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Bücher - Die große Liebe


Rodulfo

Empfohlene Beiträge

Da es schon einen thread über Bücher gibt, diese aber mehr erotischen Inhalts sind, eröffne ich gerne einen neuen thread mit dem Thema :Bücher – die große Liebe.

 

Erstens lese ich extrem viel, zweitens habe ich immer den Wunsch, Bücher die mir gefallen haben, weiterzugeben. Diese werden in meine Praxis gestellt mit dem Vermerk „Bücher auf Reisen“. Jeder kann sie mitnehmen, muss sich aber beim Mitnehmen verpflichten, dieses Buch, wenn er es gelesen hat, wieder „auszusetzen“. (Bahn, Kneipe, irgendwo, es einfach liegen lassen).

 

Beginnen möchte ich mit meinem Lieblingsbuch, deswegen auch der Titel des threads.

 

DIE GROßE LIEBE von Hanns-Josef Ortheil

 

Welcher Titel könnte besser in dies Forum passen?:bettchen:

 

 

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 08.10.2003

Keinen Moment muss Michaela Kopp-Marx daran zweifeln, dass die "Große Liebe", die in diesem Roman beschworen wird, auch "glücklich endet". Die Rezensentin ist von dieser Geschichte um einen Fernsehredakteur, der sich bei Filmrecherchen in Italien in eine Meeresbiologin verliebt, sehr angetan. Sie findet hier eine "neue Sinnlichkeit" entfaltet, die ihrer Meinung nach in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur "längst fällig" ist. Nicht in der unspektakulären Handlung liegt der besondere "Reiz" dieses Romans, sondern vielmehr im "unprätentiös-eleganten Stil" des Autors und in der genauen Wiedergabe der sich "steigernden Verzauberung" der beiden Liebenden, so Kopp-Marx begeistert. Auch den gewandelten Blick auf die Welt, durch den sich frisch Verliebte auszeichnen, findet sie beeindruckend dargestellt. Die "selbstreferentielle Schleife" schließlich, mit der die Geschichte wieder an ihren Anfang zurückführt und das Augenmerk auf den Schreibprozess selbst gelegt wird, überzeugt die Rezensentin, selbst wenn sie sich offenkundig nur ungern aus der "perfekt aufgebauten Erzählillusion" der großen Liebe reißen lässt. Dass der Roman auf dem "Höhepunkt" des Glücks endet, so die Rezensentin abschließend, ist "konsequent", denn nur so lässt sich die "Intensität des Anfangs" aufrechterhalten. Darin unterscheidet sich eben Literatur vom wahren Leben.

 

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.10.2003

"Die große Liebe" ist für Stephan Maus ein sehr kleiner Roman, der in jeder Hinsicht regressive Züge hat: ein biederer Liebesroman für die Toskana-Fraktion, ein Triple-A-Roman, höhnt der Rezensent, in dem Adria, Averna und natürlich Amore die Hauptrolle spielen. Ein deutscher Fernsehredakteur recherchiert an der Adria für einen Film über das Mittelmeer, verliebt sich in die Chefin der meeresbiologischen Station, geht gut essen und mit der Dame schlafen. Das nennt man geglückte Regression, stöhnt der vielleicht neidische Rezensent. Und wo ein Fernsehredakteur im Spiel ist, ist auch die Dramaturgie eher schlicht, belehrt uns Maus. Der Roman habe das Niveau eines gehobenen Fernsehspiels. Das einzige, was der Rezensent gelten lässt, sind die literarischen Landschaftsbeschreibungen, die bei dem angesammelten Fachwissen äußerst lesenwert seien.

 

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 25.09.2003

Ulrich Greiner bemerkt zunächst, dass sich über die glückliche, problemfreie Liebe eigentlich nicht schreiben lässt, weil es ihr an "Dramatik" mangelt und es dem großen Glück in der Regel die "Sprache verschlägt". Dass es der Autor mit diesem in Italien spielenden Roman dennoch wagt, von der großen "schattenlosen" Liebe zu schreiben, beeindruckt den Rezensenten nachhaltig. Denn das Buch handelt von einem Fernsehredakteur, der sich auf einer Recherchereise Hals über Kopf in eine Meeresbiologin verliebt, die diese Liebe erwidert, fasst Ortheil die nahezu konfliktfreie Handlung zusammen. Und dass dieses "riskante" Projekt des Romans tatsächlich gelingt, liegt nach Ansicht des begeisterten Rezensenten an der "klangvollen, musikalischen Sprache", die die Leser einnimmt, auch wenn der Stoff durchaus "kitschverdächtig" ist. Er sieht das Buch nicht nur die Literatur um einen schönen Italien-Roman vermehren, sondern preist den Autor auch, seine Geschichte überaus "kunstvoll" zu inszenieren. Aber um den Roman genießen zu können, gibt Greiner zu bedenken, braucht es einen "neidlosen" Leser, den diese Idylle nicht "zum Messer greifen" lässt.

 

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 20.09.2003

Wolfgang Schneider ist zunächst irritiert. Wo bleibt das Negative in Ortheils neuem Roman? Der Rezensent sucht, findet aber nichts Nennenswertes. Ein gestandener Mann fährt nach Italien, wo er seine große Liebe trifft. Größere Hindernisse stellen sich den beiden zur Überraschung des Rezensenten nicht in den Weg, obwohl dies doch im Allgemeinen als unverzichtbares Ingredienz eines Liebesromans gesehen werde. Dennoch attestiert Schneider dem Autor Mut, dessen es bedürfe, um sich solcher Konventionen zu widersetzen, und dankenswerterweise gleite Ortheil selten in den "Prosecco-Kitsch" hinüber. Gleichzeitig bediene sich der Autor einer höchst geschliffenen, fast musikalischen Sprache, weshalb das Fazit des Rezensenten dann auch ein positives ist: ein "erstklassiger Unterhaltungsroman mit literarischem Anspruch."

 

 

 

Für mich persönlich ist es stilistisch eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe.

Hier kurz einige Daten zum Schriftsteller: Professor für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim, Mitglied des PEN-Zentrums und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Poetikprofessur an der Universität Bamberg.

 

Als Meerjunge und 13 Jahren bei der Marine muss ich ja begeistert sein, wenn der erste Satz eines Buches lautet:

 

"Und plötzlich das Meer."

 

Wir sind inzwischen eine Gruppe von mehreren Lesern, die unbedingt die Orte, die beschrieben werden, besuchen wollen. Es gibt sie alle, einige werden sie sicher schon kennen.

 

Über Feedbacks, nachdem das Buch gelesen wurde, würde ich mich sehr freuen.

 

Rodulfo :gruss:

..ich bin kein ausgeklügelt Buch, // Ich bin ein Mensch mit seinem Widerspruch...- Conrad Ferdinand Meyer

Es ist ganz einerlei, ob man das Wahre oder das Falsche sagt: Beidem wird widersprochen." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen

 

 

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Hi Rodulfo,

 

hab's gerade zu lesen begonnen (Bin aber leider in meiner Freizeit ein relativ langsamer Leser - tagsüber leider schon zuviel damit ausgelastet. Und das Forum hier kommt noch dazu :grins:).

 

Gruß

 

Chandler B*

:spitzenkl Keine Nacht den Drögen ! :spitzenkl

 

Moral ist immer die Zuflucht der Leute, die Schönheit nicht begreifen.

(Oscar Wilde)

 

Commit random kindness and senseless acts of beauty !

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Bücher sind auch eine Leidenschaft von mir, so daß ich mittlerweile ein Platzproblem habe :au:, da ich mich ungern von ihnen trenne. Zumal auch die Preise mittlerweile fast eine Frechheit sind.

Allerdingshabe ich auch nicht so viel Zeit wie ich gerne hätte, um zu lesen.

Auch daher lese ich inzwischen fast nur noch, um unterhalten zu werden, so daß es in erster Linie Krimis, Thriller und Fantasy ist. Hierzu Tips oder Empfehlungen zu geben, würde allerdings ausufern :lach:

Nur mal kurz zu Krimis : u.a Ian Rankin, Martha Grimes, P.D. James, John Conolly, Michael Conolly, John Sandford, Lee Child oder wer es lustig mag : Janet Evanovich (Stephanie Plum - Reihe, wobei die Krimihandlung eigentlich nur nebensächlich ist :grins:)

Bearbeitet von Silverfox

Zur Warnung der Mädels sei gesagt, daß ich ein schlichtes Gemüt mit einfach strukturierten Bedürfnissen habe :grins: Also bitte nicht zuviel erwarten :jaja: Und ich leide unter dem ADAH-Syndrom - bin aber nicht behindert :nana::lach:

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Bücher sind auch eine Leidenschaft von mir, so daß ich mittlerweile ein Platzproblem habe :au:, da ich mich ungern von ihnen trenne. Zumal auch die Preise mittlerweile fast eine Frechheit sind.

 

Geht mir absolut genauso!!! :smile:

Es gibt einfach zu viele Bücher, die ich lesen möchte

und immer weniger Platz dafür!! :heul:

Ich geben mich aber noch nicht geschlagen :nono:

"Wahre Lust entsteht durch das aufrechte Vollziehen seiner sexuellen Wünsche!"

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Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen, muss ich aus einem amerikanischen Blog zitieren:

"Dan Brown is radioactive. Europe's answer to Dan Brown is Paulo Coelho. One Paulo Coelho book can cancel out an entire library of first editions."

 

_LuvUndLee

 

.........warum umbeliebt??:forenengel:

 

Na ja Coelho und Brown???? Das ist ja mal Kontrastprogramm!:tanzen:

 

Coelho ist nicht jedermans Sache aber "11 Minuten" ist sehr gut! Die anderen Bücher sind nicht so mein Fall!:blinken:

 

Kiss

 

S

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Derzeit auf meinem Nachtkastl:

 

Die kranken Habsburger, Hans Bankl

Die Vermessung der Welt, Daniel Kehlmann

Anleitung zum Herzinfarkt, Bernhard Ludwig

Das Wetter vor 15 Jahren, Wolf Haas

Glueck kommt selten allein... Eckhart v. Hirschhausen

 

nebst 75 cm aufgetuermter Fachzeitschriften... :schaem:

 

 

Derzeit auf dem Nachtkastl meiner GG:

 

Das Haus der Seidenweberin, Alev Croutier

Schmerzenskinder, Waris Dirie

Elisabeth, Brigitte Hamann

Geborgen im Leben, Elisabeth Kuebler-Ross

Der Teufel traegt Prada, Lauren Weisberger

Die fuenf Geheimnisse, die Sie entdecken sollten, bevor Sie sterben, John Izzo

Cyranos Traum, Richard E. Hoorn

Himmelfahrten, Hoellentrips, Friedrich Ortner

Interviews mit Sterbenden, Elisabeth Kuebler-Ross

 

 

und nachdem wir uns ziemlich haeufig zwischen ihren und meinen Buechern treffen... :zwitsch: bringen wir, aber vor allem ich, nicht viel weiter mit dem Lesen... :schaem::lach:

 

 

 

Coelho ist nicht jedermans Sache aber "11 Minuten" ist sehr gut!

 

Ist das ne Anleitung wie ich mein 3-Minutenvollprogramm um 8 verlaengern lerne? Dann lese ich es auch... :grins:

Bearbeitet von Benno

"Sex ist sehr unkompliziert, wenn man von keinem Komplex, sondern von einem Bedürfnis geleitet wird."

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Hallo Benno,

 

stelle gerade fest, ich habe mit Deiner Frau mehr Gemeinsamkeiten als mit Dir. "Die Vermessung der Welt" ist allerdings auch für mich eines der absoluten Highlights. (Coelho schreibt für Profis gerade das Buch 14 Min, warte bis das erscheint).

 

Und von den 75 cm wirf die unteren 65 weg, die liest Du sowieso nicht mehr.

 

Vielen Dank für die vielen Tipps.

 

Und noch eins, bringt doch zu Euren Treffen einfach ein Buch mit, dann muss man sich innerlich nicht immer diese Rechenaufgaben stellen. Z.B. Anleitung zum Herzinfarkt und Interviews mit Sterbenden.

 

Rodulfo

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 00:13 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 00:09 Uhr ----------

 

"Und plötzlich das Meer."

 

Mit diesem Anfang müsste das Buch eigentlich auch für mich Pflichtlektüre sein, bin ich doch gerade deswegen dort hingezogen, literarisch beeinflußt allerdings hauptsächlich durch den großen Thomas Mann...

 

Schöne Idee hier auch mal Literatur zu Wort kommen zu lassen.

 

Gruß

hasenherz

 

Wenn Du also den Mann magst, wird Dir Ortheil sehr gut gefallen, der Stil ist gigantisch, keine einzige direkte Rede, trotzdem flüssig zu lesen, stilistisch ein absoluter Hochgenuss, die unerträgliche Leichtigkeit des Schreibens.

 

Grüße nach Lübeck. Oder?:huepfen:

 

Rodulfo

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 00:17 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 00:13 Uhr ----------

 

Geht mir absolut genauso!!! :smile:

Es gibt einfach zu viele Bücher, die ich lesen möchte

und immer weniger Platz dafür!! :heul:

Ich geben mich aber noch nicht geschlagen :nono:

 

Hi Lana,

 

mach es wie ich, verschenke sie. Da ich unter notorischer Schlaflosigkeit "leide", habe ich nachts viel Zeit zum Lesen. Also muss ich monatlich ca. 6 Bücher entsorgen.

 

Gruß

 

Rodulfo:betthupferl:

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 00:20 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 00:17 Uhr ----------

 

Derzeit auf meinem Nachttisch:

 

 

 

Cryptonomicron Neal Stephenson

ZEN oder die Kunst des Autofahrens K.T.Berger

 

Die Beute Phoebe Müller

 

 

Hi Asfaloth,

 

das zweite Buch war früher für Frauen verboten, wie ist es heute?:lach:

 

Rodulfo

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 00:27 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 00:20 Uhr ----------

 

Tja, Pascal Mercier " Nachtzug nach Lissabon", Mircea Cartarescu " Die Wissenden", und was hier perfekt hinein passt Paolo Coelho" 11 Minuten"!:schreiben:

 

Kiss:blume3:

 

S

 

Von Coelho finde ich auch Malibu sehr gut, und von Martin Suter, fällt mir gerade ein, Small World. (Groß, stark, voller Einfühlen). Ein Mann erzählt sein Leben von dem Augenblick an, als er in einem Haus, das er einhüten soll, den Kamin mit Benzin anzündet, was zuerst als Unfall angesehen wird, aber......

Unbedingt lesenswert.

 

Gruß

 

Rodulfo:schreiben:

..ich bin kein ausgeklügelt Buch, // Ich bin ein Mensch mit seinem Widerspruch...- Conrad Ferdinand Meyer

Es ist ganz einerlei, ob man das Wahre oder das Falsche sagt: Beidem wird widersprochen." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen

 

 

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Hallo Benno,

 

stelle gerade fest, ich habe mit Deiner Frau mehr Gemeinsamkeiten als mit Dir.

 

Wahrscheinlich wuerdest du mit ihr auch weit mehr anfangen koennen als mit mir... :cool::lach:

 

 

Und von den 75 cm wirf die unteren 65 weg, die liest Du sowieso nicht mehr.

 

Das ist ja nicht immer derselbe ¾ m :lach: und ja ich werfe regelmaessig weg, ausser denen, die ich archiviere. Erfreulicherweise steht mir bzw. uns eine riesige Buecherwand zur Verfuegung... also es mangelt mir an vielem, aber nicht an Platz!

 

 

"Sex ist sehr unkompliziert, wenn man von keinem Komplex, sondern von einem Bedürfnis geleitet wird."

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Derzeit auf meinem Nachtkastl:

 

Die kranken Habsburger, Hans Bankl

Die Vermessung der Welt, Daniel Kehlmann

Anleitung zum Herzinfarkt, Bernhard Ludwig

Das Wetter vor 15 Jahren, Wolf Haas

Glueck kommt selten allein... Eckhart v. Hirschhausen

 

nebst 75 cm aufgetuermter Fachzeitschriften... :schaem:

 

 

Derzeit auf dem Nachtkastl meiner GG:

 

Das Haus der Seidenweberin, Alev Croutier

Schmerzenskinder, Waris Dirie

Elisabeth, Brigitte Hamann

Geborgen im Leben, Elisabeth Kuebler-Ross

Der Teufel traegt Prada, Lauren Weisberger

Die fuenf Geheimnisse, die Sie entdecken sollten, bevor Sie sterben, John Izzo

Cyranos Traum, Richard E. Hoorn

Himmelfahrten, Hoellentrips, Friedrich Ortner

Interviews mit Sterbenden, Elisabeth Kuebler-Ross

 

 

und nachdem wir uns ziemlich haeufig zwischen ihren und meinen Buechern treffen... :zwitsch: bringen wir, aber vor allem ich, nicht viel weiter mit dem Lesen... :schaem::lach:

 

 

 

 

Ist das ne Anleitung wie ich mein 3-Minutenvollprogramm um 8 verlaengern lerne? Dann lese ich es auch... :grins:

 

Boah Benno!

 

Wenn ich hier lese was DU so liest, bekomm ich bzw. wird mir ja Angst und Bange!

 

Kiss:blume3:

 

S

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Paulo Coelho: " Elf Minuten"

 

Auf die Gefahr hin, dass ich Eulen nach Athen trage (dann bitte gleich wegklicken), ist ja nicht mehr soooo neu: aber eine gewisse Affinität zum Forum lässt sich nicht leugnen. Hat mich jedenfalls schon vor Jahren bewegt (da hatte ich von MC noch keine Ahnung).

 

Erlaubt mir, aus einer online-Rezension zu zitieren - wozu das Rad neu erfinden:

 

 

"Das Spannungsverhältnis zwischen Sex und Liebe und die Vielfalt der Erscheinungsweisen dieser beiden zentralen Bereiche des menschlichen Lebens haben sämtliche Gattungen der Literatur geprägt. Kaum ein Autor, der nicht versucht hat, diesen Phänomenen auf die Spur zu kommen, vom "Lore"-Roman bis zu Goethes "Wahlverwandschaften". Der brasilianische Autor Paulo Coelho geht das Thema frontal an, für ein katholisches Land wie Brasilien geradezu provozierend.

 

Maria wächst in einem kleinen brasilianischen Dorf auf. Das hübsche Mädchen hat Pech mit seinen erst kindlichen, dann jugendlichen Beziehungen zum anderen Geschlecht und schließt daraus, dass sie für die (große) Liebe nicht geeignet ist. Als sie während eines Kurzurlaubes in Rio einen Schweizer kennen lernt, lässt sie sich zu einer angeblichen Model-Karriere in der Schweiz überreden und folgt ihm nach Genf. Dort erhält sie zwar keinen Auftrag als Model, macht jedoch die ersten Erfahrungen mit einer anderen Art des Geldverdienens, als ihr ein reicher Araber tausend Franken für eine Nacht bietet. Maria, die von einer Farm in Brasilien träumt, rechnet nüchtern nach, nimmt das Angebot an und geht anschließend in den ersten Nachtclub Genfs, um dort dem neu entdeckten Gewerbe zielstrebig nachzugehen. Fein säuberlich trennt sie Beruf und Privatleben, investiert keinerlei Gefühl in ihre Freier und zählt das sich schnell mehrende Geld. Für sich selbst erwartet sie keinerlei erotische Genüsse oder gar die große Liebe, bis sie eines Tages in einem Café auf einen Maler trifft, der sie nicht als erotisches Objekt, sondern als Mensch mit einer besonderen Ausstrahlung sieht. Die beiden lernen sich besser kennen, verlieben sich ineinander und schließ- lich lernt auch Maria die erotische und sexuelle Erfüllung kennen.

 

Die reine Handlung lässt auf einen der üblichen Liebesromane schließen, doch dieser Eindruck trügt. Coelho geht es um die psychischen Vorgänge innerhalb der jungen Frau und die Wandlung von einer nüchternen Gunstgewerblerin hin zu einer sinnlich aufblühenden Frau. Auf der anderen Seite versucht er, dem Wesen der Sexualität auf die Spur zu kommen, indem er extreme Varianten präsentiert: von Sado-Maso-Praktiken bis hin zur nahezu körperlosen und dennoch höchst erfüllenden Erotik. Dabei scheut er kein Tabu und beschreibt die entsprechenden Praktiken bis hin zum anatomischen Detail. Insofern würde ein wahrer Katholik durchaus von einem "Soft"-Porno reden.

 

Natürlich will Coelho keine billigen Gelüste bedienen. Seinen Detailschilderungen haftet nichts Klebriges an, sie sind immer mit einer gewissen Distanz behaftet, die ihnen das Schlüpfrige nimmt. Ceolho zeigt sich als Meister der Erzählung, solange er Marias Weg zur Edel-Prostituierten beschreibt. Nüchtern, sachlich, mit dem Blick für das Wesentliche und das Detail schildert er vorurteilslos den Weg einer jungen Frau in ein von der bürgerlichen Moral geächtetes Leben.

 

Mit leichter Hand und dennoch mitreißend bringt er dem Leser Marias seelische Verfassung nahe, verzichtet auf jegliches Klischée wie "gefallenes Mädchen" oder "ausgebeutete Frau" und verleiht dadurch diesem Lebensweg eine gewisse Würde, ohne deswegen die Prostitution selbst als einen Akt der Freiheit darzustellen. Maria hat die Verantwortung für ihr Leben übernommen, verfolgt ein Ziel - die Farm in Brasilien - und geht für die Erreichung dieses Ziels gewisse Kompromisse ein."

 

 

 

Es wird die Geschichte dieses Mädchens erzählt, deren Umsetzung mich allerdings beeindruckt hat - und ich lese jetzt nicht Coelho, weil er regelmäßig in Bestsellerlisten auftaucht. Da der Autor erkennbar keine Moral-Keule schwingt und ein Faible für seine Hauptfigur hat, bestimmt für viele (oder wenigstens manche) hier empfehlenswert.

 

Wenn ich mich täuschen sollte - verschweigt es nachsichtig und gnädig.

 

 

Gruß

 

Chandler B*

 

Alles muss man selber machen !:grins::clown:

 

 

 

Im Anschluss an Lana und Sarina mein obiges Posting (hat nur damals anscheinend kein Schwein interessiert ... :oben::lach:)

 

Den "Zahir" fand ich damals für mich sehr heftig - hat mich zu sehr an meine damaligen Lebensumstände erinnert. Und Coelho ist auch nicht immer meins. Aber i.Ü. halte ich es wie Benno: ich hab' auch immer einen Stapel neben dem Bett und lese oft parallel Verschiedenes.

 

Hab' seit einiger Zeit auch "Den Knacks" von Roger Willemsen in der Mangel. Wegen des Spiels mit der Sprache (sicher nicht jedermans Sache) und der Bilder und aus dem Alltäglichen bekannten Szenen mir positiv auffallend, aber wegen der Dichte der Sätze manchmal über Gebühr anstrengend. Als Abendlektüre und zur Entspannung (für mich) nur bedingt geeignet, aber lesenswert.

 

War damals bei einer Lesung des Autors - sehr amüsant, wenn man über die m.E. gelegentlich zu Tage tretenden Eitelkeiten als Vorzeige-Intellektueller hinwegsieht (bringt der Medienjob aber wahrscheinlich mit sich und ist auch gewisse Grundvoraussetzung dafür).

 

 

Frohes Schaffen oder was auch immer :smile:

 

 

Chandler B*

:spitzenkl Keine Nacht den Drögen ! :spitzenkl

 

Moral ist immer die Zuflucht der Leute, die Schönheit nicht begreifen.

(Oscar Wilde)

 

Commit random kindness and senseless acts of beauty !

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Wenn ich hier lese was DU so liest, bekomm ich bzw. wird mir ja Angst und Bange!

 

Was versetzt dich denn in Angst und "Baengel"? :dunno:

 

Alles muss man selber machen !:grins::clown:

 

Ach so einer bist du? Ein Selbermacher? :grins: Spart ungemein Kosten... :lach:

Bearbeitet von Benno

"Sex ist sehr unkompliziert, wenn man von keinem Komplex, sondern von einem Bedürfnis geleitet wird."

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...Und wenn ICH so lese, was einige an Büchern lesen, dann wird mir doch die ein oder andere Bildungslücke meinerseits bewusst:schaem:

 

In meinem Regal steht (fast) alles von Stephen King, (ja, ich oute mich als Fan).

Alle Bücher von Hinrich Matthiessen, der leider nicht mehr schreibt.

Sein bestes Buch: Der Skorpion.

ausserdem gelesen: Stefan Zweig-Die Schachnovelle.

und diverse Literatur aus der aktuellen Belletristik.

Also...nix zu Angeben oder Glänzen:traurig::heul:

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Ach so einer bist du? Ein Selbermacher? :grins: Spart ungemein Kosten... :lach:

 

:lach: Guten Morgen, Herr Hirnbeiß !!!!!! :clown:

 

Da mach' ich schon MCs Job im Rahmen der mir bescheiden zur Verfügung stehenden Kräfte und dann das ... :heul:

:spitzenkl Keine Nacht den Drögen ! :spitzenkl

 

Moral ist immer die Zuflucht der Leute, die Schönheit nicht begreifen.

(Oscar Wilde)

 

Commit random kindness and senseless acts of beauty !

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Ich lese nur sehr ausgewählt, da ich mich ungern in 20-Seiten-Häppchen durch ein Buch arbeite und auch sehr gerne Zeitung oder verschiedene Magazine lese - neben der ganzen Zeit, die ich im MC verbringe :zwinker:, die ja durchaus von der zum entspannten Lesen zur Verfügung stehenden Zeit abgeht...

 

Besonders in Erinnerung geblieben sind mir:

Albert Camus - Der Fremde

Philippe Djian - Betty Blue – 37,2 Grad am Morgen; Matador und Pas de deux

Bret Easton Ellis - American Psycho (in all seiner Unerträglichkeit...)

Jack Kerouac - Unterwegs und diverse Kurzgeschichten (insbesondere Allein auf einem Berggipfel)

und natürlich

Thomas Mann - Die Buddenbrooks

F CK

all I need is U

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Da vss. #16, 18 + 19 und dieser Beitrag ohnehin in OT-Orkus gestoßen werden noch ein Sinnspruch von Woody Allen:

 

Masturbation ist wenigstens Sex mit jemanden, den ich liebe.

 

Soviel abschließend von mir zu Bennos "Stangerlfieber" :grins:

:spitzenkl Keine Nacht den Drögen ! :spitzenkl

 

Moral ist immer die Zuflucht der Leute, die Schönheit nicht begreifen.

(Oscar Wilde)

 

Commit random kindness and senseless acts of beauty !

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Thomas Mann - Die Buddenbrooks

 

Tapfer. Mich macht Thomas Manns Schreibstil aggressiv. Klaus Mann hingegen finde ich ganz gut; „Speed” die Erzählungen aus dem Exil oder „Der Vulkan”, z.B. Nur nicht Mephisto, das ist wahrscheinlich sein schlechtestes Buch. Ganz reizend auch seine Kaspar Hauser Adaption im Erzählband „Maskenscherz”.

Act as if what you do makes a difference. It does.

–William James

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Tapfer. Mich macht Thomas Manns Schreibstil aggressiv. Klaus Mann hingegen finde ich ganz gut; „Speed” die Erzählungen aus dem Exil oder „Der Vulkan”, z.B. Nur nicht Mephisto, das ist wahrscheinlich sein schlechtestes Buch. Ganz reizend auch seine Kaspar Hauser Adaption im Erzählband „Maskenscherz”.

 

Oh, da gibt es Werke oder Autoren, deren Lektüre weitaus mehr Tapferkeit erfordert hat.

F CK

all I need is U

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Wer und Was?

Fände ich ja mal einen schönen Thread: welches Buch hat dich fertig gemacht, vor welchem hast du kapituliert?

 

James Joyce, Ulysses. Schlicht die Lust verloren. Zu Schulzeiten Max Frisch, Stiller. Grausame und quälende Langeweile. Lektürehilfe sei Dank ging es auch ohne.

Viel mehr Menschen müssen mit dem geistigen Existenzminimum auskommen als mit dem materiellen.

- Harold Pinter

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