Hallo.
Das Sex mit Behinderten oder allein schon das Thema Sex im allgemeinen Zusammenhang, gesellschaftlich am liebsten tot geschwiegen wird ist leider nicht von heut auf morgen zu ändern. Auch wenn der Prozess ewig dauert, sind wir wenigstens schon mitten drin… Und nur es kann nur jeder für sich das ihm mögliche tun etwas beizutragen. Auch wenn mehr Menschen sicherlich besser wären….
Da nach Erfahrungen gefragt wurde und ob man Dienste anpassen würde, kurz zu mir.
Ich bin ausgebildete Ergotherapeutin spezialisiert auf den psychosozialen Bereich und arbeite seit ca 2,5 Jahren als Escort.
Erfahrungen zum Thema Sex mit behinderten Mensch habe ich in beiden Bereichen.
Als Escort beschränkt sich die Erfahrung allerdings auf den rein körperlich Behinderten Bereich.
Jene Kunden waren für mich wie Kunden ohne Beeinträchtigung. Wie von Jenny_HN schon gesagt, die meisten kennen ihr Handicap und wissen damit umzugehen.
Wenn man ganz unbefangen und offen an ein Date geht, dann sind optional auftretende Probleme auch nicht tragisch und man findet gemeinsam eine Lösung ;-)
Ob ich etwas anpassen würde? Nein, nicht speziell auf Behinderte.
Da jedes Date mit jedem Kunden sowieso individuell, erfolgt eine gewisse Form der Anpassung. Wenn Mann in diesem falle offen über Wünsche und Bedürfnisse redet. Gedankenlesen gehört leider nicht zu meiner Vielzahl an Fähigkeiten …
In meiner therapeutischen Arbeit ist es schwieriger. Das körperliches Begehren, der Wunsch nach Nähe fast jeder Mensch in sich trägt ist klar. Nur jeder legt es anders aus und für jeden Menschen ist das Verständnis anders.
Bitte versteht mich nicht miss, ich bin dafür das jeder das ausleben können sollte wonach er sich sehnt. Im geistig Behinderten Rahmen ist die Problematik nur etwas anders.
Ich habe selber mit erlebt, dass in Einrichtungen, geistig Behinderte mit Bussen ins Bordell gefahren werden. Und ja sie sind weniger aggressiv und man kann zt die Medikamentendosis reduzieren. Verallgemeinern würde ich es nicht, da es allzu oft passiert körperliche Zuneigung mit Liebe verwechselt. Und das muss dann auch wieder aufgefangen werden.
Als universal Lösung wie es im Moment leider zt praktiziert wird finde ich es nicht gut!
Man sollte die Problematik lieber grundlegend angreifen und eine offene Sexualität und Entwicklung ermöglichen, wenn dann noch der Wunsch da ist bin ich die letzte die etwas dagegen hat zu einer Prostituierten zu gehen.
Ich habe auf einem antroprosophischen Hof gearbeitet, dort erfolgte eine Aufklärung und Paare die sich gefunden haben wurden begleitet und unterstützt.
Es werden zB Appartements gebaut, wo ein eigenständiges Familienleben bzw. das Leben in einer Parnerschaft erlebt werden kann.
Das jedoch muss sehr engbegleitet werden und wie so alles Kostet so etwas nicht wenig und der Staat zahlt sotwas meistens nicht! Das wird von Sponsoren getragen.
Als Abschluss…. mehr Geld würde ich nicht nehmen. Warum, wenn es um einen speziellen Service geht dann gib es bestimmte Konditionen, aber mehr Geld nur auf Grund einer Behinderung?!
Wo will man da auch eine Messlatte anlegen?!
Beim prozentualen Grad der Behinderung im Ausweis?!
Nur als Beispiel der total überarbeite Manager mit nicht offiziell diagnostiziertem Burnout und vielen Wünschen, zahlt dann den „normal“ Satz und der nette, ausgeglichene Herr im Rollstuhl, zahlt auf Grund seines Zustandes mehr?!
mhm… beim wem jetzt eine Mehraufwandspauschale fällig wäre stelle ich jetzt jedem frei ;-)
Gruß,
Jean