Hauptfach Mathematik, Nebenfach Prostitution - ein Leben zwischen Uni und Rotlicht
Das autobiographische Bekenntnis zur käuflichen Liebe - und die freimütige Schilderung eines Doppellebens.
Sie lebt in Berlin, studiert Mathematik, bringt morgens ihr Kind in die Kita und trifft sich am Wochenende mit Freunden. Eine normale junge Frau - auf den ersten Blick. Denn sie hat noch einen Job: Sie verkauft ihren Körper. Und sie sieht darin auch kein Problem. Wie kommt man als harmlose Studentin ins Rotlichtmilieu? Wie ist das, wenn man sich zum ersten Mal gegen Bezahlung einem Freier hingibt? Wie erlebt man den Alltag mit den Kunden und Kolleginnen aus dem Milieu? Und wie kriegt man das überhaupt hin, ein Doppelleben zwischen bürgerlicher Existenz und Prostitution?
Ich gebe zu, ich habe dieses Buch innerhalb weniger Tage verschlungen, so sehr hat mich die Geschichte von Sonia interessiert, beeindruckt und auch fasziniert. Fucking Berlin" ist abwechslungsreich durch die verschiedenen Kurzportraits der Figuren und die drastische, authentische Wortwahl, die keinesfalls gewollt obszön ist. Er zeigt die menschliche Seite hinter der Hure - und das ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Sonia Rossi beschönt nichts, täuscht nichts vor, zeigt einfach den täglichen Ist-Zustand tausender Frauen in diesem Gewerbe.
Kurz: Das Buch ist einfach ein Spiegelbild unserer Gesellschaft - und gerade deshalb ist der ungewöhnliche Weg der jungen Frau besonders lesenswert!
ISBN 978-3-548-37264-8
Ullstein-Verlag
erschienen August 2008