Ob ihr es nun glaubt oder nicht, aber selbst ich habe eine sensible Ader.
Ich habe mal eines meiner selbstverfassten Gedichte rausgesucht und stelle es hier mal online.
Vielleicht mögt ihr es ja
Blume
Immer hast du deine Wunden geleckt,
die größten unter deiner Haut versteckt.
Viele Narben gehen auf und schmerzen
Sie bluten stark an deinem Herzen.
Du gehst gebückt und voller Leid,
du suchst das Glück, das dich befreit.
Doch findest du nichts weiter als deine Last,
die dich aussaugt, die dich fasst.
Wie du versuchst, vorwärts zu schreiten,
lässt du dich vom Irrtum leiten.
Doch siehst du die mächtige Mauer nicht,
die um dich ist und die nicht bricht.
Die Augen durch deine Hände verdeckt,
das Hören auf dein Gefühl noch nicht entdeckt,
die Sinne allein gelassen und nahezu taub,
alles, was bleibt, sind deine Spuren im Staub.
Deine Nase nimmt den Duft einer Blume wahr,
verwirrt schaust du, denn sie war vorher nicht da.
Du bleibst stehen und kniest zu ihr auf den Boden,
mit ihr auf einer Höhe fühlst du dich ausgewogen.
Du spürst Leben, dein Gegenüber machts vor,
öffnet in der Mauer ein kleines schmales Tor.
Die Augen gen Freiheit gerichtet, die Blume gepflückt,
gehst du durch die Öffnung ganz entzückt.
Du schaust umher, vergisst alles rundherum,
die Blume, die nach Wasser schreit, ist für dich nur stumm.
Denn auf dem Feld die Blumen, sowohl groß und klein,
die alle „Bitte pflück`mich“ schrein`.
Du rennst ins Feld, wirfst deine Blume in den Sand,
um frei zu sein und zu der Masse gerannt.
Die Blume in Sand ein Tropfen Wasser fand,
und sich aufrichtete und neu aufstand.
Sie schaut ihm nach, eine Träne wandert über ihr Blatt,
aber sie gönnt ihm die Freiheit, die er nun hat.