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lust4fun

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Alle erstellten Inhalte von lust4fun

  1. Ich hatte den Terminus "mieten" tatsächlich gedankenlos übernommen, möchte ihn aber in unserem Zusammenhang nicht verweden. "Miete" ist definiert als "die vertragliche, zeitlich beschränkte Gewährung des Gebrauchs einer Sache gegen Entgelt." Als Mieter bin ich zwar nicht "Eigentümer" einer Sache, aber deren Besitzer im Rahmen des Vertrages. Ich weiß nicht, wie du von der Konnotation des "Gebrauchs einer Sache" absehen kannst. Ich wüsste auch von keinem anderen Beispiel, wo eine Dienstleistung "gemietet" wird. Dir würde ich es zutrauen, dass du mit dem Begriff "mieten" im Paysex unkonventionell, ironisch, provokativ oder paradox intervenierend umgehen kannst. Aber doch nicht als Begriffs-Empfehlung, oder?
  2. Korrektur: "Ich würde Sie gern ficken und Sie dazu gern ganz spontan mieten. Haben Sie Zeit und Lust?" So ist es korrekt und in 20 Jahren wird sich der Satz durchgesetzt haben.
  3. Erfüllt alle rhetorischen Kriterien, aber ich trau mich trotzdem nicht...
  4. Wenn wir schon in der semantischen Feinanalyse sind, erlaube ich mir einen Kommentar: Die Konstruktion "Eigentlich..., aber..." hat in aller Regel beim Redner und beim Hörer eine klare Botschaft: Das "aber" im Nachsatz dominiert das "eigentlich" zu Beginn, d. h., es negiert es oder straft es Lüge. Mag sein, dass eine Dame sich geschmeichelt fühlt; für wahrscheinlicher halte ich den Reflex: "Wenn du dich dafür entschieden hast, Frauen 'eigentlich' nicht anzusprechen, dann tu es auch jetzt nicht! Wie kommst du dazu? Nur weil du nicht 'widerstehen' kannst? Bei wem kannst du auch sonst nicht widerstehen? Bist du ein Getriebener? Hast du es so nötig? Tut mir leid für dich, dass ich dich so 'umwerfe', es war 'eigentlich' gar keine Absicht... Dann der Konjunktiv mit dem "man": Da steht weder eine echte Person dahinter, noch steht da jemand zu seinem Wunsch. Dass eine Nacht viel zu kurz wäre, ist nur anmaßend. Von was redet der? Ist eine Nacht nicht genug für ein Abenteuer? Will der mich etwa gleich wegheiraten? Besser fliehen... Also, kann sein, dass eine Escort ihr Geschäft wittert und zubeißt. Andere Frauen schütteln den Kopf und ziehen davon. Und das wird nicht am gegeelten Haar liegen. Ne, Nightwriter, Silkes Satz ist um Klassen besser. Klare Absicht, klare Begründung, kein Schnörkel, keine überschießenden Perspektiven, kein "aber", kein "eigentlich", kein Süßholz. Dafür ein ungebrochenes Selbstbewusstsein und die "Entschuldigung" dafür, dass jemand mit dieser geballten Energie einfach so konfrontiert wird. Die Entschuldigung öffnet dem Gegenüber alle Möglichkeiten: "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen..." bis hin zum "Nein, dein Ansinnen berührt mich zwar, aber es überrumpelt mich, und das will ich nicht. Aber ich akzeptiere deine Entschuldigung." Vielleicht sogar mit einem heimlichen Nachsatz: "Schade eigentlich..."
  5. lust4fun

    Eifersucht!!

    Gefällt mir gut, der Beitrag! Jetzt sehe ich auch ein bisschen klarer, wo bei mir der Schuh drückt, bzw. was die interessantere Fragestellung ist: Wie ist das mit der Kommunikation über Eifersucht? Wenn ich die Eifersucht spüre, sie als legitimen Ausdruck meiner selbst wahrnehme und nicht verleugne, sie nicht als Katastrophe erlebe - kann ich sie meiner Partnerin zeigen? Wie macht ihr das? Karinas Beispiel trifft mich sehr. Ich denke zwar eher nicht, dass ich Eifersucht im Keim erstickt habe. Bei mir sehe ich eher den Reflex, dass ich mich in diesem Fall selbst zurückziehe und alles mit mir selbst ausmache. "Bin ja selbst autonom und Freiheit ist das Größte!" Ist natürlich für die Partnerin ziemlich doof. Ein Rückzug hilft ihr am wenigsten... Und wenn der andere eifersüchtig ist und dann auch so stark ist, das mir "zuzumuten" - was passiert dann bei mir? Habe ich dann die Stärke, es auszuhalten und die Partnerin zu halten? Welche Rolle spielt ein schlechtes Gewissen - für etwas, das aus meiner eigenen Sicht vielleicht ganz okay ist? Fühle ich mich verantwortlich für das Gefühl des anderen? Halte ich stand ohne Rechtfertigung? Oder greift dann wieder ein Impuls, sich zurückzuziehen, weil man ja selbst "offensichtlich nicht zumutbar ist"? Hab noch einen weiten Weg vor mir...
  6. lust4fun

    Eifersucht!!

    Hat er doch gar nicht - Max hat das Thema von Anfang an nur als witzig-ironische Geschichte gebracht. Es wurde erst durch die Antworten "ernst". ******* Warum gehen eigentlich so viele Menschen eine Beziehung ein, die ihre eigenen "Mechanismen" ganz genau kennen. Die wissen, dass sie extrem eifersüchtig werden können? Die wissen, dass dies mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch passieren wird? Die wissen, dass sie nicht nur Trauer erwartet, sondern dass sie in ihren Grundfesten massiv erschüttert werden? Die die Verantwortung für ihr eigenes Glück an den Partner delegieren? Die wissen, dass sich nichts verändern darf?...
  7. Nicht im TV, sondern Live-Stream, heute, 19.00 Uhr: Bernd Alois Zimmermann: Die Soldaten Bayerische Staatsoper / Kirill Petrenko http://www.bayerische.staatsoper.de/866--~Staatsoper~bso_aktuell~aktuelles.html Rezension: http://www.zak.de/artikel/detailsueberregional/128153/Muenchen-Apokalypse-im-Kaefig
  8. lust4fun

    Eifersucht!!

    Hmh, mir macht so etwas auch Angst. Wenn ich lebe, erlebe, fühle, denke, sprühe, mich freue, mich sorge, trauere, grüble, was auch immer, und mich öffne, mich nicht verschließe, mit Menschen in Berührung bin, - und dann und wann da jemand auftaucht, wo diese Nähe entsteht, bei der ich verstehe und geborgen bin... ... und dann zu wissen, dass ich die Partnerin gerade zutiefst damit verletze... ... sich zu entscheiden, dass dies nicht sein darf, weil ich sie nicht verletzen will... Mir tut das weh, allein schon wenn ich es schreibe... "Ich will alles für dich sein!", sagte einmal eine Frau zu mir. Ich habe nicht nur das Angebot gehört. Ich habe ihre Verzweiflung mitgehört, dass da etwas sein könnte, das sie nicht ist. Ich bekomme keine Luft mehr... Manchmal denke ich, es ist einfacher, im Käfig des fremd-sexuellen Tabus zu leben als mit dem moderneren Credo: "Sex mit anderen ist okay, aber Gefühle dürfen nicht sein." So bin ich halt. Wenn ich anders wäre, hätte ich längst mein Haus am See und 20 Kinder... (Extra für Babu auf bayerisch)
  9. Lieber Max, danke für die Anerkennung. Ich bin dir eine Antwort auf deine Replik #484 bisher schuldig geblieben, weil ich den Eindruck habe, dass wir uns zwar in einem gemeinsamen übergeordneten Frageraum bewegen, dass ich mich aber mit meinen konkreteren Fragestellungen und Antwortversuchen doch deutlich anders bewege als du. Deshalb lasse ich mich da jetzt auch nicht so gern vereinnahmen, obwohl an deiner Beobachtung möglicherweise etwas dran ist - ich lass' das mal offen. Ich habe mich lediglich an einer bestimmten Stelle im Thread eingeklinkt und hatte nicht den Anspruch, den Thread "zur Sache zurückzuführen". Deine Positionierung im gesamten Thread teile ich nicht, will das aber jetzt nicht weiter kommentieren, so wie ich mich auch zum "lolo-bashing" nicht äußern möchte. Gruß, l4f
  10. Ja, das ist so. Das ist zwar sehr wohl ein Problem für die Demokratie, aber es wäre keine Demokratie, wenn man sich nicht ausklinken könnte... Mir ging es um den Anspruch, andere zum Nachdenken zu bringen ("zu zwingen" war deine Wortwahl) und um die Wahl der rhetorischen Mittel zu diesem Ziel. Und darum, wer nun darüber wieder urteilt, ob ich wirklich genug nachgedacht habe. Ich selbst oder der andere? Du bist doch genauso empfindlich gegenüber "Bevormundung" wie ich... Genug darauf herumgeritten. Hast ja dein Ziel auch erreicht. Ich finde es eh bemerkenswert, dass ich ausgerechnet bei dir immer wieder mal Lust habe, nachzubohren oder mein Denken zu formulieren. Nur bei sehr globalen politischen Lagertheorien ist (für mich) die Auseinandersetzung mit dir nicht besonders vergnüglich. Deine ausgeprägte und kluge Differenzierung im Blick auf das eigene politische Lager findet im Blick auf das andere Lager keine Entsprechung. Genau das ist auch meine Absicht. Und eben bewusst mit dem Hinweis zur Vorsicht. Fast alle ideengeschichtlichen Auseinandersetzungen mit dem "Schwedischen Modell" derzeit nehmen Bezug auf den Aufsatz von Susanne Dodillet, zuletzt auch Monika Frommel. Dodillet war es, die auf die unterschiedlichen Prinzipien von kommunitärer und liberaler Denkweise aufmerksam machte. http://www.bpb.de/apuz/155371/deutschland-schweden-unterschiedliche-ideologische-hintergruende-in-der-prostitutionsgesetzgebung Die Pointe bei ihr liegt in der Feststellung, dass in dieser Frage die klassischen politischen Lager nicht funktionieren: "Der Vergleich zwischen der deutschen und der schwedischen Prostitutionsdebatte zeigt, dass es schwierig ist, eine gemeinsame europäische Linie für die Prostitutionspolitik zu finden. Schwedische Politiker, die für eine Kriminalisierung der Kunden kämpfen, können kaum mit der deutschen Linken zusammenarbeiten, da sich ihr Verständnis von Staat und Individuum grundlegend unterscheidet. Auch eine Zusammenarbeit mit den konservativen deutschen Parteien, die Prostitutionsgesetze befürworten, die den schwedischen ähneln, ist problematisch. Die strukturalistische Perspektive auf das Machtverhältnis zwischen den Geschlechtern, das wichtigste Fundament des schwedischen Sexkaufverbots, wird nicht von den deutschen Christdemokraten geteilt." Mir leuchtet das Fazit und die historische Herleitung ein. Dodillets Analyse macht mir die Struktur des aktuellen Konflikts verständlich (was für eine Herausforderung für die europäische Idee!) und ist, nebenbei gesagt, für mich ein Beispiel dafür, dass das "alte" Links-rechts-Schema kaum noch hilft. Im Konkreten verstehe ich deine kollektive Haftung der Linken für ein schwedisches Denken nicht. Die Abstimmungsergebnisse beim Beschluss des Europäischen Parlaments (http://www.mc-escort.de/forum/showpost.php?p=391280&postcount=11) ergeben ein anderes Bild. Den größten Widerstand gab es sowohl auf bundesrepublikanischer wie auf europäischer Ebene auf links-grüner Seite (auch wenn es keine Fraktion gibt, die bei dieser Frage einheitlich abstimmte). ********* Zum anderen Thema, das mich viel mehr beschäftigt: Das sollte eigentlich nicht euphemistisch sein, sondern war dialektisch gemeint. Aber ich sehe, dass der Verdacht naheliegt und dass man bei mir dazu noch eine Befangenheit vermuten wird. Ich halte ja nicht verborgen, dass mir diese Frau persönlich viel bedeutet und dass ich mich mit manchen Beiträgen auf diesen speziellen "Fall" beziehe. Aber um so mehr sehe ich mich in einer Position, bei der ich den politischen "Großkonflikt" zu einem Teil "im Kleinen", quasi von "innen", miterlebe. Ausgangspunkt war deine Anregung, ein verständliches Kriterium (Selbstbestimmtheit) für "gute und schlechte" Prostitution zu finden, und die Zuversicht, dass das dann "jeder verstehen sollte". Ich habe das problematisiert mit der Subjektivität von Selbstbetimmung und der Schwierigkeit eines moralischen Urteils (gut/schlecht) von außen. Mein Beispiel sollte eine "Einladung" sein, bei einem Standardbeispiel die Widersprüche von scheinbar offensichtlichen "schlechten" Bedingungen und subjektiver Selbstbestimmung und Zufriedenheit dialektisch zu sehen und mit einem Urteil von außen vorsichtig zu sein. Das ist mir nicht geglückt. Du siehst nur den Widerspruch und wendest ihn gegen mich. Ja, ich habe es überschwänglich formuliert. Hilft es, wenn ich ergänze: Die Frau im Beispiel lebt nicht im Paradies, aber sie meistert ihr Leben selbstbestimmt und zufrieden - unter Bedingungen, die von vielen Menschen zumindest als fragwürdig gesehen werden. Wo ich etwas öffnen wollte, schließt du es ab - "objektiv fatale Umstände". Mir scheint, du hast das Urteil getroffen ("schlechte" Prostitution) und hast dein Kriterium "Selbstbestimmtheit" dabei noch gar nicht überprüft. Deshalb habe ich das Zitat angefügt: "Denn wer bei Prostitution an 'Gewalt' denkt und nicht an faire Preise, ist schon sehr nah an der schwedischen Ideologie." Dieses hat für dich einen faden Beigeschmack. Ich dachte, es zeigt ein bisschen, wie schwierig ein Außenurteil sein kann, wenn die Betroffene nicht selbst spricht. Aber ok., dieses Zitat führt auch wieder woanders hin. Viel Gerede um des Kaisers Bart? Worum es mir geht: Ich habe ein Unbehagen. Wenn selbst du - Bayernbulle - (nach meinem "Argwohn") Urteile fällst, ohne zuerst nachzufragen "Was genau sagt diese Frau selbst?", wenn Verteidigungsreden (von mir) unter Ideologieverdacht fallen - wie wird da die "Mehrheit der Gesellschaft" mit dem Thema Selbstbestimmtheit im Paysex umgehen wollen? Meine Begriffe wie "Moralstrafrecht" und "Dialektik" mögen da schief und unzureichend sein; meine Befürchtung, wie eindimensional und bevormundend die gesellschaftliche Debatte laufen kann, wird nicht geringer. (Mit dem letzten Satz beschreibe ich nicht dich.)
  11. Ist gut. Ich hasse nur den Zwang zum Nachdenken. Du warst wahrscheinlich auch durch meine Bemerkung zu dem "Service des Hauses" provoziert. Der funktioniert übrigens genau umgekehrt. FO ist dort verboten... Nebenbemerkung: Sei mal ein bisschen vorsichtiger mit deiner Links-rechts-Zuschreibung. Wir kritisieren alle das schwedische Modell. Und das hat "linke" Wurzeln. Aber zeige mir ein traditionell "rechtes" Modell, das keine Bevormundung oder moralische staatliche Instanz kennt. Bei der Moralfrage zur sexuellen Selbstbestimmung treffen sich links und rechts irgendwo im Kreis. Die wesentlichen heutigen Fragen verlaufen nicht mehr zwischen links und rechts. Jeder versucht halt, seine Wurzeln und Traditionen einzubringen, wie es noch irgendwie sinnvoll und hilfreich erscheint.
  12. Da hast du natürlich recht. Allerdings hattest du von ursprünglich von "guter und schlechter" Prostitution gesprochen und davon, dass die Gesellschaft darüber ihr Urteil fällt. "Leider bedeutet dies in einer auf Massengeschmack zielenden Mediengesellschaft, dass 2014 mit immer gleichen Argumenten regressiv die Frage präsent bleiben wird, ob Prostitution sich mit der „Würde der Frau“ verträgt oder nicht. „Menschenwürde“ wird zum Eingriffstatbestand. Die Betroffenen werden erst gar nicht gehört, sondern für eine „Neue Gesellschaft“ mit einer „Neuen Ethik“ umerzogen." http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001598 Ich denke, dass du das nicht wesentlich anders siehst. Reden wir aneinander vorbei? Dein Nachsatz ist zynisch - du weißt, dass ich es so nicht meine. "Wenn man ein krasses Missverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung kontrollieren will, muss man § 180a StGB verändern und dafür sorgen, dass die Abteilung für „Wirtschaftsdelikte“ bei der jeweiligen Staatsanwaltschaft zuständig ist. Im Übrigen sollten die Wirtschaftsministerien der Länder und des Bundes klären, nach welchen Regeln sie vorgehen wollen und welche gewerberechtlichen Instrumente angemessen sind. Es ist ein Unding, Prostitution in die Zuständigkeit des Frauen- und Familienministeriums zu geben, da es sich bei diesem Thema nicht um „Gewalt gegen Frauen“ handelt, sondern um faire Spielregeln im Wirtschaftsleben. Denn wer bei Prostitution an „Gewalt“ denkt und nicht an faire Preise, ist schon sehr nah an der schwedischen Ideologie." (Ebd.)
  13. Ist halt doch komplizierter. "Selbstbestimmtheit" ist ein ein extrem individueller, subjektiver und existenzialistischer Begriff. Was geschieht mit diesem Begriff in legalistischer Form als Außenbeschreibung? Dann sind wir wieder schnell beim #Moralstrafrecht. Beispiel SWin in einem Bordell. Miet-Tagessätze, die überall als Wucher empfunden werden. Die "Miete" muss reingeholt werden, und dann der Tagesgewinn. Streitereien um die rotierende Pflicht zur unbeliebten Frühschicht im Haus. Hausstandards beim "Service"... Ein Segment, das verständlicherweise sehr kritisch beäugt wird. Und gerade da treffe ich eine Frau, die, je besser ich sie kenne, ihren Platz gefunden hat, eine atemberaubende Selbstbestimmtheit lebt... Wie soll das die Mehrheit der Gesellschaft "unkompliziert" verstehen? Wenn Kriterium "Selbstbestimmtheit", dann im Bewusstsein des BesD: "Alle sprechen über uns, niemand mit uns."
  14. lust4fun

    Eifersucht!!

    Ich nehme es so wahr, ja. Ich meine damit nicht die Auswüchse, die zu Tatort-Drehbüchern konstruiert werden, oder Phänomene wie Stalking, die einhellig als Problem gesehen werden. Das kriminelle Spektrum wird unter psychopathologischen Gesichtspunkten behandelt, das in seiner "Häufigkeit" ein Hinweis darauf ist, dass da "etwas kocht", dass in unserer Gesellschaft etwas "nicht stimmt". Die Eifersucht muss einen Grund - und einen Sinn - haben. Mir geht es um die "Normalität". Natürlich lacht "man" über RTL2-Soaps, findet sie völlig überdreht. Aber wer widerspricht mit Überzeugung? Dem Grundsatz, nicht nur der Übersteigerung? Es ist ein Massenphänomen. Und es ist mehr als Boulevard. Ich denke, Eifersucht funktioniert gesellschaftlich in zwei Richtungen: 1. Eifersucht dient der Legitimierung und als Marker für Echtheit. Wer glaubt "heutzutage" an Liebe? An die Liebe, die man selbst empfindet, und an die Liebe, die einem entgegengebracht wird? Ist nicht alles gelogen, oberflächlich, Funtion der Hormone? Aber wo Eifersucht auftaucht, wird sie "echt". Wenn ich selbst Eifersucht spüre, glaube ich mir selbst, dass ich tatsächlich liebe. Wenn der andere eifersüchtig ist, liebt er mich also doch... 2. "Wer leidet, hat recht." Jeder kennt die verzehrende Kraft der Eifersucht, ihre Tiefe. Man kann sie nicht spielen und nicht verbergen. Wer betroffen ist, leidet wie ein Hund. Wer betroffen ist, bekommt Mitleid und Anerkennung für die Unmittelbarkeit seines Gefühls. Und Nachsicht für seine "Unzurechnungsfähigkeit". Es ist in meinen Augen kein Widerspruch zu meiner These, wenn die Eifersucht in bestimmten Schichten (Bildung? Religion?) nur in temperierter Ausprägung akzeptiert ist. Ich weiß auch nicht - ich könnte mich zu einer These versteifen, wonach der Umgang mit Eifersucht ganze Gesellschaften oder Lebenswelten in Lager trennt. Ich erschrecke manchmal über die Wucht, die die Eifersucht bei jüngeren Generationen spielt. Nächtelang habe ich mit einer Freundin über deren Kinder gesprochen - Kinder einer Frau, die Freiheit über alles stellt. Die Jugendlichen haben einen Begriff von Treue, der sprachlos machen kann. Treue, Bekenntnis, Selbstvergewisserung und Eifersucht liegen da sehr eng beieinander. Man wird andere Beispiele finden - Max spricht oft von der in sexuellen Dingen sehr pragmatischen Nachfolgegeneration. Aber frag sie mal, wie es für sie ist, wenn es nicht "nur" um Sex geht, sondern um Beziehung und Liebe... Dein Eindruck - Bayernbulle - mag mit deiner moralischen und politischen Haltung zu tun haben. Du siehst vielleicht stärker "die anderen" mit ihren alternativen Lebensentwürfen seit der 68er-Bewegung, die dir eher fremd und lächerlich vorkommen. Findest du, dass es wirklich viele sind, die die Sache mit der Eifersucht bewusst umdrehen? Oder sind in der Regel nicht doch diese "Alternativen" diejenigen, die sich erklären oder sogar rechtfertigen müssen? - Karina Devi mit ihrem gewissen esoterischen Kontext - Alf mit seiner fröhlichen und glaubhaften Polyamorie - http://www.mc-escort.de/forum/showpost.php?p=326122&postcount=92
  15. fraences hat an anderer Stelle einen Artikel verlinkt, den ich hier aufgreifen möchte - herzlichen Dank, fraences! Prostitution: Rückkehr zum Moralstrafrecht? Von Monika Frommel Novo Argumente http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001598 Im Grunde nichts Neues, aber der Artikel der Strafrechtsprofessorin geht sehr klar und anregend den Zusammenhängen nach, die mich in der Theoriedebatte am meisten interessieren: Moralstrafrecht - Kommunitarismus - Liberalismus - Freiheitsrechte - Bevormundung...
  16. Interessant fände ich diese Frage: Wenn du deine persönliche Lebensgeschichte betrachtest - wächst das Alter deiner Partnerinnen mit deinem eigenen Älterwerden, oder bleibt die Vorliebe für ein bestimmtes Lebensalter bei der Partnerin bestehen?
  17. lust4fun

    Eifersucht!!

    Es ist ein Unterschied, Eifersucht zu empfinden und sich mit ihr auseinanderzusetzen - oder sie als anthropologische Naturkonstante und als Basis für Liebe zu postulieren. Man kann eine bei sich aufkommende Eifersucht mit Freundlichkeit und Nachsicht sich selbst gegenüber wahrnehmen und ihr andere Impulse und Emotionen entgegenstellen: Freiheit, z. B. (frei sein - frei lassen). Eifersucht ist ein emotionaler Impuls, der in unserer Gesellschaft einen der höchsten Trumpfwerte zugesprochen bekommt. So oft sticht er alles, erklärt alles, rechtfertigt alles. Aber es ist unsere Entscheidung, wie wir damit umgehen und was wir dem Gefühl zulassen.
  18. Max, was ist inhaltlich in diesem Thread das so Erschütternde? Was würde uns so radikal verändern? Was ist dein Zweifel? Baust du da nicht eine Chimäre von Sozialutopie auf? Ist es vergleichbar wie: "Stell dir vor, es gäbe kein Geld." "Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin." "Der erste, der ein Stück Land mit einem Zaun umgab und auf den Gedanken kam zu sagen »Dies gehört mir«..." "Wenn jeder Mensch auf der Welt nur einen einzigen anderen Menschen glücklich machte, wäre die ganze Welt glücklich."
  19. Tja, die Gene... Ich war in einem Etablissement und sah eine Frau aus den Augenwinkeln. Der erste Gedanke: Mein Gott, ist die schön. Dann gleich der zweite Gedanke: Ist die überhaupt 18? Ich habe sie gut kennengelernt. Sie war 40!
  20. Du meinst, als Frauen im "Golden Age of Marriage" die Engführung ihre Rolle als Hausfrau und Mutter anzweifelten und sie '68 schließlich die Schnauze voll davon hatten, das hübsche Anhängsel ihrer Revolutionäre zu sein, sei das ihnen "eingetrichtert" worden? Mein Vater hat das auch immer behauptet. Der kam aus der religiös-fundamentalistischen Ecke. Wer da uns (Existentialismus, Liberalismus, Friedensbewegung, Emanzipation) immer etwas eingetrichtert haben sollte, blieb geheimnisvoll. Böse, verschwörerische Mächte... Darf es nicht sein, dass es in der Geschichte Subjekte gibt, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen und selbst Entscheidungen treffen, auch gegen das Hergebrachte? So wie auch die dritte Generation im Feminismus sich wieder neu sortiert und positioniert und z. B. auf Schwarzers PorNO keine Lust hat? Ich weiß, es ist für ein Forum nicht erquicklich, sich über solche Themen zu streiten. Deshalb nur fürs Protokoll: Auch in einem P6-Forum gibt es eben sehr unterschiedliche Rollenverständnisse und Selbstbilder - unter Frauen wie Männern.
  21. Doch, der optische Befund ist für mich auch offensichtlich. Nach jeder Reise zurück nach Deutschland trifft mich der ästhetische Kulturschock. Und ihr Großstädter habt es ja noch gut. Kommt mal in die hinterländische Provinz. Macht da mal das beliebte Straßencafé-Spiel: Wie lange dauert es, bis eine vorbeikommt, die mich reizen könnte? Vergiss es... Nur wüsste ich natürlich kein Argument, warum sich jemand so kleiden und geben sollte, dass er mir gefällt, statt in erster Linie sich selbst. Ich gehe davon aus, dass es ein großer Teil der Bevölkerung ist, der sich in seiner optischen Umgebung wohlfühlt. Ich bin in den frühen 80er-Jahren einige Monate durch Mittelmeerländer getrampt - ich in meiner selbst gefärbten lila-pink-braunen Latzhose und Birkenstocksandalen. Die Südländer haben mich ausgelacht. Wir fahrendes Deutschvolk haben uns prima untereinander verstanden. Wir fanden nicht, dass die selbstgestrickte Naturwollweste, der olivgrüne Bundeswehrparka und bei Männern der Vollbart unserem Sex-Appeal schadet. Natürlich gab es da auch die andere, geheime Phantasie von Erotik und sexy Outfit, aber der Dresscode, der unsere Identität begleitete, war nicht zum Gefallen angelegt, sondern zu einem politischen Ausdruck von Freiheit, zur Abgrenzung von normierenden Vorschriften und als Haltung von einem Feminismus. Wir jungen Männer nannten uns Feministen. Die folgende lila-gelb-türkis-farbene Phase war dann doch ein Aufbruch zu neuen ästhetischen Ufern... Ich spreche von einer Generation, die als Kinder und Jugendliche mit einem blinden Fleck bei der Ästhetik aufgewachsen sind. Wir hatten keine Ahnung - und es hat uns niemand beigebracht - wie man "etwas aus sich macht". Die Schulklassen im Gymnasium waren nach Geschlecht getrennt... Und dann kommt irgendwann mal die entscheidende Weiche: Gibt es eine individuelle ästhetische Entwicklung, oder bleibt die prägende ästhetische Empfindung? Meine These: Ein gewichtiger Teil der Bevölkerung ändert seine ästhetisch-kulturell geprägte Einstellung nur unwesentlich. Was als Jugendlicher noch einen eigenen Charme hatte, verliert diesen Charme dann leider ersatzlos, wenn man älter wird. Dann fällt dem Fünfzigjährigen auch nichts komisch auf, wenn er "privat" weiße Socken in Sandalen trägt. Beruflich passt man sich eh dem herrschenden Dresscode an. Ein anderer Teil entwickelt ein ästhetisches Bewusstsein mit zunehmender Reife. Dann stellt die Weiche zwei Wege zur Auswahl: Edel-alternativer Manufaktum-Chick oder der radikale Bruch mit seiner Vergangenheit - mitunter mit einigen Unsicherheiten und manchem modischen Fauxpas. Gesellschaften, die diese "alternative" Epoche nicht in diesem Sinne oder der bundesrepublikanischen Ausprägung kennen, tun sich da modisch leichter. Wenn Kinder und Jugendliche in jeder Generation damit aufwachsen, zu "gefallen" und erotisch zu "wirken", brauchen sie sich auch in einer späteren Lebensphase nicht umzustellen, wo es darauf ankommt, ob man etwas aus sich machen kann. Nur, ob man sich dann darauf etwas einbilden oder stolz darauf sein kann, ist wieder eine andere Frage...
  22. Wie ich deine Antwort lese: Attraktivität ist dir sehr wichtig für die Akzeptanz als Gast. Auch wenn sie subjektiv empfunden wird und das Alter dabei sehr relativ ist. Ich denke, im Grunde verschärft diese Antwort noch die Ausgangsfrage, man muss diese Ausgangsfrage nur ein bisschen interpretierend umformulieren. Es geht sicher nicht um eine amtlich festzulegende Altersgrenze. Aber es geht um die Einsicht, dass sich Attraktivität - altersbedingt und ohne Schuldzuweisung - verändert und dass es nur sehr wenige Menschen (Männer) gibt, bei denen das Altwerden die Attraktivität nicht doch vermindert. Wir brauchen nicht über die Ausnahmemenschen wie Johannes Heesters zu reden, die mit 90 noch ihren Esprit versprühen und Frauen anziehen. Ich finde auch die hier oft angesprochene Klassifizierung "Ü60" eher als ausweichende Antwort. Es ist nichts Außergewöhnliches, attraktiven, interessanten, jung gebliebenden Sechzigjährigen zu begegnen. Wenn hier Escorts sagen, dass ihnen solche Männer willkommen sind - was beantwortet das uns? Wer "jung geblieben" und attraktiv ist, hat kein Problem. Logisch, oder? Aber was ist in der Lebensphase danach? Dann, wenn nicht nur der Körper seinen Abbau nicht mehr verheimlichen kann, sondern sich auch die Wahrnehmung, das Denken, die Reaktionen, die Sensibilität, das Reden, die Schlagfertigkeit, der Charme etc. eben doch verändern, ohne dass irgendjemand diesem Menschen daraus einen Vorwurf machen wollte - weil es eben nur normal ist? Ich habe eine Szene von vor 10 Jahren (tja, ich werde auch älter) in einem kleinen Club in Erinnerung. Da tauchte ein sichtlich alter Mann auf - ich schätze deutlich jenseits 70. Eine faszinierende Szene, die alle Gefühle und Vorurteile zugleich wachrief: Ein "morbider" Körper, ein "lüsterner" Alter, im Reden und Sozialkontakt wie aus der Zeit gefallen, ein Benehmen wie aus vergangenen Zeiten, herrschaftlich, borniert, hilflos. Alle Dienstleisterinnen waren verschwunden, gingen ihm aus dem Weg. Der Mann fragte mich schließlich: "Wo sind sie denn jetzt, die Damen? Wann kommt denn endlich jemand zu mir?" Ich versuchte ihm zu erklären, dass möglicherweise niemand von sich aus auf ihn zugehen würde, dass er vielleicht versuchen sollte, jemanden nett anzusprechen. Das machte den Gast nur noch hilfloser. Ich hatte damals einen ziemlich guten Einblick in die Verhältnisse des Hauses und bekam deutlich mit, wie hinter den Kulissen der Fall verhandelt wurde. Bis sich schließlich eine der Dienstleisterinnen einen Ruck gab und sagte: "Gut, ich kümmere mich um ihn!" Diese Szene war ein Schlüsselerlebnis für mich. Die Hochachtung für jemand, der zu seinen Bedürfnissen steht, seine Sexualität nicht wegschließt, aber doch ganz offensichtlich aus dem "normalen" Raster auf dem Markt des Paysex herausfällt. Es ist auch das Erschrecken darüber, irgendwann "auf Gnade" angewiesen zu sein. Das Erschrecken darüber, wie schwierig es sein kann, im Alter mit all seinen Bedürfnissen und Einschränkungen die Balance von Würde und Selbstverwirklichung zu finden. Wie sieht das aus der Perspektive der Escorts aus? Wenn man, wie gesagt, nicht nur die jung gebliebenen, attraktiven "Silberrrücken" vor Augen hat?
  23. Falls du derjenige bist, der sich prostituiert, bist du natürlich fein raus, wenn du dich verliebst und auf das Entgelt verzichtet... Ich dachte allerdings bislang, dass du auf der anderen Seite stehst...

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