Genau so sehe ich das auch, obwohl ich mich jedenfalls im Paysex nicht zur Fraktion der Romantiker zählen würde. Ich kann ein Date nur dann genießen, wenn auch meine Partnerin sich wohl fühlt, und der Sex macht mir nur dann Spaß, wenn auch sie Spaß daran hat. Je mehr, desto geiler werde auch ich und umgekehrt. Also liegt es in meinem eigenen Interesse, dafür etwas zu tun. Ob sie dann wirklich die Zeit mit mir genießt oder das nur vortäuscht, darüber nachzudenken ist müßig und widerspricht dem ganzen Sinn einer solchen Verabredung, der auch in dem Vermitteln von Illusionen besteht. Ich stimme da Jana voll und ganz zu: es ist wesentlicher Bestandteil der Dienstleistung eines Escort, ihrem Kunden das Gefühl zu vermitteln, dass er ein interessanter Gesprächspartner, attraktiver Mann, guter Liebhaber etc. ist, und wenn das gelingt, wird er nicht nur mit der Erinnerung an guten Sex nach Hause gehen, sondern auch mit einem rundum guten Gefühl. Wenn sie es wirklich ernst damit meint, umso besser. Aber sie sollte auch versuchen, diesen Eindruck rüberzubringen, wenn sie nicht wirklich so denkt. U.a. die Fähigkeit dazu (etwas böswillig könnte man sagen: zum überzeugenden Lügen) rechtfertigt die Höhe der Honorare, die für Escorts im High Class-Bereich gezahlt werden.