Jean Paul

Sie haben sich auf dem Parkplatz verabredet und betreten nun gemeinsam das Restaurant. Sie haben sich vorgenommen, nicht miteinander zu sprechen. Leise Musik und Kerzenlicht sorgen für eine sehr angenehme Atmosphäre. Er hilft ihr galant aus dem Mantel. Dabei verweilt seine Hand einen Augenblick auf ihren fast bloßen Schultern. Sie trägt ein schwarzes, weit ausgeschnittenes Cocktailkleid, so, wie er es sich gewünscht hat. Sie neigt den Kopf ein wenig und berührt seine Hand mit ihrer Wange. Außenstehenden bleibt diese Geste verborgen, er hingegen weiß sie sehr genau einzuordnen. Der reservierte Tisch steht wunschgemäß in einer nicht einsehbaren Ecke. Er dirigiert sie auf die Bank und nimmt über Eck zu ihrer Rechten Platz. Sein linkes Knie berührt ihr rechtes. Seine Hand gleitet unter den Tisch - er findet, wonach er sucht... ein bestrumpftes Bein; seine Hand streicht langsam hinüber. Sie sieht ihm unvermittelt ins Gesicht. Und er erkennt ein Leuchten in ihren Augen.

 

Sie prosten sich zu, blicken sich in die Augen. Ihr Fuß gleitet fast unbemerkt aus ihrem Highheel und sucht sich mit sanftem Druck seinen Weg: seine Wade hinauf, kurz am Knie innehaltend, den Oberschenkel weiterwandernd bis hin zu seiner Mitte. Er sitzt so, dass sie ihn gut erreichen kann. Er blickt scheinbar unbeteiligt, aber sie erkennt das Feuer in seinen Augen, bemerkt seinen leicht beschleunigten Atem, bemerkt, dass die gewünschte Reaktion nicht ausbleibt. Er greift nach ihrer Hand. Fast brutal, scheint es. Doch dann naht der Kellner mit dem Menü, und er führt ihre Hand kurz entschlossen zu seinem Mund und berührt sie nur leicht mit seinen Lippen und schaut sie dann an. Seine Augen scheinen zu sagen: Na warte.... und sie lächelt.

 

Ein wunderbares Essen. Sie reicht ihm mit einem Augenzwinkern ihre Gabel; sie hält eine Olive für ihn bereit. Er ergreift die Olive mit seinen Zähnen. Doch er isst sie nicht. Er nähert sich ihrem Mund in Zeitlupentempo und schenkt sie ihr zurück. Ein zarter Kuss. Dabei berühren seine Fingerspitzen leicht ihr Schlüsselbein. Sie erschauert. Greift nach seinen Fingern. Taucht seinen Zeigefinger in ihr Weinglas und leckt ihn genüsslich und aufreizend langsam ab. Sinnliche Momente. Momente, die nicht enden.

 

Sie warten auf das Dessert, und seine Hand geht erneut auf Entdeckungsreise. Sie gleitet an der Innenseite ihres Schenkels entlang, weiter, immer weiter, bis sie feuchte Hitze spürt... und er die Gewissheit hat, dass sie auch seinen zweiten Wunsch erfüllt hat: keinen überflüssigen Stoff zu tragen. Ein leises Seufzen kann sie gerade noch unterdrücken. Sie bewegt sich leicht hin und her, spannt und entspannt ihre Muskeln, tanzt von allen anderen unbemerkt mit seinem Finger einen erotischen Tanz...Und in ihren Augen liest er immer deutlicher, deutlicher noch, als den ganzen Abend ohnehin schon, die Lust.... die Lust auf viel mehr...

 

Als er ihr schließlich seinen feuchtglänzenden Finger anbietet, dabei ihre leicht geröteten Wangen betrachtet und ihren lüsternen Blick bemerkt, weiß er, dass es jetzt allerhöchste Zeit ist zu gehen. Denn sie will ihn - ganz - so schnell, wie möglich. Und er will sie - ganz - so schnell wie möglich.

Das ist es!

Das ist es!!!

Du hast die sensitiven Seiten eines Mannes durchschaut.

Wenn du so weitermachst, kleiner Lichtblick, wird es noch in einem Date enden.

Liebe Grüße und Danke

Mein Kommentar zu den zum Teil heftigen Reaktionen:

Habe den Beitrag nicht gesehen, dafür aber mit Ariane einen Abend verbracht.

Kann keines der Vorurteile bedienen. Äußere Parameter sind so subjektiv wie die Geschmacksfrage trockener oder halbtrockener Riesling.

Ich möchte nicht wissen, wie Andere über manche Schreiberlinge urteilen würden.

Sie passt sich flexibel der Situation und dem Niveau des Gastes an.

Wir zumindest hatten viel Spass bei guten ( nicht aufgesetzten ) Dialogen und

extrem gutem Sex.

Außerdem finde ich es erotisch, wenn eine Frau wandlungsfähig ist, und die Bandbreite

mal nuttig sein, mal Lady sein, beherrscht.

Liebe Grüße an Ariane...

Hallo, Achim

Pretty Woman mit Julia Roberts und Richard Gere ist ein wunderschöner, liebenswerter Film.

Ich wünsche Euch, wenn es so sein soll, nicht die verstümmelte Kurzfassung, sondern das Happy End.

Bilderrätsel:

Ich hatte mich lange auf meinen Traumurlaub gefreut: Superinsel, Traumstrand, gutgelaunte Leute, All Inclusive Service, Stimmungshoch und Alltag vergessen.

So richtig gutgehen lassen und die Insel von der besten Seite sehen.

Nach ein paar Tagen ging ich hinter die Anlage, über die Düne etwas ins Hinterland.

Hoppla, die Strassen werden etwas holprig, das Wetter hat etwas umgeschlagen, die bettelnden Kinder, armen Behausungen. Aber irgendwie liebenswert, die Menschen.

Soll ich morgen noch etwas weiter gehen.? Ist doch immerhin meine Trauminsel.

Und die Moral von der Geschicht"?

Findet das selbst heraus.

Hallo, Achim

hab mir lange überlegt, ob ich was dazu schreiben soll.

Erstmal, natürlich kann grundsätzlich eine ( reale ) Beziehung aus einem Escortdate entstehen.

Warum auch nicht? Hier treffen sich hochsensible Menschen, die Sehnsüchte, Ängste,

Bedürfnisse, das Streben nach Erfüllung des Langgesuchten, haben.

Bei einem meiner ersten Escortbuchungen hat es auf beiden Seiten total "geknallt".

So, dass der Kopf erst mal blutleer ist und man sich erst neu sortieren muss.

Wider allem rationalen Denken und Handeln passierte eben dass "nicht zu pasieren habende." Aber ich wollte das alles eigentlich vergessen, weil es in dem speziellen Fall

wahrscheinlich unser beider Kopf gekostet hätte.

Deshalb ein Tip: Sehe es wie einen Traumurlaub: Toller Strand, Wetter passt, Urlaubsgefühle, Alltag weit weg, All inclusive Service. Geniese das. Wenn du aber etwas ins Hinterland gehst, fängt es an. Du siehst Alltag, Elend, Probleme, Schattenseiten.

Stell dich dem oder geh zurück an den Strand.

Bei einem Escortdate präsentiert sich jeder doch so vorteilhaft und smart wie möglich.

Pretty Woman ist ein wunderschöner Film. Ich wünsche euch, wenn es so sein soll,

ein Happy End.

Ich danke euch fürs lesen.

Stefan alias Jean Paul