Bedrohung im Internet

[Alice_]

Guten Morgen liebes Forum!

 

Ich habe mal eine kleine Frage, vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.

 

Heute Morgen wurde ich per Twitter-Direktnachrichten ziemlich fies bedroht. Ich habe eine nicht wirklich glaubwürdige Dateanfrage abgelehnt und der Herr wurde postwendend ausfallend und beleidigend und drohte mir mit Vergewaltigung und damit, dass er mich töten würde. Unangenehm, aber eigentlich so absurd, dass ich das nicht ernstnehmen kann.

Im weiteren Verlauf des Gespräches (ja, ich weiss, "don't feed the troll"...), kam er dann mit meiner Jobhandynummer und mit der Adresse, auf die meine Website registriert ist um die Ecke und meinte er würde mich finden und dann mich und meine Familie töten. Sehr unangenehm.

 

Jetzt die Frage KANN und SOLLTE ich dagegen angehen, oder das einfach als dummes Verhalten eines abgelehnten Verwirrten abtun?

Eigentlich ist "Das sag ich der Polizei oder meinem Anwalt" ja nichts anderes als das erwachsene "das sag ich meiner Mama", aber so bedrohen lassen möchte ich mich dann doch nicht nicht.

 

Wie würdet ihr damit umgehen?

[Alice_]

Ah, kurz bemerkt: Jobhandynummer ist mein Escorthandy! Hab ich etwas missverständlich ausgedrückt.

 

Die findet man ja ohne Anstrengung überall im Internet.

[Chandler Bing]

Eigentlich eine unglaubliche Geschichte, wenn ich die Doofheit in Betracht ziehe, über Twitter strafrechtlich relevante Äußerungen zu verlautbaren ...

 

Aber der Unterschied zu "Das sag' ich meiner Mama ..." - dabei geht es ja oft um das stibitzte Sandschäufelchen oder den geklauten Lolli - ist die Tatsache, dass hier ein Verhalten im Raum steht, das als "Bedrohung" nach § 241 StGB unter Strafe gestellt wird. Das zeigt, dass (soweit ernstlich) die Grenzen eines sozialadäquaten Verhaltens deutlich überschritten werden. Mit so etwas scherzt man also nicht. Du KANNST also ...

 

Da hat jemand seine Frustrationstoleranz nicht im Griff, da möchte ich persönlich über die Einhaltung von Aggressionsschwellen nicht nachdenken. Dass offenbar schon Anstrengungen an den Tag gelegt wurden, weitere Grenzen zu überschreiten (Jobhandy) macht das Ganze m.E. auch nicht leichter, gibt dem sogar weiteres Gewicht. Jedenfalls wird die Schutzbehauptung, "das sei gar nicht so ernst gemeint gewesen" nicht glaubwürdiger.

 

Ohne Panik schüren zu wollen: natürlich kann man so etwas "abtun", aber manchen Leuten müssen eben ihre Grenzen aufgezeigt werden. Dafür gibt es (auch) Polizei- und Strafermittlungsbehörden. Erstere werden über eine sog. Gefährderansprache zunächst mal versuchen, die Sache einzudämmen. Manchmal hilft das. Zudem sollte evtl. die Polizei dann pflichtgemäß darüber entscheiden, ob sie Strafanzeige erstattet. § 241 StGB ist kein sog. Antragsdelikt, d.h. die Strafverfolgung ist nicht von Deinem Antrag als Verletzter abhängig, sondern es wird bei Bekanntwerden von Amts wegen ermittelt. Das senkt vielleicht die Schwelle zum SOLLEN.

 

Falls tatsächlich eine schuldeinschränkende Pathologie hinter dem Verhalten stecken sollte, ändert das wahrscheinlich allenfalls etwas auf der Sanktionsebene. Ich reklamiere jedoch für mich den Grundsatz: Es darf jeder so durchgeknallt sein wie er will, solange er den meinen und mir nicht auf die Füße tritt. Jeder muss das verantworten was er tut.

 

Letztendlich wirst Du aber in Dich hineinhören müssen, ob Du Dich als Teil eines in Gang gesetzten Verfahrens - Du bist Zeugin, wirst entsprechend vernommen werden und ggf. in der Hauptverhandlung aussagen müssen - weiter damit beschäftigen willst oder ob Du, gemessen an den konkreten Auswirkungen auf Dich (wie Du Dich fühlst) die Sache auf sich beruhen lassen möchtest.

 

Gar nicht so einfach. Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!

 

Gruß

 

Chandler B*

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 11:12 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 11:08 Uhr ----------

 

Ah, kurz bemerkt: Jobhandynummer ist mein Escorthandy! Hab ich etwas missverständlich ausgedrückt.

 

Die findet man ja ohne Anstrengung überall im Internet.

 

Das ändert natürlich etwas den Sachverhalt (s. meine Bewertung im Zusammenhang mit dem Nachweis einer Bedrohung und dem Schluss aus dem Täterverhalten). Aber die Ermittlung des genaueren Sachverhalts ist eben Aufgabe der zuständigen Behörden. Ansonsten lasse ich meine Amerkungen unverändert.

 

 

... und weg.

[Carmen911]

Liebe Alice...Du hast PN, denn es ist möglich das er auch hier lesen kann ...

[Lukas]

Hallo Alice,

 

die Frage ist nicht so einfach zu beantworten denn

 

1) Bei einer Anzeige mußt du deine persönlichen Daten bekanntgeben, diese würden

ggf. auch der anderen Seite bekannt, wenn die andere Seite ermittelt werden kann.

 

Persönlich finde ich jedoch, dass solchne"Menschen" lernen müssen, dass "Bedrohungen" kein

Spass sind und eine Straftat darstellen. Hier müssen ganz klar Grenzen aufgezeigt werden.

[Obelix]

Hier besser nichts schreiben!! Nur per PN kommunizieren!

[Chandler Bing]

Hier besser nichts schreiben!! Nur per PN kommunizieren!

 

Hatte ich auch überlegt.

 

Andererseits: die Tat ist wohl schon vollendet.

Konsequenterweise kommt dann irgendwann das Schreiben der Staatsanwaltschaft mit dem Betreff: Ladung zur Vernehmung als Beschuldigter.

 

Man muss sich seine Meriten eben verdienen. Und wenn mal mal bei der Staatsanwaltschaft an die Heizung gebunden und befragt wurde, hat das zumindest bei Ersttätern einen pädagogischen Effekt. Auch das Auftauchen in sog. Schwarzen Listen liest sich bei gewissen Straftatbeständen immer wieder schick ...

[Alice_]

Ich hab auch überlegt, das hier nicht zu schreiben, gehe aber gerade einfach von einem gelangweilten Spinner aus. Keine Entschuldigung, aber es tangiert mich einfach nicht allzusehr.

 

Ich entscheide jetzt mal weiter, vielen Dank für die vielen Tipps!

[Benno]

Mein Rat und den kann ich dir getrost oeffentlich zukommen lassen:

 

NICHT EINMAL IGNORIEREN!

[Tanja]

Liebe Alice,

 

Die Einschätzung und Entscheidung das zur Anzeige zu bringen liegt immer bei dir

 

Wenn du unsicher bist und Hilfe brauchst, melde dich bei mir., der BesD kann zur Erstberatung anonymen Kontakt zur Polizei bieten....

 

LG Tanja

Edited June 6, 2015 by Tanja

[Nice]

Wie würdet ihr damit umgehen?

 

ich würde überlegen mich fragen warum, was habe ich damit zu tun.

 

Grundsätzlich hat aber jede Drohung die das leibliche wohl verletzt auch eine Konsquenz zur Folge. Wie alles was man tut! Der Mensch lernt nur durch Strafe. Wer Fehler begeht, dem müssen auch die Konsequenzen bewusst sein.

 

Interessant ist zu wissen wie es dazu kam? Was war passiert? kennt ihr euch? Ist die Drohung nur der Situation entsprungen? Aber vorallem, was sollte die Drohung bezwecken?

 

Denn eine Drohung kann auch sinnvoll sein, um Gefahren von der eigenen Person abzuwehren oder zum Schutz vor jemanden. Die Erfahrungen zeigen auch, dass im Affekt ausgesprochene Drohungen meist nicht ernst zu nehmen sind. Dann hilft es diese zu ignorieren.

 

Selten trägt man keine Schuld. Meist empfehlen sich dann Gespräche und das offene Wort. Zumindest bei Menschen mit Verstand! Denn für diese sind Unwahrheit und Lügen die Quelle allen Übels. Auch fällt mir hierzu der Fall Gustav Mollath ein.

 

Nichts passiert nur so, alles hat hat ein Grund und lediglich der Standpunkt ist entscheidend. Deshalb sollte jedem daran gelgen sein folgendes zu beherzigen; „Die eigenen Grenzen hören dort auf, wo die des Anderen anfangen.“

[Achim]

Das - schint mir - ist ein dringender Apell zum Handeln

[Lineker]

Wie würdet ihr damit umgehen?

 

ich würde überlegen mich fragen warum, was habe ich damit zu tun.

 

Grundsätzlich hat aber jede Drohung die das leibliche wohl verletzt auch eine Konsquenz zur Folge. Wie alles was man tut! Der Mensch lernt nur durch Strafe. Wer Fehler begeht, dem müssen auch die Konsequenzen bewusst sein.

 

Interessant ist zu wissen wie es dazu kam? Was war passiert? kennt ihr euch? Ist die Drohung nur der Situation entsprungen? Aber vorallem, was sollte die Drohung bezwecken?

 

Denn eine Drohung kann auch sinnvoll sein, um Gefahren von der eigenen Person abzuwehren oder zum Schutz vor jemanden. Die Erfahrungen zeigen auch, dass im Affekt ausgesprochene Drohungen meist nicht ernst zu nehmen sind. Dann hilft es diese zu ignorieren.

 

Selten trägt man keine Schuld. Meist empfehlen sich dann Gespräche und das offene Wort. Zumindest bei Menschen mit Verstand! Denn für diese sind Unwahrheit und Lügen die Quelle allen Übels. Auch fällt mir hierzu der Fall Gustav Mollath ein.

 

Nichts passiert nur so, alles hat hat ein Grund und lediglich der Standpunkt ist entscheidend. Deshalb sollte jedem daran gelgen sein folgendes zu beherzigen; „Die eigenen Grenzen hören dort auf, wo die des Anderen anfangen.“

 

wie meinen????????

[ania]

wie meinen????????

 

So schwer war das nicht zu verstehen.

 

Wobei es hierbei wurde der Text sehr allgemein gehalten.

 

Sehe es aber in dem Fall ein wenig anders.

Es ist nun mal ihr Job, mit ihrer Erotik zu reizen.

 

Jedoch ein nein bleibt ein nein, da gibt es nichts zu rütteln.

Edited June 9, 2015 by ania

[Henry]

Bitte nehmt Stalker nicht auf die leichte Schulter, ich hatte das Problem auch, habe mich an die Stalkingopferhilfe gewandt. Hat mir geholfen.

Und wie mir die Polizei später bestätigte, war meine Stalkerin mit einer scharfen Schusswaffe ausgestattet. Insofern sollte man auch Drohungen nicht einfach ignorieren.

Aber NIE dem/der Stalker/in antworten.

The look like trolls, they act alike. Don't feed them.

[xx2009]

Ich denke mal, da braucht man nicht lange überlegen. Eine abfällige Reaktion, weil man(n) abgewiesen wird, sei ja noch zugestanden, aber wenn gedroht wird, sollte man keinen Spass verstehen und die Sache verfolgen lassen.

[nolensvolens]

Im Internet werden leicht Bedrohungen und Beleidigungen ausgesprochen. Das ist halt die sich wandelnde "Netzkultur". Man denke nur an Edathys Reaktion im Internet auf den Hinweis einer Urheberrechtsverletzung seinerseits.

 

Ich würde auf eine solche "Ansprache" eher nichts tun. Denn mit beispielsweise einer Anzeige wird die Sache in die "reale Welt" hinüber gezogen mit der Folge einer möglichen Eskalation, und zwar ganz real.

 

Gleich von Anfang an ignorieren, keinerlei Antwort, keine sonstige Reaktion, wird vermutlich in 99% solcher Fälle die Sache einfach ins Leere laufen lassen. Für den Bedroher verliert es vermutlich mangels jeglicher Reaktion schnell an "Reiz". Und für einen selbst ist es vermutlich auch entspannender, wenn man sich einfach *pfft* denkt und sich Anderem zuwendet.

 

Aber sicherlich auch eine Frage der eigenen Mentalität ....

[Diary Lady Escort]

@ Nice ...hast Du gelesen was Alice geschrieben hat? Er hat ihr eine Buchungsanfrage gestellt, und sie hat abgelehnt. Das ist ihr gutes recht, und kein fehler. Denn wenn ich Deine Antwort richtig verstehe soll Alice überlegen was sie falsch gemacht hat.

 

Lieben Gruß

Silvia

[Alice_]

Ich habe gehandelt, die Sache für mich abgehakt und gebe da nix weiter drauf.

 

Aber nur noch als Antwort @Nice, wie es dazu kam: Ich wurde auf Twitter kontaktiert, habe eine Buchung sachlich und freundlich abgelehnt und wurde daraufhin beschimpft. Kennen tu ich den Herrn nicht und ich glaube der Zweck seiner Beschimpfung war mich, einfach gesagt, dumm anzumachen und einzuschüchtern. Boring shit halt ;)

Ich reflektiere ich mein Handeln sehr und, wie es jeder Mensch machen sollte, denke ich auch daran, dass man selber Fehler gemacht haben könnte, aber das war hier definitiv nicht der Fall.

[Jupiter]

Ich finde es merkwürdig, dass ein neu angemeldeter User sich hier mit seinem ersten Beitrag meldet.

 

Gruß Jupiter

[alfder]

Honi soit qui mal y pense

[Asfaloth]

Der Engländer sagt dazu : "Nice Try.."