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Ariane

Escort Modell
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Alle erstellten Inhalte von Ariane

  1. Liebe Alle, Meine Idee ist es, eine internationale Social-Media-Kampagne für Sexarbeiter:innen und Verbündete zu starten, um die Menschenrechte von Sexarbeiter:innen zu fördern und die verheerenden Auswirkungen von Covid19 auf marginalisierte Gemeinschaften anzuerkennen. Ich habe in den letzten 15 Jahren ein internationales Netzwerk aufgebaut, indem ich Sexarbeitergruppen in vielen Ländern der Welt besucht habe, die ich mobilisieren möchte. Die Kampagne startet am 17. und 19. November auf Twitter, Instagram und Facebook mit den Hashtags #nobodyleftoutside # covid19 #swrights Es ist eine internationale Kampagne, die mehrsprachig ist und international verstanden werden soll. Also können alle Posts, Tweets in deutsch und englisch sein. Ich bin auch der Initiator des Besd-Notfall Coronafonds für Sexarbeiter:innen in Deutschland, den ich auch bei dieser Aktion fördern möchte. Der Fonds war in der ersten Welle erfolgreich und versorgte mit 150.000 € rund 400 Sexarbeiter in Not. Er ist jetzt leer, andere Fonds von Sexarbeiter Gruppen weltweit ebenfalls. Ich möchte nur diese Kampagne starten, bei der mehr Menschen für alle auf der ganzen Welt installierten Notfall Fonds von Sexworker Gruppen spenden. Ich komme auf die Idee, das Hashtag #nobodyleftoutside wegen der NLO-Woche und der Zoom-Konferenz am 16. Oktober zu verwenden, an der ich teilgenommen habe: Thema waren die Auswirkungen von Covid19 auf marginalisierte Gruppen. Die internationalen Sprecher, auch Luca Stevenson von ICRSE, haben mich tief beeindruckt. Es ging immer auch um Intersektionalität und marginalisierte Menschen inkl. die Gruppe der Sexarbeiter:innen. Deshalb bitte ich: unterstützt diese Kampagne mit Euren Accounts und tweetet, postet, was das Zeug hergibt. Grundlage der Postings werden u.a. die neuen politischen Forderungen während der Coronakrise sein, die ich beim BESD entwickelt habe und die auf deutsch und englisch in der Breite kommuniziert werden sollen. Immer zusammen mit dem Link zum Besd Nothilfefonds und einem Link zur Übersichtsseite zu allen Nothilfe Fonds weltweit. Den Content werde ich hier demnächst posten. Daran können sich alle orientieren, die mitmachen wollen. Ich bin zwar auch im Vorstand von BESD und Tampep, aber es ist keine BESD Kampagne, sondern völlig unabhängig. Natürlich sollen sich alle beteiligen. viele Grüße Susi
  2. Von 46 interessierten waren 10 Leute dabei. Aber ich bin eine alte Dame und nachsichtig, denke historisch. Jede gute Idee findet ihren Weg an die Oberfläche.
  3. Am kommenden Montag 31.8 um 12:00h stelle ich zum Start der Sex Worker Action Week (31.8-7.9) zwei Projekte vor, die ich in letzter Zeit aufgebaut habe. Das Online Event in deutsch und englisch ist kostenfrei und findet in deutscher und englischer Sprache statt - ihr seid herzlich eingeladen +++ On Monday, August 31st 12:00 CET, we start Sex Worker Action Week, I will present two projects that I have recently built. The online event in German and English is free of charge - anyone can participate https://facebook.com/events/s/presentation-der-sx-work-acade/1240244079660781/?ti=icl
  4. Hallo alle, seit 15 Jahren beobachte ich das Treiben der Prostitutionsgegner:innen. Die Hetze gegenüber Sexworker hat vielfältige Formen, u.a. wird der Berufsverband BesD seit Jahren als "Zuhälterlobby" beschimpft. Zuletzt wieder von Frau Dr. Lea Ackermann von Solwodi in der WELT. Wir haben die Nase voll, dass unsere Organisation diffamiert wird. Deshalb haben wir jetzt eine Crowdfunding Kampagne gestartet. Wir benötigen Geld für die Anwaltskosten und wollen die Dame abmahnen, weiterhin diese Schmähkritik gegen uns zu verwenden. Bitte unterstützt uns! Im voraus danke ich euch für jede kleine oder größere Spende. https://www.leetchi.com/c/gegen-verleumdung-und-falschberichterstattung-der-besd-gegen-dr-lea-ackermann liebe Grüße Ariane
  5. Der BesD verschafft sich Gehör. Auf der Besd Website und Blog, hinter den Kulissen, über Social Media und Pressearbeit der Mitglieder. Allein ich als Pressesprecherin hab seit März etwa 10-15 Interviews geführt, mit in- und ausländischen Medien.
  6. Ariane

    Meet a hooker

    Spende 150€/Stunde Man kann mit mir über Sexualität und Erotik sprechen. Ich hatte früher als Sex Coach die Love School Berlin gegründet. Man kann mit mir über die Politik der Sexarbeit sprechen. Ich bin seit 15 Jahren politische Aktivistin für Hurenrechte, im Vorstand, internationale Sprecherin und Pressesprecherin des BESD, seit kurzem auch im Lenkungsausschuss von Tampep Europe, dass auf europäischer Ebene Lobbyarbeit für die Gesundheit und Rechte von MigrantInnen in der Sexarbeit macht. Man kann mit mir über Themen rund um Corona sprechen. Ich hab Politik, Wirtschaft und Psychologie studiert und bin nicht blöd, dabei humorvoll. Ich liebe allerdings nur britischen Humor.
  7. Ariane

    Meet a hooker

    Bin dabei via Skype. Was meinst Du Alice? Ein heisses Duo Date?
  8. Ariane

    Meet a hooker

    Falls die Frage aufkommt: wer will schon eine alte fette Ex-Hure für einen Online Chat buchen, der 150€ kostet. Nun, mein Wert ist gestiegen und das ist auch ein Freundschaftspreis, weil mein Stundenhonorar für Reden jetzt deutlich höher ist.
  9. Ariane

    Meet a hooker

    Zu Eurer Info: Online Chat gegen Spende bieten die Sexworker des BESD jetzt an. Ich bin als Ex-Hooker auch dabei (Susi). Allerdings sind keine Sexchats oder dergleichen das Thema. Mehr Infos dazu hier: https://berufsverband-sexarbeit.de/index.php/meet-a-sexworker/
  10. Habt Ihr das schon gelesen? https://prostitution2017.de/schutzgesetz/2020/04/23/prostitution-2020-news-by-dona-carmen-e-v-howards-einspruch/
  11. Ich hocke seit 6 Wochen in selbst gewählter Quarantäne, da ich und mein Mann zur Risikogruppe zählen. Es zehrt an meinen Nerven, nicht raus zu können, außer zum einkaufen. Spazieren macht auch kein Spaß, wenn das Wetter schön ist, da die Parks und Wege dann voll mit Leuten sind. Hier in Berlin. Mir ist auch aufgefallen, daß vor allem ältere Leute keinen Sicherheitsabstand halten, auch nicht im Supermarkt @Thea Allerdings nutze ich die Zeit, um ein Startup auf die Beine zu stellen. Und als Pressesprecherin und Vorstand des BesD Anfragen zu beantworten; meinen Beruf im Homeoffice auszuüben. Aber Homeoffice, das mache ich ja seit 20 Jahren. Leider hab ich keinen Balkon und mein einziger Ausblick sind die Bilder meines Mannes, der bildender Künstler ist. Kunst ist in Corona Zeiten kein Luxus, sondern Lebensmittel.
  12. Hallo, ich hab jetzt einen https://onlyfans.com/diskretekunst Account, womit ich Geld verdienen möchte. Das Geld soll an den Nothilfe Fonds des BESD gehen. Mit den Spenden werden Lebensmittel, medizinische Kosten, Obdach bezahlt. Es gibt leider viele arme Sexworker, die nicht in den Genuss staatlicher Soforthilfen, Hartz4/Grundsicherung kommen, weil sie die Kriterien nicht erfüllen. Hatte ich den Link zur Spendenkampagne beim BESD schon gepostet? https://berufsverband-sexarbeit.de/index…sdnotfallfonds/ In meinem Onlyfans Account kann man mich abonnieren und ich veröffentliche dort in meiner geheimen Galerie geile Bilder aus meiner Zeit als Fetisch Escort. Ein Escort Leben 2003-2013. Also Bilder aus meiner gesamten Schaffenszeit. Ich würde mich freuen, wenn Ihr meinen Kanal abonniert. Das Geld ist für einen wirklich guten Zweck. lg Ariane
  13. Ich bin vom Kaufmich Management erhört worden. Bald stehen bei Kaufmich Tools zur Verfügung, damit die Escorts dort Geld ohne Körperkontakt verdienen können. Benachteiligte, marginalisierte Frauen, die kein technisches Equipment oder Sprachkenntnisse haben und auch sonst knietief in Corona bedingten Schwierigkeiten stecken, wohnungslos sind, keine Rücklagen haben, unter akuter Geldnot leiden und am Straßenstrich arbeiten oder in sonstigen schwierigen Situationen stecken, können sich um finanzielle Unterstützung bewerben. Wie das geht steht hier: https://berufsverband-sexarbeit.de/index.php/besdnotfallfonds/
  14. https://berufsverband-sexarbeit.de/index.php/besdnotfallfonds/ bitte spenden, seid großzügig, danke
  15. Was soll dieser neoliberale Rotz? Kennst Du die Situation in UK, US? In NYC? Nein, Politiker wie Trump, Boris Johnson und Bolsonaro etc. gehören zu den Verharmlosern und Verzögerern, das Ergebnis kann man ja jetzt beobachten. Ich weiß es ist wie bei den Versicherern, da werden die Toten eingepreist. Manch ein Demagoge in US versteigt sich auf die Behauptung, dass die Jungen die Alten opfern sollen und deshalb gar keine Maßnahmen gegen Covid unternommen werden sollen. Aber das endet dann mit Toten in einem Ausmass wie bei der spanischen Grippe. Wer will das verantworten? Nein, in der Corona Krise hat die Politik die Oberhoheit, die ethisch handelt. Nach der Krise ist jeder General. Aber jetzt muß man sich an China orientieren. Je schneller die Lernprozesse dauern, umso besser kann man die Krise managen.
  16. Ich verstehe nicht, warum auf den ganzen Werbeportalen und Kunden-Foren keine Corona Warnung auf den Startseiten steht. Wie kann es sein? Das kann einem doch nicht egal sein. wäre auch fürs Image der Branche.
  17. Ich verstehe nicht, was diese dauernden Nachfragen nach den Vorerkrankungen sollen. Es erscheint der Eindruck, als wenn Menschen mit Vorerkrankungen das Überlebensrecht abgesprochen werden soll oder als sei deren Tod nicht so schlimm wie der eines Menschen ohne Vorerkrankungen. Vorerkrankungen erhöhen lediglich das Risiko, es sterben auch Menschen ohne Vorerkrankungen an COVID 19, wie zb. der chinesische Arzt Li Wenliang mit 32.
  18. Heute Abend spricht die Kanzlerin und wir müssen voraussichtlich mit einer Ausgangssperre demnächst rechnen. Dann ist Schluß mit lustig, inkl. Straßenstrich und Wohnungsprostitution. Wer dann noch arbeitet und geschnappt wird, kriegt richtig Ärger.Ich bete, daß wir diese Zeit gesund überstehen. Ich und mein Mann gehören zu den Risiko Gruppen und wir möchten gesund aus der Scheisse rauskommen. Die Pandemie wird voraussichtlich 2 Jahre dauern, wie das RKI heute in seiner täglichen Pressekonferenz mitgeteilt hat.Das bedeutet, ich muß mich zwei Jahre einbunkern, was meine Psychose und COPD befeuern wird.Den Leuten, die Corona mit Grippe vergleichen und gegen die ich die letzten 3 Wochen angeschrieben habe, ist nicht mehr zu helfen. Auch nicht jenen, die jetzt narzisstisch und zynisch meinen, daß die Alten doch sowieso sterben, während die Jungen und Gesunden ungeschoren davon kommen. Was auch nicht stimmt. Tatsache ist, dass diese Sorglosigkeit und Egoismus der Grund ist, warum wir eine Ausgangssperre kriegen werden. Wißt Ihr was eine Ausgangssperre bedeutet? Fragt mal Eure Großeltern.Kriminalität auf den Straßen, Raubüberfälle, noch mehr Wohnungs- und Kellereinbrüche.Schon jetzt arbeiten die Lieferketten am Anschlag. Ich hab Lebensmittel heute bestellt, die sind erst in 2 Wochen lieferbar. https://medium.com/@tomaspueyo/coronavirus-act-today-or-people-will-die-f4d3d9cd99ca
  19. Als Pressesprecherin war ich auch schon zu Corona im Einsatz: hier das Ergebnis https://apnews.com/62a2ea1dc6b3bf7d10b1d7305dc1a391 inklusive schöner Bilderstrecke mit Fotos von mir Hier das offizielle BesD Statement, das täglich aktualisiert wird und wo ich dran mitschreibe https://berufsverband-sexarbeit.de/index.php/2020/03/04/corona-virus-das-sollten-sexarbeiterinnen-und-alle-anderen-jetzt-beachten/ Escorts, die hauptberuflich arbeiten und keine Ersparnisse haben, müssen sich auf eine lange Durststrecke einstellen und Vorsorgemaßnahmen treffen, um sich ihre Existenz zu sichern. Adult Content verkaufen, Grundsicherung etc. pp. Weniger privilegierte Sexworker sollen aus einem Notfallfonds Gelder erhalten. Da bin ich gerade dran. Dazu wird es eine Spendenkampagne geben, die ich hier kommunizieren werde. Es gibt viele benachteiligte Sexworker, die völlig mittellos, wohnungslos sind oder/und chronische Vorerkrankungen haben. Sie haben auch kein Geld für ein Rückflugticket zu ihrer Familie bzw. sind die Grenzen geschlossen. Denen muß schnell geholfen werden. Ich zähl auf euch. PS: Manche glauben, der H/H Bereich oder Wohnungsprostitution ist nicht von dem bundesweiten Verbot betroffen. Sie irren sich. Merkel hat gestern höchstselbst von Prostitutionsstätten "und ähnlichen" Einrichtungen gesprochen. https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/pressekonferenz-von-bundeskanzlerin-merkel-zu-massnahmen-der-bundesregierung-im-zusammenhang-mit-dem-coronavirus-1731022 Ich hab damals schon erwähnt, dass im Prostituiertenschutzgesetz steht, dass eine Prostitutionsstätte eine Räumlichkeit o.ä. ist, welche zur Ausübung der Prostitution genutzt wird. Es ist nicht erforderlich, dass sie dazu angeboten wird. Somit wird auch jedes Appartment, jede private Wohung, jedes private Wohnhaus, jedes Büro usw. in dem Moment zu einer (illegalen) Prostitutionsstätte, wenn dort Prostitution ausgeübt wird. Jeder Wohnungsmieter, der sich eine SDL in die Wohnung holt, macht damit die Wohnung zur Prostitutionsstätte. Ähnliches gilt für Hotels. Damit sind eigentlich auch Escortdates zur Zeit offiziell verboten.
  20. Prostitutionsverbote in Stuttgart, Saarland, Kassel, Mannheim, Berlin ... to be continued
  21. Wichtig! https://berufsverband-sexarbeit.de/index.php/2020/03/04/corona-virus-das-sollten-sexarbeiterinnen-und-alle-anderen-jetzt-beachten/
  22. Corona wird die Branche hart treffen. Wir sollten vorbereitet sein. Ich recherchiere gerade zum Thema. Bin ja jetzt auch offiziell anerkannte Journalistin. Hehe Ich denke, man sollte bei der ersten Corona Welle, die etwa bis Mai dauert vorsichtig sein und Körper/-Sex Kontakte reduzieren. So ist man auf der etwas sicheren Seite und bringt sich und andere nicht in Gefahr und Kunden in Verlegenheit, die ja ebenfalls bei einer Infektion ihre Kontakte rückwirkend und lückenlos offen legen müssen. Schon jetzt gibt es Terminabsagen durch Kunden. Im Sommer wird der Virus nicht so aktiv sein, erst wieder im nächsten Herbst/Winter. 2. Welle. Und der Virus mutiert und passt sich an. Dann wird hoffentlich nächstes Jahr ein Impfstoff zur Verfügung stehen. Man sollte sich darauf vorbereiten, dass das in den nächsten 2-3 Jahren ein Thema ist. Lt Expertenmeinungen. Ich stütze mich dabei auf Virologen, RKI, Medizinhistoriker. Wer von Escorts auf das Geld angewiesen ist, sollte vorübergehend über Alternativ Optionen des Gelderwerbs nachdenken. Innerhalb der Branche bietet sich der Verkauf von Adult Content an, wo kein direkter Körperkontakt stattfindet. Bis die Lage überschaubar ist. Die Mortalität ist im Vergleich zu Grippe 10x höher. Panikmache ist nicht das Gebot der Stunde, sondern Vorsicht walten lassen, achtsam sein und lokale und regionale Infektionscluster beobachten.
  23. @Achim ich hatte zunächst die gleichen Bedenken. Spiele ich Prostitutionsgegnern in die Hände? Nein, die kennen die Zahlen und versuchen sie hochzudrehen. zb 90% Zwangsprostitution weil 90% Migrantinnen. Ich hab den Text nochmal angepasst. Die Zahlen beruhen auf einer Stichprobe von ca 100 Sexarbeitenden, die über Fachberatungsstellen als Interviewpartner gewonnen würden. Die Zahlen mögen vielleicht klein sein, aber sie sind der Stachel im Fleisch, den progressive Prostitutionspolitik nicht leugnen kann, sondern konstruktive, innovative Wege einschlagen muss.
  24. Da das Thema Gewalt, Übergriffigkeit und einvernehmlicher Sex in einem Nachbarthread aufkam, wollte ich fragen, ob ich mal einen unveröffentlichten Text hier einstellen darf, an dem ich arbeite. Und zwar ist das ein sog. Schattenbericht zum Thema "Sexarbeit und Gewalt", der zeitgleich mit der Regierungserklärung im Juni 2020 zur Istanbul Konvention erscheinen soll. Interessiert Euch das Thema? Falls ja, dann stelle ich den Text hier ein und hoffe auf Euer Feedback. https://www.kok-gegen-menschenhandel.de/kok-informiert/detail/buendnis-istanbul-konvention-fordert-gesamtkonzept-zur-bekaempfung-von-gewalt-gegen-frauen/ https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/themen/frauenrechte/istanbul-konvention/ Ziel: Schutz vor Gewalt gegen Frauen Die Maßnahmen zur Umsetzung durch die Bundesregierung werden dann im Juni vorgestellt. Vorsicht, ein Bericht ist keine einfache Kost: In unserer Strategiegruppe am 10. November 2019 wurde entschieden, daß ich einen Schattenbericht zur Istanbul Konvention schreiben werde. Der 1. Entwurf wird voraussichtlich am Jahresende in diesem Pad stehen und Feedback eingearbeitet werden. Wenn der Bericht abgesegnet wurde, soll er von BesD u.a. Organisationen unterschrieben und dann zeitlich mit dem Bericht der Bundesregierung zur Istanbul Konvention im Juni 2020 veröffentlicht werden. Istanbul Konvention: Schattenbericht über Gewalt an Sexarbeitenden Prostitutionsgesetze, Verordnungen in Deutschland: Auswirkungen 90% aller Sexarbeiter*innen sind Frauen. Sexarbeiter*innen sind weltweit von Gewalt betroffen. Ob in Ländern mit Prostitutionsverboten oder in Ländern mit einer legalisierten Prostitutionspolitik. Allerdings ist die Gewalt- und Mordrate an Sexarbeitenden in Ländern mit Prostitutionsverboten wesentlich höher (z.B. USA, Afrika). Gewalt betrifft Sexarbeiter*innen aller Geschlechtsidentitäten, wobei Migrant*innen und Trans*personen zusätzlich mehrfach stigmatisiert und gefährdet sind. Marginalisierte Menschen sind stärker von Gewalt betroffen als die durchschnittliche Gesamtbevölkerung. Studien über Gewalt und Sexarbeit sind in Deutschland rar. Meist handelt es sich um Stichprobenerhebungen, da die Zielgruppen kaum erreichbar und zugänglich sind und eine Kooperation mit Wissenschaftlern ablehnen (informelle Arbeit). Alle Zahlen über Gewalt gegen Sexarbeitende, die hier im folgenden zugrunde gelegt werden, sind nicht nach nationaler Herkunft und Geschlechtsidentitäten aufgeschlüsselt, weshalb hier nur Aussagen bezüglich weiblicher Sexarbeiterinnen getroffen werden können, wobei hier Migrantinnen inkludiert, aber nicht extra aufgeschlüsselt sind. In einer Untersuchung über Gewalt gegen Frauen in Deutschland 2004 im Auftrag der Bundesregierung wird die Teilpopulation der Prostituierten systematisch untersucht. Quelle: https://www.bmfsfj.de/blob/84328/0c83aab6e685eeddc01712109bcb02b0/langfassung-studie-frauen-teil-eins-data.pdf Auch der Abschlußbericht zum Bundesmodellprojekt "Unterstützung des Ausstiegs aus der Prostitution" beinhaltet einige Kennzahlen und Aussagen. https://www.bmfsfj.de/blob/95446/b1f0b6af91ed2ddf0545d1cf0e68bd5e/unterstuetzung-des-ausstiegs-aus-der-prostitution-langfassung-data.pdf Die Evaluation über Auswirkungen des Prostitutionsgesetzes von 2002 enthält keine nennenswerten Aussagen über Auswirkungen des Gesetzes auf das Gewaltaufkommen gegenüber Sexarbeitenden. https://www.bmfsfj.de/blob/93344/372c03e643f7d775b8953c773dcec8b5/bericht-der-br-zum-prostg-broschuere-deutsch-data.pdf Man kann also nicht behaupten, daß die Abkehr von der Sittenwidrigkeit zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen, gar zur Eindämmung von Gewalt gegen Sexarbeitende geführt hätte. Die Stigmatisierung scheint also gleichermaßen hoch zu sein (sowohl vor als auch nach Einführung des Prostitutionsgesetzes), die eine der Grundlagen von Übergriffen und Gewalt gegen Sexarbeitende ist. Man hat also keine Datengrundlage, um zu behaupten, dass das Prostitutionsgesetz von 2002 eine Verbesserung gebracht hat. Die Evaluation des 2017 in Kraft getretenen Prostituiertenschutzgesetzes steht noch aus, weshalb dazu keine Aussagen getroffen werden können. Auch die sonstige wissenschaftliche Fachliteratur im deutschsprachigen Raum enthält kaum Fallzahlen über Gewalt gegen Sexarbeitenden, was sich dem erwähnten Umstand verdankt, daß diese Zielgruppe außerordentlich schwierig erreichbar ist, da es sich weitgehend um informelle Arbeit handelt und Informationen zum Gewaltproblem schwer zu ermitteln sind. Eine Stichprobe wie in der Studie von 2004 kann jedoch durchaus repräsentiv sein, wenn sie methodisch gut durchdacht wurde. Auch wenn diese Erhebung somit keinen Anspruch auf Repräsentativität erhebt, so bietet der Umfang der Stichprobe doch einen Einblick in die Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie auch die Gewaltprävalenzen und besonderen Gewalterfahrungen unserer Untersuchungsgruppe. Durch die Kooperation der jeweiligen Hilfseinrichtungen konnten insgesamt 110 Prostituierte zur Mitarbeit an dieser Untersuchung gewonnen werden. Die zunächst angestrebte Anzahl von 250 Untersuchungsteilnehmerinnen wurde nicht erreicht. Das bedeutet, daß andere Sexworker außerhalb dieser Stichprobe nicht berücksichtigt wurden. Wenn wir von Gewalt in der Sexarbeit bzw. Prostitution sprechen, bedeutet dies mehrere Gewaltformen. Zugrunde gelegt wurde die obige Quelle von 2004: https://www.bmfsfj.de/blob/84328/0c83aab6e685eeddc01712109bcb02b0/langfassung-studie-frauen-teil-eins-data.pdf Dazu zählen: 1. psychische Gewalt: Abwertung, Demütigung, Beschimpfung, Ausgrenzung, Unterdrückung und Verleumdung, Gewaltdrohung und Einschüchterung, Psychoterror (z.B. mißbrauchende Anrufe, Stalking durch Kunden) 2. körperliche Gewalt 3. sexuelle Gewalt 4. geschlechtsspezifische Gewalt -> homophobe und transfeindliche Angriffe Gewalterfahrungen vor dem Einstieg in die Prostitution 84 % hatten seit dem 16. Lebensjahr körperliche Gewalt erlebt 59 % hatten seit dem 16. Lebensjahr sexuelle Gewalt erlebt 52 % wurden als Kind Opfer körperlicher Gewalt 43 % wurden als Kind Opfer sexuellen Missbrauchs Gewalterfahrungen in der Prostitution 92 % wurden sexuell belästigt 82 % wurden Opfer physischer Gewalt 78 % hatten Angst vor Gewalt durch Freier Fast jede fünfte prostituierte Frau erlitt bei der Ausübung der Prostitution schwere Verletzungen wie Knochenbrüche, Verstauchungen, Muskelrisse, Gesichtsverletzungen, Brandwunden und ausgekugelte Gelenke Hier ist allerdings nicht die Gewalt beinhaltet, die nicht von Kunden oder Zuhältern ausgeht, sondern von Anwohnern und aggressiven Männergruppen am Straßenstrich sowie die strukturelle Gewalt durch Stigma, Polizei und Anmeldepflicht, die ein Outingrisiko beinhaltet. Die Situation der nicht-migrantischen Sexarbeitenden Laut den jüngsten Zahlen des statistischen Bundesamtes zur Registrierung nach der Anmeldepflicht von Sexarbeitenden in Deutschland (Ende 2018), beträgt der Anteil deutscher Sexarbeiter*innen etwa 19% an der Gesamtpopulation der Prostituierten, der Anteil migrantischer Sexarbeitender liegt also bei 80%. Allerdings ist hier nur die Gesamtzahl von bislang etwa 33.000 registrierter Sexarbeiter*innen in Deutschland zugrunde gelegt, bei einer Gesamtzahl von geschätzten 200.000. Zu dieser Einschätzung kommt auch folgender Gesetzentwurf zum ProstSchG, die sich auf eine Medienrecherche stützt https://www.bmfsfj.de/blob/119060/d1c54ba07845c6af4bb2f19791fcc71b/prostituiertenschutzgesetz-data.pdf?fbclid=IwAR2F0IUXCvgCOh7zEFgLttTosLpOso00VvDDf6m-ccQf78AOHOY-LNKB0as Die Gruppe der Sexarbeitenden besteht zu 90% aus Frauen, 7% Männern und 3% trans-, intersex- und nicht-binären Personen. Siehe Tampep Bericht European Network for HIV/STI Prevention and Health Promotion among Migrant Sex Workers TAMPEP VIII Annex 4 National Reports Germany 2008:109. Die Arbeitsumfelder bzw. Kontaktanbahnungsorte sind Gaststätten/Bars, Kinos, Straßenstrich, Wohnungsprostitution, Bordelle, Hotels und Online Plattformen mit einem breiten Preis Spektrum. Die Gewalt gegenüber Sexarbeiter*innen an unregulierten Straßenstrichen ist unweit höher als z.B. an einem regulierten Strichplatz, der unter Aufsicht von Beratungsstellen steht und etwas bessere Arbeitsbedingungen bietet. Es gibt keine konkreten Zahlen, ob die angeblich so geschützte Arbeit im "Indoor Bereich" tatsächlich ein sicherer Ort der Prostitutionsausübung ist als auf der Straße. Es gibt nur Hinweise, welche Arten der Prostitutionsausübung besonders gefährdet sind. Und das ist ganz klar der Straßenstrich und Privatwohnungen, wo Sexarbeitende alleine Gäste empfangen und so besonders verletzlich sind. Laut Aussagen einer Ärztin der Gewaltschutzambulanz der Charité kommen jede Woche etwa 2 Prostituierte vom Straßenstrich Kurfürstenstraße in Berlin, der sich mehrheitlich aus Migrantinnen, Trans*Personen und Drogenkonsumentinnen zusammensetzt, mit teils schweren Verletzungen in die Gewaltschutzambulanz. Verantwortlich sind hauptsächlich Zuhälter und Freier. https://www.morgenpost.de/bezirke/mitte/article227333097/Strassenstrich-an-der-Kurfuerstenstrasse-Berlin-Es-ist-ein-grandioses-Politikversagen.html Es gibt also einen Zusammenhang zwischen Arbeitsumfeld und Gewaltaufkommen: "Aus der Literatur ist bekannt, dass die Form der ausgeübten Prostitution häufig an den Bildungsstand der Prostituierten gebunden ist und durch eine „Rangordnung“ bestimmt wird. Tiede (zit. n. Zumbeck 2001) beschreibt als unteren Bereich der Rangfolge obdachlose und bedürftige Frauen, die unter äußerst schlechten Bedingungen in sogenannten „Türken-Puffs“ arbeiten („bis zu 40 Freier pro Tag“) , gefolgt von Frauen des Straßenstrichs ; die nächst höhere Gruppe bildeten Frauen, die im Bordell arbeiteten, und schließlich jene in den Appartements und Clubs. In den beiden letzten Kategorien, die ein höheres Preisniveau aufweisen, sei auch der Bildungsstand entsprechend höher. Diese Rangkategorie beinhalte nicht nur ein höheres Einkommen und eine geringere Frequenz an Freiern, sondern gleichsam einen besseren, durch das Umfeld bedingten Schutz der Prostituierten (zit. nach Zumbeck 2001: 29). So wird allgemein die isolierte Arbeit von Frauen in eigenen Wohnungen oder Appartements, aber auch auf der Straße von allen Orten als die gefährlichsten eingestuft; dagegen hätten Bordell-Prostituierte noch einen relativen Schutz vor der Gewalt durch Freier. Kinnell (2001) dokumentiert in einer eigenen Studie aus Birmingham, dass Gewalt häufiger von Straßenprostituierten benannt wurde, weniger dagegen von Prostituierten, die in Saunen arbeiteten. Es werde eindeutig erkennbar, dass die Art der Prostitutionstätigkeit, d.h. das Arbeitsumfeld, und nicht das Alter und die Dauer der Prostitutionstätigkeit im Zusammenhang mit dem hohen Gewaltrisiko stünden." Seite 58 https://www.bmfsfj.de/blob/84328/0c83aab6e685eeddc01712109bcb02b0/langfassung-studie-frauen-teil-eins-data.pdf Kurz: isoliertes Arbeiten in einer Privatwohnung oder am Straßenstrich ist am gefährlichsten. Das Prostituiertenschutzgesetz treibt einen Großteil der Sexarbeitenden allerdings in die Isolation, weil sie sich einer Registrierung verweigern. Entsprechend steigt das Gewaltrisiko! Prozentual verteilt sich der Anteil der Sexworker auf unterschiedliche Arbeitssettings wie folgt: "Laut statistischen Bundesamt zählt man 89.500 Sexarbeiterinnen in Bordellen incl. FKK Clubs und Massage Salons. 71.600 SexarbeiterInnen werden auf dem Straßenstrich vermutet und ca. 60.000 im Escort-Bereich, inklusive Selbständige, die im Internet und in Zeitungen werben. Experten rechnen 179.000 Personen zum Bereich „sonstige Prostitution“, womit Sexualassistenz, Tantra Massagen, SM Studios und Tänzer in Striptease Bars gemeint sind. Quelle: https://www.kaufmich.com/magazin/prostitution-in-deutschland-zahlen-und-fakten/ Die Situation migrantischer Sexarbeitender Aufgrund von Armut und Bildungsferne sind viele migrantische Sexarbeiter*innen einem noch höheren Gewaltrisiko ausgesetzt als nicht-migrantische Sexarbeiter*innen. Sie arbeiten häufig an isolierten Orten und Arbeitsstätten, die das Gewaltrisiko erhöhen (Straßenstrich, Wohnungsprostitution). Hinzu kommen Mehrfachstigmatisierungen. Gewalt gegenüber Sexarbeitenden ist generell hoch, aber bei Trans*Personen kommt noch Transfeindlchkeit hinzu. Dies läßt sich auch am Straßenstrich Frobenstrasse/Kurfürstenstrasse in Berlin beobachten, wo trans* Sexarbeiter*innen wiederholt Übergriffen ausgesetzt waren. Da migrantische Sexarbeitende überproportional in der Sexarbeit in Deutschland mit ca. 80% repräsentiert sind - die letzten Fallzahlen zur Registrierung hat das Bundesamt für Statistik kürzlich veröffentlicht -, trifft Gewalt die Migrant*innen entsprechend überproportional. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/11/PD19_451_228.html EU/Non-EU Bürger ohne Papiere Sexarbeitende aus Nicht-EU-Ländern, die üblicherweise undokumentiert mit einem Touristenvisum einreisen und dann der Prostitution illegal nachgehen, da sie keine Arbeitserlaubnis besitzen, sind besonders gefährdet. Dies zeigen auch Informationen von Sexworker Organisationen aus Frankreich und ganz Westeuropa. Wer keine Papiere und damit keine Rechte hat, kann sich im Notfall auch keine Hilfe suchen, da eine Abschiebung in die Herkunftländer droht. Sexarbeitende aus EU-Ländern, die im Zuge der EU-Osterweiterung die Mehrheit in Deutschland stellen, sind in sehr vielen Fällen nicht krankenversichert, weshalb sie keine medizinische Unterstützung erhalten können. Gesundheitsämter, die anonym und kostenlos Hilfe bereitstellen, sind in Deutschland nicht flächendeckend vorhanden. Unbehandelte STIs (sexuell übertragbare Infektionen) stellen unbehandelt ein hohes Gesundheitsrisiko dar. Wer ohne gültige Papiere und damit illegal arbeitet, hat auch keine Rechte. Diese Menschen sind in der Prostitution nicht leicht auffindbar und deshalb für Hilfsangebote deutlich schwieriger erreichbar. Anti-Menschenhandelspolitik: Razzien und Polizei Die Kontrolldichte und Razzien sind in Deutschland sehr hoch, wobei hier im Regelfall bereits angemeldete und erlaubte Betriebe kontrolliert werden. Ein Großteil der nicht-angemeldeten und damit illegalen Betriebe, wird durch Kontrollen kaum erreicht, auch weil die Adressen häufig wechseln. Dies gilt auch für Escort Agenturen, die ihren Firmensitz ins Ausland verlegen. Ältere UN-Schattenberichte 2010-2013 legen nah, daß es auch bei Razzien vereinzelt Übergriffe durch die Polizei gibt. https://www.sexworker.at/phpBB2/portal Grundsätzlich ist das Verhältnis zwischen Sexarbeitenden und Sicherheitsbehörden von einem tiefen Mißtrauen geprägt. Die Prostitutionstätigkeit in Deutschland ist in den Familien der Sexarbeitenden in den Herkunftsländern vielfach nicht bekannt. Auch ist Prostitution dort meist verboten und extrem tabuisiert. Hier haben Sexarbeiter*innen auch Angst vor der Weitergabe ihrer Daten und Lebensumstände an Behörden in den Herkunftsländern, wo bei Bekanntwerden repressive Massnahmen drohen. Kranke Rückkehrerinnen können medizinisch oft nicht ausreichend behandelt werden, da zb keine HIV Therapie zugänglich ist, insbesondere in armen und kaum entwickelten, ländlichen Regionen, aus denen viele Rückkehrerinnen stammen. Die Beziehung zwischen Polizei und Sexarbeitenden ist kaum von einem Vertrauensverhältnis geprägt, was die Strafverfolgung erschwert, da viele Opfer keine Aussagen gegen die Täter machen, die sie zuvor eingeschüchtert und bedroht haben. Auch haben Sexarbeiter*innen in ihren Herkunftsländern Erfahrungen mit korrupten und gewalttätigen Polizeien gemacht. Die Aussagebereitschaft kann nur wachsen, wenn migrantischen Sexarbeitenden, die Opfer von Gewalt oder Ausbeutung werden, ein dauerhaftes Bleiberecht in Deutschland garantiert wird. Auch ein Zeugenschutzprogramm ist hier zielführend, um die Sicherheit aussagebereiter Opfer zu erhöhen und eine sichere Lebensperspektive zu bieten. Diskriminierung und Stigma Prostitution ist von Diskriminierung und Stigma geprägt und führt dazu, daß Sexarbeitende üblicherweise an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Dies macht sie vulnerabel, auch verletztlich gegenüber Übergriffen und Gewalt. Straftäter wiesen in Interviews immer wieder darauf hin, daß sie sich gezielt Opfer in der Prostitution gesucht haben, da Prostituierte in den Augen der Täter aber auch der Mehrheitsgesellschaft als Menschen 2. Klasse betrachtet werden und als "wertlos" erscheinen. Das gesellschaftliche Stigma wird also von Tätern internalisiert und Übergriffe dadurch ermutigt. Unterdrückung von Menschenhandel Opfer von Gewalt, aber auch Zwangsprostitution und Menschenhandel, wurden bislang in allen Arbeitssettings der Prostitution aufgefunden. Ob legale oder illegale Bordelle oder bordellähnliche Einrichtungen (Cafés/Gaststätten), Straßenstrich oder Escortservice. Daher hilft die viel zitierte Forderung "Sexwork is not trafficking" nicht weiter, wenn tatsächlich Opfer in der Sexarbeit = Prostitutionsbranche aufgefunden werden. Menschenhandel und Zwangsprostitution findet weltweit statt, in Ländern mit und ohne Prostitutionsverbote. Anti-Menschenhandels Politik trifft im Regelfall auch die Vielzahl selbstbestimmter Sexarbeiter*innen, durch Razzien, Prostitutionsverbote, Verbote von Werbung (siehe SESTA/FOSTA USA). Frankreich plant derzeit ein ähnliches Gesetz wie in den USA, um Menschenhandelsopfern zu helfen. Dies zerstört jedoch nur die Infrastruktur von Sexarbeiter*innen, die völlig selbstbestimmt und freiwillig ihrer Tätigkeit nachgehen. Gleichzeitig findet Menschenhandel wie in Schweden weiterhin statt. Es gibt keine seriösen Zahlen, die belegen, daß das Sexkaufverbot in Schweden seit 1999 zu einer Beendigung von Zwangsprostitution und Menschenhandel geführt hat. Auch ist Prostitution nicht verschwunden, wie ein Blick in einschlägige Online Werbeportale eindeutig zeigt. Ähnlich sieht es in Irland aus. Eine Studie der Queens Universität Belfast kommt zu dem Schluß, dass seit Einführung des Sexkaufverbots in Schweden die Verbreitung von Online Werbung für Prostitution gestiegen ist, proportional dazu leider auch die Gewalt gegen Sexarbeitende. https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=3456633 Fazit: Mit Prostitutions- und Sexkaufverboten verschwindet weder die Prostitution insgesamt, noch ist damit ein Schlag gegen die (internationale) organisierte Kriminalität erfolgreich. Menschenhandel und Zwangsprostitution, aber auch Sexarbeit/Prostution und Gewalt findet weiterhin statt. Ein Ende der Gewalt bzw. ein Rückgang wäre nur durch eine gesellschaftliche Entstigmatisierung von Prostitution und eine erfolgreiche Entkiminalisierungspolitik wie in Neuseeland möglich, wo sich u.a. auch als ein Effekt das Verhältnis zwischen Polizei und Sexarbeitenden deutlich verbessert hat. Gleichzeitig müssen länderübergreifende Anstrengungen unternommen werden, um die transnationale organisierte Kriminalität zu stoppen. Sowohl auf Seiten der Strafverfolgungsbehörden bedarf es einen Ausbau der Zusammenarbeit in die Herkunftsländer vieler migrantischer Sexarbeitender. Auch müssen durch Informationspolitik und Beratung vor Ort an Schulen für diese Thematik sensibilisiert werden, um die Methoden der Menschenhändler, Zuhälter/Loverboys in der Bevölkerung bekannt zu machen. Bekämpfung von Ausbeutung Armut in der Herkunftsländern ist der Motor von Migration weltweit. Besonders Flüchtlinge und Menschen ohne gültige Papiere sind vulnerabel und Ausbeutung jedweder Form ausgesetzt. Der Hebel muß also bei den sozialen Ungleichheiten und Einkommensunterschieden in einer kapitalistischen Weltordnung angesetzt werden, um in den Herkunftsländern von Migrant*innen existenzsichernde Rahmenbedingungen schaffen. Gleichzeitig kann der Ausbeutung in der Prostitution nur entgegen getreten werden, wenn gefährliche Arbeitsstätten, die Gewalt Vorschub leisten, aufgelöst und Arbeit in Form von Kooperativen und Genossenschaften möglich sind, um die Sicherheit von Sexarbeitenden zu erhöhen. Fähigkeit, Sexarbeit zu beenden, wenn man es will Sexarbeiter*innen wenden sich meist an Fachberatungsstellen, wenn sie bereits tief in einer Krise stecken und eine Vielzahl von Problemen sich angehäuft haben. z.B. Schulden, Gewalterfahrungen, partnerschaftliche Gewalt, Wohnungslosigkeit etc. Ein sofortiger Ausstieg muß jederzeit möglich sein und einer Sexarbeiter*in offenstehen, wenn sie dies wünscht. Deshalb müssen Ausstiegsprojekte bundesweit vorhanden und in der Fläche verbreitert werden. Die Transitionsphase von Ausstieg zu beruflicher Neuorientierung beträgt meist über zwei Jahre; so die Auskunft von Sozialarbeiterinnen, die Sexarbeitende beim Ausstieg begleiten. In dieser Zeit, müssen existenzsicherende Maßnahmen getroffen werden und z.B. Strategien gegen die Wohnungslosigkeit oder beim Schuldenabbau getroffen werden. Das Insolvenzrecht ist vielen nicht bekannt, weshalb viele Sexarbeitende sich mit Schulden gezwungen sehen, weiter der Sexarbeit nachzugehen. Die bedeutet natürlich eine extreme körperliche und seelische Belastung, gegen den eigenen Willen zu handeln und macht die Sexarbeitenden besonders vulnerabel gegenüber Gewalt. Zugang zu Gesundheit - Sexuelle und Reproduktionsgesundheitsvorsorge Sexarbeitende haben häufig aufgrund hoher Kosten und wenig Einnahmen keine Krankenversicherung. Krankenversicherungen verweigern die Aufnahme, wenn eine Sexarbeitende für zurück liegende Jahre keine Beitragszahlungen nachweisen kann. Auch können bei einer Anmeldung rückwirkend Zahlungen über viele Jahre wirksam werden. Aber auch hier wurden schon mit Unterstützung von Fachberatungsstellen Vergleiche zwischen Krankenversicherern und Sexarbeitenden geschlossen. Sexarbeiter*innen ohne gültige Anmeldung, Papiere und Arbeitserlaubnis kommen erst garnicht in den Genuß und damit das Recht, krankenversichert zu sein. Aufgrund bürokratischer Hürden ist die Anmeldung bei einer Krankenversicherung äußerst hoch. Das Resultat ist, daß die Gesundheitskosten einer Vielzahl von Sexarbeiter*innen (z.B. ungewollte Schwangerschaften) auf die Sozialämter umgelegt werden und damit von der Allgemeinheit finanziert werden müssen. Dies ist keine nachhaltige Perspektive, weshalb eine medizinische Grundversorgung für Sexarbeitende garantiert sein muß. Durch Ausbau kostenloser Angebote der Gesundheitsämter und einem niedrigschwelligen Zugang zu Krankenversicherern, die keine rückwirkende Beiträge für Jahre erheben. Da Sexarbeiter*innen ja überdurchschnittlich von den verschiedensten Formen von Gewalt betroffen sind, gibt es hier einen hohen Handlungsbedarf, um medizinisch Hilfe zu leisten und die Folgekosten dieser Gewalt zu finanzieren. Gleichheit vor dem Gesetz: Integration von Sexarbeitenden in die Gesellschaft Obwohl Sexarbeitende vor dem Steuerrecht gleich sind, sind sie trotzdem eine stigmatisierte Randgruppe. Entstigmatisierung von Sexarbeit/Prostitution ist die grundlegende Voraussetzung, als Bürger*innen in der Mitte der Gesellschaft anzukommen. Zusammen mit einer Entkriminalisierungspolitik von Prostitution muß es nachhaltig wirksam sein, dem Stigma zu begegnen und damit auch die Vulnerabilität und Gewalt in diesem Arbeitsbereich zu senken. Viele Sexarbeitende leben in prekären Verhältnissen, weshalb sie auch die Unterstützung durch Fachberatungsstellen bedürfen, die wie Bufas.net akzeptierende Sozialarbeit machen. Die Stabilisierung der Lebensverhältnisse trägt dazu bei, sich als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft mit allen Rechten zu fühlen und Akzeptanz zu erfahren. Recht auf Arbeit, Recht auf wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben, Freizügigkeit Wir leben in einer globalisierten Weltgesellschaft, in der Europäischen Union ist Freizügigkeit selbstverständlich. Das ist ein großer Fortschritt. Damit jedoch auch Sexarbeiter*innen in den Genuß der Freizügigkeit gelangen, bedürfen sie geschützte und sichere Aufenthalts- und Arbeitsbedingungen, ein Arbeitsvisum für Prostitution bei Nicht-EU Bürger*innen ist ebenfalls notwendig. Die Rechte für deutsche Sexarbeitende müssen für die marginalisierten Sexarbeitenden, Migrant*innen gleichermaßen gelten. Recht auf Bildung/Ausbildung und Gleichheit vor dem Gesetz Alle Sexarbeitenden sollten in den Genuß von Bildung und Ausbildung kommen, wenn sie es wünschen. Sexarbeit sollte nicht nur als prekäre Beschäftigung betrachtet, sondern auch professionalisiert werden. Damit könnte nachhaltig Stigma und Gewalt bekämpft werden, eine berufliche Neuorientierung sollte jederzeit möglich sein, genauso wie Sprachkurse und Wohnungsangebote. Empfehlungen Keine Gesetze, die Sexarbeiter*innen stigmatisieren, illegalisieren, wie es das ProstSchG bereits tut, damit keine Sexworker in den Untergrund abtauchen, wo sie unter schwierigen Rahmenbedingungen arbeiten müssen, isoliert sind und das Gewaltrisiko dadurch höher ist.

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