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VE im Radiointerview


Empfohlene Beiträge

Die heiligen Hallen des Bayerischen Rundfunks wurden mit einem unheiligen Thema erfüllt. :smile:

Und wer es verpasst hat, hier der Podcast:

 

http://www.br-online.de/podcast/mp3-download/bayern3/mp3-download-podcast-mensch-otto.shtml

Bearbeitet von Wulf

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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Nun, man muss sich das ganze ohne rosarote Brille anhören.

 

Für jemanden der eh negativ denkt bestätigt sich hier

 

- stammt aus zerrütteten Familienverhältnissen

- erlebte Gewalt und Alkoholsucht bei einem Elternteil in der Kindheit

- finanzielle Schwierigkeiten brachten sie in die Prostitution

- Schulabbruch

 

Widersprüche:

- musste einen Psychotherapeuten (o.ä.) aufsuchen - warum wenn alles so toll war?

- romantisiert Prostitution für sich selbst, würde anderen (vor allem den eigenen Kindern) aber eher davon abraten da es zu gefährlich ist

usw

 

Das ist so auf die schnelle bei mir hängengeblieben und ich mags jetzt nicht noch mal anhören um es genau zu analysieren :schuechtern:

 

Ich weiß, Vanessa hat das alles nicht so gemeint... wenn man das ganze aber nicht mit unserem Selbstverständnis hört, sondern kritisch betrachtet, stechen eben diese Punkte hervor. Eben genau darauf reiten immer alle rum. Ich selbst habe großen Respekt vor jemanden, der es schafft das Ruder im Leben selbst in die Hand zu nehmen statt sich von anderen abhängig zu machen. Aber genau mit diesen "Nöten" begründen Gegner ja praktisch die "Zwangsprostitution", das KEINE Frau aus freier Entscheidung in die Prostitution geht sondern die Lebensumstände sie dazu zwingen...

 

Ich reagiere vllt momentan auch etwas zu "allergisch" auf solche Interviews und Medienberichte.

 

http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=97962.html

Prostitution ist kein Beruf wie jeder andere. Empirische Befunde zeigen, dass die in diesem Bereich Tätigen erheblichen psychischen und physischen Gefährdungen ausgesetzt sind. Es ist darüber hinaus bekannt, dass viele Prostituierte sich in einer sozialen und psychischen Situation befinden, in der es fraglich ist, ob sie sich wirklich frei und autonom für oder gegen diese Tätigkeit entscheiden können.
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@ Melanie

 

Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn du dir den Podcast noch einmal angehört hättest, bevor du hier postest. Gerade in deiner Position und bei deinem Anspruch hätte ich das erwartet.

 

Bei "Mensch, Otto" geht´s um spannende Geschichten, die das Leben schreibt, Menschen, die Aussergewöhnliches erlebt und geleistet haben. Hier geht es um den Menschen und nicht um Politik!

 

Was wäre denn dein Vorschlag gewesen? Damit es in dein politisches Konzept passt, einfach lügen und den Lebensweg verfälschen? Kann doch wohl nicht dein Ernst sein.

 

Ich denke, VE ist mit dem Thema sehr verantwortungsvoll umgegangen und hat auch sehr deutlich gemacht, dass es eben nicht ein Job ist wie jeder andere, sondern schon etwas Besonderes, vor allem im Hinblick auf Gefahren und Risiken.

 

Zu deinen "Widersprüchen":

 

VE hat ein 1-stündiges Gespräch mit einem Psychotherapeuten erwähnt, um ihre moralischen Bedenken bei Dates mit Ehemännern zu reflektieren...ist doch grossartig.

 

Gerade jeder Vater und jede Mutter, die einen risikobehafteten Weg gegangen sind, möchten - auch wenn nichts passiert ist - ihre eigenen Kinder davor bewahren. Und das war der einzige Grund; hier hat es nicht geheissen: "Prostitution pfui"! Auch nicht von Thorsten Otto.

 

Im Übrigen ist dein Beitrag aus meiner Sicht ein Widerspruch in sich.

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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Ich habe mir das Interview angehört.

Sehr Sympatisch. Frei und unbefangen. Beide. Ich wollte nur kurz reinhören, aber habe es dann bis zum Schluss verfolgt.

 

Und ich empfand das Gegenteil von Melanie. Vanessa hat mehrmals betont das ihr Weg nicht mit ihrer Kindheit zu tun hatte. Sondern sie wollte freibestimmend agieren. Das Interview basierte auf ihr Leben und nicht allgemein auf den P6.

Auch wurde betont das gewissen Medien immer wieder das alte Klischee des P6 bedienen, es aber in der Realität anders aussieht.

 

Das einzige was mich etwas gestört hat war, die Betonung das ihre Mutter nicht mehr da war. Es klang dort ein Vorwurf für mich raus an ihrer Mutter. Aber ihre Mutter war ja da, nur musste sie für den Lebensunterhalt (auch für Vanessa) arbeiten

Ich denke das ihr das andere auch lieber gewesen wäre.

Ich z.b war auch ein Schlüsselkind. Meine Eltern haben beide gearbeitet. Ich kann aber nicht sagen das ich ohne Eltern aufgewachsen bin. Das empfand ich schon etwas hart.

Aber kann auch wieder nur meine Wahrnehmung sein...

 

Kisses

Katrina

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Ich finde es interessant, dass zwei gestandene und erfahrene Escort-Frauen wie Katrina und Melanie das Interview so unterschiedlich empfunden haben.

 

Lolo lasse ich jetzt mal außen vor, da er ja pro domo spricht, was nicht verwerflich ist, aber auch nicht den kritischen Ansatz fördert. Schon der unberechtigte Hinweis auf angebliche Widersprüche zu Melanies Beitrag sprechen da für sich, vor allem da sie nur behauptet und nicht wie bei Melanies Beitrag auch argumentativ unterfüttert werden.

 

Bei Gelegenheit höre ich mir das mal an, obwohl ich zugegebenermaßen diese Radio- und Fernsehformate überhaupt nicht leiden kann. Schlicht und einfach, weil ich die Menschen meist nicht interessant finde, die dort jede Erfahrung ihres Lebens ins existentiell-tiefgründige Gewand kleiden.

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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Ich finde es interessant, dass zwei gestandene und erfahrene Escort-Frauen wie Katrina und Melanie das Interview so unterschiedlich empfunden haben.

 

Lolo lasse ich jetzt mal außen vor, da er ja pro domo spricht, was nicht verwerflich ist, aber auch nicht den kritischen Ansatz fördert. Schon der unberechtigte Hinweis auf angebliche Widersprüche zu Melanies Beitrag sprechen da für sich, vor allem da sie nur behauptet und nicht wie bei Melanies Beitrag auch argumentativ unterfüttert werden.

Bei Gelegenheit höre ich mir das mal an, obwohl ich zugegebenermaßen diese Radio- und Fernsehformate überhaupt nicht leiden kann. Schlicht und einfach, weil ich die Menschen meist nicht interessant finde, die dort jede Erfahrung ihres Lebens ins existentiell-tiefgründige Gewand kleiden.

 

Dann will ich gerne meine Behauptung, dass der Beitrag ein Widerspruch in sich ist, unterfüttern:

 

Nun, man muss sich das ganze ohne rosarote Brille anhören.

 

Für jemanden der eh negativ denkt bestätigt sich hier

 

- stammt aus zerrütteten Familienverhältnissen

- erlebte Gewalt und Alkoholsucht bei einem Elternteil in der Kindheit

- finanzielle Schwierigkeiten brachten sie in die Prostitution

- Schulabbruch

 

Widersprüche:

- musste einen Psychotherapeuten (o.ä.) aufsuchen - warum wenn alles so toll war?

- romantisiert Prostitution für sich selbst, würde anderen (vor allem den eigenen Kindern) aber eher davon abraten da es zu gefährlich ist

usw

 

Das ist so auf die schnelle bei mir hängengeblieben und ich mags jetzt nicht noch mal anhören um es genau zu analysieren :schuechtern:

 

Ich weiß, Vanessa hat das alles nicht so gemeint... wenn man das ganze aber nicht mit unserem Selbstverständnis hört, sondern kritisch betrachtet, stechen eben diese Punkte hervor. Eben genau darauf reiten immer alle rum. Ich selbst habe großen Respekt vor jemanden, der es schafft das Ruder im Leben selbst in die Hand zu nehmen statt sich von anderen abhängig zu machen. Aber genau mit diesen "Nöten" begründen Gegner ja praktisch die "Zwangsprostitution", das KEINE Frau aus freier Entscheidung in die Prostitution geht sondern die Lebensumstände sie dazu zwingen...

 

Ich reagiere vllt momentan auch etwas zu "allergisch" auf solche Interviews und Medienberichte.

 

http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=97962.html

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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ach komm, lolo, ein wenig anstrengen kannst Dich schon...Die Wiederholung eines Postings ist keine Argumentation...für mich zumindest nicht

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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Nun, man muss sich das ganze ohne rosarote Brille anhören.

 

Für jemanden der eh negativ denkt bestätigt sich hier

 

- stammt aus zerrütteten Familienverhältnissen

- erlebte Gewalt und Alkoholsucht bei einem Elternteil in der Kindheit

- finanzielle Schwierigkeiten brachten sie in die Prostitution

- Schulabbruch

 

Widersprüche:

- musste einen Psychotherapeuten (o.ä.) aufsuchen - warum wenn alles so toll war?

- romantisiert Prostitution für sich selbst, würde anderen (vor allem den eigenen Kindern) aber eher davon abraten da es zu gefährlich ist

usw

 

Das ist so auf die schnelle bei mir hängengeblieben und ich mags jetzt nicht noch mal anhören um es genau zu analysieren :schuechtern:

 

Ich weiß, Vanessa hat das alles nicht so gemeint... wenn man das ganze aber nicht mit unserem Selbstverständnis hört, sondern kritisch betrachtet, stechen eben diese Punkte hervor. Eben genau darauf reiten immer alle rum. Ich selbst habe großen Respekt vor jemanden, der es schafft das Ruder im Leben selbst in die Hand zu nehmen statt sich von anderen abhängig zu machen. Aber genau mit diesen "Nöten" begründen Gegner ja praktisch die "Zwangsprostitution", das KEINE Frau aus freier Entscheidung in die Prostitution geht sondern die Lebensumstände sie dazu zwingen...

 

Ich reagiere vllt momentan auch etwas zu "allergisch" auf solche Interviews und Medienberichte.

 

http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=97962.html

 

Anstatt es einfach noch mal zu posten, hättest du mein Kommentar besser mal durchlesen sollen und verstehen wollen.

 

Ich habe dies aus den Augen eines "Prostitutionsgegners" geschrieben. Jemand der eben genau solche Gründe als Argumentation dafür nimmt, das wir ob unserer Vergangenheit unfähig sind freie Entscheidungen zu treffen.

 

ICH selbst, finde das Interview mit Vanessa auch toll. Keine Frage, Vanessa hat viel geschafft und ist eine selbstbewusste starke Frau.

Und mich wundert deshalb auch nicht, das Katrina und andere dies ebenso empfunden haben.

Jedoch werden diese Geschichten, mit eben einem solchen Lebenslauf) momentan von den Medien sehr gern wiedergegeben. Und da müssen wir aufpassen, nicht zum Spielball zu werden. Siehe zB Spiegel oder Emma...

 

Lediglich darauf wollte ich aufmerksam machen... und ein wenig die Sinne dafür schärfen.

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Anstatt es einfach noch mal zu posten, hättest du mein Kommentar besser mal durchlesen sollen und verstehen wollen.

 

Ich habe dies aus den Augen eines "Prostitutionsgegners" geschrieben. Jemand der eben genau solche Gründe als Argumentation dafür nimmt, das wir ob unserer Vergangenheit unfähig sind freie Entscheidungen zu treffen.

 

ICH selbst, finde das Interview mit Vanessa auch toll. Keine Frage, Vanessa hat viel geschafft und ist eine selbstbewusste starke Frau.

Und mich wundert deshalb auch nicht, das Katrina und andere dies ebenso empfunden haben.

Jedoch werden diese Geschichten, mit eben einem solchen Lebenslauf) momentan von den Medien sehr gern wiedergegeben. Und da müssen wir aufpassen, nicht zum Spielball zu werden. Siehe zB Spiegel oder Emma...

 

Lediglich darauf wollte ich aufmerksam machen... und ein wenig die Sinne dafür schärfen.

 

Genau solche Interviews rücken doch das Thema Prostitution in ein besseres Licht in der Öffentlichkeit und nicht zuletzt auch in den Medien, wenn ein Sender wie BR 3 das Thema aufnimmt und auf eine sehr sympathische Art über eine selbstbestimmte und selbstbewusste ehemalige Escort-Dame einem grossen Publikum über 50 Minuten vermittelt.

 

Es ist doch genau ein gutes Beispiel dafür, dass frau in der Prostitution nicht abrutscht, sondern ganz im Gegenteil gesund, zufrieden und glücklich und sogar noch mit Abi in der Tasche den Job beendet.

 

Traurig stimmt mich, dass ein rundum gelungenes Interview von einer Prostitutions-Aktivistin niedergemacht wird und sie dabei nicht einmal davor zurückschreckt, in die Rolle einer Prostitutions-Gegnerin zu schlüpfen, die mit fadenscheinigen Argumenten agiert und das Interview nur bruchstückhaft wiedergibt.

 

Du hast dein Posting zwar relativiert, aber ein fader Beigeschmack bleibt....

 

Stell dir nur einmal vor, ich würde deinen Aufruf: "Gewalt gegen Sexarbeiterinnen muss aufhören" aus Sicht eines Prostitutions-Gegners kommentieren...

Bearbeitet von Wulf

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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@lolo

Dein Marketing hat sich in den letzten drei Jahren nicht weiterentwickelt.

Zuerst auf interessante Aktivitäten aufmerksam machen, dann höchst sensibel auf jeden Kommentar reagieren, bis sich keiner mehr für den eigentlichen Grund interessiert.

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Nun, man muss sich das ganze ohne rosarote Brille anhören.

 

Für jemanden der eh negativ denkt bestätigt sich hier

 

- stammt aus zerrütteten Familienverhältnissen

- erlebte Gewalt und Alkoholsucht bei einem Elternteil in der Kindheit

- finanzielle Schwierigkeiten brachten sie in die Prostitution

- Schulabbruch

 

Widersprüche:

- musste einen Psychotherapeuten (o.ä.) aufsuchen - warum wenn alles so toll war?

- romantisiert Prostitution für sich selbst, würde anderen (vor allem den eigenen Kindern) aber eher davon abraten da es zu gefährlich ist

usw

 

[/url]

 

Nee, eigentlich wollte ich mich hier im Forum nicht mehr einbringen, aber das geht garnicht.

 

 

Es ist ja nichts Neues, dass Escorts, Ex-Escorts, Sexworkern aus allen Lagern das Maul verboten wird, von ProstitutionsgegnerInnen; und von sog. 'KollegInnen'. Ansonsten wird man ruhig gestellt, indem man einfach ignoriert wird.

 

Wenn Frauen in sozialen Notlagen so einen Kappes hier lesen, verstärkt das ihr Stigma und hält sie noch mehr davon ab, um Unterstützung zu bitten; garantiert werden sie sich keinem Sonnenschein-Verein anschliessen oder Gender-Studies beflissenen Schwestern bzw. jenen, die eine Karriere bei den Piraten u.a. anstreben. Es ist einfach zum K***

 

Ich sag's nur noch mal zur Erinnerung und weil es an dieser Stelle wichtig ist:

Ich bin auch schon mal in einer Nacht im Sexworker Forum geblockt worden, missliebige Beiträge von mir in Bereiche verschoben, die selbst für eingeloggte User in den Suchergebnissen nicht auffindbar sind; ansonsten wurde meine Arbeit in den ganzen Jahren nur von den wenigsten Leuten honoriert, interessanterweise von einem Teil von einigen Usern in Foren (siehe mein 'Würde' Beitrag vor einigen Jahren; vieles bekam ich auch nur per email zugesteckt als Danke, weil man sich nicht traut, öffentlich zu werden; nachvollziehbar) wie hier und in einem Berliner Forum, wo ich aktiv war. Daher schreib ich hier auch, obwohl ich wirklich kaum Energie habe, aber was ihr teils verzapft und der Kettensägenverein Dona Carmen ist wirklich unverzeihbar und ich sehe kaum Leute, die das offen aussprechen. Ich kann mich offenbar nur noch mit einigen kritischen FeministInnen und einigen ausländischen Aktivistinnen sinnvoll verständigen. Von wem wurde der Sexworker Only Day in Bochum, den ich hauptsächlich organisiert hatte, bitte schön sabotiert und von wem wurden Lügen im Sexworker Forum verbreitet? Wer hat mich in den letzten Jahren bei der Gründung einer Vereinigung für SexarbeiterInnen-Rechte unterstützt? Höchstens Tanja. Und ich muss gestehen, dieses alleinige und permanente Auseinandersetzung mit Leuten, die einen Scheiss verbreiten, reicht mir und hat mich müde gemacht; so sehr, dass mir mein Interesse am Escort abhanden gekommen ist und ich daher aussteigen musste. Das ist die Wahrheit.

Und noch was: auch ich hatte niemals Interesse, mein Gesicht in die Kamera zu halten, Interviews zu geben (die teils nachträglich sinnentstellt wurden), geschweige eine Aktivistenkarriere in irgendeiner nutzlosen oder geldgeilen NGO anzustreben; ich kann nur nicht den Mund halten, wenn ich auf soviel Elend und Ungerechtigkeiten aufmerksam werde, sogar der schlimmsten Verbrechen bin ich konkret gewahr geworden und das nicht durch die Berichterstattung.

In einem Artikel zu der Tatort-Folge "Wegwerfmädchen", wo es um Zwangsprostitution und die elendesten Verbrechen ging, las ich, dass es nur noch durch das fiktive Format - Filme machen, Literatur etc. - möglich ist, die Wahrheit an die Oberfläche zu bringen. DIES IST LEIDER WAHR.

 

Davon abgesehen, reicht es nicht, um Aktivistin zu sein, persönliche Erfahrungen zu formulieren, die nichts mit Realitäten anderer Menschen zu tun hat.

 

So leid es mir tut, da haben einige Frauen, die auf der Emma Facebook Seite und sonstwo schreiben recht; das ist unglaubwürdig.

 

Ich habe mich immer bemüht, in meinen politischen Forderungen alle Realitäten einzubeziehen, denen ich gewahr wurde.

 

Es kann nicht sein, dass Frauen der Mund verboten wird, über ihre Erfahrungen zu sprechen und zu schreiben. Ich würde mittlerweile sogar so weit gehen zu sagen, dass sinnvolle politische Arbeit besonders mit jenen möglich ist, auf die eines oder alle der sog. Stereotype zutrifft und Leute, die auch sonst aufgrund von Geschlecht, Herkunft etc. marginalisiert sind, da viele von ihnen zu so vielen klugen Gedanken fähig sind und die es wert sind, sich damit auseinanderzusetzen. Im übrigen gibt es Sexworker Organisationen, wo genau jene Frauen, die dort was zu sagen haben, die Befähigsten sind, weil eben ein oder sämtliche 'Klischees' auf sie zutreffen. Also, ich will damit sagen, dass man doch bitte mal alle Realitäten in Augenschein nehmen muss, aus denen Klischees erwachsen. Und irgendwelche Aussagen wie folgende

 

87 Beratungsstellen für Opfer von Menschenhandel (weniger als 600 Opfer pro Jahr !!! http://www.bit.ly/bkazahlen)

 

Marc sw forum

http://www.sexworker.at/phpBB2/viewtopic.php?p=133477#133477

 

helfen wirklich niemandem weiter. Besonders nicht jenen, die unter die genannten 600 gezählt wurden und jenen, die nicht aussagebereit sind. Das alles ist zynisch und grauenvoll.

 

Merke: auch 'unhappy hookers' wollen Arbeitsrechte und Arbeitsschutz und die vollständige Entkriminalisierung der Sexarbeit.

Bearbeitet von Ariane
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Ich kritisiere jedwede Form von Rosa-Brille und alle Kommunikationsweisen von selbst erklärten Aktivisten, die nicht die ganze Realität einbeziehen.

 

Nur so, kann gute Prostitutionspolitik gemacht werden, meine Meinung.

 

Ansonsten finde ich es gut, wenn Vanessa so ehrlich über ihr Leben spricht; müsste sie ja garnicht, sie könnte den Ballast ja einfach weglassen. Hat sie aber nicht. Hier zeigt sich doch sehr gut, dass trotz schlechter Startbedingungen ins Leben ein selbstbestimmter Gang in Selbstbehauptung einer, ja vieler Frauen möglich ist; und Sexwork, Escort und um weit vieles bereichernder und interessanter sein kann, wenn man schnell lernt, achtsam mit sich selbst und seinen Kunden umzugehen, denn ein Job, den man nicht mag und wo man sehr wenig verdient, sodass man aufstocken geht oder mit Schwarzarbeit zusätzlich was verdienen muss, weil sonstige Mittel nicht ausreichen, ist ein Albtraum. Auch sich einkaufen zu lassen für irgendwelche Interessen und Egoismen.

 

Gute Kunden, gute Arbeitsbedingungen und vielen Escorts wäre geholfen. Die Realität ist nicht nicht so traumhaft für viele, das muss doch jedem klar sein, der das Biz gut kennt. Ansonsten kann ich es nur noch naiv nennen, das nicht mit einzubeziehen.

 

Ach so, auf mich treffen sämtliche 'Klischees' zu; mir ist es aufgrund guter Entscheidungen und Hilfe Dritter gelungen, zu überleben, und auch im akademischen Leben die richtigen Entscheidungen zu treffen: nämlich aus dem korrupten Wissenschaftsverein frühzeitig auszutreten. Die besten Zeiten meines Lebens waren bislang meine Zeit in der Prostitution, aufgrund der Begegnungen und was ich empfangen habe. Selbst hier im Forum. Trotz einiger schlimmer Auseinandersetzungen mit Foren-Usern und erlebte Gewalt in der ein oder anderen Form mit Kunden. Was nun kommt, weiss ich nicht.

Bearbeitet von Ariane
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Nun, man muss sich das ganze ohne rosarote Brille anhören.

 

Für jemanden der eh negativ denkt bestätigt sich hier

 

- stammt aus zerrütteten Familienverhältnissen

- erlebte Gewalt und Alkoholsucht bei einem Elternteil in der Kindheit

- finanzielle Schwierigkeiten brachten sie in die Prostitution

- Schulabbruch

 

Widersprüche:

- musste einen Psychotherapeuten (o.ä.) aufsuchen - warum wenn alles so toll war?

- romantisiert Prostitution für sich selbst, würde anderen (vor allem den eigenen Kindern) aber eher davon abraten da es zu gefährlich ist

usw

 

Das ist so auf die schnelle bei mir hängengeblieben und ich mags jetzt nicht noch mal anhören um es genau zu analysieren :schuechtern:

 

Ich weiß, Vanessa hat das alles nicht so gemeint... wenn man das ganze aber nicht mit unserem Selbstverständnis hört, sondern kritisch betrachtet, stechen eben diese Punkte hervor. Eben genau darauf reiten immer alle rum. Ich selbst habe großen Respekt vor jemanden, der es schafft das Ruder im Leben selbst in die Hand zu nehmen statt sich von anderen abhängig zu machen. Aber genau mit diesen "Nöten" begründen Gegner ja praktisch die "Zwangsprostitution", das KEINE Frau aus freier Entscheidung in die Prostitution geht sondern die Lebensumstände sie dazu zwingen...

 

Ich reagiere vllt momentan auch etwas zu "allergisch" auf solche Interviews und Medienberichte.

 

http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=97962.html

 

 

Ich habe mir das Interview angehört und finde es sehr gut.

 

Natürlich kann jemand der negativ denkt alles mögliche konstruieren und ihre Jugenderlebnisse als Zwang interpretieren, der VE in die Prostitution trieb.

Aber das wäre einfach viel zu weit hergeholt.

 

Auch die Widersprüche sind halb so wild. Den Psychotherapeuten hat sie aufgesucht um der Frage "Sind alle Ehemänner Ehebrecher" nachzugehen.

 

Das VE der spannende Seite ihrer Tätigkeit die Risiken gegenüber stellt, ist weniger ein Widerspruch als einfach eine objektive Bewertung.

 

Insgesamt kommt sie sehr selbstbewusst und selbstbestimmt rüber und ist meilenweit von Zwangsprostitution oder Armutsprostitution entfernt.

 

Ich denke Meanie war tatsächlich ein wenig übersensibel.

 

---------- Beiträge zusammengefügt um 22:28 Uhr ---------- Vorheriger Beitrag war um 22:12 Uhr ----------

 

Gute Kunden, gute Arbeitsbedingungen und vielen Escorts wäre geholfen. Die Realität ist nicht nicht so traumhaft für viele, das muss doch jedem klar sein, der das Biz gut kennt. Ansonsten kann ich es nur noch naiv nennen, das nicht mit einzubeziehen.

 

Hier geht es aber nicht um alle Formen der Prostitution, sondern explizit um Escort und Vanessa Edens Leben. Was soll das mit rosa Brille zu tun haben?

 

Das die Realität für viele ganz anders aussieht ist doch genauso klar wie die Erkenntnis, dass manche Formen der Prostitution eventuell Chancen auf gesellschaftliche Anerkennung haben, andere bestenfalls auf Duldung und wiederum andere gar keine.

 

Gleichzeitig für alle Formen der Prostitution in den Krieg zu ziehen ist ein Ding der Unmöglichkeit, weil man argumentativ immer auf der Flanke der Zwangs- und Armutsprostitution angreifbar ist und deine restlichen Argument wirkungslos verpuffen.

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Achim: Ich habe den Danke Haken unter deinem Beitrag wieder entfernt, weil auch du Sophisterei betreibst. Darauf kann ich mich nicht weiter einlassen.

 

Entschuldige, ich habe ein bisschen länger für meine Antwort gebaucht. Ich musste erstmal google fragen was "Sophisterei" bedeutet. Ich fürchte du meintest nicht diesen Satz:

 

Am anderen Ende der Skala angesiedelt war George Grote, der die Sophisten 1859 als wichtigen Teil der attischen Demokratie ansah und die platontreue Rezeption scharf kritisierte. Er wendete sich dagegen, die Sophisten als amoralisch und intellektuell destruktiv abzutun.

 

Sei's drum. Du siehst schon ich bin kein Philosoph. Ich bin nur ein Realist und Pragmatiker, der seine Energie auf erreichbare Ziele konzentriert.

Bearbeitet von Achim
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Ich glaub Du bist ein wenig hart in Deinem Urteil, Ariane, und damit ungerecht...

 

vorhin bin ich über Dein Eingangsstatement gestolpert: "alle Kommunikationsweisen von selbst erklärten Aktivisten, die nicht die ganze Realität einbeziehen"

 

Was ist denn die ganze Realität?...Klar, die guten und die schlechten Seiten..aber durch seine subjektive Wahrnehmnung bestimmt man die Realität mit.

 

Ich habe nirgends den Ansatz gesehen, dass Melanie die schlechten Seiten leugnet. Sie hat nur auf die Möglichkeit der Instrumentalisierung von der falschen Seite hingewiesen, und da hat sie schon recht, wie ich meine.

 

Leider bestätigt die Auseinandersetzung hier meine Befürchtung, die ich im Forum an anderer Stelle schon thematisiert habe. Ihr seid nur gemeinsam stark als Sexworker/innen, und ihr seid schwach, wenn ihr die Gegner in den eigenen Reihen sucht, selbst, wenn andere das Ziel auf anderem Weg beschreiten.

 

Teilweise kommt mir das hier so vor wie bei theologischen Diskussionen, wo jeder meint er hätte die alleine seligmachende Wahrheit. Davor kann ich nur warnen.

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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Ich glaub Du bist ein wenig hart in Deinem Urteil, Ariane, und damit ungerecht...

 

Sie hat nur auf die Möglichkeit der Instrumentalisierung von der falschen Seite hingewiesen, und da hat sie schon recht, wie ich meine.

Leider bestätigt die Auseinandersetzung hier meine Befürchtung, die ich im Forum an anderer Stelle schon thematisiert habe. Ihr seid nur gemeinsam stark als Sexworker/innen, und ihr seid schwach, wenn ihr die Gegner in den eigenen Reihen sucht, selbst, wenn andere das Ziel auf anderem Weg beschreiten.

 

Teilweise kommt mir das hier so vor wie bei theologischen Diskussionen, wo jeder meint er hätte die alleine seligmachende Wahrheit. Davor kann ich nur warnen.

 

Wo bleibt denn dein "kritischer Ansatz", lieber Babu...du solltest einmal deine rosarote (Melanie) Brille absetzen und nicht nur Ariane zurechtweisen.

Nach meinem sehr neutralen Hinweis auf den Podcast hat sich nur Melanie bemüssigt gefühlt, folgendes zu schreiben:

 

Naja, leider widerspricht Vanessa sich sehr oft selbst... das Interview bestätigt viele Vorurteile.

 

In meinen Augen völlig unnötig und wenn man Katrina und Achim Glauben schenken will, dann auch nicht zutreffend. Da muss man sich doch fragen, was Melanie dazu bewegt, solch ein Posting abzusetzen? Dein "nur gemeinsam seid ihr stark" solltest du ganz ausdrücklich an Melanie adressieren.

Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass man einer frei geäusserten Meinung nicht widersprechen darf...

"Alles Leben ist Stellungnehmen" (Edmund Husserl)

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Auch wenn mir persönlich die hier gezeigte Art der öffentlichen Kommunikation von Ariane nicht wirklich gefällt (muss es auch nicht), ich würde jedoch dennoch Jene, welchen es ähnlich geht, davor warnen, das Inhaltliche (allein) deswegen zu verwerfen und nicht stattdessen wenigstens zu versuchen zu bedenken, sozusagen "gestrippt" von der anklägerisch/vorwurfsvollen Diktion (ist schwer, ich weiss, aber keineswegs unmöglich).

 

Insbesondere halte eine Verquickung von Kritik in der Sache (die durchaus berechtigt sein mag, zumindest aber eben bedenkenswert ist) mit (für Außenstehende) nebulösen Anwürfen auf persönlicher Ebene und beleidigte Leberwurst spielen für eine falsche Art der Kommunikation, sowohl privat als auch öffentlich.

 

Shit, was schreibe ich (Mann/Kunde) hier, mir (Mann/Kunde) doch wurscht :denk: (ist es das, was gewünscht ist?)

 

P.S.: was meine Person angeht, zur Vermeidung von Missverständnissen, bitte ein "Ex" an passender Stelle einfügen

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Auch wenn mir persönlich die hier gezeigte Art der öffentlichen Kommunikation von Ariane nicht wirklich gefällt (muss es auch nicht), ich würde jedoch dennoch Jene, welchen es ähnlich geht, davor warnen, das Inhaltliche (allein) deswegen zu verwerfen und nicht stattdessen wenigstens zu versuchen zu bedenken, sozusagen "gestrippt" von der anklägerisch/vorwurfsvollen Diktion (ist schwer, ich weiss, aber keineswegs unmöglich).

 

Insbesondere halte eine Verquickung von Kritik in der Sache (die durchaus berechtigt sein mag, zumindest aber eben bedenkenswert ist) mit (für Außenstehende) nebulösen Anwürfen auf persönlicher Ebene und beleidigte Leberwurst spielen für eine falsche Art der Kommunikation, sowohl privat als auch öffentlich.

 

Shit, was schreibe ich (Mann/Kunde) hier, mir (Mann/Kunde) doch wurscht :denk: (ist es das, was gewünscht ist?)

 

P.S.: was meine Person angeht, zur Vermeidung von Missverständnissen, bitte ein "Ex" an passender Stelle einfügen

 

Du bist Ex-Mann...:schrei:

Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib! - F. N.

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