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Die deutsche Initiative zur Novellierung des Prostitutionsgesetzes


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So, jetzt bin ich auch mit dem englischsprachigen Link durch. Am lehrreichsten finde ich diese Passage:

 

>>In Australia, probably the most high profile advocate of the Swedish model is Professor Sheila Jeffreys, public officer of the Coalition Against Trafficking in Women Australia (CATWA). In her book, The Idea of Prostitution, she argued that. “prostitution is a form of male sexual violence against women, consistent in its effects upon the abused woman with other forms of violence, particularly child abuse … “. Jeffreys contends that clients of sex workers (or in her terminology ‘prostituted women’) are more accurately described as ‘batterers’, ‘rapists’, and ‘prostitution abusers’. In the same book, Jeffreys made the quite startling claim that: “The act which men commonly perform on prostituted women is penis-in-vagina sexual intercourse. There is nothing ‘natural’ about that act”. This is consistent with, “her firm belief that men maintain power over women by the act of sexual intercourse, and that heterosexuality is therefore bad for women”. In 1979, she stated that feminists who sleep with men are enemy collaborationists and to her sexuality is the basis of oppression of women by men. Consistent with this belief, Jeffreys has described marriage as a form of prostitution, whereby women guarantee men sex in return for subsistence. Even in today’s society, in which women are better educated and hold professional employment, Jeffreys contends that, “the right of men to women’s bodies for sexual use has not gone but remains an assumption at the basis of heterosexual relationships”. In essence, Jeffreys regards every married woman as a prostitute...<<

 

Die Gleichsetzung von Prostitution mit Zwangsprostitution stellt auf den ersten Blick ein geschlossenes Wahnsystem her, das gegen Einwände immunisiert ist, insbesondere gegen Einwände von Prostituierten, die von sich behaupten, ihrer Tätigkeit freiwillig nachzugehen -- sie beweisen damit nur ihre Unzurechnungsfähigkeit bzw. ihr falsches Bewußtsein. Trotzdem ist die Prämisse des Schwedischen Modells nicht unangreifbar. Denn wenn alle Prostitution Zwangsprostitution ist, wie sind von ihr dann andere vermeintlich einvernehmliche heterosexuelle Kontakte zu unterscheiden? Die australische Professorin schließt die Argumentationslücke mit erfrischender Ehrlichkeit: Es gibt gar keinen Unterschied. Genauer: Der penis-in-vagina sexual intercourse ist in jedem Fall eine abscheuliche Herabwürdigung der Frau, und einen Unterschied macht es nur, ob sie das weiß oder nicht.

 

Die Annahme, jede Prostitution sei Zwangsprostitution, läßt sich nur durchhalten, wenn der heterosexuelle Geschlechtsakt als solcher für die Frau von vornherein nicht einwilligungsfähig ist. Der geheime Konsistenzpunkt des Schwedischen Modells ist der Horror vor der Penetration.

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So, jetzt bin ich auch mit dem englischsprachigen Link durch. Am lehrreichsten finde ich diese Passage:

 

Die australische Professorin schließt die Argumentationslücke mit erfrischender Ehrlichkeit: Es gibt gar keinen Unterschied. Genauer: Der penis-in-vagina sexual intercourse ist in jedem Fall eine abscheuliche Herabwürdigung der Frau, und einen Unterschied macht es nur, ob sie das weiß oder nicht.

 

 

Ein kleiner Unterschied. Das sind ja die gleichen Gedanken und Ideen die Alice Schwarzer hier in Deutschland vertritt.

 

_LuvUndLee

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... Das sind ja die gleichen Gedanken und Ideen die Alice Schwarzer hier in Deutschland vertritt.

 

Klar. Männer sind Penetrationsmonster. Aus radikalfeministischer Sicht ist jeder heterosexuelle Akt eine Vergewaltigung. Zum Leidwesen Schwarzers und ihrer Gesinnungsgenossinnen merken die Frauen das meistens bloß nicht. Entsprechend ist die Unschuldsvermutung unverantwortlich und eine Beweiserhebung überflüssig, wenn eines der Opfer schließlich doch einmal seinen Peiniger anzeigt. Die Benennung des Täters genügt für eine Verurteilung vollauf. Das alles ist völlig logisch. Ein Problem gibt es nur mit den Prostituierten, weil sich die Entgegennahme einer finanziellen Rekompensation in unmittelbarem Zusammenhang mit der Demütigungshandlung konkludent als Einverständniserklärung deuten läßt. Deshalb müssen Prostituierte, die sich nicht als Opfer sehen, als unzurechnungsfähig gelten. Dann paßt es wieder.

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Der Verzicht auf Besteuerung ist konsequent, das stimmt. Daß er wünschenswert ist, glaube ich nicht. Immerhin beginnt mit der Steuerpflicht die staatliche Anerkennung der Prostitution und damit auch die Anerkennung der Willensfreiheit derjenigen, die sie ausüben.

 

Aber die Beobachtung ist wichtig: Das größte Hindernis für die Einführung des Schwedischen Modells in Deutschland dürfte der ungebrochene Wille des Staates sein, an den Einnahmen teilzuhaben. Hilfreich wäre zu wissen, wie die Franzosen das Problem lösen wollen.

 

Nachtrag: Gar nicht, wie ich gerade feststelle (noch einmal ein Dank an Ariane für einen nützlichen Link - http://www.mc-escort.de/forum/showpost.php?p=236069&postcount=14):

 

Par ailleurs, si les personnes prostituées venaient à être exonérées d’impôts

et de cotisations sociales, cela entraînerait une rupture de l’égalité devant les

charges publiques et tendrait donc à exclure les personnes prostituées de la

citoyenneté, dont la soumission à l’impôt est l’un des éléments. En outre,

l’exonération de cette activité reviendrait à créer une «trappe à

prostitution», en rendant l’exercice de celle-ci plus attractive. L’imposition

des personnes prostituées est donc parfaitement justifiée au regard du système

abolitionniste, qui vise à décourager l’activité prostitutionnelle. (S. 100)

 

Prostituierte müssen Steuern und Abgaben zahlen, um Bürger sein zu können. Der Gedankengang ist zwar richtig, aber mit dem Schwedischen Modell nicht vereinbar. Da hilft auch das Argument (S. 99) nichts, schließlich seien auch Einkünfte aus dem Drogenhandel steuerpflichtig. Indem der Staat den Drogenhändler als Straftäter behandelt, stuft er ihn gerade nicht als Opfer ein.

Bearbeitet von Bloßeinbesucher
Nachtrag
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Aber in diesen 2. Jahren die ich in Stockholm verbracht habe, hatten wir NIE gehoert, dass iergendwelche Independents und ihre Kundschaft belaestigt wurden.

 

Danke Selesta für deinen persönlichen Erfahrungsbericht und schön, wenn du nicht mit der Polizei unangenehme Erfahrungen machen musstest.

 

Meine Kollegin Pye aus Schweden berichtet, dass sich das Schwedische Modell zumindest für Schwedinnen preislich sehr gut auswirkt, weil viele schwedische Kunden sich bei schwedischen Anbieterinnen "sicherer" fühlen.

 

Belästigt wird man als schwedisches Escort, Stripper etc., wenn es denn herauskommt, höchstens mit dem sozialen Tod, also dass man gesellschaftlich komplett geächtet wird. Dies gilt für fast alle stigmatisierten Gruppen in allen Ländern.

 

Ein interessantes Gespräch zum Thema ist mit Pye auf dem Blog von SWAN nachlesbar (identisch mit dem Video), im Abschnitt "What is the impact of the Swedish legislation?"

 

Ich persönlich möchte jedenfalls keinen anderen Menschen, meinen Kunden, der Strafverfolgung aussetzen, wenn wir uns miteinander verlustieren wollen.

 

Interessant finde ich an den Radikalfeministinnen und Befürwortern des Schwedischen Modells, dass sie immer mit dem Begriff des "Falschen Bewusstseins" kommen. Ein Punkt, dem unbedingt noch nachgegangen werden muss.

Bearbeitet von Ariane
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Die radikalfeministische Rede vom "falschen Bewußtsein" halte ich für eine Schwundform des ideologiekritischen Topos vom "notwendig falschen Bewußtsein". Begriffsgeschichtlich dürfte sie damit zusammenhängen, daß der heutige Feminismus eine seiner Wurzeln in der neomarxistischen Protestkultur der 60er und 70er Jahre hat bzw. zumindest Anleihen bei deren Vokabular machte.

 

Wo sie politisch auftritt, hat allerdings schon die Kritik des "notwendig falschen Bewußtseins" mit Marx nicht mehr sehr viel zu tun, weder mit dem frühmarxschen Kritikbegriff (Affirmation des "wahren Wesens" gegenüber der "falschen Form", den "Verhältnissen ihre eigene Melodie vorspielen, um sie zum Tanzen zu bringen" usw.) noch gar mit dem reifen Kritikbegriff (Fetischcharakter des Geldes usw.). Es handelt sich vielmehr um ein Durchstecherles-Argument, mit dem man sich nach Belieben ins Recht setzen kann: Indem der andere mir widerspricht, beweist er damit bestenfalls nur, selbst ein Opfer jener falschen Verhältnisse bzw. Voraussetzungen zu sein, die ich bekämpfe. Das Argument ist natürlich zirkulär angelegt und in entwickelter Form totalitär oder paranoid (oder beides).

 

Es hieße jedoch vermutlich, den radikalfeministischen Diskurs intellektuell zu überfordern, wenn man ihm eine Entwicklung des Arguments "Falsches Bewußtsein" abverlangt. Deshalb ist es am gescheitesten, es rein pragmatisch zu verstehen. Die Rede vom "falschen Bewußtsein" verknüpft einen Gesprächsabbruch bzw. eine Gesprächsverweigerung mit der Behauptung, das Gespräch sei von vornherein nicht möglich. Da unter dieser Voraussetzung ein Gespräch tatsächlich unmöglich ist, bleibt das Argument unwiderlegbar. Paraphrasieren läßt es sich z.B. mit "Darüber wollen wir nicht diskutieren".

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Deutschland hat Prostitution bisher weitestgehend liberal behandelt.

 

Leider ergibt sich durch die Öffnung der Grenzen ein Überangebot von Dienstleisterinnen auf dem Markt der sexuellen Dienstleistungen, egal in welchem Segment.

 

Das Angebot ist weit größer als die Nachfrage und wenn dies nicht reguliert wird, dann explodieren die negativen Begleiterscheinungen.

 

In meinem beruflichen Umfeld bin ich dazu gezwungen alles zu "regeln", denn sonst würde Chaos herrschen und ein reibungsloser Ablauf wäre nicht mehr gewährleistet.

 

Man hat mir auch hier schon vor langer Zeit vorgeworfen "typisch deutsch " zu sein, weil ich schon frühzeitig Regeln gefordert habe.

 

Mag sein, aber ohne funktioniert es leider nicht, wenn viele Menschen miteinander umgehen müssen, die unterschiedliche Anforderungen, Meinungen, Prägungen und Interessen haben.

 

Es muss für alle eine basis geben, mit den wichtigsten Eckpunkten, damit es funktionieren kann.

 

ein führungsloses Flugzeug wird abstürzen, ein führungsloses Boot jedem Strudel und jeder Strömung schutzlos ausgesetzt sein und ein führungsloses Auto wird an einem willkürlichen Hindernis seine sichere Fahrt nicht fortsetzen können.

 

Ja, auch Prostitution muss geregelt werden, auch wenn ich da sehr alleine dastehe bei meinen Kolleginnen.

 

Wenn wir uns nicht selbst regeln, bzw daran mitarbeiten und erkennen, dass zu Rechten auch Pflichten gehören, wird das ohne uns gemacht werden.

 

Dann wird staatlich reguliert, ohne auch nur das geringste Praxiswissen und interne Kenntnisse....

 

Etwas verbieten und in den Untergrund zu drängen ist einfacher, als sich damit auseinanderzusetzen und Lösungsvorschläge, bzw sinnvolle Regelungen zu erarbeiten....

 

Da die Länder der EU sich diesem Problem, ausgesetzt fühlen, ohne wirkliche Lösungen zu haben, wird natürlich alles was das Thema künftig deckelt und unter den Teppich kehrt gerne angenommen.

 

Vogel Strauß Politik... was man nicht sieht ist nicht da, was nicht da ist, ist kein Problem.

 

Es gibt keinen kompetenten Ansprechpartner für die Politik, keinen Konsens unter den Sexdienstleisterinnen, da leider sehr oft das Selbstverständnis fehlt und die Konkurrenzsituation so groß ist, dass jede nur möglichst alleine versucht sich zu behaupten.

 

Basisarbeit ist anstrengend und zermürbend.....

 

Vor einigen Jahren, als ich gewarnt hab, die Freierbestrafung bzw eine Änderung des Prostituionsgesetzes wird kommen, wenn wir es nicht schaffen gemeinsam eine Lobby bilden...

Da wurde ich ausgelacht..... du immer mit deinen Regeln...

 

Heute ist es soweit.

Jetzt werden die Regeln und Regulierungen kommen, aber ohne unsere Mitwirkung, denn Einzelne von uns werden gar nicht mehr ernst genommen und selbst Gruppen sind sich uneins.

Uns wird gestörte Bewusstseinswahrnehmung unterstellt und selbständige Entscheidung abgesprochen.

 

Aber da es scheinbar nicht gelingen wird irgendwie auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner unter Sexdienstleister/innen zu kommen, haben wir auch einer Neuregelung und der derzeitigen Debatte wenig entgegenzusetzen.

 

Vielleicht nützt es ja etwas, dass jetzt auch die , die immer meinten "uns betrifft das ja nicht" aufwachen und sich Gedanken machen.

 

Vielleicht ist es ja noch nicht zu spät, und wir schaffen eine gemeinsame Interessenvertretung.

Wer die Menschenwürde von Prostituierten gegen ihren Willen schützen zu müssen meint, vergreift sich in Wahrheit an ihrer von der Menschenwürde geschützten Freiheit der Selbstbestimmung und zemeniert ihre rechtliche und soziale Benachteiligung. - Percy MacLean

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Und schon wieder ein wertvoller Link von Dir, Ariane, neben dem wichtigen Hinweis auf Böckenförde und die Verfügbarkeit der Menschenwürde: "Bezahlen fürs Vergnügen: ist das schlecht?"

 

Ich versuche mich mal an einer zusammenfassenden Interpretation:

 

 

In Frankreich ist der Feminismus nicht Staatsreligion. Das zeigt sich in einer von Schweden abweichenden Funktion der vorgesehenen Freierbestrafung. Die französische Initiative macht gar keinen Hehl daraus, daß es ihr weniger um die Rettung der Prostituierten als um die Unterdrückung der Prostitution geht. Deshalb hat sie auch kein Problem damit, einerseits den Prostituierten die Willensfreiheit und damit die Rechtsfähigkeit abzusprechen, wo sie Geld für ihre Leistung entgegennehmen, andererseits aber an der Besteuerung ihrer Einnahmen festzuhalten. Der Bericht, der der Nationalversammlung vorliegt, vermag da zwar einen „Widerspruch“ zu erkennen, der die „Kohärenz“ des Vorhabens jedoch unberührt lasse. Die Freierbestrafung und die Besteuerung der Prostituierten treffen sich ungeachtet ihrer konzeptuellen Unvereinbarkeit in einem Punkt: Es sind geeignete Instrumente, um die Ausübung der Prostitution weniger attraktiv zu machen. Das, der abolitionnisme, auf dessen Tradition sich auch der Bericht beruft, ist der Konsistenzpunkt des Französischen Modells, nicht die Perhorreszierung der Penetration.

 

In entsprechend abgewandelter Weise versucht Philippe Huneman, die Gesetzesinitiative ad absurdum zu führen. Sein Leitgedanke lautet in etwa: Klar ist, daß es bei der Unterbindung der Prostitution um Sexualmoral geht, nicht um Ausbeutung oder widrige Arbeitsbedingungen (die gibt's auch sonst). Wenn sich das so verhält, stellt sich die Frage, wer begründungspflichtig ist – derjenige, der eine bestimmte Form der Ausübung von Sexualität verbieten will, oder derjenige, der gegen ein Verbot ist. Die Antwort hängt davon ab, ob man Sexualität generell als ein Übel ansieht oder nicht. Wenn sie ein Übel ist, darf man sie nur dulden, wo sie von Nutzen ist, gewissermaßen als eine Not- und Mangelerscheinung. Deshalb können im Horizont der Sexualmoralisten überhaupt nur solche Gegenargumente auftauchen, die eine Nützlichkeit der Sexualität behaupten. Im Fall der Prostitution ist das die These, sie bewirke eine Beschränkung bzw. einen Rückgang von Sexualstraftaten wie Vergewaltigung, und zwar als eine Art Sicherheitsventil für Männer, die sonst keine Frau haben können. Einzig auf diese These lassen sich die Prostitutionsgegner ein, aber nicht, weil sie das einzige Argument gegen ein Verbot wäre, und auch nicht, weil sie widerlegbar ist, sondern weil es das einzige ist, das in ihr System paßt.

 

Huneman bezieht die Gegenposition ganz unvermittelt: Warum soll es schlecht sein, wenn ich zu meinem Vergnügen für Sex Geld bezahle? An dieser Stelle erst kommt in der französischen Initiative der schwedische Ansatz zum Zug: Es ist deshalb schlecht, sagen die Abolitionisten, weil sich die Frau, die sich für Sex bezahlen läßt, dadurch selbst zur Sklavin macht. Huneman entgegnet darauf nun nicht mit dem Hinweis auf die Widersinnigkeit der unterstellten Transaktion und auch nicht mit demjenigen auf den radikalfeministischen Penetrationshorror als Motiv und geheimen Konsistenzpunkt der Freierbestrafung. Vielmehr erklärt er, Voraussetzung der Selbstversklavungsannahme sei, daß das Subjekt mit seinem Geschlechtsteil identisch ist, daß es ganz in ihm aufgeht. Das leuchte jedoch nicht ein. Womit er nicht nur die Begründungspflicht wieder zurückreicht, sondern zugleich mit subtiler Malice den französischen Gesetzgeber in die Position manövriert, die Frau auf ihre Vagina reduzieren zu müssen, um sein Vorhaben begründen zu können. Er selbst muß der Prostituierten die Würde nehmen, die er zu verteidigen vorgibt.

Bearbeitet von Bloßeinbesucher
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@Jutta; ich gehe in vielen Dingen mit dir konform, sehe persönlich für eine politische Interessenvertretung keine realistische Chance, aufgrund der hier schon erwähnten Divergenzen unter politisch Engagierten selbst. Bspw. würde ich auch die Interessen von Migrantinnen, Agentur- und Betreiberseite ebenfalls berücksichtigen wollen.

 

Erst kürzlich hat mich das Thema betreffend die Mutlosigkeit gepackt, als mir wieder mal Konkurrenzverhalten, Eitelkeiten und ideologische Scheuklappen bei Kollegen in England gewahr wurde, was ich zum Austritt aus der Gruppe zum Anlass nahm. Hier sollte die Betreiberseite vollständig exkludiert werden, weil ein über viele Jahre engagierter Sexworker, der sich sehr verdient gemacht hat, gleichzeitig auch Agenturbetreiber ist. Der Streit ist sogar im Internet öffentlich dokumentiert, was die Angelegenheit zwar transparent macht, auch mit welchen Messern - um Funktionen, Titel und Posten - gekämpft wird, aber trostlos ist zu beobachten, da es die gemeinsame Arbeit eher verhindert, die wenigen zeitlichen Kapazitäten und Energie einfach verraucht. Und das bei den wenigen, die sich in Europa engagieren und zu Wort melden. So wird das nix.

 

@BeB, danke für die zusammenfassende Systematisierung zur Erhellung der Thematik. Ich habe in diesem Bereich meine Schwäche; wie gut, dass du es in Reih und Glied bringst. Insbesondere dein letzter Satz und einiges mehr geisterte beim Schreiben meines letzten Beitrags durch mein Gehirn (auch bezogen auf die letzten zwei Absätze des Huneman-Kommentars), aber mein Akku leer bzw. meine geistigen Kapazitäten erschöpft.

Bearbeitet von Ariane
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Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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Die komplette Stadt Dortmund wird zum Sperrgebiet

 

Nachbarstädte fürchten nun, dass Prostituierte zu ihnen abwandern

 

Stimmt hatte ich gestern auch gelesen,dass jetzt die ganzen Mädels in die Nachbarstädte einfallen:denke:

Hier sieht man wieder einmal wie die allg. Meinung über die Prostitution in D eingestuft wird..man Fürchtet sich ...Wer denn? Wo sind wir denn? Einladen und in den Zug nach Nirgendwo!

Naja konnte Dortmund eh noch nie leiden.

:nudelholz:

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Eine zurückliegende Meldung vom 13.4 ist in diesem Zusammenhang interessant:

http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/Strassenstrich-Schliessung-und-neuer-Sperrbezirk-in-Dortmund-lange-nicht-rechtens-id4541993.html

 

"Nun hat der Arnsberger Regierungspräsident, der aus Dortmund kommt, ein ernstes Problem: Denn für den Fall, dass er den Dortmundern ein flächendeckendes Verbot zum Schutz der Jugend genehmigt, könnten noch am gleichen Tag alle anderen Städte mit gleichlautenden Anträgen bei ihm auflaufen. Wie könnte er dann Nein sagen? Wenn er diesen Anträgen ebenfalls entspricht, schafft er einen weiteren Präzedenzfall: für ein flächendeckendes regionales Aussetzen der Gewerbefreiheit, die auch für Straßenprostituierte gilt."

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Das Straßenprostitution abgeschafft oder eingeschränkt wird ist in vielen Großstädten doch seit Jahren gängige Praxis. Sogar in ausgewiesenen Rotlichtvierteln wie z.B. St. Pauli in Hamburg, ist das nur noch in einigen Straßen und dort zu festen Zeiten in den Abend- und Nachtstunden genehmigt.

Die Herbertstraße ist davon ausgenommen.

 

Für die dort angestammten Familien und vor allen Dingen deren Kinder, waren Prostituierte früher auf den Straßen völlig normal. Die sind damit groß geworden und kannten das überhaupt nicht anders.

 

Die zunehmende Yuppisierung dieser Stadtteile, zumindest des hier genannten, trägt zu solchen Erscheinungen maßgeblich bei. Das betrifft auch die alten St. Paulianer die unter dem immensen Anstieg der Mieten zu leiden haben oder sogar verdrängt werden. Die ganzen alten Quartiere, die zweifelsohne durch diese alten Menschen erst ihr Flair erhalten, gehen nacheinander kaputt.

 

Und in Bezug auf das o.g. aktuelle Beispiel, einen Namen muss das Kind ja haben, ist es dann eben die Kriminalität, mit denen sich pingelige klein geistigen Kommunalpolitiker profilieren wollen. Genau die, ich hatte das schon einmal angeführt, die sich nach Feierabend von der Domina an das Kreuz hängen lassen oder den Bello machen.

 

Das Ergebnis ist voraussehbar. Anstieg der wesentlich schwerer zu kontrollierenden Wohnungsprostitution und Abzug in die Randgebiete. Bei Städten mit kleinerer Einwohnerzahl Abwanderung in Nachbarstädte, was dort in der organisierten Kriminalität auch wieder zu Stress führen wird. Die Leidtragenden sind wieder die für sich alleine arbeitenden Frauen.

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"reglementaristisch" (in der französischen Diktion), nicht "abolitionistisch". Von den Möglichkeiten einer Sperrbezirksverordnung wird zwar erschöpfend, aber, anders als in München, nur zweckgemäß Gebrauch gemacht. Die Zwickmühle für das Regierungspräsidium ist natürlich trotzdem lustig.

 

 

Und das heißt jetzt mal verständlich für MICH einfachen Kaufmann??:lolly:

 

Marktverbot!?

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Und das heißt jetzt mal verständlich für MICH einfachen Kaufmann??:lolly:

 

Marktverbot!?

 

Vergiss den theoretischen Überbau, sissi...entscheidend ist, dass Du nicht mehr für Geld ficken darfst....

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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Vergiss den theoretischen Überbau, sissi...entscheidend ist, dass Du nicht mehr für Geld ficken darfst....

 

Aber nur in Dortmund , da ich Dortmund nicht mag isses mir auch WURSCHT:prost:

 

Hätte BEB doch auch SO ausdrücken können.... immer diese Philosophischen Gewaltausdrücke ...Tsetsetse :smile:

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Vergiss den theoretischen Überbau, sissi...entscheidend ist, dass Du nicht mehr für Geld ficken darfst....

 

Das F***verbot scheint sich zunächst auf die Strassenprostitution zu beziehen, in einem Zeitungsartikel vom 5. Mai http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/Sperrbezirk-in-Dortmund-ausgeweitet-Strassenstrich-wird-geschlossen-id4612422.html

wird explizit gesagt, dass Bordelle und Wohnungsprostitution nicht davon betroffen sind.

Was ich nicht verstehe: die offiziell baurechtlich begründete Sperrbezirksverordnung bzgl. der gewerbsmässigen Ausübung der Prostitution in Wohn-/Mischgebieten praktisch irrelevant, da die Verordnung nur die sichtbare Prostitution betrifft. Hier müsste mal ein Blick in den Originaltext der Verordnung geworfen werden. Hoffe ihn recherchieren zu können.

 

@Kenni; in London/Soho und Amsterdam ist die Entwicklung, die du beschreibst, fast abgeschlossen (Gentrifizierung), in Berlin ähnliches zu beobachten. Es betrifft ja nicht nur öffentlich sichtbare P6-Locations (Strasse, Schaufenster, Bar- und Clubbetriebe, inkl. Strip/Table Dance etc.), sondern sämtliche gewachsene Strukturen subkulturellen Lebens, die verschwinden, abwandern, vagabundieren, die die Ursache des Hip-Seins der Quartiere begründeten und zur Wohnwertsteigerung und im Gefolge explodierende Mieten beigetragen haben. Nicht nur alteingesessene Bewohner müssen umziehen, auch jene Künstler/Musiker/Institutionen, kleine Cafés, Friseur/Einzelhandel, für die die Mieten unbezahlbar werden; Starbucks, H&M, Mango und sämtliche Highstreet Labels machen diese Bezirke zunehmend zu austauschbaren Shoppingmeilen, wo Latte schlürfende und den Apfel bearbeitende einsame Akteure der sog. Kreativwirtschaft unter sich sind. Zumindest das Bild im öffentlichen Raum, dass sich so präsentiert. Ich treffe mich mit Freunden zum Quatschen in Cafés oder lese Zeitung, vielleicht bin ich zu altmodisch. Übrigens: die Tante Emma Läden sind wieder im Kommen. *g*

 

@Sissiba; tut mir ja auch leid, dass dieses Thema theoretisch lustfeindlich ist :clown:, aber Diskussionen über Rechtssicherheiten auf unserer Spielwiese sollen m.E. die Grundlagen für ein lustvolles und befriedigtes Miteinander für alle Seiten bringen, nicht nur für Anbieterinnen und Kunden, die in allen P6-Sparten unterwegs sind, sondern für Nachbarschaft, Familien, Migrantinnen etc. Nur kurzfristige Verordnungen schaffen die Probleme und Ängste nicht ab, sondern verlagern sie nur, zumeist in den unregierbaren Untergrund.

Bearbeitet von Ariane
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Es ist leider nicht nur in Großstädten so, dass durch "Luxussanierung" in den Innenstädten gewachsene Strukturen beseitigt werden und die Innenstädte praktisch "seelenlos" werden.

 

Erlebe dies gerade in einer 40.000er Stadt. Da wird in der Innenstadt ein mehrteiliges Luxusappartement hochgezogen und im Dunstkreis wird es einer alteingessenen Nachtbar schwer gemacht.

 

Gruß Jupiter

"Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein."

 

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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@Sissiba; tut mir ja auch leid, dass dieses Thema theoretisch lustfeindlich ist :clown:,

 

Ich glaube darum geht es ihm nicht, sondern er meint wohl eher das eine weniger akademische Darstellung das Thema auch anderen zugänglich macht.

Macht für Interessierte ohne Uni-Abschluss ja nur Sinn.

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Tut mir leid, wenn ich mich unverständlich ausgedrückt habe. Wichtig war mir die Beobachtung, daß die Dortmunder Sperrbezirksverordnung bei aller Rigorosität in der (deutschen) Tradition bleibt, Prostitution zu reglementieren (insbesondere dort, wo sie öffentlich in Erscheinung tritt), nicht aber, sie generell zu unterdrücken. Der Unterschied zu München liegt darin, daß die Sperrbezirksverordnung dort als Instrument zur generellen Unterdrückung von Prostitution dient bzw. mißbraucht wird, also auch dann angewendet wird, wenn diese weder die öffentliche Ordnung noch die Jugend gefährdet, sondern vielmehr erst durch den Einsatz von Scheinfreiern überhaupt aufgespürt und nachgewiesen werden kann.

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