Blind Date

[Tyler Durden]

Wir hatten uns etwas Besonderes für unser erstes Treffen einfallen lassen. Es sollte so lange wie möglich ein Blind Date sein. Wir trafen uns deshalb in einem Dunkelrestaurant, in dem man in völliger Dunkelheit speist. Für uns beide war der Besuch dieser Art von Restaurants eine Premiere. Wir kannten uns bis dahin nur die Stimmen von einander über das Telephon.

 

Wie mit den Kellnern verabredet, warst Du vor mir dort angekommen und hattest Dich schon an unseren Tisch führen lassen. Ich komme einige Minuten später vor dem Restaurant an. Der Kellner holt mich in der Schleuse ab und bringt mich dann zu Dir. Ich betrete den Raum, völlige Dunkelheit umschließt mich, die Stimmen der anderen Gäste kommen mir sehr laut vor. Meine Augen suchen verzweifelt nach Halt und ich klammere mich an den Schultern des Kellners fest, tapse vorsichtig vorwärts. Die Aufregung, die ich schon bei der Anreise zum Date spürte steigert sich in mir wie eine überschäumende Flasche Rosè-Champagner.

 

Nach einem scheinbar endlosen Gänsemarsch durch den Saal führt der Kellner meine Hand an meinen Stuhl, ich taste nach der Krümmung der Lehne, um die Sitzrichtung herauszubekommen. Und Du bist völlig still. Als ich nach der Sitzfläche des Stuhls taste, um mich dann vorsichtig hinzusetzen, habe ich das Gefühl, dass ich gleich mein Herz verschlucken würde. Aber von Dir höre immer noch nichts.

 

Ich versuche erstmal, mich zu beruhigen, in der völligen Dunkelheit fehlt einem jede Orientierung. Jedenfalls bringe ich nicht mehr als ein „Hallo! Bist Du da?“ und ein nervöses Räuspern raus. Ich kannte Deinen Humor bereits vom Telephon und insofern passt es, dass ich erst nichts und dann durch das Stimmengewirr ein unterdrücktes Kichern höre. Anschließend bittest Du mich, den Kellner zu rufen, da Lippenstift an Deinem Glas wäre. Da bin ich mir sicher, am richtigen Tisch zu sitzen.

 

Ich erkenne Dich an Deiner Stimme und die Aufregung in mir verlagert sich. Ich kann nicht genau sagen, wie viel davon Nervosität vor einem Date ist und wie viel der Aufregung in dieser ungewöhnlichen Umgebung geschuldet ist. Meine Augen suchen immer noch verzweifelt nach einem Fixpunkt und finden doch keinen.

 

Ich taste mit der Hand an der Tischkante entlang, bis ich Deine Hand spüre. Sie zittert leicht und zuckt kurz, als ich sie berühre. Du fühlst Dich genauso aufgeregt an wie ich. Wir verschränken die Finger, um uns gegenseitig etwas Halt in der Dunkelheit zu geben. Deine Hand fühlt sich sehr gut an, sie gibt mir erst mal das, wonach ich suche.

 

Die Dunkelheit führt dazu, dass alle anderen Sinne viel empfindlicher reagieren. Deine Stimme klingt vielschichtig und sehr nah, Deine Hand ist der einzige Fixpunkt in der Dunkelheit, die Wärme Deiner Haut führt direkt in meinen Bauch. Ich höre das Blut in meinen Adern pulsieren. Der Sekt, den Kellner gerade an den Tisch gebracht und in unsere Hände platziert hat, kitzelt in unserer Nase in einer unglaublichen Intensität. Honig, Frühlingsblumen, Heu. Vorsichtig versuchen wir die Gläser zum Anstoßen zusammenzuführen. Das Pling durchdringt die Stimmen. Der Geschmack ist sehr stark, das Perlen prickelt stärker in meinem Mund als ich es je erlebt habe. Ich habe das Gefühl, dass mein Mund fast taub wird.

 

Auch das Essen ist eine Überraschung, wir hatten unterschiedliche Menüs bestellt, deren genaue Zusammenstellung erst nach dem Verlassen des Restaurants aufgelöst wird. Bis die einzelnen Gänge kommen, führen wir unsere Hände wieder zusammen, streicheln und zart an den Fingern, am Handrücken, am Unterarm. Es ist ein Erkunden des Körpers des anderen auf kleinstem Raum, ohne von etwas anderem abgelenkt zu sein. Diese kleinen Berührungen scheinen unendlich zu sein.

 

Wir versuchen uns gegenseitig zu füttern, indem wir Brot in unser Essen tunken. Mit den Fingerspitzen berühren wir dabei vorsichtig den Mund, die Lippen des anderen, spüren jede Pore der Haut. Ich merke, wie Du mit Deinen Lippen nach meinen Fingern schnappst und lasse sie etwas länger an Deinem Mund als notwendig. Der Versuch, das eigene und das Essen des andern zu erraten wird schnell aufgegeben. Zu verführerisch sind die Berührungen in der Verlorenheit der Dunkelheit.

 

Wir essen mit den Fingern – es schaut ja niemand zu – und reinigen uns gegenseitig unser „Besteck“. Die Berührungen deiner Zunge an meinen Fingern schicken einen Wärmestoß an der Innenseite meines Armes hinauf und kitzeln an meinen Rippen hinunter. Sie enden diesmal nicht nur im Bauch sondern auch etwas tiefer.

 

Ich erkunde Deine Finger, genieße die Mischung des Geschmacks Deines Essens und Deiner Haut. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen. Ich könnte Deine Finger jetzt unter tausenden mit dem Mund und der Zunge herausfinden. Ich kenne Dein Gesicht noch nicht und gäbe viel dafür, es jetzt zu sehen – aber nichts durchdringt die Dunkelheit. Wir sind weiter auf unsere anderen Sinne angewiesen, die auch ohne Licht funktionieren. Auch ohne etwas zu sehen, spüren wir die starke Spannung, die zwischen uns herrscht. Über meine Hand läuft ein Schauer, ich spüre Deinen Atem auf meiner Haut.

 

Von den anderen Gästen schnappt man immer wieder Sätze wie „Ganz schön viel Tischdekoration, vor lauter Silber sieht man ja die Buletten nicht mehr!“ oder „Na, Du hast aber ganz schön gekleckert!“ und ähnlich nahe liegende Witze für die Dunkelheit. Ich nutze ein lautes Gelächter am Nachbartisch und öffne den Reißverschluss meiner Hose. Dein Hörsinn scheint in der Dunkelheit sehr empfindlich zu sein, jedenfalls sagst Du darauf „Du, Dein Hosenladen ist offen!“ Ich versuche, genauso übertrieben zu lachen, wie es die Frauen am Nachbartisch tun.

 

Ich bilde mir ein, dass Du ein erfreutes Gesicht machst, jedenfalls spüre ich, wie sich Deine Mundwinkel nach oben verziehen. Auch ohne, dass irgendetwas passiert, werde ich sehr erregt. Allein die Vorstellung, was Du jetzt im Schutz dieser Dunkelheit machen könntest, reicht dafür aus.

 

Endlich bringt der Kellner den nächsten Gang und wir wissen, dass er sich jetzt einige Minuten von unserem Tisch fernhalten wird. Du ziehst die Hände von meinem Gesicht zurück und auch meine Finger können Dich nicht mehr berühren. Ich höre durch das Stimmengewirr und die Musik, wie Dein Stuhl rückt. Und spüre auf einmal Hände auf meinen Knien. Hände, die Meine Knie etwas auseinander drücken. Ich taste nach diesen Händen und bin mir sicher, es sind Deine. Sie verlassen meine Knie und wandern meine Schenkel nach oben. Ich höre ein anerkennendes „hmmmm…“ und versinke zwischen Deinen Lippen…

[est]

anschließend auch dunkelsex?

[Tyler Durden]

anschließend auch dunkelsex?

 

Das nächste Mal reserviere ich den gesamten Laden...

[est]

"licht aus beim sex"....das haben meine eltern auch immer propagiert.

[Asfaloth]

"Nimm SOFORT Deine Hand da weg !!.....Nein, DU doch nicht, der Herr vom anderen Tisch war gemeint....!"

[Benno]

Und spüre auf einmal Hände auf meinen Knien. Hände, die Meine Knie etwas auseinander drücken. Ich taste nach diesen Händen und bin mir sicher, es sind Deine.

 

... gewagte Behauptung, trotzdem sehr anregende Geschichte!

[Silverfox]

... gewagte Behauptung, trotzdem sehr anregende Geschichte!

 

Vielleicht war es ja der Herr vom Nachbartisch - aber BJ ist BJ

[DocHans]

nun tyler, ich denke, es war in o.g. lokalität.

 

es gibt -glaube ich- drei in deutschland und ich war schon in der in berlin, ebenfalls mit getrennter vereinnahmung des tisches.

 

die bedienungen dort sind selbst blind oder extrem sehbehindert:cool:, so dass sie sich dort, im gegensatz zu uns extrem sicher fortbewegen. und außer dem können die siech extrem gut an ihrem gehör orientieren. es ist kaum anzunehmen, dass sie nicht so erhören können, was unter den tischen passiert, wie wir es sehen würden.

 

aber es lebe die illusion (von uns) und die diskretion (des personals) und alles ist perfekt.

[Tyler Durden]

nun tyler, ich denke, es war in o.g. lokalität.

 

es gibt -glaube ich- drei in deutschland und ich war schon in der in berlin, ebenfalls mit getrennter vereinnahmung des tisches.

 

die bedienungen dort sind selbst blind oder extrem sehbehindert:cool:, so dass sie sich dort, im gegensatz zu uns extrem sicher fortbewegen. und außer dem können die siech extrem gut an ihrem gehör orientieren. es ist kaum anzunehmen, dass sie nicht so erhören können, was unter den tischen passiert, wie wir es sehen würden.

 

aber es lebe die illusion (von uns) und die diskretion (des personals) und alles ist perfekt.

 

http://www.mc-escort.de/forum/showthread.php?t=6378