Prostitution als Mißbrauch und Greuel

[Carlos Obers]

Liebe Leserinnen und Leser,

 

der FAZ-Autor Volker Zastrow ist vermutlich nicht ehrenamtlich tätig. Er macht es für Geld.

 

Sollten wir deshalb behaupten, seine Berichterstattung sei käuflich? Oder gar: Die gesamte Redaktion der FAZ sei käuflich?

 

Ebenso hirnentleert erscheint mir die Behauptung, wir Huren seien käuflich. Wir haben Dienstleistungen zu bieten, für die wir Honorare verlangen. Das ist alles.

 

Was wir anbieten, ist nicht minder wertvoll als die Dienstleistung Ihres Arztes, Herr Zastrow. Er offeriert Ihnen Genesung – wir sinnlichen Genuss.

 

Dass Sie diesen pro domo nicht zu schätzen wissen, akzeptiere ich gern. Doch erwarte ich, dass ein FAZ-Kommentator nur verlästert, was er selbst erlebt hat. Sie kritisieren ja auch kein Buch, das Sie nicht gelesen haben und kein Gericht, ohne es vorher zu kosten.

 

Musenkuss von Greta Brentano

[Suomenlinna]

Wir prostituieren uns alle (jedenfalls sofern wir nicht zu den Happy Few gehören, die sich ein "Leck mich!" wirklich leisten können!).

 

Allerdings tun das nur die Wenigsten von uns so ehrlich, aufrichtig und illusionslos wie die sogenannten Prostituierten!

 

Aber die verkaufen ja auch nur ihren Körper, während wir anderen gleich die ganze Person mit dazu verkaufen!

Bearbeitet 29. November 2013 von Suomenlinna

[nolensvolens]

während wir anderen gleich die ganze Person mit dazu verkaufen!

 

Kompletter Quatsch, jedenfalls sofern "wir" auch mich umfassend gemeint sein sollte

[Bayernbulle]

Hier schreibt ein konservativer Prostitutionsgegner, der aber trotzdem für ein Erlauben der Prostitution plädiert ("Das Dirnen-Dilemma"):

 

http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M5a30ebb15cb.0.html?&tx_ttnews[swords]=Vollradt

 

mit einer Conclusio, die in einem Satz vieles auf den Punkt bringt:

 

"Der Staat hat die Ordnung aufrechtzuerhalten, nicht die Moral."

[Mel]

"Der Staat hat die Ordnung aufrechtzuerhalten, nicht die Moral."

 

ein gutes Statement. Die "Junge Freiheit" ist aber ein problematisches Blättchen..

 

[ame=http://de.wikipedia.org/wiki/Junge_Freiheit]http://de.wikipedia.org/wiki/Junge_Freiheit[/ame]

 

http://www.sueddeutsche.de/medien/die-junge-freiheit-wird-das-blatt-ist-unappetitlich-1.1101653

[Suomenlinna]

"Der Staat hat die Ordnung aufrechtzuerhalten, nicht die Moral."

 

ein gutes Statement. Die "Junge Freiheit" ist aber ein problematisches Blättchen.

 

Alles andere als ein gutes Statement! Ist vielmehr so problematisch wie das Blättchen. Ordnung heißt immer: dass einem einer was verordnet. Und das hasse ich wie die Pest! Dann schon lieber Unordnung - und zwar die eigene!

[Lineker]

dann nimm halt anstatt ordnung "recht und gesetz"... was gleichbedeutend ist mit "öffentlicher ordnung"

[Suomenlinna]

Gefällt mir auch nicht. Ich mags lieber unordentlich und schlüpfrig. Muss so zerwühlt aussehen, wie ein Hotelzimmer nach einem durchgefickten Wochenende!

 

Ordnungsfanatiker sind mir einfach suspekt! Klingt nach drittem Reich. Alles schön ordentlich. Einfach furchtbar!

Bearbeitet 30. November 2013 von Suomenlinna

[lust4fun]

Das ist so ein Satz, der für mich den Graben zwischen mir und solchen Leuten von soganannten Konservativen überbrücken kann. So soll es sein!

 

Man könnte jetzt denken, dass der Autor damit die alte Lagerdenkweise von links und rechts hinter sich lässt. Aber das tut er nicht, er bleibt ganz bei der hergebrachten Einteilung. Dann bleibt es halt bei den Klischees: Linke Idee trifft Wirklichkeit...

 

Nur bei dem Gedanken, dass Moral nicht so einfach durch Gesetze instandgesetzt werden kann, hat Vollradt etwas zu sagen. Der Rest bleibt Medienrecycling ohne eigenes Nachdenken.

 

Die "zähneknirschenden" und "kleinlauten" Macher des ProstG - Volker Beck und Irmingard Schewe-Gerigk? Unsinn. Sie hätten es vormals als großen Wurf gefeiert? Ach je. Das Gesetz fand nie seine logischen Entsprechungen auf Länder- und Kommunalebene und nicht im Steuer- und Gewerberecht...

 

Und was dem armen Gesetz jetzt alles angelastet wird. Es habe dazu geführt, dass die Prostitution prosperierte.Komischer Vorwurf. Das Gesetz wurde nicht erlassen, um die Prostitution zu verhindern, ja.

 

Bordellbetreiber konnten ein Geschäftsmodell entwickeln, ja. War Absicht. Jetzt droht die politische Entwicklung dies zu stoppen, wenn man keine sinnvollen Beschreibungen vom "Weisungsrecht" entwickelt.

 

Zuhälterei war und ist strafbar. Zwang und Vergewaltigung auch.

 

Die "Zuschauerrolle" der Polizei ist eine Mär.

 

Die drei Paragraphen des ProstG hatten 2001 nie den Anspruch erhoben, die innereuropäischen Wanderungsbewegungen vorherzusehen und zu lenken.

 

Und so fort.

 

Also danke für einen schönen Satz. Das war's dann aber auch.

[Bayernbulle]

ein gutes Statement. Die "Junge Freiheit" ist aber ein problematisches Blättchen..

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Junge_Freiheit

 

http://www.sueddeutsche.de/medien/die-junge-freiheit-wird-das-blatt-ist-unappetitlich-1.1101653

 

Ich teile in vielen Bereichen die Positionen in der "Jungen Freiheit" nicht, bin aber froh, dass es diese Zeitschrift gibt, die sich erfreulich von dem Einheitsbrei in der deutschen Presselandschaft abhebt.

 

Es kommen in ihr beispielsweise viele eurokritische Stimmen zu Wort, die sonst nirgendwo einen Platz finden.

 

Was daran problematisch sein soll, weiß ich nicht.

 

im übrigen würde ich den Herrn Braun von der SPD nicht allzu ernst nehmen, er hat halt mit der "Jungen Freiheit" sein Steckenpferd entdeckt und im übrigen kein Problem mit Linksextremen zu kooperieren. Da sollte er erst einmal vor der eigenen Tür kehren

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 21:29 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 21:24 Uhr ----------

 

Ordnung heißt immer: dass einem einer was verordnet. Und das hasse ich wie die Pest! Dann schon lieber Unordnung - und zwar die eigene!

 

Völlig falsch: Ordnung ist der Rahmen, in dem sich die Freiheit entfaltet. Das Gegenteil von Ordnung ist das Recht des Stärkeren und die Anarchie

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 21:31 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 21:29 Uhr ----------

 

Also danke für einen schönen Satz. Das war's dann aber auch.

 

Der schöne Satz allein ist es eben nicht, sondern die Konsequenz, die daraus erfolgt.

Bearbeitet 30. November 2013 von Bayernbulle

[Lineker]

Gefällt mir auch nicht. Ich mags lieber unordentlich und schlüpfrig. Muss so zerwühlt aussehen, wie ein Hotelzimmer nach einem durchgefickten Wochenende!

 

Ordnungsfanatiker sind mir einfach suspekt! Klingt nach drittem Reich. Alles schön ordentlich. Einfach furchtbar!

 

seltsame assoziationen hast du

[Suomenlinna]

Ordnung ist der Rahmen, in dem sich die Freiheit entfaltet

 

Das ist die spießbürgerliche Vorstellung von Freiheit. Im von einem anderen verordneten Rahmen. So gesehen ist auch der Knast ein einziger Freiheitshort. Die vergitterten Fenster geben den Rahmen vor, in dem sich die Freiheit entfalten kann!

 

Ich liebe die ANARCHIE. Auch wenn sie in der durchverordneten und durchkontrollierten Moderne nur noch eine fahle Illusion ist. Vielleicht gerade deshalb umso mehr!

Bearbeitet 30. November 2013 von Suomenlinna

[Bayernbulle]

Im von einem anderen verordneten Rahmen.

 

Auch das ist falsch, die Gesellschaft diskutiert in einem fortwährenden Prozess über den verordneten Rahmen.

 

Im übrigen hindert Dich ja niemand in den brasilianischen Urwald zu ziehen und Deinen anarchischen Freiheitsvorstellungen zu frönen.

 

Darüber hinaus wundert mich dann auch Dein Auftreten in einem Forum, in dem Regeln gelten und keine Anarchie herrscht.

 

Für Dich ist der Ordnungsbegriff halt spießig, für mich ist der Wunsch nach Anarchie eher das Bedürfnis nach infantiler Regression. Die Leute haben wohl einen Schaden mitbekommen als Mutti ihnen mal sagte, sie sollen ihr Zimmer aufräumen..

[lust4fun]

Beides:

Mit Babu und Habermas der herrschaftsfreie Diskurs,

mit Hannah Arendt "Keiner hat das Recht zu gehorchen"

 

:-)

Muss heute noch Zimmer aufräumen...

[Bayernbulle]

 

:-)

Muss heute noch Zimmer aufräumen...

 

Brav...dann lässt Dich Mutti bestimmt noch vor dem Einschlafen ein paar Seiten Adorno und Horkheimer lesen..

[lust4fun]

Wenn ich besonders gut aufräume, darf ich sogar Richard Rorty lesen...

[Suomenlinna]

Im übrigen hindert Dich ja niemand in den brasilianischen Urwald zu ziehen und Deinen anarchischen Freiheitsvorstellungen zu frönen.

 

Gute Idee. Ich brech hier meine Zelte ab. Haus verkaufen. Verischerungen kündigen. Dauert ca. 5 Tage. Nächsten Donnerstag also gehts los. Und Du kommst tags darauf nach! DAmit ich dor tnicht so einsam bin

Bearbeitet 30. November 2013 von Suomenlinna

[Bayernbulle]

Gute Idee. Ich brech hier meine Zelte ab. Haus verkaufen. Verischerungen kündigen. Dauert ca. 5 Tage. Nächsten Donnerstag also gehts los. Und Du kommst tags darauf nach! DAmit ich dor tnicht so einsam bin

 

Und was ist, wenn ich dafür zu spießig bin..

[Suomenlinna]

Dann musst du eben im Sperrbezirk bleiben. Rosi wird dich trösten.

[Asfaloth]

Das ist die spießbürgerliche Vorstellung von Freiheit. Im von einem anderen verordneten Rahmen. So gesehen ist auch der Knast ein einziger Freiheitshort. Die vergitterten Fenster geben den Rahmen vor, in dem sich die Freiheit entfalten kann!

 

Ich liebe die ANARCHIE. Auch wenn sie in der durchverordneten und durchkontrollierten Moderne nur noch eine fahle Illusion ist. Vielleicht gerade deshalb umso mehr!

 

In einer Anarchie hat derjenige das Sagen, der die dicksten Muskeln und die blutigsten Messer hat. Ob man das anstrebenswert finden muss, sei dahingestellt.

 

Ich persönlich finde nicht...

[Suomenlinna]

Size matters. Aber nicht nur in der Anarchie, sondern überall, insbes. da, wo Frauen und Sex im Spiel sind.

 

Im Zweifel also lieber etwas größer als zu klein.

Bearbeitet 1. Dezember 2013 von Suomenlinna

[Asfaloth]

Siehst Du das so ? .....Nun denn....

[Bayernbulle]

Möglicherweise kommt doch ein Verbot der Flatrate-Puffs

 

http://www.faz.net/aktuell/politik/plan-der-grossen-koalition-kuenftig-strafen-fuer-freier-von-zwangsprostituierten-12690115.html

 

Im Zuge allfälliger Mindestlöhne eigentlich auch konsequent...

[Suomenlinna]

Es geht darum, die betroffenen Frauen einer produktiven Verwendung zuzuführen. Keine soll sich mehr darum herummogeln können, sich für die Vermehrung des nationalen Reichtums krumm zu machen. Von wegen sein (oder ihr) gutes Leben mit Ficken zu verdienen. Das ist Zuviel des weiblichen Egoismus! In Zeiten von Vollbeschäftigung muss zusätzliche Arbeitskraft erschlossen werden. Am besten für den Hungerlohn von 8 Euro 50 in der Stunde, damit das mit der Vermehrung des nationalen Reichtums auch was wird!

[Wulf]

Möglicherweise kommt doch ein Verbot der Flatrate-Puffs

 

http://www.faz.net/aktuell/politik/plan-der-grossen-koalition-kuenftig-strafen-fuer-freier-von-zwangsprostituierten-12690115.html

 

Im Zuge allfälliger Mindestlöhne eigentlich auch konsequent...

 

Ich fühle mich von der Politik verstanden...