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Diejnigen, welche davon leben (möchten) betrifft es in erster Linie?

Vielleicht habe ich ein falsches Männerbild. Aber Vögeln müssen tut m.E. kein Mann. Es kann fein sein, Freude machen, etc. Aber nicht lebensnotwendig. Ein Alkoholverbot fände ich auch doof, weil beispielsweise ab und an so ein leckerer trockener Gewürztraminer ist mir schon ein bissl ans Herz gewachsen. Aber als tragisch würde ich es nicht empfinden. Spart auch noch Geld (Wasser oder Tee trinken, ebenso wie kein Geld für Sex ausgeben :classic_wink:)

Tragisch fände ich demgegenüber, wenn mir plötzlich mein Beruf untersagt würde oder meine Kunden kriminalisiert würden.

OK, gegen ein Schokoladenverbot würde ich mich vermutlich schon radikalisieren .... :classic_biggrin:

1 hour ago, PLE-Agency said:

Also ich war nicht nur auf Demos oder habe mich eingesetzt oder gespendet, wenn ich selbst auch finanziell davon profitiert habe, sondern auch, wenn mir das Thema wichtig war.

Ich weiss ja, dass Du beispielsweise ÄoG auch unterstützt. Hier geht es um vitale menschliche Probleme, nämlich Zivilopfern von Kriegen und Katastrophen zu helfen. Das ist zweifelsohne eine wichtige Sache.

Aber warum sollte es für Männer eine vergleichsweise wichtige Sache sein, Frauen die weitere Tätigkeit im P6  sicher zu stellen? Für einen Großteil der im P6 tätigen Frauen (zumindest jedenfalls der selbstbestimmt tätigen Frauen) ist das nämlich nicht alternativlos bzw. existentiell wesentlich. Selbst im Überschuldungsfall gibt es schließlich andere Lösungen, auch wenn dann der Lebensstandard eine Zeitlang leidet.

P.S.: Die Illegalitätskeule als einzige Alternative für Frauen ist wieder so eine Selbstviktimisierung. Wer wirklich bei einem Verbot keinen anderen Ausweg zum Überleben sieht, als der Prostitution illegal nachzugehen, der kann wohl kaum andernortes als Beispiel für selbstbestimmtes Arbeiten im P6 hingestellt werden.

Bearbeitet von Jakob
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Ich sehe zwei Ansatzpunkte, um gegen das Nordic Modell vorzugehen:

1. Unterstützung und Stärkung des ProstSchG, aufzeigen von möglichen Verbesserungen und gegen die vorgehen, die das Gesetz nicht befolgen.

2. Argumente der Nordic Modell Verfechter entkräften.

Für mich ist Ziffer 1. die wichtigste, da sie direkt auch positiv auf Ziffer 2. wirkt. Es gibt kein besseres Argument gegen das Nordic Modell als der Nachweis, dass das ProstSchG erfolgreich ist und die sexuellen Dienstleistungen in D gut geregelt sind. Und da sehe ich vor allem, so wie auch Jakob, die Anbieter in der Pflicht. Die Kunden können zusätzlich einen wichtigen Beitrag in der Form leisten, dass sie bei seriösen Anbietern buchen, die dem Gesetz Folge leisten und diese damit stärken. Ein direktes Vorgehen der Kunden gegen unseriöse Anbieter halte ich für nicht gut.

Und zu Ziffer 2: In den Augen der Nordic Modell Verfechter sind die Kunden die "Täter" und die Anbieterinnen die "Opfer". Schon deshalb lässt sich die beste Wirkung erzielen, wenn die "Opfer" deutlich machen, dass sie keine "Opfer" sind. Ist jedenfalls eindrucksvoller, als wenn ich versuche diesen Leuten klar zu machen, dass ich kein "Täter" bin. Und nicht zuletzt geht es da auch nicht mehr um Sachargumente, sondern nur noch um Moral.   

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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In Frankreich hatten sich übrigens damals vor dem Verbot prominente Männer in einem Manifest "Hände weg von meiner Hure" für die Prostitution ausgesprochen. Geholfen hat es nichts.

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/prostitutionsverbot-in-frankreich-das-schlachtfeld-der-kaeuflichen-liebe-12685845.html

Bearbeitet von Preiselbär
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@Jakob ich habe auch nicht das Männerbild, dass Herren, die gerne buchen, das müssen ;). Aber viele wollen und ich habe einen guten Austausch dazu mit einigen Herren und die sagen ganz klar; dass das Nordic Modell auch sie einschränken würde, da sie weiterhin bei seriösen Anbietern buchen können möchten ohne dafür bestraft zu werden. Und sie möchten auch nicht auf einige der jetzigen guten Anbieter verzichten. Also bleibe ich dabei, dass man somit auch Vereine durch Spenden unterstützten könnte. Nicht muss ;)

Ich Spende für einige Dinge aber das zähle ich mit Sicherheit nicht hier alles auf. Ist ja auch nicht von Relevanz oder zum schau mal wie gut ich bin hausieren gedacht. Kann aber klar sagen, dass da auch Themen bei sind, die für die Allgemeinheit nicht so wichtig sind aber mir am Herzen liegen ;). 

Letztendlich muss natürlich jeder selbst wissen für was er sich einsetzen möchte. Ich könnte auch einfach ins Ausland ziehen oder Geschäftssitz verlegen und denken: was geht’s mich an. Aber irgendwie bin ich bisher zumindest noch der Meinung, dass man wieder mehr Mut haben sollte in Deutschland Position zu beziehen gegen die Verbotskultur....

 

 

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vor 1 Stunde schrieb Jakob:

 

Aber warum sollte es für Männer eine vergleichsweise wichtige Sache sein, Frauen die weitere Tätigkeit im P6  sicher zu stellen? Für einen Großteil der im P6 tätigen Frauen (zumindest jedenfalls der selbstbestimmt tätigen Frauen) ist das nämlich nicht alternativlos bzw. existentiell wesentlich. Selbst im Überschuldungsfall gibt es schließlich andere Lösungen, auch wenn dann der Lebensstandard eine Zeitlang leidet.

 

Um es offen zu sagen, mich stören generell Gesetze, die unter konsequenter Ignoranz von mit der Materie vertrauten erstellt und dann ohne realistische Umsetzungsstrategien durchgesetzt werden.

Da wir hier in einem Paysexforum sind, ist es dieses Gesetz.

In einem Autoforum wären es die hanebüchenen Dieselfahrverbote oder anderer Schmarrn.

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Grundsätzlich empfinde ich die Argumentation um das Sexkauf Verbot als grenzüberschreitend. Ich brauche ganz bestimmt nicht eine PolitMami die in ihrem ganzen Leben noch nichts vernünftiges auf die Beine gestellt hat (siehe Nahles: Künstelersozialversicherung als Glanzlicht eines verpfuschten Lebens) die mir mein Frauenbild zurecht rückt. 

Diese Mamis prägen mein Frauenbild bereits weit mehr als mir lieb ist. 

Bearbeitet von Achim
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Wenn etwas verboten ist/wird, dann läßt man es halt. Tut meistens nicht weh.  Wie ich schon anmerkte, man(n) kann durchaus auf die Nutzung von P6 verzichten, ohne dass es existentiell bedrohend wird, ganz im Gegenteil, es bleibt noch viel mehr Geld in der Haushaltskasse für andere und "vernünftigere" Zwecke.

Was mich stört ist Folgendes. Wenn eine Frau diesen Job aus eigener Entscheidung macht und vielleicht sogar stolz ist darauf, dass sie darin erfolgreich ist, dann wird ihr durch ein Verbot (egal ob in Form einer Freierbestrafung oder sonstwie) quasi der Teppich unter den Füßen weggezogen, insbesondere wenn nicht ein einträglicher Hauptjob im Hintergrund zur Verfügung steht. Eine unerwartet erzwungene Neuorientierung nach Jahren des hauptberuflichen P6 ist ungleich schwerer als bei anderen Jobs (wenn auch nicht unmöglich).

Nehmen wir besagte Moldavierin. Ich finde es einfach prima, wie sie ihren Weg geht und wünsche ihr von Herzen, dass das Ziel einer Eigentumswohnung bald erreicht ist. Abgesehen davon, dass es erheblich entspannter ist, allenfalls die Frage der Diskriminierung bei Hypothekenkrediten zu diskutieren, als wenn irgendeine persönliche Problemlage ernster Art vorläge. Denn eine solche Problemlage besteht derzeit nicht. Sie würde aber entstehen, wenn sie plötzlich mit ihrer Tätigkeit aufhören müßte. Und das wäre .... Mist!

 

Es müßte also den politisch Verantwortlichen klar gemacht werden, dass ein Verbot viele Frauen in eine wie auch immer gelagerte wirtschaftliche Schieflage und/oder Abhängigkeit stürzen würde. Also genau das Gegenteil dessen, was vorgeblich gewünscht wird, nämlich größere Freiheit der Frauen von männlicher Fremdbestimmung.

Dazu sind aber die Kunden wohl kaum geeignete Streitgenossen, denn diese haben bei allen Seiten (!) meist ein äh eher moderates Ansehen.

Und wegen Spenden, klar, Kunden sind die Zahlmeister des Biz, aber manche sehen da möglicherweise auch irgendwo Grenzen. Zumal im Lichte des vorstehenden Absatzes. Und es ist ja auch nicht so, dass auf der Anbieterseite mehr oder weniger alle unter bitterer Not leiden.

 

P.S.: Und das pauschalisierende Pseudoargument, dass "die Frauen" (also zumindest ein Großteil) dann halt in die Illegalität gehen würden, halte ich für ganz ganz ganz schlecht. Denn das hieße anzunehmen, dass "die Frauen" entweder einen generellen Hang zur Kriminalität hätten, oder schon jetzt in so einer ausweglosen Situation wären, dass ihnen dann keine andere Wahl bliebe.

Dass wahrscheinlich zumindest einige diesen Weg gehen würden/werden ist dadurch naturlich nicht negiert. Und sei es nur, im harmlosesten Fall, weil sie sich gerne als Nonkonformisten gerieren und in Outlawromantik verfallen.

Bearbeitet von Jakob
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vor 3 Stunden schrieb Asfaloth:

Um es offen zu sagen, mich stören generell Gesetze, die unter konsequenter Ignoranz von mit der Materie vertrauten erstellt und dann ohne realistische Umsetzungsstrategien durchgesetzt werden.

Da wir hier in einem Paysexforum sind, ist es dieses Gesetz.

In einem Autoforum wären es die hanebüchenen Dieselfahrverbote oder anderer Schmarrn.

Und mich stört dieses undifferenzierte und pauschale Bashing eines in meinen Augen sehr gelungenen Gesetzes, das mit sehr viel Fachkompetenz und auch Fingerspitzengefühl für die besondere Situation der Sexarbeiterinnen erstellt wurde.

Ich würde als Bundesministerin auch nicht mit einer der führenden Sexarbeiter-Aktivistin sprechen wollen, die mir ein Schild „1939“ vor die Nase hält und von „Zwangsregistrierung“ spricht. Ebenso nicht mit einer „Repräsentantin“ eines Bundesverbandes, der bei 200.000 – 400.000 Sexarbeiterinnen gerade mal 70 Mitglieder hat. Und soweit ich weiss, gab es einige „Runde Tische“ auf Länderebene mit Vertretern des P6 – Bereiches, die bei der Erstellung und Umsetzung des Gesetzes mitgewirkt haben. Von „konsequenter Ignoranz“ kann mithin nicht gesprochen werden!

Und dann möchte ich meine Behauptungen (Fachkompetenz, Fingerspitzengefühl, besondere Situation) nicht nur pauschal so einfach stehen lassen, sondern auch sehr gerne mit Beispielen aus den Erläuterungen zum Gesetz unterfüttern:

„Wer sich im Rahmen privater Kontakte ohne gezielte Gewinnorientierung bei Gelegenheit auf einen Tausch Sex gegen Restaurant- oder Konzertbesuch einlässt, erbringt damit noch keine sexuelle „Dienstleistung“ im Sinne des § 2“.

„Ob es sich bei der Nutzung eines See- oder Binnenschiffes um eine Prostitutionsstätte oder eine Prostitutionsveranstaltung handelt, ist danach zu entscheiden, ob das Schiff lediglich anlassbezogen im Rahmen eines vorher festgelegten Konzeptes zur Prostitution genutzt wird – dann Prostitutionsveranstaltung – oder ob das Schiff dauerhaft zum Zweck der Ausübung der Prostitution genutzt wird – dann Prostitutionsstätte“.

Prostitutionsvermittlung: „Nicht notwendig ist, dass bereits im Voraus feststeht, ob und welche sexuellen Handlungen mitvereinbart sind. Dabei ist anhand des Gesamtbilds der konkreten Umstände zu ermitteln, ob die Kunden oder Kundinnen der Vermittlung annehmen dürfen, dass zu den über die Vermittlung angebotenen Dienstleistungen der vermittelten Person auch sexuelle Handlungen gehören, falls sich dies nicht bereits aus der Beschreibung der zur Vermittlung angebotenen Dienstleistung ergibt“.

Anmeldepflicht (kein Beruf wie jeder andere): „… dass Prostituierte kein nach § 14 Absatz 1 der Gewerbeordnung anmeldepflichtiges Gewerbe ausüben. Angesichts der Besonderheiten der Prostitution kann dies auch als sachgerecht angesehen werden, da anderenfalls z. B. die Grunddaten des Gewerbes (Name, betriebliche Anschrift, angezeigte Tätigkeit) gemäß § 14 Absatz 5 Satz 2 der Gewerbeordnung allgemein zugänglich gemacht werden dürften.

Mit der Einführung einer eigenständigen Anmeldepflicht wird für Prostituierte nun ein eigener Status „sui generis“ bereitgestellt, der den Besonderheiten der Ausübung der Prostitution Rechnung trägt“.

„Bei der Angabe der Anschrift ist auf die melderechtliche Anmeldung der alleinigen Wohnung bzw. der Hauptwohnung abzustellen. Für Prostituierte, die über keinen Wohnsitz im Inland verfügen, soll anstelle der Meldeanschrift eine Zustelladresse aufgenommen werden; dies kann beispielsweise die Adresse eines nahen Verwandten oder einer Hilfseinrichtung sein“.

„Mit der Möglichkeit der Aliasbescheinigung werden Prostituierte darin unterstützt, einer unnötigen Offenbarung und ungesteuerten Verbreitung ihrer persönlichen Daten entgegenzuwirken. Der als Alias gewählte Name muss nicht so beschaffen sein, dass er über die Geschlechtszugehörigkeit der Inhaberin oder des Inhabers zutreffende Auskunft gibt. Die Offenbarung der personenstandsrechtlichen Geschlechtszugehörigkeit ist für den Nachweis der erfolgten Anmeldung gegenüber Dritten nicht erforderlich, da sie aufgrund der Eigenarten des Prostitutionsgewerbes für die betroffenen Personen eine besonders sensible Information sein kann“.

„Liegen der zuständigen Behörde tatsächliche Anhaltspunkte dafür vor, dass eine Person der Prostitution nachgeht, ohne diese Tätigkeit zuvor angemeldet zu haben, so soll die zuständige Behörde die Person zur Vorlage einer gültigen Anmeldebescheinigung binnen einer angemessenen Frist auffordern. Hiermit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass insbesondere in den weniger formalisierten Bereichen der Prostitution, also z. B. auf dem Straßenstrich, in der Stricherszene etc., bislang häufig ein fließender Übergang von einem gelegentlichen Ausprobieren zu einem echten Einstieg in die Prostitution als Perspektive zur Sicherung des Lebensunterhalts besteht“.

 

Das mal nur auf die Schnelle, um meine Behauptung zu unterfüttern.

 

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Na ja, als rundum gelungen kann es m.E. nun auch nicht bezeichnet werden. Insofern ist pauschales Jubelgeschrei auch nicht wirklich passend. Beispielsweise kollektiv von Frauen geführte Kleinbordelle werden faktisch unmöglich gemacht, obwohl dies eigentlich die beste (=praktisch vollständig selbstbestimmte) aller Bordell-Varianten wäre. OK, dieser Kollektivgedanke hat in der Praxis meist ohnehin nicht funktioniert. Aber der Gesetzgeber hätte dies befördern können, beispielsweise solche Betriebe, in denen die Frauen gemeinschaftliche Mieter oder Eigentümer der Örtlichkeit sind, erleichterten Bedingungen zu unterwerfen. Dann hätten sich sicher solche Kollektive gebildet und alle beteiligten Frauen hätten etwas davon gehabt, nämlich nicht mietenmäßig abgezogen zu werden, wie in den Großbetrieben.

38 minutes ago, Wulf said:

"... ohne gezielte Gewinnorientierung ..."

Und bei solchen Phrasen (in einem juristischen Text) rollen sich mir die Fußnägel auf. Nach dem Büro werde ich gezielt nach Hause fahren :vogel:. Bzw. was kennzeichnet denn die ungezielte Gewinnorientierung? Das ist auch nicht Ameisentätowiererei, denn es ware entscheidungsheblich ob das Kriterium "ohne gezielte" erfüllt wäre oder nicht. Wann eine "ungezielte Gewinnorientierung" vorliegt, mag man erstmal erläutern. Wenn beispielsweise eine Frau (in privatem Kontext) sagt "Ein echter Gentleman zahlt immer die Zeche des Abends", dann würde ich meinen, dass durchaus eine gezielte Gewinnorientierung vorliegt, denn es ist die bewußte Aussage, dass frau immer für lau bewirtet werden möchte, was einen erheblichen Geldwert darstellen kann.

Und Deine SD/SB Verhältnisse bekommst Du schon gar nicht unter "ohne gezielte Gewinnorientierung" subsumiert. :classic_tongue:

Abgesehen davon, es kommt nicht nur auf ein Gesetz an, oft ist die Ausführungsverordnung dazu erheblich praxisrelevanter, zumal wenn diese in Länderkompetenz liegt.

Bearbeitet von Jakob
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vor 1 Stunde schrieb Jakob:

P.S.: Und das pauschalisierende Pseudoargument, dass "die Frauen" (also zumindest ein Großteil) dann halt in die Illegalität gehen würden, halte ich für ganz ganz ganz schlecht. Denn das hieße anzunehmen, dass "die Frauen" entweder einen generellen Hang zur Kriminalität hätten, oder schon jetzt in so einer ausweglosen Situation wären, dass ihnen dann keine andere Wahl bliebe.

Dass wahrscheinlich zumindest einige diesen Weg gehen würden/werden ist dadurch naturlich nicht negiert. Und sei es nur, im harmlosesten Fall, weil sie sich gerne als Nonkonformisten gerieren und in Outlawromantik verfallen.

Das musst du mir jetzt bitte erklären. Nach dem Nordischen Modell begeben sich nicht die Dienstleisterinnen, sondern deren Kunden in die Illegalität.
Strafbar ist die Inanspruchnahme und das direkte und indirekte Mitverdienen z.B. Bordelle, Agenturen, Werbeplattformen und Foren.
Genaugenommen müsste dann auch Steuerfreiheit für alle SDL herrschen. (das wäre doch cool)

Stand der Dinge derzeit ist dass nur 30% der SDL angemeldet sind und das liegt nicht nur an der Bugwelle die die Meldebehörden überzieht.
Also sind 70% illegal. Vielleicht liegt es auch an einer Angst vor der Zuverlässigkeit der Datensicherheit?
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/diginomics/datenleck-roentgenbilder-waren-wohl-ungeschuetzt-online-einsehbar-16388646.html

Bearbeitet von Spring

Alf & G Früher links-grün versifft | Heute "woke" was immer das auch ist ...

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Es wird nach meiner Wahrnehmung dahingehend argumentiert, dass auch beim nordischen Modell die Frauen in die Illegalität gezwungen werden, und dieses Argument ist m.E. durchaus zutreffend (abgesehen vom "gezwungen"). Nur ein Beispiel. Wenn eine Frau in Schweden Einkünfte aus einer Tätigkeit in der Prostitution ordnungsgemäß steuerlich angeben würde, dann könnte sie dazu gezwungen werden die Kunden zwecks Strafverfolgung zu identifizieren bzw. alle ihr zur Verfügung stehenden Informationen dazu heraus zu geben. Das ist nur zu vermeiden durch illegales Handeln, nämlich beispielsweise Schwarzarbeit. Und dafür wiederum kann sie am Arsch gekriegt werden. So schließt sich dann der scheinheilige Kreis.

Wobei, "gezwungen" werden auch da wohl die Wenigsten ....

Wg. der 70%: sicher nicht weil manche Protagonisten bei jeder Gelegenheit Datenlecks prophezeihen ... :classic_tongue:

Bearbeitet von Jakob
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Darum fordere ich ja Steuerfreiheit für ALLE, außer Fahrer antiquierter Sportwagen :clown:
Merkste selber, Jakob, dass dein Vergleich an den  S-Haaren herbeigezogen ist. Welche SDL kopiert den Ausweis der Freier, zwecks Beweissicherung für das Finanzamt.

Bearbeitet von Spring

Alf & G Früher links-grün versifft | Heute "woke" was immer das auch ist ...

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Kommunizieren Prostituierte in Schweden jetzt mit Trommeln? Und wie sieht es mit der Observation einer Prostituierten aus (natürlich nur um die kriminellen Männer zu schnappen)? Deswegen dürften wohl kaum noch Prostituierte als solche behördlich geführt sein.

Wenn jemand von einer Straftat weiss (in Schweden wäre das das Nutzen von P6 durch einen Mann), dann ist die Verdeckung dieser Straftat übrigens ihrerseits eine Straftat.

Erst wenn man dieses nordische Model wirklich versteht, erkennt man das Perfide und Scheinheilige daran. Ehrlicher wäre anstatt auf den angeblichen Schutz der Frauen zu verweisen, einfach ein generelles Prostitutionsverbot zu fordern. Das nordische Modell ist nur ein Feigenblatt dafür, dass zumindest einigen Frauen mit einem Verbot faktisch die Existenzgrundlage genommen wird.

Bearbeitet von Jakob
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Die Politik ist - mal wieder  - faul und überfordert. Prostitution heißt nicht umsonst das älteste "Gewerbe" der Welt. Ein für  mich, wenn es ordentlich und ohne Zwang ausgeübt wird, ein ehrenwertes Gewerbe.

Warum lasse ich menschen nicht frei entscheiden, ob sie dieses Gewerbe, diesen Beruf (für manche ist es sicher Berufung) ausüben wollen? Steuerpflicht, Sozialversicherungspflicht, Gesundheitsvorsorge muss geregelt und sichergestellt sein. Und das bitte hat der Staat wie in anderen Gewerben auch zu kontrollieren und Verstösse zu bestrafen. Aber unsere lieber Staat schafft es ja nicht einmal Imbissbuden zu kontrollieren. Da macht man dann lieber ein "tolles" Gesetz, das menschen in die Illegalität treibtr und geht mit einem guten Gewissen ins Bett - welches auch immer. Ich könnte kot...

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vor 3 Stunden schrieb Jakob:

Wg. der 70%: sicher nicht weil manche Protagonisten bei jeder Gelegenheit Datenlecks prophezeihen ... :classic_tongue:

Dir ist aber schon klar, dass der, der 70% nennt, die Grundgesamtheit, also die 100% kennen muss...:oha:

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"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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vor 5 Stunden schrieb Jakob:

Na ja, als rundum gelungen kann es m.E. nun auch nicht bezeichnet werden. Insofern ist pauschales Jubelgeschrei auch nicht wirklich passend.

Wer hat denn hier jubelnd geschrien....wer war das...ich lese bei mir nur "...sehr gut gelungen...":zwinker:

vor 5 Stunden schrieb Jakob:

Beispielsweise kollektiv von Frauen geführte Kleinbordelle werden faktisch unmöglich gemacht, obwohl dies eigentlich die beste (=praktisch vollständig selbstbestimmte) aller Bordell-Varianten wäre. OK, dieser Kollektivgedanke hat in der Praxis meist ohnehin nicht funktioniert.

Und dann müsste man das mal zu Ende denken, ob da nicht dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet wird? Z.B. Zuhälter, der keine Konzession bekommt, zwingt seine 4 Mädels ins Kollektiv und kommt immer nachts um 3 Uhr als Kunde getarnt zum Abkassieren...?

vor 5 Stunden schrieb Jakob:

Bzw. was kennzeichnet denn die ungezielte Gewinnorientierung? Das ist auch nicht Ameisentätowiererei, denn es ware entscheidungsheblich ob das Kriterium "ohne gezielte" erfüllt wäre oder nicht. Wann eine "ungezielte Gewinnorientierung" vorliegt, mag man erstmal erläutern.

Naja....also so völlig daneben sehe ich das nun auch nicht. In der Juristerei gibt es ja auch den Begriff des "Vorsatzes" in vielfältiger Ausprägung, vielleicht kann man in dem Sinne das "ohne gezielte" verstehen? Und dann bezieht sich die Gewinnorientierung auch auf  "gezielt den Erhalt oder die Steigerung des eigenen Lebensunterhaltes zu sichern". Schliesslich steht da noch "bei Gelegenheit" und das ist auch "nicht gezielt". Eine "ungezielte Gewinnorientierung" liegt wohl dann vor, wenn bei Gelegenheit und ohne dass es angeboten wurde um den Erhalt oder die Steigerung des Lebensunterhaltes zu sichern , ein Tausch Sex gegen Restaurantbesuch stattfindet. Übrigens ist das alles geschlechtsunspezifisch formuliert, d.h. zahlen kann sowohl die Frau als auch der Mann.

vor 5 Stunden schrieb Jakob:

Und Deine SD/SB Verhältnisse bekommst Du schon gar nicht unter "ohne gezielte Gewinnorientierung" subsumiert.

Eine partnerschaftliche Beziehung hat mit Prostitution bzw. sexuellen Dienstleistungen doch nix zu tun .... :nana:  

Bearbeitet von Wulf

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vor 14 Stunden schrieb Jakob:

Ehrlicher wäre anstatt auf den angeblichen Schutz der Frauen zu verweisen, einfach ein generelles Prostitutionsverbot zu fordern. Das nordische Modell ist nur ein Feigenblatt dafür, dass zumindest einigen Frauen mit einem Verbot faktisch die Existenzgrundlage genommen wird.

Das nordische Modell bietet den SDL sogar ein Zusatzeinkommen.
"Gegen einen Aufpreis verzichte ich auf eine Anzeige bei der Polizei"

Ein generelles Sexverbot mit oder ohne Bezahlung würde die Resourcen unseres Planeten schonen ...

Alf & G Früher links-grün versifft | Heute "woke" was immer das auch ist ...

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11 hours ago, Wulf said:

Und dann müsste man das mal zu Ende denken, ob da nicht dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet wird? Z.B. Zuhälter, der keine Konzession bekommt, zwingt seine 4 Mädels ins Kollektiv und kommt immer nachts um 3 Uhr als Kunde getarnt zum Abkassieren...?

Eine (stets) denkbarer Missbrauch ist kein Argument gegen ein grundsätzlich positives Modell. Missbraucht werden kann nahezu Alles, und dagegen muss im Missbrauchsfall dann vorgegangen werden. Das ist ja auch in anderen Bereichen nicht anders.

@Spring Das ist ein anderes Thema. Für Afrika wird von 2020 bis 2100 eine fast Vervierfachung der Bevölkerung prognostiziert, nebenbei angemerkt. Im Gegensatz zu allen anderen Kontinenten.https://de.statista.com/statistik/daten/studie/184686/umfrage/weltbevoelkerung-nach-kontinenten/

Bearbeitet von Jakob
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Am 18.9.2019 um 16:44 schrieb Wulf:

Ich würde als Bundesministerin auch nicht mit einer der führenden Sexarbeiter-Aktivistin sprechen wollen, die mir ein Schild „1939“ vor die Nase hält und von „Zwangsregistrierung“ spricht. Ebenso nicht mit einer „Repräsentantin“ eines Bundesverbandes, der bei 200.000 – 400.000 Sexarbeiterinnen gerade mal 70 Mitglieder hat. Und soweit ich weiss, gab es einige „Runde Tische“ auf Länderebene mit Vertretern des P6 – Bereiches, die bei der Erstellung und Umsetzung des Gesetzes mitgewirkt haben. Von „konsequenter Ignoranz“ kann mithin nicht gesprochen werden!

 

Nach meinen Kenntnissen haben die Runden Tische nicht dem Prostituiertenschutzgesetz zugearbeitet. Ich denke da z.B. an den Runden Tisch NRW. Den Abschlussbericht findet man hier

Ich kann nicht beurteilen, wie die aktuelle Mitgliederzahl des Bundesverbandes sich entwickelt. Fakt ist, jede soziale Bewegung fängt im kleinen an. Es sind zunächst einmal immer die Stärksten, die sich organisieren, d.h. privilegierte Menschen, die sich artikulieren und outen können. Das sind zwangsläufig wenige Personen, die öffentlich werden können. Sie können zwar nicht im Namen der geschätzten 200.000 Sexarbeiter*innen in Deutschland sprechen, aber aus meiner Sicht ist es entscheidend, die schwächsten Positionen zu vertreten und nicht allein die "Happy Hooker", die weiß, deutsch, privilegiert und mit akademischen Abschluss geadelt sind, und auch nur im hochpreisigen Segment arbeiten bzw in weniger stigmatisierten sex-freien (kein FO, GV, AV) Sparten wie als (unberührbare) Domina, Tantra Masseuse oder Sexualbegleiterin.

Die Bedürfnisse der ganz normalen Durchschnittshure müssen deshalb im Vordergrund stehen und vertreten werden. Politischer Aktivismus speist sich ja aus einem Kampf um Rechte, den Erfahrungen von Stigma, Diskriminierung und Gewalt. Und in diese Ecke gehört m.E. auch das Prostituiertenschutzgesetz, das auf Kontrolle und Überwachung abzielt, Sexarbeiter*innen illegalisiert und eben nicht schützt. 

Daher empfehle ich Dir, meine aktuelle Buchbesprechung zu lesen, die genau diesen Zusammenhang vor Augen führt. Für manche Zeitgenossen*innen ist der Frankfurter Verein Dona Carmen ein rotes Tuch. Für mich allerdings nicht. So radikal ihre Thesen auch sein mögen, aus meiner Hinsicht sind auch die historischen Zusammenhänge nicht von der Hand zu weisen. Es gibt (nicht nur in Deutschland) eine Traditionslinie aus Repression, Kontrolle und Diskriminierung, die erst zur Stigmatisierung dieser Berufsgruppe geführt hat, und die aus meiner Sicht weltweit die am stärksten marginalisierte und deshalb schutzbedürftige Gruppe ist. Eben weil ein Outing meist die Vernichtung von Existenzgrundlagen und sozialen Bezügen der Sexarbeiter*innen bedeutet.

 

 

Bearbeitet von Ariane
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