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Wie ist der Straßenstrich wirklich?


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vor 5 Stunden schrieb Alice_:

Und was ist die Lösung? Die Frauen von Strich vertreiben, ab in die Unsichtbarkeit, raus aus den Augen vom Sozialdienst? Das ist doch naiv.

Von den über 700 Sexworkern auf dem Strassenstrich in Dortmund sind noch 50 - 100 vor Ort. Davon ca. 40 in der Beschaffungsprostitution. Ein grosser Teil ist zurück gegangen nach Bulgarien, einige sind auf andere Strassenstriche im Ruhrgebiet ausgewichen, ein anderer Teil ist gelistet bei "Escort Agenturen" ohne Impressum und Betriebserlaubnis, in Wohnungen oder auch in Clubs. Das Stadtviertel hat sich sichtlich erholt und die Kriminalität ist wesentlich zurück gegangen.

Es gibt heute sehr viele halbwegs gesunde Möglichkeiten der Prostitution nachzugehen, da braucht es den ungesunden, würdelosen Strassenstrich ganz bestimmt nicht mehr. Ich glaube auch, dass das ProstSchG dafür sorgen wird, dass der Strassenstrich zurückgeht. Schliesslich muss jetzt auch der Strassenstrich über eine Anmeldung verfügen und Steuern bezahlen...nicht besonders sexy für die Frauen...  

Übrigens sind die verschiedenen Vereine zur Betreuung der Sexarbeiter und der runde Tisch völlig unverdächtig, wenn sie über ihre Arbeit berichten...

Bearbeitet von Wulf

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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vor 1 Stunde schrieb Jakob:

Nur mal als eine zugegebenermaßen schon rund 10 Jahre zurück liegende Momentaufnahme.

Ich hatte damals kurz vor Weihnachten (es lag hoher Schnee an den Straßenrändern) Gelegenheit mit einer völlig zufällig ausgewählten Frau vom 17. Juni (Strasse in Berlin, heute meines Wissens nicht mehr ein beliebter Standort für Straßenprostitution) zu reden. Es ging nicht um Sexkauf, vielmehr eine kuriose Geschichte, die hier aber keine Rolle spielt. Geld spielte auch übrigens keinerlei Rolle. Jedenfalls hatten wir Gelegenheit ein bissl über dies und das zu plaudern. Nix "heavy", einfach so.

Zunächst ist anzumerken, dass ich schon bei dem "Vorhaben" einfach eine Frau vom Strassenstrich ins Auto zu holen ziemlich nervös war, Vorbehalten und sicherlich auch Vorurteilen geschuldet.

Zu berichten ist, dass sie sich als optisch sehr attraktiv, relativ jung (schätze so um die 25-30), vom Akzent her scheinbar deutsch, von sehr freundlichem Wesen, eloquent und authentisch wirkend erwies. Keinerlei erkennbare Drogenabhängigkeit (und ich erkenne das schon eher als Menschen, die nie mit Drogenabhängigen zu tun hatten) und auch keinerlei "Kobern". Die Kälte fand sie nicht so schlimm, eher dass so kurz vor Weihnachten nicht mehr viel los ist. Als ich meinte jetzt aber weiter zu müssen, drückte sie mich fröhlich, hüpfte aus dem Auto und im Rückspiegel sah ich, wie sie sich mit einer Kollegin unterhielt (vermutlich über den komischen Vogel). Ich denke, dass sie mit ihrer freundlichen und eloquenten Art mühelos im "high class" Segment des Escorts tätig sein könnte, was meine sicherlich tief schlummernden Vorurteile doch heftig erschütterte.

Sie jedenfalls hat in keinster Weise einen "schutzbedürftigen" oder total unglücklichen Eindruck gemacht.

Dies ist ein (Zahlwort) Einblick meinerseits in das Thema Straßenstrich, weitere Kontakte ergaben sich nicht. Würde ich diesen einen Einblick als repräsentativ nehmen, dann müßte ich über Kritiker des Straßenstrichs den Kopp schütteln. Mir ist aber klar, dass es ein zufälliger Einblick, zudem oberflächlich, war.

Ich erzähle das nur, weil ich denke, dass es schon einen Unterschied macht, einen eigenen Eindruck zu erhalten gegenüber Hörensagen aus Presse etc. Und weil ich denke, dass ein (Zahlwort) eigener Eindruck auch nicht geeignet ist zu einer abschließenden "Bewertung" des ganzen Komplexes zu kommen. Es gibt sicherlich ein extrem breites Spektrum, bei dem ich gerade zufällig das unproblematische Ende erwischt habe. Ich möchte daher stets vor Pauschalisierungen warnen, zumal wenn man sich eingestehen muss auch Vorurteile zu hegen.

P.S.: Vorurteile sind m.E. normal und nicht grundsätzlich schlimm. Schlimm ist es erst, wenn sie manifest sind, man also nicht bereit ist sich mit eigenen Vorurteilen auseinander zu setzen bzw. sie überhaupt erst einmal sich selbst einzugestehen.

Natürlich haben auch deine Erfahrung (schön dass du sie gemacht hast) und meine Erfahrungen keine Allgemeingültigkeit. Es gibt überall auch die Schattenseiten. Das sollte man nicht vergessen. Aber man sollte nicht nur über, sondern auch mit den SexarbeiterInnen reden und etwas verbessern statt über deren Kopf hinweg zu reglementieren oder zu verbieten.
Bei den Hurenkongressen, zu denen jeder kommen hat man beste Gelegenheit Gespräche mit allen Segmenten zu führen.
P.S.: Ich habe mich viele Jahre im Landschaftsbau bei Wind und Wetter prostituiert. Ja vor Weihnachten war auch immer wenig los.
P.P.S.: Auf der Kurfürstenstraße ist eine Sexarbeiterin am sichersten vor Kontrollen des Ausweises, weil sich da noch nicht mal die Polizei hinwagt, geschweige denn das Ordnungsamt.

Bearbeitet von Spring

Alf & G Früher links-grün versifft | Heute "woke" was immer das auch ist ...

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vor 11 Stunden schrieb Wulf:

Wer sich ein wirkliches Bild über den Strassenstrich machen will, sollte einmal bei Google „Dortmund Strassenstrich“ eingeben. Dortmund war im Umgang mit der Prostitution immer Vorbild für andere Städte, so auch beim Strassenstrich. Bereits im Jahr 2000 hat Dortmund einen vorbildlichen Strassenstrich mit Verrichtungsboxen, Notfallknopf und Betreuung für 50 Frauen eingerichtet. Im Jahr 2011 hat Dortmund den Strassenstrich geschlossen vor dem Hintergrund von über 700 Frauen am Strassenstrich, vornehmlich aus Bulgarien und Rumänien, slumähnliche Zustände im Umfeld, wuchernder Kriminalität mit Mord und Totschlag, Zwangsprostitution, Ausbeutung und Menschenhandel u.v.m.. Dann davon zu sprechen, dass man doch den Frauen die Freiheit geben sollte, selbst auszusuchen wie und wo sie arbeiten ist ein Schlag mitten ins Gesicht dieser Frauen. Und dann davon zu sprechen, dass der Strassenstrich gegenüber einer Wohnung/Bordell ja keine Kosten verursacht und das volle Geld bei der Frau bleibt ist ebenso ein Schlag mitten ins Gesicht dieser ausgebeuteten Frauen. Dortmund hat mit der Schliessung des Strassenstrichs diese Probleme weitgehend in den Griff bekommen.

Nimmt man die völlig untragbaren hygienischen Bedingungen, das Arbeiten bei jeder Witterung und Sicherheitsaspekte hinzu, dann handelt es sich beim Strassenstrich um eine menschenunwürdige Arbeit.

Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass das Dortmunder Modell schlicht und ergreifend deshalb gescheitert ist, weil es für 50 Frauen ausgelegt und am Ende von 700 Frauen genutzt wurde. 
Bei einer derartigen Konzentration müssen alle gut gemeinten Ansätze versagen. Und in diesem Fall geht es auch nicht mehr um das Wohl der Frauen, sondern um das Wohl der anliegenden Betroffenen. 
Das Modell war zu gut und zu selten und dadurch hatte es eine zu große Sogwirkung. Es ging demnach nicht um Verbot oder Verdrängung, sondern um Verteilung. 

Bearbeitet von Achim
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Es ist die gleiche Diskussion wie seinerzeit zum Thema Flatrate Puff. Da wurde auch (teils aus falsch verstandener Solidarität) gesagt, dass die Frauen am besten wüssten, was, wann, wo und wie sie arbeiten wollen. Die Frauen haben sogar demonstriert gegen die Schliessung des Flatrate Puffs. Ich war der einzige, der sich hier im Forum für ein Verbot ausgesprochen hat (will natürlich heute keiner mehr was von wissen...). Es waren auch menschenunwürdige Verhältnisse (wurden auch seinerzeit von den Prostitutionsgegnern lauthals ins Feld geführt), denen mit dem Verbot  im Prostituiertenschutzgesetz ein Riegel vorgeschoben wurde.

Die Prostitutionsgegner (Nordisches Modell) argumentieren vor allem mit der Würde des Menschen (Art 1 GG). Und da sehe ich den Strassenstrich als grosse Angriffsfläche wie bereits oben detailliert ausgeführt. Ich möchte auch in Zukunft erotische Dienstleistungen in Anspruch nehmen und mit einem Verbot des Strassenstrichs wird den Prostitutionsgegnern ein gewichtiges Argument genommen. 

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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