Fair-Play-Verstoß: Sechs Punkte Abzug und Geldstrafe

[Preiselbär]

vor 18 Minuten schrieb Act One Escort Service:

Das kann man nicht so einfach abtun.

Wenn die Frauen keine andere Möglichkeit haben und in einer für sie ausweglosen Situation sind, kann man diese Vorgehensweise schon verstehen.

Egal in welcher Situation sie sind, schreibst du.
Ich glaube wenn du hinter den Vorhang schauen könntest, siehst du Situationen die du sicher noch nicht erlebt hast und sicher auch nicht erleben wirst.

Diese Aussage ist ein wenig vom wirklichen Leben entfernt.

Da hast Du sicher recht, aber daraus ergibt sich doch, dass es nach wie vor Missstände im Prostitutions-Bereich gibt, die bekämpft werden müssten und die in Krisen-Zeiten noch stärker zu Tage treten, oder?

Sonst wird aber immer ein ganz anderes Bild gezeichnet von den meisten Prostitutionsbefürwortern, nach dem Motto es ist doch alles supi, und die ganze Regulierung ist eh böse.

[Achim]

Es dürfte gesellschaftlich schwer erklärbar sein, dass wir Prostitution als letzten Ausweg der Verzweifelten tolerieren, denn wer tatsächlich nur noch diesen Weg hat und ggf. bereit ist illegal zu handeln, der befindet sich in einer ausweglosen Zwangssituation.

Und damit wäre es gesellschaftliche Zwangsprostitution.

Das dies im Sozialstaat nicht hin nehm bar ist, versteht sich von selbst. Ein stärkeres Argument für das Prostitutionsverbot kann ich mir wirklich nicht vorstellen.

 

[Asfaloth]

vor 20 Minuten schrieb Preiselbär:

Da hast Du sicher recht, aber daraus ergibt sich doch, dass es nach wie vor Missstände im Prostitutions-Bereich gibt, die bekämpft werden müssten und die in Krisen-Zeiten noch stärker zu Tage treten, oder?

Sonst wird aber immer ein ganz anderes Bild gezeichnet von den meisten Prostitutionsbefürwortern, nach dem Motto es ist doch alles supi, und die ganze Regulierung ist eh böse.

Da müssen ja nicht zwingend zuhälterische Strukturen dahinterstehen, die die unwilligen Damen trotz Verbot gegen ihren Willen zum Date erpressen.  Die auch durch den Lockdown verschärfte wirtschaftliche Lage kann dazu führen, dass sich eine Frau überlegt, welche Möglichkeiten es noch gibt, die für sie manchmal einfacher zu händeln sind und die schneller aus einer existentiellen Schieflage befreien können.

Als  Bucher mit gesichertem guten Einkommen kann man es sich sicher sehr einfach machen, auf den sicherlich hlfreichen Sozialstaat verweisen und streng die Gesetze anwenden. Ich wäre da mit einer solchen harschen verurteilung etwas zurückhaltender.

[Alice_]

Es sind ja nicht nur Sexworker, die illegal während Corona aus Geldnot weiterarbeiten, da gibt es noch unzählige andere Berufe, ich erinnere nur an die Schlagzeile mit dem illegalen Friseursalon im Keller.
Ich denke, es ist kein Sexworkspezifisches Problem, dass viele Jobs schlecht bezahlt werden und es dort nicht einfach ist, monatelang währende Rücklagen zu bilden und so die Menschen versuchen einen Ausweg, und wenn er illegal ist, aus der persönlichen Krise zu finden.
 

[Dandy]

vor 4 Stunden schrieb Wulf:

Allerdings möchte ich auch anmerken, dass ich für Sexarbeiterinnen, die sich nicht angemeldet haben, deshalb keine Soforthilfe bekommen und weiter arbeiten trotz Corona absolut kein Verständnis habe, egal in welcher Situation sie sind.

.... wow ... wusste echt nicht, was für ein A.... Du bist... sorry.. aber das musste jetzt echt mal raus.. 

[Preiselbär]

vor 44 Minuten schrieb Asfaloth:

Da müssen ja nicht zwingend zuhälterische Strukturen dahinterstehen, die die unwilligen Damen trotz Verbot gegen ihren Willen zum Date erpressen.  Die auch durch den Lockdown verschärfte wirtschaftliche Lage kann dazu führen, dass sich eine Frau überlegt, welche Möglichkeiten es noch gibt, die für sie manchmal einfacher zu händeln sind und die schneller aus einer existentiellen Schieflage befreien können.

Als  Bucher mit gesichertem guten Einkommen kann man es sich sicher sehr einfach machen, auf den sicherlich hlfreichen Sozialstaat verweisen und streng die Gesetze anwenden. Ich wäre da mit einer solchen harschen verurteilung etwas zurückhaltender.

Da hast Du recht, dass nicht zwingend zuhälterische Strukturen dahinerstehen müssen. In den Fällen, in den es so ist, ist es allerdings ein Problem. Auch die von Dir angeführten Überlegungen sind nachvollziehbar. Trotzdem halte ich es für schwierig,  die moralische Absolution zu erteilen, weil eben nicht nur für sich entschieden wird, sondern möglicherweise völlig Unbeteiligte ins gesundheitliche Verderben gestürzt werden.

Klar kann ein Club-Betreiber in Berlin, dem die Einnahmen wegbrechen und der keine Rücklagen mehr hat, überlegen ob er jetzt nicht mal übergangsweise Drogen verkauft um sich über Wasser zu halten. Das macht das Verhalten aber nicht besser.

Das gesicherte gute Einkommen wird zunehmend rarer, auch bei den Buchern. Bisher gut verdienende Selbständige sind betroffen. Die Gruppe, die komplett ausgenommen ist, sind die Beamten und die verdienen nicht gut.

[arctan33]

Vielen Dank für die vielen unterschiedlichen Beiträge. Genau das war es, was mich interessiert hat. Nicht mehr und nicht weniger. Keine Hintergedanken in irgendeiner Art von mir. Der Gedankengang von @Asfaloth hat mich zwar überrascht, aber ich fühle mich nicht auf den Schlips getreten. 

Meine Intention war (und ist), dass ich wissen wollte, wie es gesehen wird, wenn Dates in dieser Zeit stattfinden. Dabei will ich auch gar nicht allein den Agenturen/Damen den Schwarzen Peter zuschieben, die Kunden beachten die Regeln ja auch nicht wenn es zu einem Date kommen sollte.

Einige Argumente die bisher aufgekommen sind kann ich gut nachvollziehen und einige eher weniger.

Ich hoffe es wird auf sachlicher Ebene weiterdiskutiert.

 

Am 1.6.2020 um 09:52 schrieb Diary Lady Escort:

Wo siehst du von den hier schreibenden welche die sich nicht dran halten? 

Alice hat ja nur geschrieben sie verurteilt niemanden, vor allem nicht die wirklich aus not weiter Arbeiten müssen. 

Da ist wohl was falsch rübergekommen.

Ich bin für eine offene Diskussion und wollte nur ausdrücken, dass ich, genau wie andere hier, niemanden (vor)verurteilen will.

Hier im Forum habe ich nichts darüber gelesen, dass sich nicht an die Regeln gehalten wird, ganz im Gegenteil! Mehrfach steht in Beiträgen, dass von Agenturen und Independents keine Dates angeboten werden dürfen und auch, wie Alice schreibt, dass Strafen drohen. Auf vielen Escort-Webseiten stehen ähnliche Hinweise, aber es gibt halt auch etliche ohne den Verweis auf die Corona-Beschränkungen.

Ich denke wir brauchen uns nichts vorzumachen, dass es auch jetzt zu Treffen kommt. Ob aus der Not oder aus der Lust heraus, kann ich nicht beurteilen.

 

 

Vielleicht hat jemand noch Gedanken dazu:

• Wird sich nach Corona etwas durch die derzeitige Situation ändern?
• Werden Agenturen/Damen die momentan Dates annehmen, nach der Corona-Pause weniger gebucht, weil sie sich jetzt nicht an die Regeln halten?
• Bleiben Kunden die jetzt Anfragen stellen, bei den Agenturen negativ in Erinnerung? Alice hat ja schon geschrieben, dass es an Anfragen nicht mangelt. Kommen z. B. solche Kandidaten auf die Sperrliste?
• nach Corona = vor Corona?
• ...

[Alice_]

vor 25 Minuten schrieb arctan33:

Alice hat ja schon geschrieben, dass es an Anfragen nicht mangelt. Kommen z. B. solche Kandidaten auf die Sperrliste?

Nö, die merk ich mir gar nicht - kommen nämlich alle über Whatsapp und da habe ich in sehr vielen Jahren kein einziges Date über reinbekommen.
Wer mich ernsthaft anfragt, macht das zu 100% über Email oder PNs hier, maximal ein kurzes Abtasten über WA. Aus dieser Erfahrung heraus mach ich mir gar nicht die Mühe, die Typen mir jetzt zu merken.
Als Escort, wie auch als Agentur, kannst du Menschen sehr schnell gut einschätzen, ob jemand eine Anfrage ernst meint oder nicht. Die Leute, die jetzt anfragen, machen das alle nicht auf einem Niveau, dass ich sie überhaupt treffen möchte oder das man die Anfrage auch außerhalb von Corona ernst nehmen würde.
Es fällt nur auf, dass es mehr wird und die blöden Sprüche, die man sich so anhören muss, nerven halt.

 

Ansonsten glaube ich, dass sich nicht wirklich etwas ändern wird.
Wer anderen etwas vorwerfen möchte, wird immer einen Grund finden. Ob jemand Dates während Corona angenommen oder angefragt hat, weiß man man doch auch nie wirklich, wenn man es nicht persönlich mitbekommen hat. Wenn man es mitbekommt, denkt man sich halt den Rest.
Generell wird auch nie etwas so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

[Jakob]

vor 11 Stunden schrieb Preiselbär:

Klar kann ein Club-Betreiber in Berlin, dem die Einnahmen wegbrechen und der keine Rücklagen mehr hat, überlegen ob er jetzt nicht mal übergangsweise Drogen verkauft um sich über Wasser zu halten. Das macht das Verhalten aber nicht besser.

Übergangsweise?

vor 9 Stunden schrieb arctan33:

Ob aus der Not oder aus der Lust heraus, kann ich nicht beurteilen.

Wobei die Rollen typischerweise verschieden verteilt sind zwischen Anbieterin und Kunde.

[Asfaloth]

vor 56 Minuten schrieb Jakob:

Wobei die Rollen typischerweise verschieden verteilt sind zwischen Anbieterin und Kunde.

Wahr ist, dass jeder Bucher aus Lust heraus ein date vereinbart
Unwahr ist, dass jede Anbieterin aus der Not heraus eine Dateanfrage annimmt. 

Bearbeitet 3. Juni 2020 von Asfaloth

[Preiselbär]

vor 2 Stunden schrieb Asfaloth:

Wahr ist, dass jeder Bucher aus Lust heraus ein date vereinbart
Unwahr ist, dass jede Anbieterin aus der Not heraus eine Dateanfrage annimmt. 

Das ist zweifellos richtig.

Anbieterinnen nehmen Dateanfragen im Pay6 aus wirtschaftlichem Interesse an. Jetzt stellt sich die Frage, ob es Alternativen gibt, ihr wirtschaftliches Fortkommen zu sichern. In den Fällen, in denen das nicht so ist, ergeben sich möglicherweise Zustände, die auch für Befürworter der Prostitution nicht wünschenswert sind.

[Jakob]

vor 31 Minuten schrieb Preiselbär:

Jetzt stellt sich die Frage, ob es Alternativen gibt, ihr wirtschaftliches Fortkommen zu sichern

Nein, diese Frage stellt sich nicht jetzt, sondern permanent. Es wird jetzt nur zwangsläufig jetzt bewußter wahrgenommen. Und daran kann ich zudem grundsätzlich nichts Schlechtes finden.

Es geht immer darum den materiellen Status, den man mit Escort scheinbar leicht erworben hat, nicht wieder zu verlieren. Was allerdings eine wirklich gute Ausbildung voraussetzt, die meist fehlt. Ohne eine solche zeigt die Vergangenheit, dass der soziale Abstieg, bis hin zur Altersarmut, immer eingetreten ist, wenn nicht rechtzeitig (!) die Kurve (obige Alternativen) gekriegt wurde.

Bearbeitet 3. Juni 2020 von Jakob

[Wanninger]

vor 22 Stunden schrieb arctan33:

• Werden Agenturen/Damen die momentan Dates annehmen, nach der Corona-Pause weniger gebucht, weil sie sich jetzt nicht an die Regeln halten?...

Wie will man das herausfinden?

Diejenigen, die erfolgreich eine Dame buchen, werden das kaum öffentlich rumposaunen.

Für alle anderen dürfte es unmöglich sein, alle Profile überall durchzusehen und den jeweiligen Damen zuzuordnen. Dann anzufragen und zu schauen, ob die Dame wirklich zum Date kommt. Träum weiter...

vor 9 Stunden schrieb Jakob:

Es geht immer darum den materiellen Status, den man mit Escort scheinbar leicht erworben hat, nicht wieder zu verlieren.

Das hat nichts mit Escort zu tun. An ein Einkommen gewöhnt man sich und wenn das von heute auf morgen wegbricht, dann spürt man den Einschnitt. Da ist es egal, von welchem Niveau man auf welches fällt.

Aktuell kommt noch dazu, dass einen auch selbst mehrere Standbeine nicht unbedingt weiterhelfen, weil die alle wegbrechen.

vor 9 Stunden schrieb Jakob:

Was allerdings eine wirklich gute Ausbildung voraussetzt, die meist fehlt.

Escort ist ohne Frage eine Tätigkeit, die die überwiegende Mehrheit nur ein paar Jahre ausführen kann. Wie man von den Damen vernimmt, nehmen ab Mitte bis Ende 30 die Buchungen sehr stark ab. Ein paar finden da ihre Nische, aber für alle reicht es nicht. Dann braucht es etwas anders. Dazu kommt, dass ein Escortjob und der Wunsch nach Familie orthogonal zueinander stehen.

Allerdings muss man fairerweise auch sagen, dass auch keine andere Ausbildung bis zum Ruhestand reicht. Expertenwissen von heute ist morgen überholt und auch dabei findet nur eine kleine Minderheit eine Nische, in der man sich mit solchen Kenntnissen halten kann. Dann kann man zwar extrem gut davon leben, aber es reicht auch bei weitem nicht für alle. Und selbst die, die davon leben können, müssen sich weiterentwickeln.

 

[Achim]

Am 2.6.2020 um 21:13 schrieb Alice_:

Es sind ja nicht nur Sexworker, die illegal während Corona aus Geldnot weiterarbeiten, da gibt es noch unzählige andere Berufe, ich erinnere nur an die Schlagzeile mit dem illegalen Friseursalon im Keller.
Ich denke, es ist kein Sexworkspezifisches Problem, dass viele Jobs schlecht bezahlt werden und es dort nicht einfach ist, monatelang währende Rücklagen zu bilden und so die Menschen versuchen einen Ausweg, und wenn er illegal ist, aus der persönlichen Krise zu finden.
 

Das mag sein. Aber ich habe noch nicht von selbstständigen, rumänischen Frisörinnen gehört, die illegal in Deutschland arbeiten und von Corona überrascht werden. Ich würde also schon behaupten, dass dies eine brachenpezifische Erscheinung ist.

Außerdem, (@Jacob) ist es ein Gerücht, dass ALG2 vier Monate dauert. In der Mehrzahl der Fälle ist das in zwei Wochen erledigt. 

Bei der Feststellung ob Handlungen kriminell sind oder nicht, spielen die Umstände keine Rolle. Die Umstände werden ausschließlich bei der Strafbemessung berücksichtigt. 

Ich bezweifele stark, dass es Situationen gibt, in dem eine kriminelle Handlung alternativlos ist. Nach meiner Meinung betrifft das hauptsächlich Menschen, die einfach nichts anderes können, als das was sie schon immer gemacht haben. Also die typische Klientel der Beratungsangebote.

Am 2.6.2020 um 20:57 schrieb Asfaloth:

Da müssen ja nicht zwingend zuhälterische Strukturen dahinterstehen, die die unwilligen Damen trotz Verbot gegen ihren Willen zum Date erpressen.  Die auch durch den Lockdown verschärfte wirtschaftliche Lage kann dazu führen, dass sich eine Frau überlegt, welche Möglichkeiten es noch gibt, die für sie manchmal einfacher zu händeln sind und die schneller aus einer existentiellen Schieflage befreien können.

Als  Bucher mit gesichertem guten Einkommen kann man es sich sicher sehr einfach machen, auf den sicherlich hlfreichen Sozialstaat verweisen und streng die Gesetze anwenden. Ich wäre da mit einer solchen harschen verurteilung etwas zurückhaltender.

Ich nicht. In Deutschland gibt es definitiv keine alternativlose Situation, die den Zwang zur Kriminalität begründet. Jeder Mensch hat die Wahl und trägt für seine Entscheidungen die Verantwortung.

vor einer Stunde schrieb Wanninger:

Allerdings muss man fairerweise auch sagen, dass auch keine andere Ausbildung bis zum Ruhestand reicht. Expertenwissen von heute ist morgen überholt und auch dabei findet nur eine kleine Minderheit eine Nische, in der man sich mit solchen Kenntnissen halten kann. Dann kann man zwar extrem gut davon leben, aber es reicht auch bei weitem nicht für alle. Und selbst die, die davon leben können, müssen sich weiterentwickeln.

Genau, es gab früher mal den Spruch „Wer immer nur tut was er kann, bleibt immer das was er ist“. Heute ist das eine Lebenslüge und der Spruch heißt „Wer immer nur macht was er kann, ist mit Ende 40 arbeitslos“. Der Unterschied zu Escort sind also nur zehn Jahre. Jeder der erwerbsmäßig arbeitet ist gut beraten, regelmäßig sein Portfolio zu polieren.

Bearbeitet 3. Juni 2020 von Achim

[Jakob]

vor 9 Stunden schrieb Achim:

Außerdem, (@Jacob) ist es ein Gerücht, dass ALG2 vier Monate dauert. In der Mehrzahl der Fälle ist das in zwei Wochen erledigt. 

Nein, es ist eine Erfahrung, in Berlin.

[Alice_]

vor 6 Minuten schrieb Jakob:

Nein, es ist eine Erfahrung, in Berlin.

Ebenso in NRW, Bayern und Hamburg. Und das sind nur die Fälle, die ich persönlich kenne.

 

 

[Wulf]

vor einer Stunde schrieb Jakob:

Nein, es ist eine Erfahrung, in Berlin.

 

vor einer Stunde schrieb Alice_:

Ebenso in NRW, Bayern und Hamburg. Und das sind nur die Fälle, die ich persönlich kenne.

 

 

In diesen Ausnahmefällen kann ja ein Vorschuss beantragt werden.

[Asfaloth]

"S'ils n'ont pas de pain, qu'ils mangent de la brioche!"

[Alice_]

vor 18 Minuten schrieb Wulf:

 

In diesen Ausnahmefällen kann ja ein Vorschuss beantragt werden.

Wären es Ausnahmefälle, wäre das ja schön....
In der Theorie klingt das alles ganz toll, leider hat das mit der Praxis echt wenig zu tun.

Ich helfe hier in Düsseldorf einigen Kolleginnen und Familien bei Antragsstellungen und Hilfen, auch schon vor Corona, aber jetzt noch verstärkt. Zudem bin ich, unter anderem über unseren Berufsverband, mit Kolleg*innen in ganz Deutschland vernetzt, da ist Grundsicherung, Soforthilfe etc DAS beherrschende Thema gerade.
Kaum jemand, von denen, die Grundsicherung beantragt haben, haben diese jetzt schon bekommen. Und die Anträge laufen zum Großteil seit zwei Monaten. Auch Vorschussanträge haben das nicht beschleunigt.
Alles Ausnahmefälle? Einzelschicksale?
 

 

[Achim]

vor 3 Stunden schrieb Jakob:

Nein, es ist eine Erfahrung, in Berlin.

Schön zu hören, dass in Berlin nicht nur Flughäfen etwas länger brauchen. 

Aber dann gibt’s immer noch die Möglichkeit einen Vorschuss zu beantragen. 

vor 3 Stunden schrieb Alice_:

Ebenso in NRW, Bayern und Hamburg. Und das sind nur die Fälle, die ich persönlich kenne.

 

 

Ich kenne diese Fälle auch. Aber wenn man sich dahinter klemmt, dann geht es auch sehr viel schneller

[Maxine]

Ich bin erstaunt , denn soweit ich informiert bin , kommt erstmal 12 Monate ALG 1, und dann folgt ALG2.

Braucht mann für den ALG 2 Antrag , 3 Gehaltsabrechnungen, Mietvertrag ( plus Wasser /Strom Abrechnungen), 3 Monate Kontoauszüge , Nachweis oder Formulare, dass mann nicht über Grundbesitz oder Ähnliches verfügt.

LG Maxine

Bearbeitet 4. Juni 2020 von Maxine

[Achim]

vor 30 Minuten schrieb Maxine:

Ich bin erstaunt , denn soweit ich informiert bin , kommt erstmal 12 Monate ALG 1, und dann folgt ALG2.

Braucht mann für den ALG 2 Antrag , 3 Gehaltsabrechnungen, Mietvertrag ( plus Wasser /Strom Abrechnungen), 3 Monate Kontoauszüge , Nachweis oder Formulare, dass mann nicht über Grundbesitz oder Ähnliches verfügt.

LG Maxine

Ja, stimmt. Das ist der Normalfall. 

Allerdings ist ALG1 eine Leistung des Arbeitsamts und setzt voraus, dass man mindestens 30Monate AV bezahlt hat. 

Das ALG2 ist eine Wilde Mischung aus verschiedenen Töpfen und daher auch für Berechtigte zugänglich, die nich AV bezahlt haben. 

vor 2 Stunden schrieb Alice_:

Wären es Ausnahmefälle, wäre das ja schön....
In der Theorie klingt das alles ganz toll, leider hat das mit der Praxis echt wenig zu tun.

Ich helfe hier in Düsseldorf einigen Kolleginnen und Familien bei Antragsstellungen und Hilfen, auch schon vor Corona, aber jetzt noch verstärkt. Zudem bin ich, unter anderem über unseren Berufsverband, mit Kolleg*innen in ganz Deutschland vernetzt, da ist Grundsicherung, Soforthilfe etc DAS beherrschende Thema gerade.
Kaum jemand, von denen, die Grundsicherung beantragt haben, haben diese jetzt schon bekommen. Und die Anträge laufen zum Großteil seit zwei Monaten. Auch Vorschussanträge haben das nicht beschleunigt.
Alles Ausnahmefälle? Einzelschicksale?
 

 

Ich weiß nicht, ob es Ausnahmefälle sind. Nach meinem Dafürhalten ist es eher fehlendes Einfühlungsvermögen der Bearbeiter. 
Wenn ich mit einem dringenden Anliegen auf Sachbearbeiterebene nicht weiter komme, dann wende ich mich an die Bereichsleiter. Vielleicht ist es jetzt durch Corona eine besondere Situation. Ich habe das allerdings schon ein paar Mal gut hin bekommen. 

[Act One Escort Service]

vor 2 Stunden schrieb Achim:

 Wenn ich mit einem dringenden Anliegen auf Sachbearbeiterebene nicht weiter komme, dann wende ich mich an die Bereichsleiter. Vielleicht ist es jetzt durch Corona eine besondere Situation. Ich habe das allerdings schon ein paar Mal gut hin bekommen. 

Mitarbeiter bei den Sozialämtern, Fachabteilungen für Grundsicherung etc. haben hier eine Verweildauer von ca. 6 Monaten !
Anfang 2019 gab es in Hamburg eine Zusammenkunft dieser Leute, die teilweise weinend vorgetragen haben, dass sie vom Arbeitsaufkommen völlig überfordert sind.

Hauptgrund ist wohl die Einführung einer neuen Software- die Einarbeitung ist wohl sehr schwierig und bevor das Programm sitzt, haben sich die Mitarbeiter schon wieder verabschiedet. Nach Aussagen von Fachleuten, war diese neue Software im übrigen völlig überflüssig.

Hinzu kommt eine mehr als schlechte Bezahlung.

Sehr lange Wartezeiten für Leistungen, auch Sachleistungen, sind daher keine Seltenheit.

Ein älterer Herr wurde gezeigt, der seit Monaten auf Pflegebedarf wie zB einer Zahnbürste warten musste.
Er hatte nicht die eigenen Mittel sich das zu beschaffen.

Das alles im übrigen weit vor Corona . . .

[Wanninger]

vor 18 Stunden schrieb Achim:

Das mag sein. Aber ich habe noch nicht von selbstständigen, rumänischen Frisörinnen gehört, die illegal in Deutschland arbeiten und von Corona überrascht werden. Ich würde also schon behaupten, dass dies eine brachenpezifische Erscheinung ist.

Wie gewonnen, so zerronnen, ist keine Spezialität von Prostituierten. Das gibt es quer durch. Allerdings scheint sich das Problem mit steigendem Einkommen zu verstärken. Keine Ahnung warum. Vor vielen Jahren kam in einer Firma mal das Gehalt wegen einer Bankpanne drei Tage später. Also nicht am 30., sondern am 2. des Folgemonats. Das hat bei einigen schon riesige Probleme bereitet, und das waren alles keine Gehälter, wo man gerade so mit dem Nötigsten über die Runden kam. Ganz im Gegenteil. Da waren aber auch jeder Cent, jede Zahlungsfrist und jede Kreditlinie bis zum Limit ausgereizt. Rücklagen Fehlanzeige. Ein bekannteres Beispiel sind die Stars Manche haben einmal einen Erfolg und das reicht, um davon den Rest des Lebens ausgesorgt zu haben. Da wird eben der Geldsegen entsprechend investiert. Andere sind über Jahrzehnte dauerpräsent und sobald sie eine Woche weg sind, sind sie auch gleich bankrott. Da geht es dann mal in Dschungelcamp...

 

Unangemeldet arbeiten ist keine Spezialität von Prostituierten. Woanders nennt man das Pfuschen. Das geht in manchen Jobs einfacher und in manchen schwerer.

 

Ebenso ist es keine Spezialität von Prostituierten, wenn man versucht (hat), den eigenen Erwerb trotz Corona-Beschränkungen irgendwie weiterzuführen. Auch hier geht es bei manchen einfacher und bei manchen schwerer. Der Betreiber eines Biergarten fällt auf, wenn er ausschenkt. Aber eine Friseurin, die gute Kunden besucht oder eine Escortdame, die Hausbesuche macht, vielleicht auch nur bei bekannten Kunden, haben es da einfacher. Zumal letztere noch weniger Spuren hinterlässt. Gute Laune fällt weniger auf als ein frischer Haarschnitt.

 

vor 2 Stunden schrieb Act One Escort Service:

Hauptgrund ist wohl die Einführung einer neuen Software- die Einarbeitung ist wohl sehr schwierig und bevor das Programm sitzt, haben sich die Mitarbeiter schon wieder verabschiedet.

Das Problem dürften in Hamburg, genauso wie in München und vielen anderen Städten, die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst sein. Für das, was die zugeordnete Gehaltsgruppe hergibt, kannst du dir hier mittlerweile vielleicht gerade mal noch eine Einzimmerwohnung und deine Lebensmittel leisten. Und mit Idealismus kann man an keiner Kasse dieser Welt bezahlen.

[Act One Escort Service]

vor einer Stunde schrieb Wanninger:

Das Problem dürften in Hamburg, genauso wie in München und vielen anderen Städten, die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst sein. Für das, was die zugeordnete Gehaltsgruppe hergibt, kannst du dir hier mittlerweile vielleicht gerade mal noch eine Einzimmerwohnung und deine Lebensmittel leisten. Und mit Idealismus kann man an keiner Kasse dieser Welt bezahlen.

Das Gehalt hatte ich bereits erwähnt.