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20.000 Zwangsprostituierte in Deutschland?


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Die WAZ berichtet in der heutigen Ausgabe über die Mitternachtsmission in Dortmund. (Leider konnte ich den Artikel in der Onlineausgabe noch nicht finden.) Demnach hätten sich im vergangenen Jahr 200 Opfer von Menschenhandel bei dieser Hilfsorganisation gemeldet. Wenn man diese Zahl hochrechnet, kommt man auf, grob geschätzt, 20.000 Frauen die in Deutschland zu Sexarbeit gezwungen werden, indem sie in eine persönliche Notlage absichtlich gebracht werden. Das hieße auch, dass etwa jede 5. Sexarbeiterin unter solchem Zwang arbeitet.

Dieses Phänomen existiert unter anderem deswegen, weil es eine Nachfrage dafür gibt. Unter diesem Aspekt kann man die Argumentation von Alice Schwarzer nachvollziehen, dass eine Bestrafung von Freiern dagegen helfen könnte.

Im Umkehrschluss würde das aber bedeuten, dass die geschätzt rund 80% der Sexworker und ihre Kunden, die Sexdienstleistungen zurzeit legal in Anspruch nehmen, kriminalisiert würden. Hier finde ich den Vergleich zu anderen Branchen, in denen ebenfalls Opfer von Menschenhandel arbeiten, durchaus zulässig (Bau, Gastronomie).

 

Ich habe bewusst den Begriff "Zwangsprostitution" (außer im provokativ gemeinten Titel) vermieden, denn der Tenor in den Diskussionen hier im Forum ist ja, dass Prostitution eine freiwillige Entscheidung ist (die natürlich ökonomischen Zwängen geschuldet sein kann, aber ich habe auch nur die Wahl zwischen einem Job, der mal mehr, mal weniger Spaß macht, und Hartz IV), und dass Sexarbeit unter Zwang keine Prostitution ist. Dies ist ein Aspekt, der auch in der öffentlichen Diskussion mehr in den Vordergrund gestellt werden muss, damit die ständige Verknüpfung von Prostitution und Menschenhandel irgenwann aus den Köpfen verschwindet.

coeo ergo sum

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Die neuste halbwegs seriöse Zahl die ich gehört habe sind 200000 Frauen. Für irgendeine Reportage wurden alle möglichen Behörden angeschrieben. Dabei ist alles rausgekommen, von sehr genauen Zahlen bis wir wissen nix. Damit hat man dann hochgerechnet.

 

Die letzte Zahl die ich gefunden habe vom BKA stammt aus 2005 und gibt 642 Fälle von Menschenhandel an. Wenn wir mal annehmen, dass alle sexuell ausgebeutet wurden, sprich Zwangsprostituierte waren und dann noch von einer Dunkelziffer von 95% ausgehe, komme ich auf unter 13000 Zwangsprostituierte.

 

Eine Dunkelziffer von 95% würde aber auch heißen! dass die Polizei dort völlig im dunklem stehen würde. Ich würde mal sagen wirklich verlässliche Zahlen wird es da so schnell nicht geben, weil sie immer mit ideologischen Hintergrund erhoben oder errechnet werden.

eat my shorts

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Ist ein ältere Artikel aus diesem Jahr nicht indentisch mit den Zahlen Mitternachtsmission nennt.

 

Die meisten Verfahren zählte die Polizei in Köln mit 21 – sieben mehr als im Vorjahr. Es folgen Dortmund sieben), Wuppertal (sechs), Düsseldorf mit fünf Verfahren (Vorjahr: acht). Weitere Städte aus der Rhein-Ruhr-Region: Krefeld fünf Verfahren (Vorjahr: eins), Essen vier (sieben), Duisburg drei (acht), Oberhausen drei (vier). Selbst im ländlichen Kleve zählte die Polizei zwei Verfahren und im Kreis Mettmann eines.

 

Die meisten ausländischen Opfer kommen aus Rumänien (22,1%) und Bulgarien (13,7%). Als EU-Bürger müssen sie, aber auch andere Opfer von Menschenhandel keine Abschiebung mehr fürchten: „Die Ausländerbehörden entscheiden im Zweifel für die Opfer“, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes auf NRZ-Nachfrage. Im Jahr 2011 hatte es noch drei Abschiebungen gegeben, 2012 aber keine mehr. 45 Opfer wurden durch Fachberatungsstellen betreut. Die Vernetzung von polizeilichem Opferschutz und Hilfsorganisation habe sich etabliert, heißt es im Lagebild.

 

http://www.derwesten.de/region/schwieriger-kampf-gegen-zwangsprostitution-aimp-id8001303.html

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Die Zahlen der Staatsanwaltschaft über eingeleitete Ermittlungsverfahern und die der Mitternachtsmission über Kontakte mit betroffenen Frauen sind natürlich zweierlei Dinge.

Ich denke, dass viele Frauen, die unter Zwang in Deutschland sind, aus Angst vor Repressalien gegen Verwandte in der Heimat nicht zur Polizei gehen. Da scheint eine Hilfsorganisation der bessere Anlaufpunkt zu sein.

In dem Artikel ist die Rede von zahlreichen Frauen aus Nigeria, die mit "Voodoo-Zauber" gefügig gemacht und nach Deutschland gebracht werden. In einem Fall wurde eine Verwandte in Nigeria so schwer misshandelt dass sie starb und das Kind der Frau entführt.

Auf die Zahl 100.000 bin ich gekommen durch einen Verweis hier im Forum auf einen Artikel (ich weiß aber nicht mehr in welchem Thread), in dem die Polizeistatistiken aus einzelnen Städten auf das ganze Land hochgerechnet wurdem, wobei ein Schätzwert von 60.000 bis 120.000 herauskam.

Auf jeden Fall bleibt die Erkenntnis, dass

1. Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung zwar eine schlimme Erscheinung ist, aber im Bereich des bezahlten Sex keinesfalls den Regelfall darstellt und

2. ein Verbot des Anbietens oder der Inanspruchnahme sexueller Dienstleistungen mit dem Ziel der Eindämmung über das Verbot im §232 StGB hinaus die Freiheitsrechte einer großen Zahl von Frauen und Männern, die mit Menschenhandel nichts zu tun haben. unverhältnismäßig einschränken würde.

 

Eines ist doch auch klar: vordergründig geht es um die Bekämpfung des Menschenhandels, eine Sache die jeder anständige Mensch nur unterstützen kann, aber eigentlich ist die Agenda die Abschaffung der Möglichkeit, sich Seitensprünge kaufen zu können.

coeo ergo sum

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Mitternachtsmission ist eine Fachberatungsorganisation für Prostitution und Menschenhandel.

 

Sie machen auch klassische Sozialarbeit. Wenn von 200 Kontakte die Rede ist, betrifft das 200 Menschenhandelsopfer?

 

Da ich den gesamten Artikel nicht gelesen habe, würde mich das stark interessiern.

 

Zu mal ja der Strassenstrich in Dortmund 2011 geschlossen wurde.

 

Hat es die Situation verschlimmert durch das Verbot?

Bearbeitet von Fraences
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