Soll ich als Escort arbeiten?

[Anna Lytisch]

Habe mir jetzt alles nochmal in Ruhe durchgelesen. Jegliche Aspekte veranlassen zumindest mich zum abschließendem Urteil, dass ich grundsätzlich niemandem zu Escort als Job raten würde, genauso wenig, wie ich jemandem zu einem anderen Job raten würde.

 

Selbst wenn man jemanden sehr gut kennt oder meint, jemanden sehr gut zu kennen, gibt es einfach Entscheidungen, die eine Person selbst treffen muss. Daher nochmal: positive und negative Aspekte aus eigener Erfahrung aufzuzeigen ist okay, ein direkter Ratschlag aber nicht, denn individuelle Konstellationen können sich aufgrund bestimmter Umstände durchaus auch einmal ändern und etwas, was einem zuvor passend erschien, kann auf einmal ganz üble Dissonanzen hervorrufen.

 

Mir fällt da nur (auch wenn es auch nur wieder ein Beispiel aus dem Bekanntenkreis ist, aber auch das gehört zu den Erfahrungen, die man macht, nämlich genau so etwas mitzuerleben) eine Schulfreundin ein, die von ihrem Elternhaus genötigt wurde, schwerpunktmäßig den naturwissenschaftlichen Weg einzuschlagen. Das, was sie ursprünglich vorhatte, "sei nichts für sie", so die Aussage ihrer Eltern, bei denen man meinen könnte, sie würden ihr Kind doch nun wirklich kennen. Nun gut, übertriebener Ehrgeiz verbunden mit Kontrollwahn waren hier Hauptmotivatoren und nicht unbedingt ein "gut gemeinter" Ratschlag. Dennoch waren diese Leute davon überzeugt, ihrem Kind den "richtigen Weg" aufgezeigt und geebnet zu haben. Folge war eine absolut desaströse Oberstufenphase mit ständigen Frust- und Versagenserlebnissen in diesem Bereich. Heute ist die Dame übrigens promovierte Kunsthistorikerin - etwas, wovon ihr Umfeld sicher der Ansicht war, dass es "gar nichts für sie" sei.

 

Insofern wäre ich immer sehr vorsichtig, aufgrund des Bildes, das ich von einem Menschen habe, eindeutige Urteile über "Eignung" oder "nicht Eignung" für eine bestimmte Tätigkeit zu fällen.

 

Und dass man im Escort sehr viel von sich gibt (eben nicht nur auf der körperlichen Ebene und manchmal eben auch unbewusst), dürfte jedem klar sein. Daher fände ich ein "Zuraten" einfach nur riskant, da ich ja - wie schon anderweitig erwähnt - letzten Endes immer nur meinen ureigenen Erfahrungen zugrunde legen kann, die ich auch nur unter Berücksichtigung meiner ureigenen persönlichen Ausgangssituation machen konnte.

[Marlena]

Also ich habe dasselbe, wie Lichti, im Bekanntenkreis erlebt und frage mich dann auch immer wieder, wie es kommt, dass Menschen glauben besser zu wissen, was gefühlt wird, was die Leidenschaft und Sehnsüchte eines anderen Menschen sind...

 

Daher gibt es keine guten Ratschläge sondern nur und ausschließlich das Begleiten und mit einander beraten...und das aber auf Escort umzumünzen halte ich für keine gute Idee...

 

Jede Frau und jeder Mann müssen reif und erwachsen sein, um die Ausmaße und die Tragweite reflektieren zu können...welche das Escortgewerbe mit sich bringt...von daher könnte und würde ich niemanden dort "einführen".

[Ariane]

Da würde mich jetzt doch interessieren, wie Du die vorgestellte Publikation bewertest.

 

Ich würde an dieser Stelle gerne auf den Beitrag #1/58 des Moderators Christian im Nachbarforum verweisen, auch im Hinblick auf sein Fettgedrucktes, da man sog. "Prostitutionsforschung" gerne selektiv liest.

 

Zudem auf den dortigen Link zu Prostitutionsforschung, wo ich die Zusammenfassung einer Doktorarbeit #12/14 kürzlich eingestellt habe. Ist als PDF dort downloadbar.

 

Wem dies als empirische Evidenz nicht ausreichend erscheint, kann ja hier eine Umfrage einstellen und Escort-Damen nach ihrem Seelenheil befragen.

 

Zum anderen würde ich gerne erwähnen, daß jede zweite Frau in Deutschland Opfer von Gewalt etc. wird bzw. geworden ist. Wenn man diese statistische Grösse zugrunde legt, relativiert sich manches, auch die verbreitete Annahme, daß hauptsächlich Frauen mit entsprechenden Erfahrungen den Weg ins Paysex wählen.

 

Mich interessiert, welche Kompetenzen man als Frau in diesem Gewerbe haben sollte, um seelisch heil zu bleiben bzw. zu sein; auch hier spielt es keine Rolle, ob eine Frau als Escort oder privat schon traumatisierten Ereignissen ausgesetzt war. Diese Kompetenzen sind meines Erachtens folgende:

reflektierter Umgang mit der gesellschaftlichen Stigmatisierung und Kriminalisierung; ohne Zwang diese Tätigkeit auszuüben; den Unterschied von Liebe, Sex, Emotionen zu kennen und trennen zu können; sich in erster Linie als eine Art Dienstleisterin zu begreifen; Männer/Kunden zu mögen, um mit ihnen umgehen zu können, die Richtigen auswählen zu können, mit maximaler Bewußtheit zu agieren.

Bearbeitet 3. September 2009 von Ariane

[Kenni]

Was hat der Fragebogen mit dem genannten Buch zu tun? Verstehe ich nicht.

Kennst du das Buch von Frau Zumbeck?

 

Du fällst in solchen Diskussionen immer in dasselbe Schema, bringst in jedem zweiten deiner Beiträge Beispiele, die mit dem Thema nur entfernt zu tun haben oder Einzelfälle darstellen, nach dem Prinzip: Eine Freundin/Bekannten/Kollegin hat das aber so und so erlebt.

 

Dachte eher, dass Ariane auf der Bildfläche erscheint und die Pathologisierungskeule schwingt…

 

Im übrigen war der link nur als Denkanstoß gedacht, und meine Erfahrungen sind nun mal so wie sie sind. Und jetzt bitte, Jana, kein anschauliches Beispiel einer guten Freundin, die genau die gegenteiligen Erlebnisse hatte…

 

Thorn ! Vielen, vielen Dank !

[Thorn]

@Thorn; Pathologisierungskeule??? Die Herren, die den Weg zu mir finden, sind im Regelfall geistig und körperlich gesund.

 

Die viel entscheidendere Frage für mich als Bucher ist doch, ob die Frauen, auf die ich treffe, geistig und körperlich gesund sind.

[Kenni]

Die viel entscheidendere Frage für mich als Bucher ist doch, ob die Frauen, auf die ich treffe, geistig und körperlich gesund sind.

 

Das mit dem geistig gesund die Damen betreffend, ist aber frech jetzt. Obwohl, bei den Herren bin ich mir da hier nicht immer so sicher ! Was man hier alles so liest über Heinis wie Stalker, Mind- und Soulfucker ! ?

 

Ich habe das schon einmal an anderer Stelle gesagt. Ich habe wirklich selten so gepflegte und auf ihren Körper achtende Damen gesehen, wie im P6 Gewerbe.

 

Körper und Gesundheit sind ihr Kapital. Und eine geisteskranke, ist mir auch noch nicht untergekommen.

[Thorn]

Wieso frech? Kannst du hinter die Stirn anderer Menschen schauen?

 

Übrigens: Ich verleihe dir für dein Durchhaltevermögen im Nachbarthread hiermit die Tapferkeitsmedaille - fürs Durchhalten. Habe mich köstlich amüsiert.

 

Ergänzung:

Ja, manche Männer sind schon ätzend. Aber was wäre der ehrbare Berufsstand der Escortdame wert ohne uns Männer? Wir sind die treibende Kraft - der Motor, der die Maschinerie am Laufen hält.

 

Ich bin nicht selten bereits beim ersten Treffen von einer Dame nach meinem Familienstand gefragt worden. Ebenso schüttet die eine oder andere Dame gern ihr Herz bei Buchern aus und versorgt ihn mit Informationen, auf die er nicht unbedingt Wert legt.

Bearbeitet 4. September 2009 von Thorn

[Bloßeinbesucher]

... Ich bin nicht selten bereits beim ersten Treffen von einer Dame nach meinem Familienstand gefragt worden...

 

Das muß man hinnehmen; die Frage ist für die meisten Frauen genauso spannend wie die nach dem Sternzeichen. Außerdem läßt sie sich als Distanztechnik nutzen, mit der die Dame eigenen emotionalen Verwicklungen vorbaut. Denn entweder ist der Kunde verheiratet bzw. lebt in einer Beziehung, dann betrügt er seine Ehefrau bzw. Partnerin, oder er ist nicht verheiratet und auch sonst alleinstehend, dann ist er einer, der es nötig hat, für Sex zu bezahlen.

[Rainmaker]

Ich bin nicht selten bereits beim ersten Treffen von einer Dame nach meinem Familienstand gefragt worden. Ebenso schüttet die eine oder andere Dame gern ihr Herz bei Buchern aus und versorgt ihn mit Informationen, auf die er nicht unbedingt Wert legt.

 

So isses, bei ca. 90% der Treffen kommt das als Frage von der Dame in den ersten 10 min., gefolgt von der Frage, was man beruflich mache (Reihenfolge auch mal umgekehrt ), aber wehe, ein Bucher würde so was fragen Das Diskretionsversprechen vieler Damen hat eine ähnliche Halbwertszeit wie Versprechen von Parteien im Wahlkampf .

 

LG vom Raini

[sissiba]

So isses, bei ca. 90% der Treffen kommt das als Frage von der Dame in den ersten 10 min., gefolgt von der Frage, was man beruflich mache (Reihenfolge auch mal umgekehrt ), aber wehe, ein Bucher würde so was fragen Das Diskretionsversprechen vieler Damen hat eine ähnliche Halbwertszeit wie Versprechen von Parteien im Wahlkampf .

 

LG vom Raini

Ich hab dich noch nie bei einem Treffen nach deinem Beruf gefragt,oder?

 

Du mich schon nach 5 Minuten:oben:

[Philebos]

So isses, bei ca. 90% der Treffen kommt das als Frage von der Dame in den ersten 10 min., gefolgt von der Frage, was man beruflich mache (Reihenfolge auch mal umgekehrt ), aber wehe, ein Bucher würde so was fragen Das Diskretionsversprechen vieler Damen hat eine ähnliche Halbwertszeit wie Versprechen von Parteien im Wahlkampf .

 

LG vom Raini

 

Also ich lasse mich gerne danach fragen. Vor allem dann, wenn auf meine Auskunft, ich sei Single, eine so nette Bemerkung folgt wie "Nanu, solche Männer wie Du sind doch sonst immer schon vergeben". Es ist so einfach, einen Bucher glücklich zu machen

[Rainmaker]

Ich hab dich noch nie bei einem Treffen nach deinem Beruf gefragt,oder?

 

Du mich schon nach 5 Minuten:oben:

 

Ich glaube, Du verwechselst mich

 

LG

[Thorn]

Also ich lasse mich gerne danach fragen. Vor allem dann, wenn auf meine Auskunft, ich sei Single, eine so nette Bemerkung folgt wie "Nanu, solche Männer wie Du sind doch sonst immer schon vergeben". Es ist so einfach, einen Bucher glücklich zu machen

 

Ach, das bekommst du auch immer zu hören? Ich dachte, das sagen die Frauen immer nur zu mir. Jetzt wird mir in aller Grausamkeit bewußt, dass das vielleicht nur eine Masche sein könnte.

[Alina]

mir sagen es die Herren meist schon ihrer Anfrage, finde ich auch nicht schlimm.....

[Thorn]

Was sagen sie? Ob sie verheiratet oder Single sind?

Obs stimmt, ist wieder eine andere Frage.

[Bloßeinbesucher]

mir sagen es die Herren meist schon ihrer Anfrage, finde ich auch nicht schlimm.....

 

Sie haben halt die Erfahrung gemacht, daß die Frage sowieso kommt, und wollen sie schon vor dem Date vom Tisch haben. Andere vermuten, aufgrund derselben Erfahrung, daß die Dame aus irgendeinem unerfindlichen Grund die Antwort dringend für die Gestaltung des Treffens benötigt, und geben deshalb zum frühestmöglichen Zeitpunkt Auskunft über ihren Familienstand.

[Thorn]

Inwiefern hat die Kenntnis vom Familienstand Einfluß auf die Gestaltung des Treffens? Wird vielleicht schon ein Ehevertrag im LV-Täschchen deponiert?

[Alina]

BEB ich sehe das anders, wenn sie mir zum Beispiel in der Anfrage etwas über sich erzählen, zeigt das ja irgendwie auch, das ein gewisses Vertrauen da ist - was ja für beide Seiten wichtig ist.

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 18:12 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 18:11 Uhr ----------

 

Inwiefern hat die Kenntnis vom Familienstand Einfluß auf die Gestaltung des Treffens? Wird vielleicht schon ein Ehevertrag im LV-Täschchen deponiert?

 

hab keine LV Tasche, die gefallen mir nicht

[Philebos]

Ich sage das der Dame meistens auch vorher, genauso wie ich auch ein paar Eckdaten über mich mitteile (Alter, Gewicht, Haarfarbe,...) Ein paar Agenturen und Indies fragen ja sowieso danach, aber ich teile es auch ungefragt mit, weil ich als Escort auch froh wäre, wenn ich ungefähr wüßte, was mich erwartet...

[Ariane]

Ich frage mich nur immer, wieso der Personenstand für beide Seiten eine Rolle spielt.

[Philebos]

Ich frage mich nur immer, wieso der Personenstand für beide Seiten eine Rolle spielt.

 

Dass das für den Bucher eine Rolle spielt, ob er Single ist oder nicht, ist doch klar. Warum es für den Escort eine Rolle spielt, können nur die Damen beantworten...

[Bloßeinbesucher]

BEB ich sehe das anders, wenn sie mir zum Beispiel in der Anfrage etwas über sich erzählen, zeigt das ja irgendwie auch, das ein gewisses Vertrauen da ist - was ja für beide Seiten wichtig ist.

 

Das ist natürlich eine dritte Möglichkeit: Der Bucher will sich bei der Dame einschmeicheln und versucht, ihr Vertrauen zu gewinnen, indem er ihr Dinge erzählt, für die Frauen sich besonders interessieren. In diesem Fall dürfte er auch ungefragt Auskunft über seinen Beruf und sein Sternzeichen geben.

 

Die vierte Möglichkeit: Er ist ein Stoffel, der nicht weiß, daß Frauen nach Sternzeichen, Beruf und Familienstand fragen, um ein Gespräch in Gang zu bekommen, und er deshalb seine diesbezüglichen Mitteilungen besser aufgespart hätte.

[Alina]

ich sehe es nicht als einschmeicheln, außerdem meinte ich ja wie gesagt eher den Beruf und nicht unbedingt den Familienstand, das dieser oft schon in der Anfrage genannt wird und nicht um anzugeben, sondern weil derjenige einfach ein wenig über seinen Alltag erzählt und das finde ich zumindest sympathisch....

 

Außerdem kann man Gespräche auch ohne diese Fragen gut führen....

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 18:42 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 18:41 Uhr ----------

 

Ich frage mich nur immer, wieso der Personenstand für beide Seiten eine Rolle spielt.

 

für mich spielt es keine Rolle, wenn es aber jemand von sich aus erzählt, finde ich dies nicht schlimm

[Bloßeinbesucher]

Das mit dem Familienstand scheint eine verdammt ernste Angelegenheit zu sein. Jetzt habe ich dreimal versucht, einen Witz über die betreffende Fragerei zu reißen, und nie lacht jemand.

[Anna Lytisch]

*schmeißtsichwechvorLachenüber BeB*

 

 

 

gut so?

 

 

Ich frage nicht nach dem Familienstand. Wer es von sich aus erzählt, okay. Von mir wird es nicht thematisiert. Warum auch? Für mein Wissen brauche ich es nicht, und ich möchte nicht Gefahr laufen, jemanden in Verlegenheit zu bringen oder gar zu verärgern. Letzten Endes geht es mich nämlich einfach nichts an...

 

genau, wie es umgekehrt auch immer betont wird...