteigen"?

 

Sollten Damen auf der Schwelle zur Prostitution durch gesetzliche Regelungen vor ihrer eigenen Entscheidung bewahrt werden (z.B. durch ein Verbot o.ä.)? Hätte Dir das aus heutiger Sicht geholfen?

 

Wie würde die ideale Situation, gesetzlich und gesellschaftlich, aus Deiner Sicht heute aussehen, die Prostitution betreffend (abgesehen von Utopien wie "nur liebe Kundschaft")?

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Hey Anubis; ich kann den Zwiespalt nachempfinden. So geht es mir auch.

Zu deinen Fragen: ich glaube, es wäre Frauen geholfen und allen, die einsteigen wollen, wenn es eine verpflichtende Einstiegsberatung gibt; es Alarmknöpfe und Security in Reichweite gäbe. Auch Beratung, wie mit Stalkern und Kaspern umzugehen ist, wäre nicht schlecht. Also auch alle IT-Massnahmen, die helfen, die Identität zu verschleiern, wären sinnvoll. Frauen, die labil sind und in diesem Job landen, sollten besondere Vorsicht bei Grenzüberschreitungen walten lassen. Man sollte sich vorab generell mit Sicherheitsmassnahmen beschäftigen, offline und online. Wenn es nach mir ginge, müsste eine App an den Start, die eine Warnliste über auffällige Kunden enthält. Hier müsste ein Rufnummern-Abgleich stattfinden, damit bei Eingabe einer Rufnummer eines neuen Kunden eine Ampel aufscheint. Für selbständige Frauen, die vor allem im Escort arbeiten, eine echte Hilfe. Es gibt bereits in einigen Ländern in Europa solch eine App. Ich hab mich mal mit denen vor zwei Jahren in Verbindung gesetzt, bin aber nicht weiter gekommen.

 

Auf die Utopie will ich jetzt mal nicht eingehen. Hätte ich nochmal die Wahl, ich wäre besser bei Hartz IV geblieben und hätte noch stärker versuchen müssen, einen anderen beruflichen Weg zu gehen. Wenn es verboten gewesen wäre, hätte ich es trotzdem gemacht. Hartz IV ist Ende Geländer, ähnlich der soziale Abstieg als Hure. Ist beides keine Perspektive. Ist nur meine Meinung.

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 19:09 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 18:45 Uhr ----------

 

Wenn ihr jemand hier im Forum, der finanziell gut gestellt ist, helfen würde einen gut bezahlten Job zu finden.

 

hehe der Witz ist gut :schuechtern:

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 19:58 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 19:09 Uhr ----------

 

Dies bedauere ich sehr.

 

Wenn ich sehe, dass du Gerhard Richter und Samuel Beckett in deiner Signatur hast ... bedaure ich es auch. :blinken::brust-zeigen:

Bearbeitet von Ariane
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Ich fände es ja toll, wenn es das bedingungslose Grundeinkommen gäbe! Denn auch wenn wahrscheinlich die Verletzungen durch Fremd- und Selbstausbeutung im Bereich der Prostitution besonders tief sind, so gibt es doch viele Menschen, die sich in Erwerbstätigkeiten gefangen sehen, die sie krank machen, psychisch und physisch.

Wenn man da einfach aussteigen könnte, ohne Existenzangst, ohne vom Staat belangt und drangsaliert zu werden (zumindest erscheinen mir vom Hörensagen die Auflagen bezüglich Hartz IV als eine Zumutung), um wieder zu sich kommen zu können – wie viel die Gesellschaft gewönne!

Act as if what you do makes a difference. It does.

–William James

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Ich gehe stark davon aus, dass Ariane mit ihrem Resumee und ihrer Geschichte kein Einzelfall ist, das dürfte im Gegenteil recht weit verbreitet sein.

 

Ich würde sagen das ist weit verbreitet in allen Bereichen unserer Gesellschaft.

Bei Alleinerziehenden, Geringverdienern, kleinen Selbständigen, ( wenn man sen Beruf Prostitution mal neutral sieht)

 

 

Hätte man anfangs gewusst was man heute weiss hatte man evtl. gar nicht erst angefangen. Nun hat man aber seinerzeit aus bestimmten Gründen (meistens wohl Geld) angefangen.

 

Auch dies gilt für viele Menschen, die sich für einen Beruf oder eine Arbeit entschieden haben und immer mehr dem Burn Out entgegenlaufen, ohne Chance etwas daran zu ändern....

Beruf aufgeben heißt oft, sozialer Abstieg...denn ohne Kohle kann man nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.

 

 

Mir ist nicht klar, wie die Politik / Gesellschaft mit dem Zwiespalt umgehen soll.

 

Ich würde Dir, Ariane, gern diese Fragen dazu stellen, um aus Deinem Fazit für die Zukunft zu lernen:

 

Wie siehts im Nachhinein aus? Würdest Du jetzt sagen "lieber doch mit Hartz4 zufrieden geben und nicht in die Prostitution einsteigen"?

 

 

Ich bin zwar nicht Ariane, möchte aber allgemein antworten.

 

Ersetze mal Prostitution durch Billiglohnjob, ungeliebten Job, usw...

 

Die Gesellschaft muss sich allgemein ändern und neue Wege gehen, denn es hat sich die letzten Jahre viel entwickelt und verändert..

 

Globalisierung, Mittelschicht schwindet, 1 Eurojobs, Vollzeitjobs, die nicht zum Lebensunterhalt reichen und Aufstockung durch Sozialleistung brauchen und wir sind noch lange nicht am Ende der Talfahrt angekommen.

 

Sollten Damen auf der Schwelle zur Prostitution durch gesetzliche Regelungen vor ihrer eigenen Entscheidung bewahrt werden (z.B. durch ein Verbot o.ä.)? Hätte Dir das aus heutiger Sicht geholfen?

 

Wie würde die ideale Situation, gesetzlich und gesellschaftlich, aus Deiner Sicht heute aussehen, die Prostitution betreffend (abgesehen von Utopien wie "nur liebe Kundschaft")?

 

Ersetze auch hier Prostitution durch Arbeitslosigkeit, Mobbing im Job, Perspektivlosigkeit, weil es immer schwieriger wird sich beruflich umzuorientieren wenn einem der Beruf nicht gefällt... siehe Fabrikmitarbeiterinnen, die Akkord arbeiten müssen, Putzkolonnen, und und und....

 

Diese Probleme treffen nicht nur Prostituierte sondern die gesamte Gesellschaft.

Wer heute kein Geld hat, der wird ganz schnell an den Rand gedrängt und ausgegrenzt.

 

Prostitution kann eine machbare Alternative sein, eine Chance sein Leben finanziell eigenständig zu gestalten... wenn anderen Alternativen weniger gut empfunden werden.

 

Prostitution kann die Hölle sein, wie jeder andere Beruf, wenn man sich ständig dazu zwingen muss jeden neuen Tag wieder weiter zu arbeiten ohne eine andere Alternative zu sehen.

 

Das einzige was wirklich helfen würde wäre, Prostitution moralisch wertfrei zu betrachten und die Situation allgemein zu verändern.

Machbare Alternativen für alle zu schaffen, damit jeder die Chance hat, einen Platz in der Berufswelt zu finden, der für ihn machbar ist und gewährleistet dass man sein eigenes Leben finanzieren kann.

Wer die Menschenwürde von Prostituierten gegen ihren Willen schützen zu müssen meint, vergreift sich in Wahrheit an ihrer von der Menschenwürde geschützten Freiheit der Selbstbestimmung und zemeniert ihre rechtliche und soziale Benachteiligung. - Percy MacLean

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