Der Autor behandelt nach Berufseinstieg, der rechtlichen Situation und den Finanzen umfassend das Thema "Gesundheit". Hier werden sehr differenziert die verschiedenen Krankheiten erläutert und insbesondere auch Schutzmassnahmen incl. Hinweise für eine Risikominimierung sowie weitere Gesundheitstipps gegeben.
In diesen Gesamtzusammenhang stellt der Autor dann das Thema "Kalkulation".
Man kann jetzt über den Kalkulator trefflich streiten, insbesondere aus moralischer Sicht.
Aus meiner Sicht hat der Autor versucht, das Thema "Hurenlohn" einmal (erstmals) zu strukturieren und zu systematisieren - und das ist ihm zweifellos gelungen!
Und dass hier in die Berechnung auch Erschwerniszuschläge, Risikoaspekte und sogar psychische Belastungen einfliessen, zeigt deutlich, wie umfassend und weit gespannt der
Bezugsrahmen aufbereitet wurde.
Erstmals wird Tranparenz für die mögliche Berechnung eines Hurenlohns geschaffen und dafür gebührt dem Autor ganz besonderer Dank.
Auch Hanna (Sexarbeiterin)kommt zu dem Schluss:
3. "den Versuch den Arbeitslohn einer Sexarbeiterin inklusive aller Gesundheitsgefahren und Erschwernisse zu errechnen, kann ich aus moralischer Sicht nicht tadeln. Im Gegenteil wenn einem einmal ganz dürr die Gesundheitsrisiken vorgerechnet werden ist das vielleicht für manche Dame mit etwas zu lockerer Praxis eine eindringlichere Warnung als der moralisch erhobene Zeigefinger! Ich würde nur die Formeln der leichten Lesbarkeit wegen in die Fußnoten oder in einen Anhang verbannen".
Die Unterscheidung in die einzelnen Sexpraktiken (FM, FO, GV etc) sogar mit Hinweis
bei AV auf extrastarke Kondome HT spezial zeigt, dass sich der Autor sehr intensiv mit dem Thema auseindergesetzt hat.
Dem Autor hier "Verantwortungslosigkeit" und "Unseriösität" zu unterstellen, und im Umkehrschluss die Behauptung aufzustellen, dass sich im Kalkulator ab einem bestimmten Betrag AO "rechnet", geht an der Sache vorbei.