Nur kurz zum Thema:
Das Forum und der Verein sind 2 grundverschiedene Dinge - Das Forum selbst existiert wesentlich länger. Da ich (und auch Andere) sowohl im Forum als auch im Verein an leitender Position ehrenamtlich mitarbeite, hat eine UserIn, wenn sie uns um Hilfe ersucht, automatisch mit beiden Funktionen zu tun. Darauf weisen wir auch bei allen Kontaktgesprächen hin.
Auch wenn es nicht so wäre: Der in Deutschland bei Vereinen übliche Zusatz e.V. ist in Österreich nicht vorgesehen - Also kann von einer Verschleierung keine Rede sein.
Weiters: Belle ist seit 2007 auf sexworker.at registriert - und hat bei uns eine Annonce gesetzt, mit der sie MitarbeiterInnen sucht. In diesem Thread habe ich sie angesprochen, was los wäre (und dies höflich) - mit dem Hinweis, dass wir nur dann erlauben, dass eine BetreiberIn bei uns "Inserate" schaltet, wenn sie auch die Rechte von SexarbeiterInnen wahren würde. Meine Frage betraf Profile, die über Monate hinweg - trotz Kündigung - weiter im Netz stehen würden.
Dann kam die Entschuldigung und die Zusage, man würde dies in den nächsten Tagen ändern (dies ist auch geschehen - das Profil, welches Anlass für mein Posting war, wurde gelöscht.
ABER: Es gab von Seiten Belle auch das Posting, dass sie manche Profile nicht löschen würde, da noch "Zahlungen offen wären" -
Dies ist für uns definitiv die Aussage, dass Jemand "Unrecht" (das wir nicht überprüfen können) mit (überprüfbaren) Unrecht bekämpft. Und da sagen wir, dass dies mit uns nicht vereinbar ist - und wir haben eine dIiesbezügliche Stellungnahme eingefordert.
Wohlgemerkt: Ich habe als Moderator eine UserIn unseres Forums - in einem von ihr eröffneten Thread aufmerksam gemacht, dass wir die Annonce nicht stehen lassen werden, da wir (falls es kein Umdenken geben würde) die Zusammenarbeit mit dieser Agentur nicht empfehlen könnten. Belle wurde weder gesperrt - noch wurden (wie anderer Orts auch in den Raum gestellt) Organstrafmandate oder Strafgelder verhängt.
Wir haben etliche ähnliche Fälle entsprechend abgehandelt, ohne irgendwo die Öffentlichkeit zu informieren - Ich habe sogar einmal MC selbst gegen Mitternacht aus dem Bett geklingelt, da hier eine Escortagentur "Gesichtsfotos" einer SexarbeiterIn, die schon lange aufgehört hat, stehen gelassen hat (er hat die Löschung durchgeführt, wofür wir ihm unseren Dank aussprechen).
In einem Großteil dieser Fälle ist keine weitere Intervention notwendig. Falls jedoch eine BetreiberIn sich weigert die Rechte von SexarbeiterInnen anzuerkennen - dann übernehme ich "an ihrer Statt" - also in Vertretung - die entsprechenden Schritte, um ihre Rechte zu wahren. In manchen besonders traurigen Fällen (hat jetzt nichts mit Belle zu tun) übermitteln wir auch eine Stellungnahme mit der Bitte um entsprechende Prüfung der zuständigen Staatsantwaltschaft - oder, wir informieren den Provider und ersuchen um Rücksprache mit der dortigen Rechtsabteilung. Also nicht wir, treten als Gesetzgeber auf - oder halten Gericht (ach diese Formulierung hast Du hier gewählt) - Wir ersuchen die Zuständigen sich unsere Argumentation anzusehen. Was dabei verwerflich sein soll, entzieht sich meiner Kenntnis - was das mit Verein, oder nicht Verein zu tun hat, ist auch nicht wirklich ersichtlich. Diese Tätigkeit - die Zuständigen anzusprechen, wenn offensichtlich Unrecht geschieht - ist in meinen Augen sogar als Privatmann meine Pflicht, wenn sich denn gar keine anderen Wege mehr finden lassen. Unrecht zu ignorieren ist für mich persönlich nicht spielbar.
Ich werde mich hier voraussichtlich zu dem Thema nicht mehr äußern - und ersuche Alle, welche diesbezüglich noch Fragen haben, mich direkt (über SW oder aber telefonisch, per Mail - Kontaktadressen stehen bei uns im Impressum) anzusprechen.
Herzliche Grüße
christian knappik
PS.: Über eine Absetzbarkeit von Spenden bei einem Verein nachzudenken, der keine Spenden (oder auch Förderungen oder Mitgliedsbeiträge) nimmt, ist mir ein Schmunzeln wert,,,,,