Mein persönliches Statement zu dieser (interessanten) Spiegeldiskussion
Eine größere Einflussnahme werden wir in diesem Spiegel-Forum wohl kaum erreichen können – zumal das Thema an einer neuralgischen Stelle (s. oben) ja schon wieder geschlossen wurde.
Ein Problem des Milieus können wir aber auch nicht wegdiskutieren: Das „Gewerbe“ ist in vielen Bereichen ein echter Sumpf! Und diese Eigenschaft spielt den Gegnern der Prostitution leider täglich neue (alte) Argumente in die Hand. Und nichts funktioniert in einer (aus Unwissenheit) undifferenziert denkenden Gesellschaft von angeblichen Nicht-Freiern besser als eine Verallgemeinerung von Einzeltatschen in deren Köpfe zu platzieren. Da wird auch von der einschlägigen Presse alles über einen Kamm geschert und völlig vergessen, dass Prostitution ungleich Prostitution ist.
Selbst in „unseren Foren“ muss man sich doch permanent mit solchen Fehlschlüssen auseinandersetzen. Hier gelingt zumeist etwas Aufklärung, weil die Teilnehmer offener für Argumente sind und weil sie die „Szene“ selbst erleben. Aber schon bei den Spiegellesern in diesem Forum zeigt sich doch, wie wenig Vorkenntnis von den reichen Facetten des Gewerbes der Normalbürger und die Normalbürgerin überhaupt hat. Daher führen solche Diskussionen auf so magerer Wissensbasis zumeist wieder nur zu Missverständnissen – wahrscheinlich auch bei Spiegelmoderatoren. Und die Diskussion in obigem Forum zeigt auch, dass der Wille, sich auf die Argumente der „Insider“ einzulassen doch außerordentlich gering ist und meist von Pseudo-Moralvorstellungen überlagert wird. Da bin ich schon über Statements froh, die den Tenor „Leben und leben lassen“ beinhalten und nicht aburteilen.
Gruß von Sir Thomas – längst desillusioniert was die absehbare Akzeptanz des Gewerbes in der deutschen Gesellschaft angeht…