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Scientific American - Why Do Men Buy Sex?


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Habe dieses hier gefunden:

http://www.sciam.com/article.cfm?id=why-do-men-buy-sex

 

Ein recht langer Artikel (in Englisch) mit viel Psycho-TalkTalk. Schockierend fand ich die Zahl von 78000 Verhaftungen wegen "prostitution-related crimes" in den USA. Und laut einer gewissen Julia O’Connell Davidson von der University of Nottingham in England sind Freier "Leichenschänder" die ihre Verbrechen an "sozial toten" Frauen begehen. Man faßt sich an den Kopf, ob solcher Statements ...

 

_LuvUndLee

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Naja, ich zumindest fasse mir nicht an den Kopf, sondern kann es sogar nachvollziehen, habe dazu unzählige Interviews mit Klienten und Frauen aus dem Gewerbe in Deutschland und England geführt. "Sozial tot" würde ich allerdings weniger die Frauen bezeichnen, eher viele Klienten ... was "Spass" betrifft, der ist trotzdem - allerdings mit wenigen Männern - möglich; es ist doch so, daß Prostitution letztlich eine Macht-Geschichte ist und die ganzen Diskussionen an Board, insbesondere von männlicher Seite, Versuche widerspiegelt, sich "rein" zu waschen. Wovon? Von ihrem schlechten Gewissen natürlich, weil es eben nicht normal ist, einen fremden Menschen gegen Geld zu penetrieren; die keins haben, sind hier, weil sie sich langweilen oder gerade nichts besseres zu tun haben, als voyeuristisch "Leichenschau" zu begehen oder Mind-Fucking, die meisten natürlich durch die "gesittete" bürgerliche Duden-Brille. Jetzt tut doch nicht so, als ob das alles hier "normal" ist. Es ist es eben nicht. Es ist eine asymetische Beziehung, die man kompensiert sehen möchte (hab ich anderswo schon ausführlich beschrieben), weshalb auch so dusselige Fragen bzgl. Escorts und ihrem Privat-Leben gestellt werden, deren Antworten nun wirklich niemanden etwas an gehen. Durch solche privatistischen Themen versucht der Fragensteller sich doch nur zu verschwistern, so als ob wir eine Community unter Gleichen sind, was faktisch falsch ist.

 

Von mancher Frauen Seite verwundert mich das Romantik-Kauderwelsch allerdings umso mehr, weil Prostitution - bei aller "Liebe":lach::lach::lach: und/oder Sympathie - ein Geschäft ist. Und allein fürs Business mag man jemanden in den Allerwertesten kriechen, was mir persönlich allerdings zuwider ist, weshalb ich lieber mit offenen Karten spiele: eine Hure ist eine Hure ist eine Hure. Wie sagt doch Mickey Rourke im Interview zu seinem neuen Film "The Whestler" so schön: für keine Gage in der Welt würde ich meine Seele verkaufen. Recht hat er.

Trotz Krisengemaules muß ich verkünden, das mir auch weiterhin der anglo-amerikanische Pragmatismus und seine Vertreter, Gäste, Klienten näher steht als die deutsche Weinerlichkeit und Verlogenheit. Es gibt allerdings noch einige pragmatische Männer, die einfach für eine geile Performance zahlen oder das, was manche als "Dienstleistung" bezeichnen, anderswo auch Spass genannt, die sind allerdings in der absoluten Minderheit.

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Naja, ich zumindest fasse mir nicht an den Kopf, sondern kann es sogar nachvollziehen, habe dazu unzählige Interviews mit Klienten und Frauen aus dem Gewerbe in Deutschland und England geführt. "Sozial tot" würde ich allerdings weniger die Frauen bezeichnen, eher viele Klienten ... was "Spass" betrifft, der ist trotzdem - allerdings mit wenigen Männern - möglich; es ist doch so, daß Prostitution letztlich eine Macht-Geschichte ist und die ganzen Diskussionen an Board, insbesondere von männlicher Seite, Versuche widerspiegelt, sich "rein" zu waschen. Wovon? Von ihrem schlechten Gewissen natürlich, weil es eben nicht normal ist, einen fremden Menschen gegen Geld zu penetrieren; die keins haben, sind hier, weil sie sich langweilen oder gerade nichts besseres zu tun haben, als voyeuristisch "Leichenschau" zu begehen oder Mind-Fucking, die meisten natürlich durch die "gesittete" bürgerliche Duden-Brille. Jetzt tut doch nicht so, als ob das alles hier "normal" ist. Es ist es eben nicht. Es ist eine asymetische Beziehung, die man kompensiert sehen möchte (hab ich anderswo schon ausführlich beschrieben), weshalb auch so dusselige Fragen bzgl. Escorts und ihrem Privat-Leben gestellt werden, deren Antworten nun wirklich niemanden etwas an gehen. Durch solche privatistischen Themen versucht der Fragensteller sich doch nur zu verschwistern, so als ob wir eine Community unter Gleichen sind, was faktisch falsch ist.

 

Von mancher Frauen Seite verwundert mich das Romantik-Kauderwelsch allerdings umso mehr, weil Prostitution - bei aller "Liebe":lach::lach::lach: und/oder Sympathie - ein Geschäft ist. Und allein fürs Business mag man jemanden in den Allerwertesten kriechen, was mir persönlich allerdings zuwider ist, weshalb ich lieber mit offenen Karten spiele: eine Hure ist eine Hure ist eine Hure. Wie sagt doch Mickey Rourke im Interview zu seinem neuen Film "The Whestler" so schön: für keine Gage in der Welt würde ich meine Seele verkaufen. Recht hat er.

Trotz Krisengemaules muß ich verkünden, das mir auch weiterhin der anglo-amerikanische Pragmatismus und seine Vertreter, Gäste, Klienten näher steht als die deutsche Weinerlichkeit und Verlogenheit. Es gibt allerdings noch einige pragmatische Männer, die einfach für eine geile Performance zahlen oder das, was manche als "Dienstleistung" bezeichnen, anderswo auch Spass genannt, die sind allerdings in der absoluten Minderheit.

 

Für genervte Windows-Nutzer gibt es Bill-Gates-Attrappen zu kaufen. Auf die kann man schießen, sie mit Himbeersirup bekleckern oder auch einfach auf ihnen herumtrampeln. Damit ist zwar kein einziges Problem gelöst. Aber manchmal tut so etwas richtig gut.

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Danke lieber Beb, manchmal bist du recht possierlich.

Aber die US-amerikanischen Zahlen aus der LuvundLee-Studie sind stimmig, ähnliches gilt für UK also England, proportional betrachtet im Anteil an der Bevölkerung natürlich, also die Zahl der gewalttätigen Übergriffe. Da braucht man noch nicht mal "Rotlichtmotte" sein (wie Marco-Marc das so schön an anderer Stelle bezeichnet hat), sondern es betrifft den P6-Verkehr schicht- also klasse- und auch länder- also nationenübergreifend, auch Escort:cool:. Ich finde den Ausdruck so stark, daher würde ich mich auch lieber als Rotlichtmotte denn als "Companion" bezeichnen (mit 2 bürgerlichen "Nur-Jobs" und max. 2 Dates in der Woche). In welcher Welt lebt und fickt ihr eigentlich?! Würde mich brennend interessieren; insbesondere von jenen, die nur aus Spass vögeln.

 

Huups mein Taxi steht vor der Tür, muß weg, bin noch zu einer geilen Party im Insomnia eingeladen, so zum Spass.:lach::lach:

 

@werter Thorn; ich bin schon längst "drüben"

 

dein Norbert:kiss:

Bearbeitet von MC
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Nimmt man die referierten Positionen zusammen und zieht sowohl den feministischen Gesinnungsschmus (Bett der Prostituierten als letzter Zufluchtsort des Chauvis) als auch die Versuche ab, die "johns" zu pathologisieren ("Leichenschänder" -- solche Thesen lassen eher auf eine Therapiebedürftigkeit derjenigen schließen, die sie aufstellen), ergibt sich ein wenig überraschendes Bild: Die Motive, aus denen Männer Prostituierte aufsuchen, sind im großen und ganzen dieselben, aus denen sie überhaupt Kontakt zu Frauen suchen.

 

Beunruhigend ist in der Tat, jedenfalls auf den ersten Blick, die große Zahl gewalttätiger Übergriffe. Aber der Wunsch nach Dominanz und Gewalt ist eben auch nur eines der möglichen Motive, aus denen Männer auf weibliche Gesellschaft generell Wert legen (auch und gerade dann, wenn man der feministischen Ideologie folgt). Prostitutionsspezifisch könnte allenfalls die Häufigkeit sein. Doch auch hier bleibt die Frage, ob die Prostitution selbst (Penetration für Geld) die Gewalttätigkeit fördert, oder ob es die Umstände sind, unter denen die Prostitution ausgeübt wird.

 

Aber nicht einmal das ist so eindeutig ausgemacht. Schon eine höhere Bereitschaft, außerehelich begangene Gewaltdelikte anzuzeigen, würde die Statistik zu Lasten des bezahlten Geschlechtsverkehrs verzerren, ebenso eine größere Neigung der Staatsgewalt, solche Delikte aufzuspüren.

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http://www.sciam.com/article.cfm?id=why-do-men-buy-sex

 

Ein recht langer Artikel (in Englisch) mit viel Psycho-TalkTalk. Schockierend fand ich die Zahl von 78000 Verhaftungen wegen "prostitution-related crimes" in den USA. Und laut einer gewissen Julia O’Connell Davidson von der University of Nottingham in England sind Freier "Leichenschänder" die ihre Verbrechen an "sozial toten" Frauen begehen. Man faßt sich an den Kopf, ob solcher Statements ...

 

_LuvUndLee

Die 78.000 beziehen sich wahrscheinlich darauf dass Prostitution in weiten Teilen der USA verboten ist, also wären diese "prostitution-related crimes" in Deutschland nicht verzeichnet.

 

Naja, ich zumindest fasse mir nicht an den Kopf, sondern kann es sogar nachvollziehen, habe dazu unzählige Interviews mit Klienten und Frauen aus dem Gewerbe in Deutschland und England geführt. "Sozial tot" würde ich allerdings weniger die Frauen bezeichnen, eher viele Klienten ... was "Spass" betrifft, der ist trotzdem - allerdings mit wenigen Männern - möglich; es ist doch so, daß Prostitution letztlich eine Macht-Geschichte ist und die ganzen Diskussionen an Board, insbesondere von männlicher Seite, Versuche widerspiegelt, sich "rein" zu waschen. Wovon? Von ihrem schlechten Gewissen natürlich, weil es eben nicht normal ist, einen fremden Menschen gegen Geld zu penetrieren; ...

Ariane, deine Ansichten sind meines Erachtens deckungsgleich mit denen von Alice Schwarzer.

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Die 78.000 beziehen sich wahrscheinlich darauf dass Prostitution in weiten Teilen der USA verboten ist, also wären diese "prostitution-related crimes" in Deutschland nicht verzeichnet.

 

Aber das ist doch der eigentliche Skandal! Wie kann man soviele Menschen wegen derartiger Dinge einsperren ?? Noch ist Prostitution in Deutschalnd legal, aber ich bin mir sicher, die Kräfte des Bösen arbeiten daran, dies zu ändern. Wie in Schweden und Norwegen.

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Aber das ist doch der eigentliche Skandal! Wie kann man soviele Menschen wegen derartiger Dinge einsperren ?? Noch ist Prostitution in Deutschalnd legal, aber ich bin mir sicher, die Kräfte des Bösen arbeiten daran, dies zu ändern. Wie in Schweden und Norwegen.

Eingesperrt werden sie wohl nicht gleich beim ersten mal, aber zumindest erkennungsdienstlich behandelt und in manchen Counties die Fotos im Internen an den Pranger gestellt. Hoffen wir das es hier nicht soweit kommt.

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.....und die ganzen Diskussionen an Board, insbesondere von männlicher Seite, Versuche widerspiegelt, sich "rein" zu waschen. Wovon? Von ihrem schlechten Gewissen natürlich, weil es eben nicht normal ist, einen fremden Menschen gegen Geld zu penetrieren;

 

Deine These, einige Männer wollten sich "rein waschen", finde ich einen interessanten Ansatz. Wenn ich so manche Postings lese, dann frage ich mich doch auch, warum es für einige Bucher denn tatsächlich sooo wichtig ist, dass die Dame beim Date auch WIRKLICH Spaß hat bzw. dass auch ECHTE Sympathie herrscht. Man kann es doch ohnehin nicht herausfinden, es sei denn, die Dame ist derart unprofessionell, dass sie es dem Kunden spüren lässt. Das ist dann zeitweise in Berichten zu lesen.

 

Möglicherweise haben einige Bucher ja in der Tat ein Problem damit, Frauen für ein Date zu bezahlen und möchten deswegen unbedingt erreichen, dass es der Dame auch WIRKLICH Spaß macht, um sich eben "rein zu waschen" und sagen zu können "ich habe die Dame zwar bezahlt, aber nur für ihre Zeit, alles andere hat ihr doch genauso viel Spaß gemacht wie mir". Vielleicht haben sie - wie Du schreibst - ja wirklich ein schlechtes Gewissen. Ich weiß es nicht.

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"um sich rein zu waschen" aufgrund des Gewissens, zum anderen aber auch, weil sie nicht das Gefühl haben möchten, es nötig zu haben ("ich kann eine Frau befriedigen", "ich würde auch ohne Bezahlung eine bekommen") und das andere ist vielleicht einfach nur menschlich. Weil der Bucher tatsächlich der Dame ebenfalls eine schöne Zeit schenken möchte, und in guter Erinnerung bleiben will. Auch sowas darf es geben :blume: zum Glück!

Warum Männer 2000 € für eine Nacht bezahlen. Der Escort Coach von Vanessa Eden. Egoistin Verlag, 352 Seiten, 14,99 €

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Weil der Bucher tatsächlich der Dame ebenfalls eine schöne Zeit schenken möchte, und in guter Erinnerung bleiben will. Auch sowas darf es geben :blume: zum Glück!

 

Also ich möchte keiner Dame eine schöne Zeit "schenken". ICH möchte eine schöne Zeit haben, dafür bezahle ich, und die Zeit wird in aller Regel für mich schöner wenn's auch der Dame gefällt. So einfach ist das. "Schenken" ist hier definitiv das falsche Wort.

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Also ich möchte keiner Dame eine schöne Zeit "schenken". ICH möchte eine schöne Zeit haben, dafür bezahle ich, und die Zeit wird in aller Regel für mich schöner wenn's auch der Dame gefällt. So einfach ist das. "Schenken" ist hier definitiv das falsche Wort.

 

Warum so apodiktisch? Einer Frau eine schöne Zeit zu schenken ist für manchen ja vielleicht gerade der Kick, für den er bezahlt. Es muß nicht einmal gleich ein "Moneyslave" sein. Im Ernst: Wer als Mann einer Frau für Sex Geld gibt, ersetzt damit gewissermaßen die Motive, die sie sonst noch haben könnte, mit ihm ins Bett (oder auch in den Keller) zu gehen. Ist dieser Punkt einmal abgehakt, sollte er die Prostituierte so rücksichtsvoll und zuvorkommend behandeln wie jede andere Frau in derselben Situation auch. Ob er das aus Berechnung tut oder deshalb, weil er anders keinen hochkriegt, oder einfach, weil er ein netter Kerl ist, spielt zunächst keine Rolle. Es geht, zumindest bei einer Paysex-Begegnung, auch niemand anderen etwas an.

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Ariane, deine Ansichten sind meines Erachtens deckungsgleich mit denen von Alice Schwarzer.

 

Das ist mir natürlich klar, daß Mann oder Frau es so sehen kann, das höre ich seit meiner Jugend:lach::lach::lach:; selbstverständlich bin ich Feministin, weil ich erstmal eine aufgeklärte Frau bin. Mich plagen auch keine Gewissensbisse, daß ich Sexwork betreibe, ich antworte auf ein existentielles Bedürfnis, die Sehnsucht nach Zärtlichkeit, Nähe, das Ausleben sexueller Wünsche. Trotzdem sehe ich nicht ein, daß Prostitution "normal" oder "selbstverständlich" ist oder sein sollte. Wären alle Männer und Frauen sexuell aufgeklärt und würden in ihren Beziehungen und Partnerschaften über sexuelle Wünsche, Probleme offen sprechen, würden alle Singles nur privat daten, dann gäbe es schlichtweg keine Prostitution. Also ist es eine Machtfrage, wozu ich hier auch anderswo ausführlich Stellung bezogen habe. Ich finde es nur albern und teilweise gefährlich, wenn man diesen Punkt übergeht. Ich glaube mittlerweile, daß viel mehr narzißtische Männer unterwegs sind als gesunde aufgeklärte ich-starke Herren; jene mit narzißtischer Störung sind diejenigen, die sich Illusionen machen, eher als ein Escort, denen sie das immer und immer wieder zum Vorwurf machen, meist durch Projektionen.

 

Ich begegne vorzugsweise ich-starken Männern auf gleicher Augenhöhe (ob P6 oder privat), d.h. ich schätze Herren, die das ertragen:lach: bzw. die den partnerschaftlichen Umgang mit Frauen schätzen. Der Feminismus ist keine homogene Bewegung, d.h. ich würde mich gerne einmal mit Frau Schwarzer zum Thema Prostitution streiten, da ich zu diesem Thema nicht auf ihrer Linie liege. Meine Zielführung und Hauptforderung wäre: "GEBT DEN (bezahlten) SEX FREI!" (Zitat Norbert unregistriert), ob Europa oder U.S. Die Illegalität ist ja gerade die Hauptursache für Zwangsprostitution und Menschenhandel, gewalttätige Übergriffe gg. Frauen in diesem Gewerbe. Wenn jede Hure selbstbestimmt werkeln würde, bräuchte es bspw. keine Herren mehr, die an ihrer Tätigkeit direkt oder indirekt mitverdienen.

 

Ich plädiere nur für Selbstbestimmung und zwar radikal, also gegen Frau Schwarzer, die einer Prostituierten selbstbestimmtes Handeln im Prinzip abspricht.

Desweiteren: es ist nur ein feiner Grad zwischen der Aussage/Forderung" wer die Musik bezahlt ... bestimmt" und einem gelebten "Dienstleistungsgedanken".

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Das ist mir natürlich klar, daß Mann oder Frau es so sehen kann, das höre ich seit meiner Jugend:lach::lach::lach:; selbstverständlich bin ich Feministin, weil ich erstmal eine aufgeklärte Frau bin. Mich plagen auch keine Gewissensbisse, daß ich Sexwork betreibe, ich antworte auf ein existentielles Bedürfnis, die Sehnsucht nach Zärtlichkeit, Nähe, das Ausleben sexueller Wünsche. Trotzdem sehe ich nicht ein, daß Prostitution "normal" oder "selbstverständlich" ist oder sein sollte. Wären alle Männer und Frauen sexuell aufgeklärt und würden in ihren Beziehungen und Partnerschaften über sexuelle Wünsche, Probleme offen sprechen, würden alle Singles nur privat daten, dann gäbe es schlichtweg keine Prostitution. Also ist es eine Machtfrage, wozu ich hier auch anderswo ausführlich Stellung bezogen habe. Ich finde es nur albern und teilweise gefährlich, wenn man diesen Punkt übergeht. Ich glaube mittlerweile, daß viel mehr narzißtische Männer unterwegs sind als gesunde aufgeklärte ich-starke Herren; jene mit narzißtischer Störung sind diejenigen, die sich Illusionen machen, eher als ein Escort, denen sie das immer und immer wieder zum Vorwurf machen, meist durch Projektionen.

 

Ich begegne vorzugsweise ich-starken Männern auf gleicher Augenhöhe (ob P6 oder privat), d.h. ich schätze Herren, die das ertragen:lach: bzw. die den partnerschaftlichen Umgang mit Frauen schätzen. Der Feminismus ist keine homogene Bewegung, d.h. ich würde mich gerne einmal mit Frau Schwarzer zum Thema Prostitution streiten, da ich zu diesem Thema nicht auf ihrer Linie liege. Meine Zielführung und Hauptforderung wäre: "GEBT DEN (bezahlten) SEX FREI!" (Zitat Norbert unregistriert), ob Europa oder U.S. Die Illegalität ist ja gerade die Hauptursache für Zwangsprostitution und Menschenhandel, gewalttätige Übergriffe gg. Frauen in diesem Gewerbe. Wenn jede Hure selbstbestimmt werkeln würde, bräuchte es bspw. keine Herren mehr, die an ihrer Tätigkeit direkt oder indirekt mitverdienen.

 

Ich plädiere nur für Selbstbestimmung und zwar radikal, also gegen Frau Schwarzer, die einer Prostituierten selbstbestimmtes Handeln im Prinzip abspricht.

Desweiteren: es ist nur ein feiner Grad zwischen der Aussage/Forderung" wer die Musik bezahlt ... bestimmt" und einem gelebten "Dienstleistungsgedanken".

 

Ariane,nie war sie so wertvoll wie heute ! :kiss:

 

Im Ernst,Deine Beiträge sind aus meiner Sicht wirklich wertvoll und weiterführend. Schön,dass Du Dich wenigstens ab und zu hinreissen läßt,wieder zu schreiben. :gruss::kiss:

"Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol,Weiber und schnelle Autos ausgegeben.Den Rest habe ich einfach verprasst!"

(George Best)

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Wären alle Männer und Frauen sexuell aufgeklärt und würden in ihren Beziehungen und Partnerschaften über sexuelle Wünsche, Probleme offen sprechen, würden alle Singles nur privat daten, dann gäbe es schlichtweg keine Prostitution.

 

Genausogut kann behaupten der Weltfriede käme, schaffe man nur alle Waffen ab. Das ist leider leider völlig illusorisch. Und Sexualität hat immer auch etwas geheimnisvolles, heimliches und privates an sich. Etwas, das man nicht unbedingt in Beziehungen und Partnerschaften kommunizieren möchte oder kann. Prostitution wird es immer geben. Was man natürlich ändern kann, ist der gesetzliche Rahmen und da kann ich auch nur sagen: Legalize it!

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Mich plagen auch keine Gewissensbisse, daß ich Sexwork betreibe, ich antworte auf ein existentielles Bedürfnis, die Sehnsucht nach Zärtlichkeit, Nähe, das Ausleben sexueller Wünsche. Trotzdem sehe ich nicht ein, daß Prostitution "normal" oder "selbstverständlich" ist oder sein sollte. Wären alle Männer und Frauen sexuell aufgeklärt und würden in ihren Beziehungen und Partnerschaften über sexuelle Wünsche, Probleme offen sprechen, würden alle Singles nur privat daten, dann gäbe es schlichtweg keine Prostitution.

 

Das halte ich für falsch. Ich glaube nicht an die Möglichkeit einer Welt, in der es diese Bedürfnisse nicht mehr gibt. Auch wenn alle sexuell maximal aufgeklärt sind und noch so offen über sexuelle Wünsche, Probleme etc. sprechen, wird es nicht für jeden möglich sein, seine/ihre Neigungen mit dem Partner auszuleben: weil dieser sie nicht teilt, weil man keinen Partner hat oder diesen nach 10 Jahren Beziehung nicht mehr sexuell begehrt. Und manche sexuellen Neigungen kann man auch einfach nicht mit seinem Partner umsetzen, weil sie eine gewisse emotionale Distanzierheit voraussetzen. Also wird immer der Bedarf nach Prostitution bestehen, und es ist zu hoffen, dass sie irgendwann einmal als normaler und selbstverständlicher Bestandteil unserer Gesellschaft betrachtet wird. Wohlgemerkt: ich rede hier nur über selbstbestimmte Formen der Prostitution. Dass diese nur einen Teil der Realität ausmachen und die anderen niemals akzeptiert werden dürfen, ist mir klar.

Oversexed and underfucked.

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Könnt ihr euch nicht vorstellen, daß wir Menschen von Natur aus Tiere sind (nix Krönung einer Schöpfungsgeschichte), also instinktbehaftete triebgesteuerte Säugetiere, ähnlich Bonobos oder Schimpansen, also biologisch promiskuitär und bisexuell gepolt sind und allein durch die kulturelle Evolution (Ethos der Moral, Treuegelöbnis, der christliche Komplex hierzulande etc. pp.) auf Selbstkontrolle, Monogamie und Heterosexualität zugerichtet werden? Wenn der Gewissensbisse verursachende Überbau nicht wäre, könnte man mit verschiedenen Partnern (auch ohne Geld) sexuell verkehren, weil es würden sich in aufgeklärteren Zeiten mehr freie zügellosere Frauen finden, der Natur gemäss. Ok, ich halte es mit den Bonobos, die soziale Konflikte über Sex lösen und wo die Weibchen was zu Sagen haben (es gibt dort keine Hierarchien); bei den Schimpansen gibt es Hierarchien und mehr Aggression, wenn sie von einem starken Chauvi-Männchen dominiert werden; aus neueren Forschungen weiss man allerdings, daß auch ein kleines schwaches Männchen eine Schimpansen-Gruppe führen kann, seine Autorität erwächst daraus, daß es auch die anderen Männchen "krault".:herz:

 

Paysex evolutionstheoretisch betrachtet: Klar gibt es noch den Unterschied ähnlich der Fledermäuse mit den grossen und den kleinen Eiern, hier ist auch eine Analogie möglich. Die mit den dicken Eiern (analog der promiskuitär lebende Mensch) flattern herum und befruchten so viele Weibchen wie möglich; die mit den kleinen Eiern kümmern sich um die Aufzucht derselben, also beide arbeiten am Existenzerhalt der Gattung Fledermaus das nenne ich mal Arbeitsteilung.

 

Auf den Mensch bezogen gibt es das Gegenteil, bspw. die Homophobie, also den Hass auf Homosexuelle in allererster Linie deswegen, weil manch eigenes gleichgeschlechtliches Begehren im Regelfall verdrängt und diffamiert wird (insbes. von fundamentalistischer Seite) und weil Schwule ihren Sex offener leben, ihr Begehren öffentlich zeigen und auch eine Liebe leben, die nicht auf Reproduktion abzielt und werden deshalb Opfer des Ressentiments, von Neid und Hass. Warum dann überall auf Schwule drauf geschlagen wird oder Homosexualität verboten ist? Weil ihnen die freie Sexualität (ohne Reproduktionsabsicht) nicht gegönnt wird. Schön wäre es aber doch zweck- und absichtslosen losen Sex (nix Reproduktion, nix Mammon) zu zelebrieren, wie ich meine, das kann man sich als Menschengattung doch einfach leisten, schließlich gibt es eh Überbevölkerung auf der Welt, wir werden schon nicht aussterben, nur weil ein paar Akademikerinnen sich nicht reproduzieren wollen.

 

Am besten gleich Michel Foucault, Judith Butler ...lesen.

 

Was ich nur kurz sagen wollte Philebos, denkt man Macht und Geld mal ernsthaft weg, was bleibt von Prostitution dann übrig? Gefühle?:lach::lach: Schön wär es doch, wenn man sich gelegentlich mit anderen Menschen trifft, auch mal ins Bett springt, wenn man einfach gerade Lust hat, ohne Geld oder 1000 private Fragen gestellt zu bekommen. Das kann doch wirklich befreiender und schöner sein, als das Zwangskorsett, wie wir es täglich erleben, auch hier, an Board. Hab allerdings schon immer promiskuitär gelebt, fühle mich daher den Fledermäusen mit den dicken Eiern zugetan, lasst mich doch einfach fliegen.

 

Wir erleben gerade eine geschichte-machende Zeit, wo einiges wieder von den Füssen auf den Kopf gestellt wird, sich Prioritäten ändern, ganze Denkfabriken neu ausgerichtet werden müssen; ich finde es grossartig und hoffe, daß die derzeitige Krise Grundlagen für eine Gesellschaftsordung schaffen kann, die humaner und sozial gerechter ist als sie es ist und war. Dann brauchen auch die Männer nicht mehr darüber nachdenken, ob sie ein "perfekter" Mann oder Liebhaber sein müssen, ihren Selbstwert nicht mehr von der Mehrwert-Schöpfung abhängig machen, ihre Ansprüche, aber auch die vieler Frauen, ihrer Partnerin mal runterschrauben, wäre doch schön und sicher entspannender zur Abwechslung als dieses Abgehetze und der enorme Druck nach immer Mehr und immer Weiter.

 

Kann aktuell nur zur Lektüre von Martha C. Nussbaum raten "The Fragility of Goodness", "Gerechtigkeit oder Das gute Leben" (Suhrkamp), The Therapy of Desire. Theory and Practice in Hellenistic Ethics; Konstruktion der Liebe, des Begehrens und der Fürsorge: Drei philosophische Aufsätze, da die Lady gerade im Wissenschaftszentrum zu Berlin für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Auf glückliche Zeiten!

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@Ariane: Ich stimme Dir in vielem zu, aber nicht in Deinen Folgerungen. Als Naturwesen sind wir Tiere, aber wie Du ja selbst sagst, darin erschöpft sich unsere Existenz nicht, wir sind wesentlich auch Kulturwesen. Unsere historisch gewachsene Kultur bestimmt unsere Werte und Normen. Man kann einzelne davon kritisieren und zu überwinden trachten, aber weder können wir uns außerhalb unserer Kultur stellen und in einen imaginären idealen Naturzustand a la Rousseau wechseln, noch wäre dies erstrebenswert. Und auch im Tierreich hat Sex mit Macht zu tun, denn der stärkste Bulle bekommt die attraktivsten (= fortpflanzungsfähigsten) Kühe usw., die er kaum fragt, ob er sie begatten darf, sondern sich einfach nimmt.

 

Freie Sexualität wäre zu wünschen, aber auch die würde nicht dazu führen, dass Prostitution überflüssig wird. Warum sollte - nur als Beispiel - auch in einer noch so freizügigen Gesellschaft eine junge, attraktive Frau mit einem alten, unattraktiven Mann ins Bett gehen wollen, wenn er ihr nicht irgendeine Gegenleistung bieten kann? Einen Job, eine lebenslange Versorgung (= Ehe) oder eben direkt einen Geldbetrag? Klar hätte dieser dann auch andere Möglichkeiten, seine sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen, aber er wird immer die für ihn reizvollsten Optionen wählen, die ihm Macht und Geld bieten. Ohne Macht und Geld - da hast Du recht - wäre Prostitution allerdings die Grundlage entzogen. Wenn Du also das Ideal in einer macht- und geldlosen Gesellschaft siehst, dann verstehe ich, warum Du auch Prostitution im Kern für falsch und abschaffenswert hältst. Aber an die Möglichkeit einer solchen Gesellschaft vermag ich nicht glauben, da ich trotz der aktuellen Krise des kapitalistischen Systems keine ernstzunehmenden Alternativen sehe.

Oversexed and underfucked.

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"geld" geht in ordnung. ist ja so definiert. aber "macht"?

oder meinst du die aus angebot und nachfrage resultiernde "marktmacht"?

 

Macht ist in der Tat ein amorpher Begriff. Ich weiß natürlich nicht, welche Definition Ariane genau im Sinne hatte. Nehmen wir einmal eine gängige soziologische Definition von Max Weber: "Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht." Dann hat der Bucher einer Prostituierten gegenüber Macht, denn sie will ja eigentlich keine sexuellen Handlungen mit ihrem Kunden vornehmen und tut dies nur, weil er ihr Geld dafür gibt, welches sie benötigt, und er dadurch seinen Willen durchsetzt. Dass sie sich überhaupt prostituiert, beruht in vielen Fällen auch auf Machtstrukturen (z.B. der Macht ihres Zuhälters).

 

Wenn man Prostitution weiter fasst, sind auch andere Fälle denkbar: der Filmproduzent, der einer Schauspielerin eine Rolle gibt, weil sie mit ihm ins Bett geht; der Professor, der einer Studentin eine gute Note gibt usw. Ein weiteres Beispiel: die Prostitution von Frauen aus Osteuropa für den Erhalt einer EU-Aufenthaltsberechtigung durch Heirat. (Dazu gibt es ein interessantes Projekt der serbischen Künstlerin Tanja Ostojić mit dem Titel "Looking for a husband with EU-passport" ) All dies beruht auf Machtstrukturen. Ob allerdings eine Gesellschaft ohne Macht in diesem weiten Sinne möglich ist, erscheint mir sehr zweifelhaft.

Oversexed and underfucked.

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Wenn der Gewissensbisse verursachende Überbau nicht wäre, könnte man mit verschiedenen Partnern (auch ohne Geld) sexuell verkehren, weil es würden sich in aufgeklärteren Zeiten mehr freie zügellosere Frauen finden, der Natur gemäss.

 

 

Dieser Überbau (hab lange nicht mehr diesen schönen marxistischen Ausdruck gehört) ist aber Teil der menschlichen Existenz. Ihn abzuschaffen zu wollen, wäre genau so, als wolle man materielle Güter gerecht unter den Menschen verteilen damit es keine Armut und kein Elend gibt. Wo das endet, kann man [ame=http://www.amazon.de/Archipel-GULAG-I-Alexander-Solschenizyn/dp/359618424X/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1235476727&sr=8-2]hier[/ame] nachlesen.

 

 

Am besten gleich Michel Foucault, Judith Butler ...lesen.

 

 

Nein, Foucault nun nicht. Der "schlecht informierte" französische Intellektuelle hat sich desavouiert in dem er sich so lobend über Khomeni und die iranische Revolution geäußert hat. Ein Regime, welches Schwule hinrichtet und "Ehebrecherinnen" steinigt.

 

 

Wir erleben gerade eine geschichte-machende Zeit,

 

 

Das macht mich ganz nervös, wenn Menschen von geschichtemachenden Zeiten reden. Meistens geschehen dann schlimme Dinge, so wie jetzt: die Volksgemeinschaft als Antwort auf die Krise, alle werden vom Staat gemaßregelt, von Zumwinkel bis zum Hartz-IV Empfänger.

 

Auf glückliche Zeiten!

 

Ja, auf glückliche Zeiten. Aber bitte keine Utopien verwirklichen - das produziert nur größeres Unheil als es vorgibt zu beseitigen.

 

_LuvUndLee

Bearbeitet von LuvUndLee
Rechtschreibung berichtigt
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