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Pervers oder Geil?


Eloquenz

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Die "Amelos"

 

In den Themenforen diverser Homepages für Behinderte ist ein Phänomen zu beobachten, das spannend und beunruhigend zugleich ist: der immer aufgeregtere Umgang mit bzw. von Amelotatisten. Amelotatismus - von Griechisch: a ("kein" bzw. "nicht") und melos ("Glied") - bezeichnet in der Fachsprache die besondere Vorliebe für Sexual- bzw. Lebenspartner, denen Gliedmaßen fehlen oder die eine andere körperliche Behinderungen haben. Zu der Gruppe der Amelos können im weiteren Sinne auch die so genannten Devotees (Verehrer), Wannabes (die gerne selbst behindert wären) und Pretender (die ihrer Umwelt vortäuschen, sie seien behindert) gezählt werden.

 

Zum einen gibt es im Internet Treffpunkte für Behinderte wie zum Beispiel http://www.startrampe.net oder das Forum von http://www.wiend.at, wo zum "Schutz" der Teilnehmer das Thema Amelotatismus offiziell ausgeklammert wird – mit nur mäßiger Wirksamkeit, denn natürlich muss eine konzentrierte Ansammlung behinderter Menschen immer wieder wie ein Magnet für Amelotatisten wirken.

 

Zum anderen haben sich spezielle Foren für Amelotatisten etabliert, zum Beispiel das Forum 32787 bei parsimony.net, das sich etwas verbrämt an "körperlich behinderte Menschen und deren Verehrer" wendet.

 

Zwischen den genannten Adressen gibt es einen regen "Spionage-Verkehr", immer wieder beziehen sich Einträge auf Äußerungen in den jeweils anderen Foren, und zum Teil werden sie auch direkt her- oder hinüberkopiert. (So übrigens auch Teile dieses Textes.) Was dabei entsteht, ist aber leider allzu selten ein Austausch im konstruktiven Sinne. Vielmehr kochen die Emotionen hoch: Manch ein Behinderter bläst förmlich zur Hexenjagd auf "die Perversen", und die so angegangenen "Verehrer" fühlen sich wiederum brutal und böswillig aus der Gesellschaft ausgestoßen oder beklagen sich über die mangelnde Toleranz der Behinderten. Die Fronten verhärten zusehends, obgleich es an moderaten und vermittelnden Stimmen nicht mangelt.

 

Worum geht es denn im Kern? Um die Körperlichkeit von Behinderten. Und auf welche Weise sowohl diese Behinderten als auch ihr Umfeld mit dieser Körperlichkeit umgehen. Das ist nun einmal, wie man es auch dreht und wendet, für viele kein einfaches Thema.

 

Ich selbst bin seit meiner Geburt schwerbehindert. Da ich mich also nicht anders kenne, habe ich zu meinem Körper ein völlig selbstverständliches Verhältnis, ich akzeptiere und mag ihn. Damit ist aber nicht jegliche Problematik beseitigt, denn natürlich verursacht dieser Körper immer wieder auch Krisen, Selbstzweifel und Kratzer am Selbstbewußtsein. Das kennt jede®, so ein Hin und Her im Selbstbild ist "normal". Manche Behinderte haben größere Schwierigkeiten, ihren Körper zu akzeptieren, anderen fällt es leichter, und entsprechend locker oder problematisch ist dann auch ihr Umgang mit Erotik und Sexualität. (Ich weiß, wovon ich rede, denn ich selbst gehöre mal mehr zur einen Gruppe, mal eher zur anderen.)

 

Die "andere Seite" hat es kaum leichter: Für Fußgänger ist ein behinderter Körper nun einmal eine Herausforderung der ganz besonderen Art.

 

Und sobald es um Liebe, Zärtlichkeit und Intimität geht, wird es für alle die, die noch nicht ihre eigenen erotischen Weg gefunden haben, erst recht schwierig. Was da alles zusammenkommt:

- Wie sehr nimmt der Behinderte den eigenen Körper an?

 

- Wie sehr nimmt der nichtbehinderte Partner den eigenen Körper an?

 

- Wie sehr nimmt man den Körper und die körperlichen Eigenarten des jeweils anderen an?

 

- Wie sehr nimmt man die Leidenschaft des jeweils anderen an? Stellt man sich selbst im stillen Fragen: warum...?

 

- . Wie sehr nimmt man die Liebe des jeweils anderen an? Kann man wirklich voll und ganz darauf vertrauen? Zweifelt man: warum gerade ich, warum gerade sie bzw. er?

 

 

Auf beiden Seiten kann auf diese Weise unglaublich schnell eine Verunsicherung entstehen, die letztlich bloß immer wieder mit diesem behinderten Körper zu tun hat.

 

Lügen wir uns also nichts in die Tasche: Das Thema "Behinderung und Sex" ist und bleibt für alle die ein brisanter Dauerbrenner, die sich nicht innerlich auf Behinderte einlassen (können oder wollen) und sich folglich auch keine intime Beziehung zwischen Behinderten und Nichtbehinderten vorstellen können. (Oft genug fehlt den Behinderten ja selbst die Vorstellungskraft und der Mut dazu.)

 

Und nun gibt es also Leute, die sich ausgerechnet von diesen ganz "speziellen" Körpern angezogen fühlen. Nicht etwa, daß sie in einer bestehenden Partnerschaft eventuell hinzukommende körperliche Beeinträchtigungen ihres Gegenübers akzeptieren und "mitzulieben" lernen - nein, hier gibt es tatsächlich einen äußerlichen Trieb- und Schlüsselreiz, der am Anfang des Kennenlernens und Begehrens steht: die körperliche Behinderung.

 

Ist es nicht logisch, daß darin Zündstoff liegt? Für alle behinderten und nichtbehinderten Menschen, die sich im Umgang mit ihrer und der anderen Körperlichkeit noch nicht sicher sind, werden zusätzlich zu den oben genannten ewigen Fragen noch weitere Fragen aufgebracht: Da geht es plötzlich um die Erotik GERADE des behinderten Körpers, um vermeintliche sexuelle "Abnormitäten", um Geilheit auf das, was in unserer Sprache traurigerweise "Invalide" ("unwert") heißt.

 

Und dann beginnt es in den Köpfen der Schockierten zu brodeln: KANN es das denn geben? DARF es das geben? Sollte es (in Bezug auf Behinderte) möglich sein, daß ZUERST der äußere Trieb da ist, und daß DARAUS sich Liebe entwickelt? Wo man doch bestenfalls noch das Umgekehrte für möglich hält: daß die LIEBE den Weg bereitet für die Sexualität mit einem Behinderten.

 

Wenn wir ehrlich sind, ist doch die sich ständig erweiternde Vielfalt der sexuellen Ausrichtungen in unserer Gesellschaft nichts Besonderes mehr: Allenthalben begegnet man "Erotik", und das in jeder gewünschten und unerwünschten Art. Die einen fesseln sich, andere lassen sich auspeitschen und wieder andere leeren sich übereinander aus.

 

Um welche Art von Sexualität es auch geht, natürlich DARF man sich dadurch angewidert und entwürdigt fühlen, wenn man für sich einen Anlass dazu sieht. Man oder frau MUSS sich allerdings nicht unbedingt so fühlen, sehr viele sehen die Sache ja auch ganz anders.

 

Für mich ist das Phänomen des Amelotatismus kein (im doppelten Sinne des Wortes) extraordinäres Phänomen: Auch hier fühlen sich viele benutzt, beleidigt und herabgewürdigt, so wie es auch überzeugte Fürsprecher und Befürworter gibt – wohlgemerkt auch unter den beteiligten Behinderten! Es findet die ganz normale "Verrücktheit" statt, die man in allen Ecken dieser sexualisierten Welt erlebt. Warum sollten wir Behinderte herausgenommen sein aus diesem Narrenspiel der Lüste? Wir können es ablehnen oder mitmachen, entgehen können wir ihm nicht.

 

Die Widerwärtigkeit von extremer Pornographie, eindeutigen Anzüglichkeiten und aggressiver Anmache kennt jeder nichtbehinderte Mensch, und in der Gegenwart von "Amelos" erwischt es halt manchmal auch uns Behinderte, wenn wir es ausgerechnet mit einem Vertreter der primitiven Sorte zu tun bekommen. Es gibt solche und solche. Das kann uns dann genauso unangenehm sein wie jedem anderen Menschen auch, der auf ungute Weise angebaggert oder irgendwie entwürdigt wird. Wir sind sozusagen mal richtig integriert.

 

Ich vermute, daß "uns Behinderten" solche Dinge deshalb so nahegehen, weil wir in diesem Bereich ("Behinderung und Sex") schon so viel zu lernen, zu erfahren und zu kämpfen haben – mit uns selbst. Es ist ja auch so schon nicht leicht, pausenlos die eigene Würde (und Würde des behinderten Körpers) wahrzunehmen und hochzuhalten, ich selbst kenne jedenfalls auch Phasen der Verunsicherung. Wenn ausgerechnet in einer solchen Phase (bei manchen dauert sie einen Moment, bei anderen ein Leben lang) zum Beispiel ein "Amelo" oder ähnlich Gesinnter unseren Weg kreuzt, kann Verhängnisvolles passieren – es hebt uns aus unseren Angeln. Die Frage ist aber: Ist dieser Andere dann der EXTREM Perverse – oder sind wir selbst nur die EXTREM Verunsicherten?

 

Wie gesagt: In meinen Augen ist Amelotatismus eine von unzähligen anderen sexuellen "Geschmacksrichtungen", die zwar für viele Behinderte kein Grund zur Freude ist, die aber nun einmal zur Realität gehört, in der wir mittendrin stecken. "Sicherheit" kann es nirgendwo geben, niemals und vor nichts. Auch nicht in einer Internet-Community. Was helfen da noch die Aufnahmebedingungen und Regeln mancher Foren? Es hilft schlicht und einfach nicht, Mauern hochzuziehen, um Probleme zu lösen, egal wo und in welcher Hinsicht. Gewissen Dingen und Menschen muß man ins Auge blicken, und wenn es noch so befremdlich sein mag.

 

Und die Risiken, die die Anonymität des Internets birgt, müßten eigentlich jedem von Anfang an bewußt sein. Lücken in der Sicherheit klaffen da nicht nur in technischer Hinsicht, aber das gilt doch für JEDEN. Die so wunderbar lauschige Vertrautheit mit einem (eigentlich vollkommen fremden) Chatpartner ist allzu oft eine schöne Illusion (manchmal ja auch nicht), aber in jedem Fall ist doch zuerst einmal Skepsis angebracht!! Wenn ich im Internet so viel von mir preisgebe, daß ich dadurch verletzbar werde, bin ich doch selbst schuld!

 

Und wenn mir eine unschöne Begegnung im realen Leben passiert – tja, dann bin ich (unsanfter als mir lieb ist) genau da angekommen, wo ich eigentlich immer hinwill: in der rauhen "Normalität", und wenn wir Behinderten die angenehmen Seiten der sogenannten Normalität anstreben, kommen wir um die unangenehmen nicht herum. Es gibt keine Schmetterlinge ohne Raupen und keine Oasen ohne Wüsten. Credits to KMF

 

Wo sind hier die Amelos eh ich mein Amelinen???

Was haltet ihr von solchen "perversen"?

Behindern ist heilbar!!!

 

"Ein Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung Dinge sieht, wie sie sind, statt wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)"

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Da hast Du dich ja direkt mit einem "Kracher" eingeführt! :zwinker: :zwinker: :zwinker: Hut ab!!!

 

Ich persönlich finde nichts schlimmes daran, wenn Leute einen Fetish haben, und diesen ausleben. Wichtig ist aber in diesem Zusammenhang, das der Behinderte als "Gegenstand" dieses Fetishs diese Rolle annimmt und auch glücklich dabei ist und auch seine Erfüllung darin findet. Sonst verkommt das ganze zu einer Art "Freakshow", und das ist eher schädlich und verletzend.

 

Ich hingegen sehe mich nie als Gegenstand. Sondern als Mensch der die gleichen Bedürfnisse, Wünsche und Träume hat, wie die anderen Menschen auch.

 

so long

Rolliman

Ich bin nicht behindert - ich werde behindert! :zwinker::zwinker:

 

Mein Sturschädel ist mir heilig!!!:heilig::heilig::heilig:

 

Mein Blog: http://www.rollimans-erfahrungen.de/

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Das ist meiner Meinung nach ein sehr grenzwertiger Fetisch welcher auch sicherlich nur sehr wenige "Liebhaber" hat. Einerseits ist es natürlich für Behinderte positiv das sie eher die Chance haben einen (Sexual) Partner zu bekommen andererseits ist es in meinen Augen eher eine pervertierte sexuelle Liebhaberei und ich würde mich als Behinderter da nicht allzusehr wohlfühlen da ich auch denke das solche Fetische ausschliesslich sexuelle Hintergründe haben.

Im übrigen hoffe ich das diese Thematik hier auf MC keinen Schwerpunkt findet, es ist zwar ein Handicap Bereich, aber nicht für solche Extremarten der Sexualität gedacht gewesen.

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Das ist meiner Meinung nach ein sehr grenzwertiger Fetisch welcher auch sicherlich nur sehr wenige "Liebhaber" hat. Einerseits ist es natürlich für Behinderte positiv das sie eher die Chance haben einen (Sexual) Partner zu bekommen andererseits ist es in meinen Augen eher eine pervertierte sexuelle Liebhaberei und ich würde mich als Behinderter da nicht allzusehr wohlfühlen da ich auch denke das solche Fetische ausschliesslich sexuelle Hintergründe haben.

Im übrigen hoffe ich das diese Thematik hier auf MC keinen Schwerpunkt findet, es ist zwar ein Handicap Bereich, aber nicht für solche Extremarten der Sexualität gedacht gewesen.

 

Erstmal danke Roliman und ich würde deinen Post unterschreiben!

 

 

@ MC Ich finde zwar Amelotatismus krass im Sinne von "sin se jetz total bescheuert"

aber so extrem is es gar nicht. Naja klar die Menschliche Komponente geht da direkt unter, aber aufjedenfall der SEX stimmt. Und ist es nicht das was eine Escort Lady so interessant macht? Wenn jemand mit nein antwortet dem vermittel ich gleich an den Lektor von Langenscheidt und mit dem könnt ihr dann, bei eurer nächsten Reise, gute Gespräche führen! (Ihr könnt auch mich mitnehmen, ich unterhalt euch auf hohem Niveau und dann stürmen wir des nächste Bordell, ums rauszufi****) Rein rechnerisch wär das denk ich weitaus günstiger ;) (Mädels nehmts net persönlich)

 

Coming Out:

 

Ich bin Gehirnamputiert !!!

 

Na Amelinen wenn das kein Exot ist, dann weiß ich au net....

 

 

 

 

 

 

 

 

(ACHTUNG: Dieser Beitrag ist nicht frei von Sarkasmus und Satire

 

Amelotatismus´hat nur relativ gesehen wenig Anhänger......

Behindern ist heilbar!!!

 

"Ein Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung Dinge sieht, wie sie sind, statt wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)"

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Das ist meiner Meinung nach ein sehr grenzwertiger Fetisch welcher auch sicherlich nur sehr wenige "Liebhaber" hat. Einerseits ist es natürlich für Behinderte positiv das sie eher die Chance haben einen (Sexual) Partner zu bekommen andererseits ist es in meinen Augen eher eine pervertierte sexuelle Liebhaberei und ich würde mich als Behinderter da nicht allzusehr wohlfühlen da ich auch denke das solche Fetische ausschliesslich sexuelle Hintergründe haben.

Im übrigen hoffe ich das diese Thematik hier auf MC keinen Schwerpunkt findet, es ist zwar ein Handicap Bereich, aber nicht für solche Extremarten der Sexualität gedacht gewesen.

 

@MC

Gerade der letzte Abschnitt Deines Postings finde ich, ist der völlig falsche Ansatz. Wenn man integrieren, und nicht ausgrenzen möchte, dann gehören ALLE Sachen und Punkte dazu.

Sowohl positiv als auch negativ! Wobei es in den verschiedenen Spielarten der Sexualität noch jeweils in den Augen des Betrachters liegt ob etwas positiv oder negativ ist.In meinen Augen ist es grob fahrlässig ein Thema zu verschweigen, denn alles was verschwiegen wird, wandert in den Untergrund ab, und wird gerade dort höchst gefährlich.

 

so long

Rolliman

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  • 3 Wochen später...

Hallo zusammen, ich möchte mich kurz einmischen. Ich bin ein sogenannter Amelo und lebe schon lange mit dieser "Neigung" die ich mir nicht ausgesucht habe leben. Wichtig ist mir nur: Amputierte sind für uns keine "Objekte", sondern Menschen. Und ich bevorzuge den Blick auf Amputierte so wie es ein Hetero auf das andere Geschlecht und eine Homo auf das gleiche Geschlecht tut. Nicht mehr und nicht weniger.

 

Viele Grüsse

Brad

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Die österreichische Band Pungent Stench hat sich auf ihrem Album Ampeauty diesem Thema gewidmet. Das Booklet der CD ist voll von -sehr ästethischen- Bildern, auf denen arm- bzw. beinamputierte Frauen zu sehen sind. So grenzwertig und extrem scheint diese® Neigung/Fetisch gar nicht zu sein...

 

http://www.myspace.com/pungentstench

 

GP

:prost:

 

...my english is not the yellow from the egg...:klatsch:

https://www.youtube.com/watch?v=LnHgqTbdgns

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@ Brad

Den Vergleich, den Du anführst kann ich nicht nachvollziehen. Du schreibst, Du hast denselben Blick auf Menschen, die eine Amputation hinter sich haben wie ein Hetero eben auf das andere Geschlecht oder ein Homosexueller auf das gleiche Geschlecht.

 

Sorry, aber ich kann dabei nicht ausser Acht lassen, dass ein Mensch, der eine Amputation hinter sich hat erstens sehr starke und lange Schmerzen durchstehen musste, lange Aufenthalte in Reha-Einrichtungen, bei Psychotherapeuten hatte und letztendlich lernen muss, mit dieser "Behinderung" zu leben! Daraus einen sexuellen Fetisch zu machen, empfinde ich als "pervers".

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Mal ein kleines Gedankenexperiment: Stellen wir uns vor, ich stehe tierisch auf blonde Frauen (oder Frauen mit besonders großen/kleinen Brüsten, oder lange Beine, oder Frauen mit Lack und Leder, oder was auch immer). Und dann mache ich mich gezielt auf die Suche, vor allem in Foren wo sich viele blonde Frauen treffen. Ist das pervers?

 

Nun gut, ich verstehe nicht die Männer, die sich nur auf blonde Frauen fixieren, andere Sachen sind mir noch viel schleierhafter.

 

In erster Linie ist es aber nicht wichtig für mich, auf WAS sich die Männer/Frauen fixieren, sonder das WIE. Wenn sich über ein blonden Forum der Blonden-Liebhaber mit einer Blonden-Frau verabredet, beide sind glücklich und zufrieden im Rahmen ihre eigenen persönlichen Ziele, Wünsche und Wertvorstellungen – ist doch fein!

 

Wenn der Blonden-Liebhaber eine blonde Frau gegen ihren Willen entführt, vergewaltigt, unter Drogen setzt, weitervermietet etc. nur um seine Gefühle und Lüste zu befriedigen – das finde ich pervers.

 

Wenn nun jemand sich speziell erotisch angezogen fühlt nicht von Blondinen aber von Behinderten, sehe ich das erstmal völlig wertfrei an. Wenn jemand anfängt, die möglicherweise vorhandenen körperlichen Schwächen seines Partners einseitig auszunutzen gegen den Willen seines Partners nur um selber einen Orgasmus zu bekommen, dann wiederum wird es für mich pervers.

 

He, aber wenn doch beide Glücklich und Zufrieden sind, so what? Dann stelle ich mich sicher nicht auf die Straße, zeigen mit dem Finger auf beide uns schreie „Pervers!!“.

 

Aber noch mal kurz zurück zu meinem glücklichem blonden Pärchen. Natürlich bin ich mir bewusst, dass es da eine Grauzone gibt – nutz er (oder sie) sie (oder ihn) wirklich nicht aus, ist er/sie wirklich freiwillig mit ihm zusammen oder würde sie sofort gehen, wenn er/sie von dem kleinen Geheimnis des Parterns/der Partnerin wüsste? Aber diese Grauzone kann es für mich in allen Beziehungen geben, das es sie gibt oder nicht macht eine Beziehung nicht „normal“ oder „pervers“.

 

Und wenn ihr mal wirklich was perverses sehen wollt, dann kommt mich mal hier in USA besuchen…:zwinker:

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Ich denke bimka hat es ganz gut erfasst.

 

Es wäre denke ich falsch, diesen Fetisch generell zu verurteilen, nur weil man denkt, der ist "unsittlich" oder "unmoralisch"!

Es gibt auch genügend "Contergan-Behinderte" denen von Geburt an Gliedmaßen fehlen.

 

Richtig Krank wird es nur dann, wenn jemand etwas gegen seine Überzeugung machen muß.

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  • 1 Monat später...
  • 2 Jahre später...

Deformationsfetischismus würd ich es nennen, nicht pervers...

 

Da gibts übrigens 2 interessante Filme, die dieses Thema berühren.

Von Peter Greenaway "ZOO" und "Boxing Helena" von Jennifer Chambers Lynch.Letzteren fand ich sehr gruselig.

Aber auch Henry Miller beschreibt im Roman" Wendekreis des Krebses" eine Prostituierte, die ein Holzbein hat.

Ein Bekannter hat über dieses Thema mal eine Arbeit, eine verdammt gute Arbeit, geschrieben.

So weit ich mich erinnern kann, hat auch ein US-Magazin (Penthouse,Playboy, Hustler oder so?!) Briefe gedruckt von Amelos, die ihre Sexualpraktiken beschrieben haben...müßte so 20 Jahre her sein.

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Erst wenn keiner sich mehr darüber aufregt oder dran aufgeilt, wie pervers, absonderlich, eigenartig oder aufsehenerregend Sex mit Partnern sei, welche eine physische Einschränkung haben, ist das Thema gleichgestellt. Einen Fetisch zu haben wie Lack, Leder, Gipsbeine usw. und diesem zu frönen ist etwas gänzlich anderes als ein Urteil darüber auszusprechen. Der, der es tut, ist Teil des Geschehens, trägt Verantwortung und wird ihr hoffentlich gerecht. Aber ein Mensch sollte nicht zum Fetisch werden, ich glaube, DAS wäre die echte Perversion.

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Es geht ja nicht nur um Sex mit einem Partner mit Handicap, der Focus der Lust liegt auf der Amputation.

Während der Mensch mit Amputation zuweilen Jahre braucht mit seiner "behinderung" zu Leben, empfindet der andere eine gesteigerte Lust beim Anblick des Stumpfes.

Der vorangegangene Leidensweg des Amputierten und der lange Weg der Selbstaktzeptanz, sowie ein "Ja" zum eigenen Körper, spielen für den Liebhaber keine Rolle, es geht dem Fetischisten um das "optische Gesamtkunstwerk" und ob der Mensch hinter der Amputation noch wahrgenommen wird ist fraglich.

Für den Amputierten könnte es natürlich auch eine positive Einstellung zum eigenen Körper fördern. Wenn er selbst seinen Körper wieder als ästethisch warnehmen kann..

Tja...schwierige Sache...dieser Fetisch wird medizinisch jedenfalls nicht als Perversion eingestuft, solange niemand beabsichtigt sich von seinen Gliedmaßen zu trennen .

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Es geht ja nicht nur um Sex mit einem Partner mit Handicap, der Focus der Lust liegt auf der Amputation.

Während der Mensch mit Amputation zuweilen Jahre braucht mit seiner "behinderung" zu Leben, empfindet der andere eine gesteigerte Lust beim Anblick des Stumpfes.

Der vorangegangene Leidensweg des Amputierten und der lange Weg der Selbstaktzeptanz, sowie ein "Ja" zum eigenen Körper, spielen für den Liebhaber keine Rolle, es geht dem Fetischisten um das "optische Gesamtkunstwerk" und ob der Mensch hinter der Amputation noch wahrgenommen wird ist fraglich.

Für den Amputierten könnte es natürlich auch eine positive Einstellung zum eigenen Körper fördern. Wenn er selbst seinen Körper wieder als ästethisch warnehmen kann..

Tja...schwierige Sache...dieser Fetisch wird medizinisch jedenfalls nicht als Perversion eingestuft, solange niemand beabsichtigt sich von seinen Gliedmaßen zu trennen .

 

Es ist ein sehr zweischneidiges Schwert!!

Auf der einen Seite gehört es für mich zum "Gleich sein" dazu, sich als Behinderter in Witzen veräppeln zu lassen (ähnlich wie Blondinen, Ostfriesen, Bayern oder Düsseldorfer) oder Gegenstand einer Lust zu sein. Aber auf der anderen Seite ist gerade das sehr gefährlich, da gerade viele Behinderte durch ihre körperliche Situation in einem Abhängigkeitverhältnis stehen.

Ich bin nicht behindert - ich werde behindert! :zwinker::zwinker:

 

Mein Sturschädel ist mir heilig!!!:heilig::heilig::heilig:

 

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Es ist ein sehr zweischneidiges Schwert!!

Auf der einen Seite gehört es für mich zum "Gleich sein" dazu, sich als Behinderter in Witzen veräppeln zu lassen (ähnlich wie Blondinen, Ostfriesen, Bayern oder Düsseldorfer) oder Gegenstand einer Lust zu sein. Aber auf der anderen Seite ist gerade das sehr gefährlich, da gerade viele Behinderte durch ihre körperliche Situation in einem Abhängigkeitverhältnis stehen.

 

Aber wenn es nicht auf Gegenseitigkeit beruht, muss man es doch nicht zulassen. Oder verstehe ich das falsch ?

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Aber wenn es nicht auf Gegenseitigkeit beruht, muss man es doch nicht zulassen. Oder verstehe ich das falsch ?

 

@Kenni

Ich übertreibe jetzt mal ein wenig. Ganz einfach damit die Problematik deutlich wird. Der Behinderte braucht irgendwelche Hilfe, und der "Amelo" bittet um ein bischen Sex,... Als Vorleistung oder als Dankeschön....

Was macht der Behinderte der gerade in dem Moment auf Hilfe angewiesen ist? Es wird da schnell von "Nötigung" gesprochen! Aber als Behinderter bist du zur Rettung Deiner Pflege ein "Meister in Kompromisse" machen...

Ich bin nicht behindert - ich werde behindert! :zwinker::zwinker:

 

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  • 1 Jahr später...

Im P6/Escort ist es üblich, das Bucher einen nur wegen einer "speziellen" Sache mögen.:clown:

Mit Menschen, die es auf einen Handicap-Fetisch abgesehen haben, z.B. wichsen auf Amputierte etc. muss man in dieser perversen Gesellschaft leider rechnen und bei direkter Ansprache diesen eine ordentliche "normale" Abfuhr erteilen. Pervers verstanden im Sinne des Fiedler*schen Gesetzes wohlgemerkt: "Pervers ist ein Verhalten, das Opfer schafft - alles andere ist normal ..." Prof. Peter Fiedler, Heidelberg

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"Pervers ist ein Verhalten, das Opfer schafft - alles andere ist normal ..." Prof. Peter Fiedler, Heidelberg

 

 

das kann leider so auch keine allgemeingültigkeit für sich beanspruchen.

 

außerdem, ich finde die herangehensweise mancher amelos hätte auf etwas instabilere charaktere und deren psyche durchaus sehr verstöhrend wirken können.

was ja dann dem menschen schadet und da kann man durchaus behaupten das jemand opfer eines solchen perversen geworden ist.

 

wenn man grade mit einem unfall fertig geworden ist oder vielleicht sogar noch im unklaren darüber ist, ob man jemals wieder laufen oder ein normales leben führen wird, können nachrichten wie ich sie bekommen habe, Zitat: " Ich steh total auf Amputierte und deren Beinstümpfe. Was hast du gefühlt als dir klar wurde, das deine beine abgetrennt sind, hat dich das scharf gemacht?" sehr verstöhrend wirken.

Auch dreist war die behauptung von einem dieser gestöhrten, beinamputierte wären auf Amelos angewiesen da kein gewöhnlicher mensch den horizont haben würde, einen mit einer behinderung wirklich zu lieben.

entschuldigungsowas ist schon extrem, da fehlten mir echt die worte und ich kann mir vorstellen, dass über solche anfragen menschen einen nervenzusammenbruch erleiden könnten.

 

Oder diese Mester, die menschen die eine esssucht haben zuhause einsperren und den ganzen tag füttern bis sie sich am ende nicht mehr bewegen können und dann an den folgen der fettleibigkeit sterben, weil sie ähnlich einem drogenabhängigen nicht die stärke haben dem ganzen zu wiederstehen und sich vielleicht sogar einreden, das dieser andere mensch sie glücklich macht.

 

da wird menschen schaden zugefügt und dann wird einfach behauptet das wär irgendwas sexuelles, vermutlich weil man genau weiß, das die menschen da etwas irrational reagieren, wenns um die sexualität geht.

Man wird ja durch die medien den ganzen tag mit diesem toleranz und harmonie wahn bombadiert und mit political correctness überhäuft, sodas man schon fast jeden noch so abartigen müll als normal betrachtet. jeder muss alles und jeden toll finden.

 

ich für meinen teil muss das nicht. man muss auchmal die vernunft siegen lassen und seine meinung sagen, auch wenn das bedeutet leuten auf den schlips treten zu müssen.

Bearbeitet von perversling1337
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perversling1337 lass ma Butter bei die Fische....

 

Prinzipiell hast du recht ABER solche Leute kannst du doch gar nicht ernstnehmen. Für so was hat jede Community eine >>Blocken<< Funktion.

Wenn du dich trotzdem wegen solcher Individuen belastet fühlst rate ich dir öffentliche Communities zu meiden, dazieht noch viel mehr menschlicher Unrat seine bahnen zb Scammer

 

Ich finde solche Leute total lustig, genauso wie Scammer, also wenn dich wer nervt schick ihn zu mir...

Behindern ist heilbar!!!

 

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