Jasmina

Aaaalso… hierzu möchte ich gerne als ehemalige Escortlady ein paar Worte schreiben.

Ich war bereits vor meiner Escortzeit mit meinem jetzigen Mann verheiratet, während dieser Jahre und auch jetzt noch . Und ich bin ihm dankbar dafür, dass ich all die Treffen erleben durfte, ohne dass er jemals ein negatives Wort darüber verloren hat oder er es mir gar verboten hätte!!

Allerdings war dies eine Konstellation, die für uns beide während meiner Zeit im Biz, so gepasst hat. Es lässt sich nicht verallgemeinern oder auf andere Paare übertragen. Selbst ich wüsste nicht, ob ich bei einem andern Mann als Partner nebenher Escortdame sein wollte. Und auch ich könnte es mir nicht vorstellen, mit einem Partner zusammen zu sein, der andere Damen bucht.

Um die Frage von Hank zu beantworten und gleichzeitig auch die Meinung von Spring zu bestätigen, auch ich glaube, dass zwischen Escort und Bucher schon auch mehr entstehen KANN. Partnerschaften entstehen in den undenkbarsten Konstellationen.

Aber dazu müssten erst die von Spring aufgeführten Illusionen der Realität weichen.

Da ich ein sehr emotionaler Mensch bin, und sich dies auch durch mein Escortleben gezogen hat, gab es selbst hier das ein oder andere Treffen, bei dem ich die „Schwammerln in den Knien“ oder die „Schmetterlinge im Bauch“ hatte. Aber nicht nur die Damen vermitteln Illusionen. Und so war für mich das Honorar die Grenze der Illusion und der Hinweis, wieder zu gehen.

Sollten beide Seiten aber die Masken und somit die Illusionen fallen lassen und das Dahinter genauso ansprechend finden, warum dann keine Partnerschaft? Klar gibt es, wie von Asfaloth erwähnt, zur Beziehungssuche andere Wege und die Herren sind bewusst in diesem Umfeld aktiv (Erotik ohne anschließende Erklärungen oder „Anhängsel“), aber wie er auch schreibt: Emotionen können alles verändern….. und Gefühle können ihren Weg finden…..

Übrigens der von Wulf angesprochene finanzielle Aspekt kommt für mich persönlich hier gar nicht zum Tragen. Wir leben jetzt nicht anders als vor oder während meiner Zeit im Escort. Und würde es meinem Partner missfallen, dass ich im Escort tätig bin, würde ich trotz des Geldes dem Job nicht nachgehen.

Hallo und guten Abend zusammen,

ja, es gibt mich noch. Ich habe mir allerdings etwas Zeit gegönnt, um zu schauen, wie das Leben ohne das Escort-Dasein, so ist

Die Zeit als Escort war auf jeden Fall eine wunderschöne! Ich habe viiiieeeel erlebt und ich möchte die Momente sowie Begegnungen auch nicht missen. Allerdings genieße ich auch das jetzige Leben wieder und der Abstand zu dem meist doch sehr oberflächlichen Biz hat mir ganz gut getan.

Heute: ..... Konfektion 38...... na und....... Fingernagel abgebrochen..... who care's........keine Wäsche von Aubade etc. gekauft..... egal  !

Da ich aber auch gerne an die Zeit zurückdenke, werde ich doch ab und an hier vorbeischauen und wenn's passt, auch mal meine Antworten hier lassen.

Liebe Grüße,

Jasmina

Auf den ersten Blick gesehen, sprich mit dem ganzen „Gerüst“ von Steuer, Abgaben, Marketing etc….. ist es ein Beruf wie jeder andere, ja.

Der Aspekt, seinen Körper in intimster Weise mit jemandem zu teilen, schon nicht mehr.

Was Sexarbeit (explizit Escort) für mich aber erst recht keinen Beruf mehr wie jeder andere sein lässt, ist die emotionale Seite. In keinem anderen Job würde ich so viel gefühlsmässige Nähe zulassen.

Das betrifft positive Gesichtspunkte wie Freude auf/mit jemanden/m, Lust, Ekstase, Glücksgefühle…. aber auch negative Seiten wie enttäuschende oder traurige/sentimentale Momente.

Es ist wahrlich nicht einfach!! Wenn Gefühle mit im Spiel sind, man eigentlich denkt, das man doch Chancen sieht, sie das auch in gewisser Weise vermittelt und dann doch am Ende wieder feststellen muss, das man nur die zweite Geige spielt, weil ihr jetziger freund ja da ist...

Dann macht man sich schon Gedanken, ob man nur Mittel zum Zweck ist, Geld zu verdienen und gezielt ausgenommen wird. Auch Geschenke werden gern entgegen genommen... Aber was kommt zurück?? Meist nicht viel..

Ist es letztendlich doch nur eine Illusion ist...???

Aber wie SOLL sie sich denn Deiner Meinung nach verhalten?

Soll sie Dich während des Dates ständig kühl und unnahbar behandeln?

Klar zeigt man als Dame, wenn man jemanden gern hat und mag.

Allerdings ist im Escort von vornherein klar, dass die gemeinsamen Momente zeitlich begrenzt sind und anschließend jeder wieder sein eigenes Leben lebt.

Das hat aber nichts damit zu tun, dass einem Bucher etwas vorgespielt wird und schon gar nicht, dass man jemanden gezielt ausnehmen möchte!

Schließlich ist immer noch jeder Herr selber dafür verantwortlich, ob er bucht und wen er bucht!

Ja, wenn Gefühle mit im Spiel sind, ist es nicht einfach, kann gefährlich und ungerecht werden!

Sehen wir die Sache doch auch mal anders herum. Nur weil ich als Dame weiß, dass der Mann, für den ich Gefühle habe, zum Beispiel verheiratet ist und ich mir außer dem Escort-Date keine Hoffnungen machen brauche, möchte ich das doch während des Treffens nicht ständig gezeigt bekommen! Sondern in den Momenten genieße ich seine Nähe .... die lieben Worte, die er mir sagt ..... sein Begehren, das er mir zeigt.....

Aber im Innersten weiß ich, dass ich mir keine Hoffnungen machen brauche. Und Trotzdem genieße ich in dem Fall die Illusion!

Komme ich damit nicht mehr klar, würde ich als Dame von diesem Herrn keine Buchungen mehr annehmen oder ein Herr in dieser Situation sollte diese Dame nicht mehr buchen.

Hallo Mondsegler,

Ja, im Escort geht es schon um etwas mehr als nur um den reinen Sex. Zumindest ist das bei mir so.

Auch ich erlebe gerne die Illusion, "die Einzige" des Herren zu sein, seine Geliebte.

Da Illusion aber eine falsche Wahrnehmung der Wirklichkeit und/oder eine falsche Interpretation ist, sehe ich diese aber schon während eines Dates als grenzwertig.

Dort möchte ich die Momente, die einem zusammen gegeben sind, real und authentisch erleben.

Illusion geben hätte für mich dann eher mit Schauspielerei zu tun. Wobei das vielleicht immer noch besser wäre, als das von Dir beschriebene "hier ist mein Körper, nimm Dir was Du brauchst und lass mich ansonsten in Ruhe".

Illusionen oder nicht, hat aber nichts mit dem Honorar zu tun.

Einige Damen möchten lieber den emotionalen Abstand, andere können sich eher fallen lassen.

Im Escort bist Du in dieser Hinsicht also auf keinen Fall an der falschen Stelle!

Allerdings birgt Illusion auch immer eine gewisse "Gefahr". Beide Seiten müssen sich im Klaren sein, wo die Grenzen sind und müssen den Abstand zum alltäglichen Leben wahren können.

Denn wie Du richtig geschrieben hast, geht es im Escort nicht um die generelle Liebe sondern um die wenigen gemeinsamen Momente.

Diese sind allerdings mit Illusionen und Emotionen wesentlich schöner zu erleben als ohne

Jasmina, wie kommst du denn damit zurecht? Hinterlässt du nicht immer einen Teil von dir? Ein süßer Schmerz auf den du stehst? So wie es sich bei dir anhört gehst du mit viel Herzblut da heran. Aber wenn du auf Dauer damit klarkommst...

Ja, Sophie, ich denke, ich gebe bzw. hinterlasse schon immer einen gewissen Teil von mir. Wobei es natürlich nicht bei jedem Date gleich intensiv ist und die Länge des Treffens auch meist eine Rolle spielt.

Und ja, diesen "bitter-süßen Schmerz" im Jetlag danach, genieße ich schon. Denn es ist ein Gefühl, das ich im Alltag so nicht habe und zeigt mir, wie emotional ein Treffen doch sein kann.

Eine gewisse Grenze gibt es trotz allem! Denn nach diesem "Jetlag" bekomme ich auch wieder die Kurve in mein privates Leben, was mir sehr wichtig ist!

Denn wie Wulf richtigerweise geschrieben hat, ist es wichtig, psychisch gesund zu bleiben! Mit meinem ausgefüllten Privatleben und meinem Berufsalltag klappt das aber ganz gut.

Hmmm welche Reaktion? Eigentlich nicht mehr, als dass du es zielfuehrend kommunizierst. Fuer meine Begriffe ist es zwar deutlich ueberzogen, weil ich recht viele Dates nicht nur in ein und demselben Hotel, sondern sogar schon im selben Zimmer hatte. Da ich viel reise, befinde ich mich regelmaessig in den selben Hotels...

 

Sollte ich durch Zufall dich buchen und dann auch noch eines deiner <Hier wurde ich in den siebten Himmel gevoegelt Hotels> erwischen, wuerde ich eine unkommentierte Absage nicht verstehen. Wobei ich betonen moechte, dass mir eine Absage - ich bin schon ein grosser Junge und kann damit leben - allemal lieber ist, als sie sagt zu und ist dann derart emotional neben der Schiene, dass da nix gscheites draus wird.

 

PS: Erwartest du dann, dass der Kunde dir zuliebe umbucht od. sagst du einfach ab?

Wenn das Deine Auffassung von Escort ist, dann ist meine Art und Weise, Escort zu leben und zu lieben, für Dich natürlich überzogen! Das verstehe ich!

Kommunizieren tue und würde ich meine Gedanken bei einer Anfrage auf jeden Fall. Eine unkommentierte Absage gebe ich sicher nicht.

Fragt der Herr schon vor einer Hotelbuchung an, kann er eventuell ein anderes Hotel in Betracht ziehen. Wobei ich das auf keinen Fall erwarte!

Ist dies nicht möglich, so würde ich aber lieber absagen, als beim Date "neben der Schiene zu sein".

Falls wirklich Interesse da ist, sich zu sehen, ergibt sich vielleicht nochmals eine andere Möglichkeit dazu!

Und übrigens: durch ZUFALL bucht mich keiner

Das ist schon immer Absicht, Interesse, Verlangen......