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Heute 20:15 h in der ARD


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SPIEGEL ONLINE

04. Juni 2008, 16:29 Uhr

TV-DRAMA "HURENKINDER"

Stöhnen für die Karriere

 

Von Christian Buß

 

Von Puffmüttern und Presseludern: Mit seinem kunstvoll fotografierten und doppelbödig inszenierten Sittengemälde "Hurenkinder" erzählt Andreas Kleinert von unterschiedlichen Formen der Prostitution.

 

Jeder hat so seine eigene Art, Zuneigung zum Ausdruck zu bringen: "Du bist mein geplatztes Kondom, mein nicht vorhandenes Geld für eine Abtreibung", sagt die Puffmutter zu ihrer Tochter. "Du bist das Einzige, was ich nicht gewollt habe. Du bist mir passiert." Die Erkenntnis hinter diesen drastischen Worten: Die Liebe kann man nicht lenken, die Liebe kommt, wie sie will. Das macht sie besonders. Der Rest ist steuerbar.

 

Marie (Nina Kunzendorf), das Kind der müden Puffmutter (Karin Baal), hat das Steuer ihres Lebens jedenfalls fest in der Hand. Dem Zufall überlässt sie nichts, beim Aufstieg in die obersten Etagen des Hamburger Medienbetriebs verkneift sie sich unkontrollierbare Emotionen. Mit einigen Ressortleitern des Lifestyle-Magazins "Aurel" hat sie schon das Bett geteilt, zurzeit hat sie ein Verhältnis mit dem Chefredakteur (Michael Brandner). "Warum muss man eigentlich immer still sein, wenn man mit dir schläft?" fragt der sie nach einem Quickie. Die junge Frau hat darauf ausnahmsweise mal keine schnelle Antwort, sondern äußert unsicher eine Vermutung: "Erinnerungen?"

 

Es sind solche Dialoge, die das Porträt der Karrieristin angenehm doppelbödig halten. Hier wird zwar intrigiert und stets mit Kalkül kopuliert, doch scheinen die Figuren bei aller Kälte gefangen in ihren eigenen Gefühlen. Selbst der Chefredakteur, Inbegriff des machtlüsternen Machers, erweist sich als sonderbar verletzlich: Einst fuhr er besoffen eine Frau über den Haufen, der nach dem Unfall das Bein amputiert werden musste. Später heiratete der Täter das Opfer, seitdem ist er ihr schuldhaft verbunden – und somit leicht erpressbar. Ein Umstand, den Marie, die eine gute Journalistin und eine mindestens ebenso gute Strategin ist, zu gegebener Zeit für ihre Aufstiegspläne zu nutzen weiß. Bald muss sie nicht mehr mit ihrem Chef schlafen.

 

Sittengemälde der Prostitution

 

Ein Sittengemälde der verschiedenen Formen der Prostitution hat Andreas Kleinert mit "Hurenkinder" gedreht. Die Erzählstruktur ist verschachtelt, die schuldhaften Verstrickungen bleiben unübersichtlich, die Figuren sind ambivalent bis zur Unerträglichkeit, aber die Bilder besitzen eine kühle Wucht.

 

Regisseur Kleinert hat sich in kleinen Meisterwerken wie "Wege in die Nacht" oder "Als der Fremde kam" als kluger Chronist des Systemwechsels hervorgetan, und auch in dieser sämtliche Primetime-Sehgewohnheiten unterwandernden ARD-Produktion (Drehbuch: Hannah Hollinger) stellt er zwei unterschiedliche Milieus gegeneinander: Da ist zum einem die malerisch marode Rotlichtwelt der alten Reeperbahn, und da ist zum andern die kalt ausgeleuchtete neue Medienszene der Stadt. Authentizität spielt hier allerdings keine Rolle, der Zuschauer darf alles erwarten, nur keinen Sozialreport über Hamburgs Sexindustrie. Vielmehr geht es in dem grotesken Drama, entstanden nach Motiven von Christine Gräns Roman "Hurenkind", um die größtmögliche szenische Verdichtung von herkömmlicher und moderner Prostitution.

 

Doch der Einsatz des eigenen Körpers will bei Marie nicht so recht aufgehen: Es kommt eine Sache dazwischen, die so was wie Liebe sein könnte, auf jeden Fall aber unkontrollierbar erscheint. Denn bald gibt sie sich ausgerechnet einem freundlichen Hallodri hin, der ihr bei ihren Aufstiegsplänen wenig von Nutzen sein kann: Leon (Stefan Kurt) ist der erfolglose Bruder des einflussreichen Industriellen Lenbach (Hans Peter Hallwachs), und zuerst weiß man gar nicht so recht, ob Marie aus Recherchezwecken oder aus Anziehung eine Affäre mit ihm beginnt. Bevor sie sich selbst darüber im Klaren ist, sieht sie sich aber schon in eine böse Intrige verstrickt.

 

Jeder verkauft sich irgendwie

 

Die Grenze zwischen Hingabe und Eigennutz ist in "Hurenkinder" fließend, verkaufen tut sich hier jeder irgendwie, manchmal auch, um jemand anderem zu helfen. Prostitution ist eben ein weites Feld, und Andreas Kleinert findet in seiner betont artifiziellen Inszenierung ganz unterschiedliche Perspektiven auf sein Thema: Beinahe nostalgisch nehmen sich die Impressionen vom guten alten horizontalen Gewerbe zwischen Großer Freiheit und Clemens-Schulz-Straße aus, kühl und modernistisch indes die Totalen aus der Hafencity, Hamburgs frisch hochgezogenem Yuppie-Areal, in dem sich Marie nach absolviertem Aufstieg ein Appartement kauft.

 

Am Anfang sieht man, wie sie mit ihrer Mutter im Bordell Weihnachten feiert. Die Freier sind bei ihren Familien, die schon betagten Lustdamen bleiben unter sich. Sehnsuchtsvoll wird aus allen Kehlen Vicky Leandross’ "Und der Himmel über mir" geschmettert, die Puffmutter hat sich einen Bart angeklebt und verteilt aus dem Sack hübsch verpackte Dessous. Für die Tochter aber gibt es einen lila Strickpullover samt Mütze und Schal.

 

Zu Hause in ihrem Glas- und Stahlpalast in der Hafencity kann die junge Frau damit wenig anfangen. Mit Blick auf die grau vereiste Elbe müht sie sich einsam an allerlei futuristisch anmutenden Sportgeräten ab. Was sich Marie beim Sex mit dem Vorgesetzten versagt, nimmt sie sich bei der körperlichen Aufrüstung am Hometrainer heraus. Keuchen für den Aufstieg darf man das wohl nennen.

"Hurenkinder", heute, 20.15 Uhr, ARD

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Gast traumblondine

Eine sehr spannende Story, die auf wahren Begebenheiten beruht.... das ist nun mal leider ein Risiko im Job. Bis dato hat jedoch niemand das Thema so richtig aufgegriffen.

 

Ich hatte selbst mal eine Dame kennengelernt, die unfreiwillig auf diesem Wege schwanger geworden ist. Inzwischen ist Escort und Prostitution doch als normaler Besuch deklariert.

Kommt wahrscheinlich - wie im normalen Leben - nur darauf an, wieviel Zeit man für sein Kind hat.

 

Schade dass ich heute abend busy bin.... vielleicht hat ja jemand die Möglichkeit,

dass aufzuzeichnen. Mich interessiert die Story brennend .... bin mal gespannt,

ob hier auch wieder mit xx Klischees gearbeitet wurde.

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Schade dass ich heute abend busy bin.... vielleicht hat ja jemand die Möglichkeit,

dass aufzuzeichnen. Mich interessiert die Story brennend .... bin mal gespannt,

ob hier auch wieder mit xx Klischees gearbeitet wurde.

 

... wenn du nicht zu busy bist, wirst ja einen dieser Termine vielleicht wahrnehmen koennen...

 

http://www.tvmovie.de/Suchergebnisse_TV.211.0.html?&search=Hurenkinder

"Sex ist sehr unkompliziert, wenn man von keinem Komplex, sondern von einem Bedürfnis geleitet wird."

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Öder Film, den ich nach ca. 30 Min. wegschalten musste - hat da wirklich je jemand mal bei wirklichen Prostituirten nachgefragt......eher nicht.....da konnten die teils guten Schauspieler auch nix mehr dran rütteln....

 

Alle sinnlichen Genüsse regen bei edlen Naturen den Geist an. Bei unedlen Naturen jagen sie ihn davon.

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Öder Film, den ich nach ca. 30 Min. wegschalten musste - hat da wirklich je jemand mal bei wirklichen Prostituirten nachgefragt......eher nicht.....da konnten die teils guten Schauspieler auch nix mehr dran rütteln....

 

 

Weil's auch immer alle so neugierig sein muesst's... :grins:

"Sex ist sehr unkompliziert, wenn man von keinem Komplex, sondern von einem Bedürfnis geleitet wird."

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...

Schade dass ich heute abend busy bin.... vielleicht hat ja jemand die Möglichkeit,

dass aufzuzeichnen. Mich interessiert die Story brennend ....

 

... wenn du nicht zu busy bist, wirst ja einen dieser Termine vielleicht wahrnehmen koennen...

 

http://www.tvmovie.de/Suchergebnisse_TV.211.0.html?&search=Hurenkinder

 

...ansonsten hilft das vielleicht:

http://www.google.de/search?hl=de&q=festplattenrecorder&meta=&btnG=Google-Suche

Von der Natur aus gibt es weder Gutes noch Böses. Diesen Unterschied hat die menschliche Meinung gemacht.

(Sextus Empiricus, gr. Philosoph, 2. Jhd. n. Chr.)

 

"...aber es ist nicht wahr, dass die Jahre weise machen - sie machen alt."

Jack Beauregard

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Nein Du hast rein gaaaaar nichts verpasst - geil war die Situation, wo sie als "Begleitung" mit genommen wird, der Herr plötzlich doch Termine hat und gar keine Zeit für sie - no Sex....so das sie sich dann den netten Piloten angelt, um romantisch mit ihm bis zum morgen im Garten zu sitzen *schmacht*

 

Sorry aber wenn ein Mann mit einem Privatflieger eine Dame mit einfliegen lässt und dann oh Wunder gar keine Zeit für Sex hat....seeeeeeehhhhhrrrr logisch

 

Oder hab ich da was falsch verstanden, hatte zwischendurch telefoniert :lach:

 

Alle sinnlichen Genüsse regen bei edlen Naturen den Geist an. Bei unedlen Naturen jagen sie ihn davon.

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Das hatte ich genauso verstanden @ Alina.

 

Ich dachte schon, ich bin zu blöd um die Handlung zu verstehen, aber wenn es hier mehreren so geht wie mir...nun gut. Nochmal würde ich mir den nicht ansehen. Die Handlung war ziemlich flach und alles war so langweilig gedreht.

 

Das Einzige, was ich als Klavierspielende gut fand, waren die klassischen Klavierstücke zwischendrin. Aber leider wurde dann immer zu viel geredet...:grins:

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