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Wie ist der Straßenstrich wirklich?


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Wenn man, wie ich auf diversen Kongressen auch Damen von der Straße kennengelernt hat, weiß man, dass die Damen am besten selbst entscheiden wo sie arbeiten. Ich kenne z.B. eine Frau sehr gut, die parallel auf der Straße und im Highclass Escort gearbeitet hat.
Sie hat dann die Straße bevorzugt, weil sie da spontan entscheiden konnte, wann sie arbeitet und dem Kunden persönlich gegenüber stand und entscheiden konnte : Ja oder Nein!
Für sie persönlich war beim Escort das Mindfucking und unerträglich. 
Escort ist sehr oft psychologische Betreuung, das kann und will nicht jede Frau leisten.
Straße ist Sex pur gegen Entgelt, nicht mehr und nicht weniger und nicht nur den Besserverdienenden vorbehalten.
Ob Laufhaus, Wohnung, Straße oder Bordell, überall arbeiten Menschen, die den vollen Respekt verdienen.
Wer das Video (einer kompetenten Frau) ganz gesehen hat und nicht nur pauschal was zu besten gibt (ohne Begründung) sollte mal etwas nachdenken.


 

Alf & G Früher links-grün versifft | Heute "woke" was immer das auch ist ...

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Nun, auch hier gibt es Licht und Schatten, wobei m.E. weder das eine noch das andere ausgeblendet werden sollte. Beispielsweise Beschaffungsprostitution (klar, die gibt es in allen Segmenten) dürfte auf manchem Straßenstrich vergleichsweise unlustig sein, insbesondere wenn aus Geldmangel der cold turkey einsetzt.

Beschaffungsprostitution, in welchem Segment auch immer, wird sich sicherlich nicht durch "Abschaffung" des betreffenden Segmentes vermeiden lassen, sondern die ohnehin sehr prekäre Situation noch weiter verschärfen. Da sind ganz andere Maßnahmen geboten, als reines Unsichtbarmachen. Die sind allerdings gegenüber dem Unsichtbarmachen teuerer und aufwändiger.

Bearbeitet von Jakob
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Sehr schwieriges Pflaster - im wahrsten Sinne des Wortes.  Gutes fällt mir dazu wenig ein. Eher Beschaffungskriminalität, schwierige Kundschaft, Zwangsprostitution, sehr hoher Ausländeranteil (mit fraglicher Freiwilligkeit), schwierige Sicherheitslage, Hygiene?,  Ausbeutung ...... Ich persönlich verbinde mit Straßenstrich nichts, bzw nicht viel positives. 

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Ziemlich bizarr ist der Umgang von Politikern mit dem Thema hier in Berlin, speziell beim Thema Straßenstrich im Kurfürstenkiez. Im letzten Jahr hatte von Dassel, Bezirksbürgermeister, Grüne, den Verbesserungsvorschlag, dass ein dort befindliches großes Möbelhaus doch nachts die Kundentoiletten für die Prostituierten öffnen solle :au:. Der Inhaber, der über den öffentlichen Vorschlag nicht informiert war, fand es ziemlich befremdlich, dass er sein Möbelhaus nachts offen halten soll, damit die Prostituierten durch den Ausstellungsbereich zur Kundentoilette  gehen können. Wie kommt man nur auf solche hirnentkernte Ideen .... :classic_biggrin:

Bearbeitet von Jakob
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vor 30 Minuten schrieb Jakob:

Im letzten Jahr hatte von Dassel, Bezirksbürgermeister, Grüne, den Verbesserungsvorschlag, dass ein dort befindliches großes Möbelhaus doch nachts die Kundentoiletten für die Prostituierten öffnen solle :au:

Finde ich gut, dann könnte man die Betten-Abteilung gleich als Verrichtungsraum nutzen. :blinken:

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Oversexed and underfucked.

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Wer sich ein wirkliches Bild über den Strassenstrich machen will, sollte einmal bei Google „Dortmund Strassenstrich“ eingeben. Dortmund war im Umgang mit der Prostitution immer Vorbild für andere Städte, so auch beim Strassenstrich. Bereits im Jahr 2000 hat Dortmund einen vorbildlichen Strassenstrich mit Verrichtungsboxen, Notfallknopf und Betreuung für 50 Frauen eingerichtet. Im Jahr 2011 hat Dortmund den Strassenstrich geschlossen vor dem Hintergrund von über 700 Frauen am Strassenstrich, vornehmlich aus Bulgarien und Rumänien, slumähnliche Zustände im Umfeld, wuchernder Kriminalität mit Mord und Totschlag, Zwangsprostitution, Ausbeutung und Menschenhandel u.v.m.. Dann davon zu sprechen, dass man doch den Frauen die Freiheit geben sollte, selbst auszusuchen wie und wo sie arbeiten ist ein Schlag mitten ins Gesicht dieser Frauen. Und dann davon zu sprechen, dass der Strassenstrich gegenüber einer Wohnung/Bordell ja keine Kosten verursacht und das volle Geld bei der Frau bleibt ist ebenso ein Schlag mitten ins Gesicht dieser ausgebeuteten Frauen. Dortmund hat mit der Schliessung des Strassenstrichs diese Probleme weitgehend in den Griff bekommen.

Nimmt man die völlig untragbaren hygienischen Bedingungen, das Arbeiten bei jeder Witterung und Sicherheitsaspekte hinzu, dann handelt es sich beim Strassenstrich um eine menschenunwürdige Arbeit.

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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das mit der persönlichen Entscheidung kann ich zwar nachvollziehen, aber das geht auch als Independent. Unabhäbhängig davon, ob mit Webseite oder über KM. Auch der erste optische Eindruck kann trügen. Ein vorheriger Kontakt über Chat, SMS oder Telefon ist da meiner Erfahrung nach aussagekräftiger, wenn auch keine Garantie, dass alles klappt.

Ansonsten kann ich zum Strassenstrich nichts sagen, da es abolut nicht mein Ding ist, aber ich sehe da auch mehr Probleme als Vorteile.

Bearbeitet von Asfaloth
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vor 47 Minuten schrieb Wulf:

Dortmund hat mit der Schliessung des Strassenstrichs diese Probleme weitgehend in den Griff bekommen.

Du meinst wohl eher: "Dortmund hat mit der Schließung des Straßenstrichs die Probleme erfolgreich aus dem Sichtfeld verdrängt."
Was meinst du, wo sind die Frauen hin, die da vorher gearbeitet haben?
Prohibition, Verbote und Schließungen verschieben doch nur die Probleme und schlechten Zustände. 
Wäre es nicht viel zielführender, die Zustände verbessern zu wollen? 
In Köln läuft der Strich an der Geeste ja ohne die schlimmen Verhältnisse, wie es sie in Dortmund gab.

Stricharbeit ist die niederschwelligste Form der Prostitution. Wenn die Zustände besser sind, können Frauen dort arbeiten, die sich für diese Art der Prostitution entschieden haben. Und die gibt es, das sind keine Einzelfälle.
Wie jeder Einzelne das moralisch bewertet, ist seine Sache. Jedoch sollte die eigene Bewertung nicht zur Allgemeingültigkeit erklärt werden.

Wer wenig Geld, Chancen und Auswege hat, wählt den Strich als Möglichkeit schnell an Geld zu kommen, einfach den Job zu machen ("einfach" in der Bedeutung von ohne sich im Bordell vorstellen zu müssen, ohne erstmal für die Zimmermiete aufzukommen, Internet zu besorgen um Anzeigen aufzugeben etc.). 
Es ist oft eine harte Arbeit, die nicht dem Happy Hooker-Narrativ entspricht. Es ist Beruf, keine Berufung. Es ist Arbeit, die Einkommen generiert, oft nicht mehr, aber auch nicht weniger. 

Dass es schlimme Zustände und Schicksale gibt, ist nicht Schuld der Existenz des Straßenstriches, sondern hat seine Wurzeln in anderen Übeln. Und das sind die Übel, die wirklich angegangen gehen werden müssen.

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vor 5 Minuten schrieb Alice_:

Wie jeder Einzelne das moralisch bewertet, ist seine Sache. Jedoch sollte die eigene Bewertung nicht zur Allgemeingültigkeit erklärt werden.

Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen hinsichtlich Hygiene, Witterung und Sicherheit haben doch mit Moral nichts zu tun, sondern sind allgemeingültig.

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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Zitate aus dem Zusammenhang reißen ist eine ganz tolle Leistung....
Zum Kontextverständnis, schau doch bitte auf meine zwei Sätze vor dem von dir zitierten Teil. Danke.

Hygiene und Sicherheit lässt sich regeln. Wird doch teilweise geregelt und sollte an anderen Stellen (Fun Fact: Verbot ist nicht die Regelung, die ich meine.) auch geregelt werden. Dann verbessern sich auch die Zustände.

 

 

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Alice macht 'ne Pause.

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vor einer Stunde schrieb Alice_:

Stricharbeit ist die niederschwelligste Form der Prostitution. Wenn die Zustände besser sind, können Frauen dort arbeiten, die sich für diese Art der Prostitution entschieden haben.

Ich laube ehrlich gesagt nicht, dass sich die Mehrzahl der Frauen sich "dafür entscheidet" auf dem Straßenstrich zu arbeiten. Es ist wohl eher der Zwang - Zwang durch den Zuhälter, Zwang durch Beschaffungsprostitutin für Rauschmittel oder extreme Geldnot.  Freiwilligkeit und Straßenstrich passen für mich nicht zusammen. Und wenn man die entsprechenden Dokus mitverfolgt wird dort auch klar, dass der "Preiskampf" enorm und ist und die Frauen gezwungenermaßen ab einem gewissen Punkt fast alles zu jedem Preis machen (müssen). Mit selbstbestimmter Sexarbeit hat das für mich nichts zu tun.

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Und was ist die Lösung? Die Frauen von Strich vertreiben, ab in die Unsichtbarkeit, raus aus den Augen vom Sozialdienst? Das ist doch naiv.

Zudem empfehle ich, für eine realistische Einschätzung der Lage, nicht auf Dokus zu hören, die einzig und alleine zur niederen Befriedigung der Sensationslust produziert werden. Die Rechte der Sexworker und deren Stärkung haben die nämlich nicht im Sinn.

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@Alice sorry aber nichts davon habe ich geschrieben oder gefordert. Aber auf dem Straßenstrich herrscht keine heile Welt - von "Freiwilligkeit" ganz zu schweigen. Wie hoch ist dort die Quote von osteuropäischen Frauen? Und wie hoch die Quote derer, die das freiwillig machen? Wie hoch ist die Quote von drogenabhängigen Frauen die Prostitution zur Finanzierung ihrer sucht machen? Wie hoch die Quote die von Zuhältern übelst abkassiert werden? Nimm diese Frauen mal weg und es hat reichlich Platz auf dem Straßenstrich.. 

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Von dern heilen Welt habe ich auch nicht gesprochen. Und da es keine Studien oder genauen Zahlen gibt, kann ich dir keine Quote geben.
Jedoch kann ich dir von meinen Erfahrungen von meinen Gesprächen mit Kolleg*innen vom Strich, von Gesprächen mit Sozialarbeiter*innen berichten.
Wenn du eine Quote erfahren würdest - welche Schlussfolgerung zögest du daraus?
Natürlich gibt es die Drogenabhängigen, die Frauen mit Zuhälter und auch Osteuropäerinnen (warum ist das eigentlich so schlimm, dass die da sind? Wäre es besser, wenn es nur Deutsche wären? Oder wird Osteuropäerinnen per se eine Unmündigkeit zur freien Entscheidung zugesprochen?). Daneben gibt es aber eine ganze Anzahl an Frauen und Männern, die sich FÜR den Strich, unter anderem wegen der schon erwähnten Gründe, entschieden haben.
Die andauernde Betonung, wie schlimm die Zustände sind, bringt genau gar nichts. Das ändert nichts, das ist doch einfach nur Echauffieren um des Echauffieren willens.

 

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vor 1 Stunde schrieb huber37:

Ich laube ehrlich gesagt nicht, dass sich die Mehrzahl der Frauen sich "dafür entscheidet" auf dem Straßenstrich zu arbeiten. Es ist wohl eher der Zwang - Zwang durch den Zuhälter, Zwang durch Beschaffungsprostitutin für Rauschmittel oder extreme Geldnot.  Freiwilligkeit und Straßenstrich passen für mich nicht zusammen.

Es ist ein grundsätzliches ethisches Problem das "sich dafür entscheiden" und "Freiwilligkeit" von subjektiv gefühlten Zwängen zu unterscheiden.

1) Zwang durch Zuhälter ist sicherlich weder das eine noch das andere, sondern schlichtweg kriminell.

2) Einen "Zwang" wegen Drogensucht wiederum kann man in Strenge selten konstruieren. Denn es gibt stets die Option des Entzuges und dafür, dass diese Möglichkeit Betroffenen zur Verfügung gestellt wird, zahlen wir unsere Steuern.

3) Einen "Zwang" wegen Geldnot kann man ebenfalls in Strenge selten konstruieren. Denn es gibt stets die Option der Privatinsolvenz und H4 (jedenfalls für die Berechtigten). Abgesehen von der Alternative einer "normalen" Tätigkeit.

Das Problem ist, dass oft die Fälle 2 und 3 eben subjektiv als Zwang empfunden werden, weil die Alternativen aus welchen Gründen auch immer als unbrauchbar empfunden werden, rein subjektiv. So gibt es in Bezug auf 3) beispielsweise Frauen, welche Privatinsolvenz/H4 stärker stigmatisierend als Prostitution empfinden. Auch habe ich schon ernsthaft gehört, dass ein Job als Putzfrau kategorisch als erheblich "niederwertiger" als eine P6-Tätigkeit empfunden wird, und somit inakzeptabel.

Der "Witz" ist dann, ob es ethisch zulässig ist, insbesondere im Fall 3, trotz der beispielhaften geschilderten Vorbehalte  eine Frau zu zwingen, die für sie eigentlich nicht akzeptable Alternative (beispielsweise Putzfrau) zu leben.

Ich habe da die Ansicht, dass wenn beispielsweise eine Putzfrautätigkeit abgelehnt wird, dies völlig in Ordnung ist. Solange die betreffende Frau nicht lamentiert wie schwer ihr Schicksal als Prostituierte doch sei und sie keine Alternativen hätte. Geradeheraus gesagt, ein solches Lamentieren ist dann einfach darauf gerichtet, dem Gegenüber Kohle aus dem Kreuz zu leiern. Wenn es wirklich so unangenehm ist, dann muss die Betreffende halt ihr diskriminierendes Vorurteil überwinden und doch putzen gehen. Die bei uns für Raumpflege zuständige Frau (alleinerziehend) kommt damit durchaus akzeptabel über die Runden, auch wenn keine großen Sprünge gemacht werden können.

Ein Sonderthema ist natürlich die Armutsmigration i.V.m. Prostitution. Aber auch da kann man durchaus die Auffassung vertreten, dass es jedenfalls bei Migration innerhalb der EU nicht alternativlos ist. Denn alle EU-Länder haben mehr oder weniger gute Sozialsysteme, welche gewährleisten, dass niemand (im Heimatland) verhungern muss. Die Triebkraft ist dann also eher aus sehr großer Armut in weniger große Armut, womöglich gar so etwas wie ein Hauch von Wohlstand, zu migrieren. Das aber ist m.E. auch kein Zwang, sondern selbstgewählt. Wie gesagt, immer unter der Voraussetzung, dass es niemanden dahinter gibt, der physischen oder psychischen Zwang ausübt.

Beim Straßenstrich gibt es aber auch noch das Problem, dass dort nach wie vor viel "fremdgesteuert" ist. Wer unter den Aktivistinnen der Meinung ist, das sei nicht so, solle sich einfach mal ein bissl aufgebrezelt an einer attraktiven Stelle im Kurfürstenkiez in Berlin hinstellen. Ich wette, dass da innerhalb von spätestens 10 Minuten eine "Ansprache" kommt, die zudem schnell "nachhaltiger" werden kann.

 

 

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Es ist nicht schlimm, dass die Osteuropäerinnen da sind, Schlimm sind Bedingungen unter denen sie da sind. Hergelockt unter falschen Voraussetzungen ist dies in meinen Augen Zwangsprostitution. Und hier muss nicht gegen die Frauen, sondern gegen die Schlepper und Zuhälter vorgegangen werden. Die Zahl der Osteuropäerinnen, die "freiwillig" hier in D auf die Straße gehen, dürfte verschindend gering sein. Und das Benennen von Tatsachen hat nichts mit Echauffieren zu tun. In meinen Augen müsste diese Szene wesentlich strenger kontrolliert werden und die Schlepper und Zuhälter aus dem Verkehr gezogen werden. Per se habe ich nichts gegen Straßenprostitution, aber dann muss sie geregelt laufen - ohne Zwang, ohne Drogen, ohne Zuhälter, sozial- und steuerrechtlich ok. aber gäbe es dann noch Straßenprostitution?

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Ob das "Herlocken unter falschen Voraussetzungen" immer tatsächlich so ist, das kann man m.E. durchaus auch mal in Frage stellen. Völlig bescheuert sind Frauen auch in osteuropäischen Ländern nicht notwendigerweise (Ausnahmen bestätigen die Regel). Dass es im Falle des "Aufgreifens" oder bei Sensationsberichten in Medien so vorgetragen wird, ist nicht unbedingt ein Garant dafür, dass es auch tatsächlich so gewesen ist. Nach dem Erwischtwerden ist es schließlich immer besser zu sagen, man wäre gezwungen worden. Anstatt zu sagen "Hab ich mir schon gedacht" oder "Genau deswegen bin ich doch bei dem Typen mit gegangen".

Richtig ist, dass man gegen Schlepper und Zuhälter vorgehen muss. Das geht aber wiederum nur unter Beteiligung der Betroffenen. Und da hapert es dann doch oft sehr, allein schon weil die Betroffenen schneller abgeschoben sind, als dass sie als Zeugen beitragen können. Da würde m.E. wirklich Betroffenen nur nutzen nicht nur ein Bleiberecht zu bekommen, sondern auch ein Zeugenschutzprogramm.

Allerdings, wie gesagt, Frauen sind nicht grundsätzlich bescheuert, auch osteuropäische Frauen nicht. Für eine bulgarische Frau aus dortigen Armutsverhältnissen könnte es durchaus attraktiv sein, hier in einem Zeugeschutzprogamm betreut und versorgt zu werden. Ob und inwieweit dann Aussagen wirklich verläßlich sind, könnte dann mitunter durchaus auch hinterfragt werden.

Einfache Lösungen gibt es leider nicht. Aber als einen wichtigen Schritt würde ich in der Tat ein Bleiberecht für aussagewillige Frauen ansehen.

Bearbeitet von Jakob
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Das traurige ist in der Kurfürstenstraße z.B. dass sie Polizei den Kiez schon lange aufgegeben hat, um Ruhe vor den konkurrierenden Organisationen zu haben und froh über ein Gleichgewicht ist das diese Orgas hergestellt haben. Hier könnte man in der angrenzender "Gastronomie" (Beobachtungsposten) auf einen Schlag ein paar hundert Jahre Knast einsammeln.
Ich habe zusammen mit einer Freundin (Sexworkerin) mal eine ungarische Frau weggebucht und befragt.
Sie sagte zusammengefasst: Wenn du die 150-180 Euro Standgeld bezahlst, hast du deine Ruhe und Schutz vor übergriffigen Freiern. Rufst du die Polizei (meist nicht vor Ort) wirst du stundenlang befragt und hast nur Stress. Ähnliches können auch Streetworker berichten.
Wie Jakob schon sagte. Zeugenschutzprogramm und Bleiberecht wären die besten Lösungen und natürlich Durchgreifen gegen die Hintermänner.
P.S.: Sich auf Reportagen und sog. Dokumentationen zu verlassen führt in die Irre. Der Straßenstrich ist ein kleiner Teil der Prostitution ABER der sichtbare, über den man gerne sensationslüstern berichtet und verallgemeinert.
Ein Verbot löst die Probleme nicht, sondern verschiebt sie in die Unsichtbarkeit.

Bearbeitet von Spring

Alf & G Früher links-grün versifft | Heute "woke" was immer das auch ist ...

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vor 3 Stunden schrieb Alice_:

Zitate aus dem Zusammenhang reißen ist eine ganz tolle Leistung....

Ich zitiere in gleicher Form wie du…

vor 3 Stunden schrieb Alice_:

Hygiene und Sicherheit lässt sich regeln. Wird doch teilweise geregelt und sollte an anderen Stellen (Fun Fact: Verbot ist nicht die Regelung, die ich meine.) auch geregelt werden. Dann verbessern sich auch die Zustände.

In keinem anderen Gewerbe gehen  Menschen bei Wind und Wetter und dazu noch leicht bekleidet an einer Strasse ihrer Arbeit nach. In anderen Bereichen würden Berufsgenossenschaften und Gewerkschaften dagegen Sturm laufen mit Hinweis auf Leib, Leben und Gesundheit. D. h., dass zur enormen psychischen Belastung auch noch eine ausserordentliche physische Belastung hinzu kommt.

In anderen P6 Bereichen erfolgt der Hinweis auf Kondomzwang; WC und Waschgelegenheit ist Pflicht;, ebenso der Notfallknopf und Türen müssen jederzeit zu öffnen sein; alle anderen Verrichtungsorte müssen ihre Fenster abhängen.  Am Strassenstrich weitgehend alles Fehlanzeige.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Die Sexarbeiterin im Video führt aus, dass es für sie ein Graus wäre, 1 ! Stunde mit einem Kunden zusammen zu sein. Sie mag die sehr viel schnellere Verrichtung am Strassenstrich. Damit macht sich die Frau zum reinen Objekt, sie ist für Kunden lediglich Mittel zum Zweck, ein Mittel, das zum reinen Zweck der Triebabfuhr dient. Der Mensch als Ganzheit, bestehend aus Körper, Geist und Seele und mit Würde ausgestattet wird mit Füssen getreten und die Würde ist unantastbar!

Insgesamt gesehen ist der Strassenstrich physisch und psychisch unzumutbar, die Würde wird nicht nur angetatstet, sie wird schwer verletzt.

Wie du das regeln willst erschliesst sich mir so gar nicht.

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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@spring - es geht mir nicht um ein Verbot der Prostitution, sondern gerade um das Gegenteil Prostitution soll nicht im Unsichtbaren/dunkeln stattfinden, sondern ein legales Gewerbe sein. Dazu muss es aber Regeln geben, die eingehalten werden und die auch kontrolliert werden. Deine - richtige - Aussage, dass die Polizei den Kiez schon lange aufgegeben hat ist leider traurige Tatsache und für unseren Staat desaströs. Er zeigt damit, dass er nicht in der Lage oder schlimmer nicht willens ist, seine eigenen Gesetze durch zu setzen, vor allem dann wenn es "schwieriger" wird. 

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Nur mal als eine zugegebenermaßen schon rund 10 Jahre zurück liegende Momentaufnahme.

Ich hatte damals kurz vor Weihnachten (es lag hoher Schnee an den Straßenrändern) Gelegenheit mit einer völlig zufällig ausgewählten Frau vom 17. Juni (Strasse in Berlin, heute meines Wissens nicht mehr ein beliebter Standort für Straßenprostitution) zu reden. Es ging nicht um Sexkauf, vielmehr eine kuriose Geschichte, die hier aber keine Rolle spielt. Geld spielte auch übrigens keinerlei Rolle. Jedenfalls hatten wir Gelegenheit ein bissl über dies und das zu plaudern. Nix "heavy", einfach so.

Zunächst ist anzumerken, dass ich schon bei dem "Vorhaben" einfach eine Frau vom Strassenstrich ins Auto zu holen ziemlich nervös war, Vorbehalten und sicherlich auch Vorurteilen geschuldet.

Zu berichten ist, dass sie sich als optisch sehr attraktiv, relativ jung (schätze so um die 25-30), vom Akzent her scheinbar deutsch, von sehr freundlichem Wesen, eloquent und authentisch wirkend erwies. Keinerlei erkennbare Drogenabhängigkeit (und ich erkenne das schon eher als Menschen, die nie mit Drogenabhängigen zu tun hatten) und auch keinerlei "Kobern". Die Kälte fand sie nicht so schlimm, eher dass so kurz vor Weihnachten nicht mehr viel los ist. Als ich meinte jetzt aber weiter zu müssen, drückte sie mich fröhlich, hüpfte aus dem Auto und im Rückspiegel sah ich, wie sie sich mit einer Kollegin unterhielt (vermutlich über den komischen Vogel). Ich denke, dass sie mit ihrer freundlichen und eloquenten Art mühelos im "high class" Segment des Escorts tätig sein könnte, was meine sicherlich tief schlummernden Vorurteile doch heftig erschütterte.

Sie jedenfalls hat in keinster Weise einen "schutzbedürftigen" oder total unglücklichen Eindruck gemacht.

Dies ist ein (Zahlwort) Einblick meinerseits in das Thema Straßenstrich, weitere Kontakte ergaben sich nicht. Würde ich diesen einen Einblick als repräsentativ nehmen, dann müßte ich über Kritiker des Straßenstrichs den Kopp schütteln. Mir ist aber klar, dass es ein zufälliger Einblick, zudem oberflächlich, war.

Ich erzähle das nur, weil ich denke, dass es schon einen Unterschied macht, einen eigenen Eindruck zu erhalten gegenüber Hörensagen aus Presse etc. Und weil ich denke, dass ein (Zahlwort) eigener Eindruck auch nicht geeignet ist zu einer abschließenden "Bewertung" des ganzen Komplexes zu kommen. Es gibt sicherlich ein extrem breites Spektrum, bei dem ich gerade zufällig das unproblematische Ende erwischt habe. Ich möchte daher stets vor Pauschalisierungen warnen, zumal wenn man sich eingestehen muss auch Vorurteile zu hegen.

P.S.: Vorurteile sind m.E. normal und nicht grundsätzlich schlimm. Schlimm ist es erst, wenn sie manifest sind, man also nicht bereit ist sich mit eigenen Vorurteilen auseinander zu setzen bzw. sie überhaupt erst einmal sich selbst einzugestehen.

Bearbeitet von Jakob
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