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Sinnliches und in die Tiefe gehend


Empfohlene Beiträge

Kurz und wahr hat Gottfried Benn es gemacht:

 

" Schwächen"

 

Sie hatte keine.

Er hatte eine.

Er liebte.

 

In dem Fall gebührt die Ehre, Verfasser des Gedichts zu sein nicht Gottfried Benn, sondern Bertolt Brecht...Er hat es auch in der Ich-Form geschrieben, weil es auf eine biographische Situation (Liebesbeziehung zu der Dänin Ruth Berlau) hinweist

 

Schwächen

Du hattest keine.

Ich hatte eine.

Ich liebte.

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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Worte

Wenn meinen Worten die Silben ausfallen vor Müdigkeit

und auf der Schreibmaschine die dummen Fehler beginnen

wenn ich einschlafen will

und nicht mehr wachen zur täglichen Trauer

um das was geschieht in der Welt

und was ich nicht verhindern kann

 

beginnt da und dort ein Wort sich zu putzen und leise zu summen

und ein halber Gedanke kämmt sich und sucht einen anderen

der vielleicht eben noch an etwas gewürgt hat

was er nicht schlucken konnte

doch jetzt sich umsieht

und den halben Gedanken an der Hand nimmt und sagt zu ihm:

Komm

 

Und dann fliegen einigen von den müden Worten

und einige Tippfehler die über sich selber lachen

mit oder ohne die halben und ganzen Gedanken

aus dem Londoner Elend über Meer und Flachland und Berge

immer wieder hinüber zur selben Stelle

 

Und morgens wenn du die Stufen hinuntergehst durch den Garten

und stehenbleibst und aufmerksam wirst und hinsiehst

kannst du sie sitzen sehen oder auch flattern hören

ein wenig verfroren und vielleicht noch ein wenig verloren

und immer ganz dumm vor Glück dass sie wirklich bei dir sind

(Erich Fried)

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Leider nicht von mir.

 

Erfüllung

Dann

losch das Licht,

und

durch die Stille,

fiebernd, verlangend, erwartungsbang,

nur noch:

unser zitternder Herzschlag!

 

Trunken ... stammelnd,

meine

Lippen ... süß dein ... Aufschrei!

 

Seligkeit!

 

Im

Garten, frühauf, pfiff ein Vogel, von tausend Gräsern troff der Tau,

der

ganze Himmel ... stand in Rosen.

 

Lieber! ... Liebe!

Und

wieder: Kuß ... auf ... Kuß!

 

Und

nichts als ... wir, nichts ... als wir!

 

Was

kann die Welt,

an Glück, an Glanz, an

Rausch

an Wonne, an

Taumel,

Erdenlust ... und ... Herrlichkeit,

uns ... jetzt noch ... schenken ... uns jetzt ... noch

bieten ... uns jetzt noch ... bringen?!

 

- Arno Holz -

..ich bin kein ausgeklügelt Buch, // Ich bin ein Mensch mit seinem Widerspruch...- Conrad Ferdinand Meyer

Es ist ganz einerlei, ob man das Wahre oder das Falsche sagt: Beidem wird widersprochen." - Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen

 

 

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Seltsam, im Nebel zu wandern!

Einsam ist jeder Busch und Stein,

Kein Baum sieht den andern,

Jeder ist allein.

 

Voll von Freunden war mir die Welt,

Als mein Leben noch licht war;

Nun, da der Nebel fällt,

ist keiner mehr sichtbar.

 

Wahrlich, keiner ist weise,

Der nicht das Dunkel kennt,

das unentrinnbar und leise

Von allen ihn trennt.

 

Seltsam, im Nebel zu wandern!

Leben ist Einsamsein.

Kein Mensch kennt den andern,

Jeder ist allein.

 

(Hermann Hesse)

Eine Rose, die im Schatten blüht. :blume: Ihre Schönheit siehst du erst auf den zweiten Blick.

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Am Abend mancher Tage da stimmt die Welt nicht mehr.

Irgendetwas ist zerbrochen, wiegt so schwer.

Und man kann das nicht begreifen,

will nichts mehr sehn und doch muß man weitergehn.

 

Am Abend mancher Tage da wirft man alles hin

und scheint alles, was gewesen, ohne Sinn.

Und man läßt sich einfach treiben,

starrt an die Wand, nirgendwo ist festes Land.

 

Gib nicht auf, denn das kriegst du wieder hin,

eine Tür schlug zu,

doch schon morgen wirst du weiterziehn.

 

Manchmal ist eine Liebe erfroren über Nacht,

manchmal will man hin zur Sonne und stürzt ab.

Manchmal steht man ganz allein da,

ringsum ist Eis, alles dreht sich nur im Kreis.

 

Gib nicht auf, denn das kriegst du wieder hin.

Eine Tür schlug zu, doch schon morgen wirst du

weiterziehn.

 

Am Abend mancher Tage, da stimmt die Welt nicht mehr,

Irgendetwas ist zerbrochen, wiegt so schwer.

Und man kann das nicht begreifen,

will nichts mehr sehn und doch muß man weitergehn.

Und man läßt sich einfach treiben,

will nichts mehr sehn und doch muß man weitergehn.

Und man läßt sich einfach treiben,

will nichts mehr sehn und doch wird man weitergehn.

 

(Joachim Krause)

Bearbeitet von Rainbow
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Wie man sich täuschen kann,

wenn man sich täuschen will

in einem Menschen.

Wie man ihn zu etwas Besonderem macht,

wenn man etwas Besonderes braucht.

Wie man sich Illusionen machen kann,

wenn man die Wahrheit

nicht wahrhaben will.

Bis sie dann wie der Blitz einschlägt

in die Galerie der Wunschbilder

 

© Crazy

Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!

 

Oscar Wilde

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Wie man sich täuschen kann,

wenn man sich täuschen will

in einem Menschen.

Wie man ihn zu etwas Besonderem macht,

wenn man etwas Besonderes braucht.

Wie man sich Illusionen machen kann,

wenn man die Wahrheit

nicht wahrhaben will.

Bis sie dann wie der Blitz einschlägt

in die Galerie der Wunschbilder

 

© Crazy

 

Ein treffender Text, der manches Desaster im zwischenmenschlichen Bereich erklärt..danke dafür...

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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Die Einladung

(The Invitation)

 

Es interessiert mich nicht, womit Du Deinen Lebensunterhalt verdienst.

 

Ich möchte wissen, wonach Du innerlich schreist

und ob Du zu träumen wagst, der Sehnsucht Deines Herzens zu begegnen.

 

Es interessiert mich nicht, wie alt Du bist.

Ich will wissen, ob Du es riskierst, wie ein Narr auszusehen, um Deiner Liebe willen,

um Deiner Träume willen und für das Abenteuer des Lebendigseins.

 

Es interessiert mich nicht, welche Planeten im Quadrat zu Deinem Mond stehen.

Ich will wissen, ob Du den tiefsten Punkt Deines eigenen Leids berührt hast, ob Du geöffnet worden bist von all dem Verrat,

oder ob Du verschlossen bist aus Angst vor weiterer Qual.

 

Ich will wissen, ob Du mit dem Schmerz - meinem oder Deinem - dasitzen kannst, ohne zu versuchen,

ihn zu verbergen oder zu mindern oder ihn zu beseitigen.

 

Ich will wissen, ob Du mit der Freude - meiner oder Deiner - dasein kannst,

ob Du mit Wildheit tanzen und Dich von der Ekstase erfüllen lassen kannst, von den Fingerspitzen bis zu den Zehenspitzen,

ohne uns zur Vorsicht zu ermahnen, zur Vernunft oder die Grenzen des Menschseins zu bedenken.

 

Es interessiert mich nicht, ob die Geschichte, die Du erzählst, wahr ist.

Ich will wissen, ob Du jemanden enttäuschen kannst, um Dir selber treu zu sein.

Ob Du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst und nicht Deine eigene Seele verrätst.

Ich will wissen, ob Du vertrauensvoll sein kannst und von daher vertrauenswürdig.

Ich will wissen, ob Du Schönheit sehen kannst, auch wenn es nicht jeden Tag schön ist

und ob Du Dein Leben aus der gegenwart des Grossen Geistes speisen kannst.

 

Ich will wissen, ob Du mit dem Scheitern - meinem und Deinem - leben kannst

und trotz allem am Rande des Sees stehen bleibst und zu dem Silber des Vollmondes rufst: "Ja!"

 

Es interessiert mich nicht, zu erfahren, wo Du lebst und wieviel Geld Du hast.

Ich will wissen, ob Du aufstehen kannst nach einer Nacht der Trauer und der Verzweiflung,

erschöpft und bis auf die Knochen zerschlagen, und tust, was für Deine Kinder getan werden muss.

 

Es interessiert mich nicht, wer Du bist und wie Du hergekommen bist.

Ich will wissen, ob Du mit mir in der Mitte des Feuers stehen wirst und nicht zurückschreckst.

 

Es interessiert mich nicht, wo oder was oder mit wem Du gelernt hast.

Ich will wissen, was Dich von innen hält, wenn sonst alles wegfällt.

 

Ich will wissen, ob Du allein sein kannst und in den leeren Momenten wirklich gerne mit Dir zusammen bist.

 

Oriah Mountain Dreamer

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Die beiden Hände

Es sagte einmal die kleine Hand zur großen Hand:

 

Du große Hand, ich brauche dich,

weil ich bei dir geborgen bin.

Ich spüre deine Hand,

wenn ich wach werde und du bei mir bist,

wenn ich Hunger habe und du mich fütterst,

wenn du mir hilfst, etwas zu greifen und aufzubauen,

wenn ich mit dir meine ersten Schritte versuche,

wenn ich zu dir kommen kann, weil ich Angst habe,

Ich bitte dich: bleib in meiner Nähe und halte mich.

 

Und es sagte die große Hand zur kleinen Hand:

 

Du kleine Hand, ich brauche dich

Weil ich von dir ergriffen bin

Das spüre ich,

weil ich viele Handgriffe für dich tun darf,

weil ich mit dir spielen, lachen und herumtollen kann

weil ich mit dir kleine, wunderbare Dinge entdecke,

weil ich deine Wärme spüre und dich lieb habe,

weil ich mit dir zusammen wieder bitten und danken kann

Ich bitte dich: bleib in meiner Nähe und halte mich

Anonym

 

An meine Mutter

Obgleich kein Gruß, obgleich kein Brief von mir

So lang dir kömmt, lass keinen Zweifel doch

Ins Herz, als war' die Zärtlichkeit des Sohns,

Die ich dir schuldig bin, aus meiner Brust

Entwichen. Nein, so wenig als der Fels,

Der tief im Fluß vor ew'gein Anker liegt,

Aus seiner Stätte weicht, obgleich die Flut

Mit stürm'schen Wellen bald, mit sanften bald

Darüber fließt und ihn dem Aug' entreißt,

So wenig weicht die Zärtlichkeit für dich

Aus meiner Brust, obgleich des Lebens Strom

Vom Schmerz gepeitscht bald stürmend drüber fließt,

Und von der Freude bald gestreichelt still

Sie deckt und sie verhindert, daß sie nicht

Ihr Haupt der Sonne zeigt und ringsumher

Zurückgeworfne Strahlen trägt und dir

Bei jedem Blicke zeigt, wie dich dein Sohn verehrt.

 

Johann Wolfgang Goethe

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So eine durchfickte Nacht

 

 

herrlich erfrischend, diese durchfickte Nacht

 

federleicht der Gang am Morgen

 

so herrlich gelöst in Körper und Geist

 

 

und dieses schmutzige Grinsen

 

...in deinem Gesicht

 

 

 

 

 

 

 

 

http://www.robbyfrg.de

Geist ist geil!

 

Das Dasein ist köstlich, man muss nur den Mut haben, sein eigenes Leben zu führen

Casanova

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  • 2 Wochen später...

Das Feuer ist erwacht.

 

Ich kann nicht mehr warten,

begehre dich,

leidenschaftlich,

lüstern und sinnlich.

 

Ungeduldig,

erwartungsvoll und erregt

sehnt sich mein Körper

nach Hingabe.

 

Ich stehe in Flammen,

meine Beine wollen dich umklammern,

deinen Körper dicht an meinen ziehen.

 

Meine Lippen glühen heiß,

möchten die deinen kosten

und ertrinken in deinen Küssen.

 

Meine Hände zittern ungeduldig,

verlangen danach deinen Körper zu erkunden

und seine Hitze zu entfachen.

 

Meine Haut prickelt wie mit Nadeln übersäht,

voller Erwartung,

deine Lippen, deine Hände, deinen Körper zu fühlen.

 

Ich kann nicht länger warten,

liebe mich,

leidenschaftlich,

lüstern und sinnlich!

Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!

 

Oscar Wilde

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  • 2 Wochen später...

Amors Pfeil

Gottfried August Bürger

 

Amors Pfeil hat Widerspizen.

Wen er traf, der lass’ ihn sizen,

Und erduld’ ein wenig Schmerz!

Welcher meinen Rath verachtet,

Und ihn auszureissen trachtet,

Der zerfleischet ganz sein Herz.

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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Sometimes I simply realise,

There will always be these little things that raise me a smile

No matter how bad times are

No matter how desperate I seem to be

Some people are able to change my thoughts

Calm me down

Support me in everything I do

Make me aware of my emotions

Show me what reality looks like

Give me some hope, and some moments I am able to look forward to thanks

 

....

Bearbeitet von Penelopee
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  • 1 Monat später...

Engel der Nacht

 

Ich sah ihn im Traum

umhüllt vom Nebel der Zeit,

unwirklich und doch real,

weit weg und doch so nah bei mir!

Ein Wesen von einem anderem Ort,

ein Schleier aus ätherischer Schönheit umgab ihn !

Ein Wesen geboren aus Liebe und Vertrauen

eine Gestalt aus Schimmernden Licht

 

Den letzten Engel auf Erden hab ich erblickt

ich sah die Liebe in deinem Gesicht

und wusste genau dich süsse Maus vergesse ich nicht!

 

Engel mag es überall noch geben

für mich gibt es nur den einen

und er trägt deinen Namen!

 

Du wirst immer mein Engel der Nacht bleiben!

 

©piccore

Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!

 

Oscar Wilde

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STADTNACHT - Robert Gernhardt

 

Mädchen, die zum Vögeln gehen

Nicht, dass sie gevögelt würden

Diese vögeln selber, Hürden

Überspringen sie gleich Rehen

 

Die dem Bock beweisen müssen

Dass er ungleich mehr genösse

Wenn er sich nur nicht verschlösse

Ihren Wünschen, ihren Küssen -:

 

Und so ward er denn genommen.

Morgens aber in den Städten

Sieht man stolz ins Zwielicht treten

Mädchen, die vom Vögeln kommen.

Man sollte in jeder Altersklasse zu den Besten gehören (Carine Roitfeld)

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  • 2 Wochen später...

Politik der Gefühle

 

Krisensitzung in kaltem Raum

Gefühle scheinen nur wie Traum

in diesem endlosen Alptraum...

der Macht, der nur kaum...

Luft zu atmen lässt.

Von Schweiß durchnässt

schrecke ich aus dem Schlaf.

Wie ein kleines Schaf

ließ ich mich gängeln und führen

von Ihrer Sinnlichkeit.

In das Reich der Lügen verführen.

Hinein gejagt in das Reich der Schatten

Hatte ich als ständige Begleiter die Ratten

Der Emotionslosigkeit

Der Einsamkeit

Der Bitterkeit

Der Unnahbarkeit.

 

Kältestes Gefühl erkannt,

ins Verderben gerannt,

zum Leiden verdammt,

Gefahr verkannt

Und Hilfe verbannt.

 

Labyrinth der lebenden Leichen

Kann ihnen nicht ausweichen

Kann nicht widerstreben

Kann nicht in dieser Welt – leben!

Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!

 

Oscar Wilde

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Gast dekadente_a

Da sind sie aufeinander zu geschwommen

 

Wie Meer und Himmel

 

Die der Sturmwind jagd

 

Er war in Ihr

 

Sie war in Ihm gefangen

 

Sie waren ein Atem, ein Hauch, ein Haar

 

 

Da wo sich Meer und Himmel

 

Immer wieder finden

 

Ist die Vermischung

 

Laut und voll Gewalt

 

Doch in den höchsten Höhen

 

Tiefsten Gründen

 

Bleiben Meer und Himmel

 

Weiter still und kalt

 

 

---------------------------------

Der Autor ist mir unbekannt

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 23:02 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 22:39 Uhr ----------

 

Das zusammen treffen zweier Persönlichkeiten, ist wie der Kontakt, zweier chemischer Substanzen: wenn es irgendeine Reaktion gibt, verwandeln sich beide. C. G. Jung

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  • 1 Monat später...

Nur zwei Dinge

 

Durch so viele Formen geschritten,

durch Ich und Wir und Du,

doch alles blieb erlitten

durch die ewige Frage: wozu?

 

Das ist eine Kinderfrage.

Dir wurde erst spät bewußt,

es gibt nur eines: ertrage

- ob Sinn, ob Sucht, ob Sage-

dein fernbestimmtes: Du mußt.

 

Ob Rosen, ob Schnee, ob Meere,

was alles erblühte, verblich,

es gibt nur zwei Dinge: die Leere

und das gezeichnete Ich.

 

(Gottfried Benn)

Eine Rose, die im Schatten blüht. :blume: Ihre Schönheit siehst du erst auf den zweiten Blick.

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  • 1 Monat später...

Wer immer unzufrieden ist, taugt nichts.

Immer Unzufriedene sind dünkelhaft

und oft boshaft dazu,

und während sie sich über andre lustig machen,

lassen sie selber viel zu wünschen übrig.

 

Fontane

 

und nochmal Fontane:

 

Was von allem bewußten Sehen gilt,

daß man erst die aus einer Fülle von Anschauungen erwachsene Möglichkeit

des Vergleichs die Gabe und die Lust zum Beobachten weckt,

das gilt ganz besonders auch von dem Auge für die Landschaft.

Wer immer dasselbe sieht, sieht nichts.

 

Alle sinnlichen Genüsse regen bei edlen Naturen den Geist an. Bei unedlen Naturen jagen sie ihn davon.

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Sempre caro mi fu quest'ermo colle,

e questa siepe, che da tanta parte

dell'ultimo orizzonte il guardo esclude.

Ma sedendo e mirando, interminati

spazi di là da quella, e sovrumani

silenzi, e profondissima quiete

io nel pensier mi fingo; ove per poco

il cor non si spaura. E come il vento

odo stormir tra queste piante, io quello

infinito silenzio a questa voce

vo comparando: e mi sovvien l'eterno,

e le morte stagioni, e la presente

e viva, e il suon di lei. Così tra questa

immensità s'annega il pensier mio:

e il naufragar m'è dolce in questo mare.

Giacomo Leopardi

 

 

Lieb war mir stets hier der verlaßne Hügel

und diese Hecke, die vom fernsten Umkreis

so viel vor meinem Blick verborgen hält.

Doch hinter ihr – wenn ich so sitze, schaue,

endlose Weiten formt sich dort mein Denken,

ein Schweigen, wie es Menschen nicht vermögen,

und tiefste Ruhe; da beschleicht die Seele

ein leises Graun. Und wenn des Windes Rauschen

durch diese Bäume geht, halt ich die Stimme

dem Schweigen, dem unendlichen, entgegen,

ihm zum Vergleich: des Ewigen gedenk ich,

der toten Jahreszeiten und der einen,

die heute lebt und tönt. Und so versinken

im Unermeßlichen mir die Gedanken,

und Schiffbruch ist mir süß in diesem Meere.

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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  • 6 Monate später...

Mein Herz, ich will dich fragen

 

 

Mein Herz, ich will dich fragen,

Was ist denn Liebe, sag'? -

"Zwei Seelen und ein Gedanke,

Zwei Herzen und ein Schlag!"

 

Und sprich, woher, woher kommt Liebe? -

"Sie kömmt und sie ist da!"

Und sprich, wie schwindet Liebe? -

"Die war's nicht, der's geschah!"

 

Und was ist reine Liebe? -

"Die ihrer selbst vergißt!"

Und wann ist Lieb' am tiefsten? -

"Wenn sie am stillsten ist!"

 

Und wann ist Lieb' am reichsten? -

"Das ist sie, wenn sie gibt!"

Und sprich, wie redet Liebe? -

"Sie redet nicht, sie liebt!"

 

Friedrich Halm

Die Gaben der Natur und des Glücks sind nicht so selten

wie die Kunst, sie zu genießen

Marquis de Vauvenargues

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