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Zwangsprostitution


aurora06

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In Deinem ersten Beispiel hast Du nach dem Barbesuch gemerkt, dass die Chemie nicht stimmt und wolltest das Date nicht weiterführen. Dass Dir die Dame dann anbietet einen Teil des Honorars zurück zu geben, ist doch sehr positiv und sollte eigentlich auch normal sein. Die Dame hat sich meiner Meinung nach einfach nur absolut korrekt bzw. seriös verhalten und wollte Dich eben nicht "abzocken".

 

Das kann ich nur unterschreiben, denn mir ging es ja auch mal ähnlich - nur mit dem Unterschied, dass wir die Zeit im Restaurant vergessen hatten. Er wollte auch kein Geld zurück und so habe ich einfach eine gute Stunde angehängt und bin mit ihm ins Hotel gefahren und wir hatten Spass.

 

Zwänge gibt es viele - keine Frage - und wenn eine Nymphomanin durch ihre Neigung in einem Club arbeitet, ist das dann auch "Zwangs-Prostitution"?

 

Unter Zwangs-Prostitution verstehe ich, wenn jemand durch physische oder psychische Mittel unter Druck gesetzt wird, sich zu prostituieren.

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P.P.S.: Mit Zwangsprostitution hat diese Thematik m.E. rein gar nichts zu tun. Wenn eine Frau sich entschließt, Sex gegen Geld anzubieten weil ihr der "Amtskram" bezüglich H4 und/oder anderer Unterstützungen zu "nervig" ist, dann ist das m.E. eine durchaus freie Entscheidung. Sie findet es halt "bequemer" so.

Find ich auch. Die böse Gesellschaft ist eine zu wohlfeile Erklärung. So böse ist die Gesellschaft in diesem Land nicht!

 

Soziale Transferleistungen müssen immer ein Kompromiss sein. Einerseits müssen sie zum Leben reichen, andererseits können die Zahlenden mit Fug und Recht von den Empfängern verlangen, sich selbst auch etwas anzustrengen.

 

Andere Frage: Was macht denn ein Mann, wenn er vor dem leeren Kühlschrank steht? Dem bleibt dann nicht der Ausweg, sich zu prostitutieren.

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Nennen wir es einfach Stolz und Selbstwertgefühl, was die wirklich Notleidenden daran hindert die Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen.

Ich glaube nicht, dass das was Jakob beschrieben hat mit Stolz oder Selbstwertgefühl zu tun hat.

 

Allerdings glaub ich auch nicht an leere Kühlschränke beim HartzIV-Empfänger. Das liegt nicht an zu geringen Regelsätzen, das hat andere Gründe.

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@ Genießer, Anubis

 

Drücker schicke ich immer unverrichteter Dinge wieder fort, selbst wenn sie mir so nützliche Dinge wie angeblich von Behinderten gebundene Bürsten verkaufen wollen. Ich schicke sie fort, weil ich das Vertriebsmodell mißbillige und obwohl ich vermute, daß ich dem konkreten Drücker durch mein Verhalten gerade keinen Gefallen tue, eben weil er sich wahrscheinlich in einer Zwangslage befindet. Ich will mit solchen Geschäften einfach nichts zu tun haben. Das muß man mir nachsehen.

 

Andererseits bin ich nicht so radikal, den Handel z.B. mit Bürsten oder Haustürgeschäfte generell mit Stumpf und Stiel ausrotten zu wollen, egal, ob sie nun zu 5, zu 50 oder zu noch mehr Prozent von Drückerkolonnen betrieben werden. Der freundliche Landwirt oder Imker, der klingelt und mir Äpfel, Eier oder seinen Honig anbietet, ist sogar willkommen. Und das, obwohl ich auch in seinem Fall keine Letztgewißheit habe, daß er freiwillig unterwegs ist. Auch das muß man mir nachsehen.

 

Auffällig ist das hohe Maß an Emotionalität, sobald die Möglichkeit von Zwang im Horizont von Prostitution auftaucht. Hierin stimmen Genießer und Anubis überein. Sie unterscheiden sich lediglich in der Konsequenz; und Genießer ist der Konsequentere. Sobald ich also Anubis grundsätzlich zustimme, muß ich Genießer recht geben.

 

Andererseits ist klar, daß ein Verbot der Prostitution den Zwang in diesem Bereich nicht unterbindet, sondern fördert. Es ist der klassische Konflikt zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik. Der Gesinnungsethiker richtet den größeren Schaden an, indem er auch noch den kleineren vermeiden will, den der Verantwortungsethiker in Kauf nimmt.

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Ich glaube nicht, dass das was Jakob beschrieben hat mit Stolz oder Selbstwertgefühl zu tun hat.

 

Allerdings glaub ich auch nicht an leere Kühlschränke beim HartzIV-Empfänger. Das liegt nicht an zu geringen Regelsätzen, das hat andere Gründe.

 

Das, was ich beschrieben habe, ist nicht der Regelfall, sondern bildet eben die wirklichen Problemfälle. Nur diese werden ja in der Regel evident. Dabei sind die Ursachen sehr unterschiedlich.

 

Eine Rolle spielt dabei oft eine depressive Lethargie. Diese läßt sich aber dadurch überwinden, dass den betreffenden Personen die Probleme "heruntergebrochen" werden und erläutert wird, was getan werden kann, quasi wie eine Gebrauchsanweisung. Die meisten gewinnen dadurch das Gefühl wieder, selbst handeln und gestalten zu können, und nicht "getrieben" zu werden. Weswegen es auch wichtig ist, dass diese Leute zu erledigende Dinge weitgehend selbst machen und nur (zusätzliche) Hilfestellungen bekommen, wenn sie an einem Punkt nicht weiter kommen und deswegen fragen (auch das "fragen" ist ein Teil des Aktiv-Werdens, und auch das muss verdeutlicht werden).

 

Die Gruppe, die ich beschrieben habe, ist nicht depressiv, sondern eher schlicht abgestumpft und hat in der Vergangenheit auch schon die Erfahrung gemacht, dass irgendwer schon aushelfen wird, auch wenn sie selbst nix tun. Das sind die aus meiner ganz persönlichen Sicht "Verlorenen". Es besteht eine gewisse Neigung, sich um diese erheblich intensiver zu kümmern als um alle anderen. Ob das Sinn macht, ich weiss es nicht.

 

Dagegen wichtig ist es immer wieder, dass Personen, für die H4 die einzige Option ist, aus welchen Gründen auch immer, eben das NICHT als Almosen ansehen. Sondern als RECHT. Weil unser Sozialstaat diese Instrumente geschaffen hat, eben um Menschen in solch prekären Lagen zu helfen. Und dass diejenigen, welche Steuern zahlen, dies auch deswegen (vielleicht sogar gerne) tun, damit solche prekären Situationen eben vermieden werden. Und dass, wenn da doch noch eine gewisse "Restscham" besteht, sie ja ganz einfach "rückzahlen" können. Denn es gibt beispielsweise genug Suppenküchen etc., welche sich über jede ehrenamtliche Hilfe freuen. Sehr viele "Ehrenamtliche" rekrutieren sich übrigens aus Zuwendungsempfängern, muss man auch mal sagen ....

Bearbeitet von nolensvolens
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@Jakob

Das große Problem in Deutschland ist: Das wir immer das perfekte haben wollen, obwohl es das Perfekte niemals gibt (Ich weiß: Ich zahle schon freiwillig 5 Euro ins "Phrasenschwein"!).

 

Gesetze und Systeme orientieren sich immer am großen Ganzen. Der kleine Einzelfall bleibt dabei leider viel zu oft auf der Strecke.

 

Es wird immer Leute geben, die unser System verarschen wollen und genauso wird es immer Leute geben, die durch unser Rost fallen.

 

Ich habe mir schon oft überlegt: "Was wäre, wenn ich mit meiner Behinderung nicht hier in Deutschland, sondern z.B. in Rumänien leben würde?"

Falls ich überhaupt noch am leben wäre, wäre ich dann höchst wahrscheinlich einer von jenen Krüppeln, die irgendwo mit dem Plastikbecher vor dem Kölner Dom liegen und betteln. So würde dann höchst wahrscheinlich meine Art "Zwang zum Überleben" aussehen!

 

Hinzu kommt noch, dass der Deutsche in seinem Streben nach Perfektion, nach den USA und China höchstwahrscheinlich das "verlogenste" Volk auf dem Erdball ist. Wir haben zwar Gleicberechtigung und Gleichbehandlung im Grundgesetz stehen, aber tun wir das wirklich?

 

Wenn wir beide mit Rückenschmerzen zur Arbeit gehen, dann verlangt der Arbeitgeber, dass wir unsere Arzt- und Behandlungstermine außerhalb der Arbeitszeit legen, sonst werden wir gefeuert. Wenn der Radsportler ne Kortisonspritze bekommt, dann schreit jeder hier in Deutschland "das dopende Schwein"! Wenn der Fußballer dieselbe Spritze bekommt, dann ist er der Held "der sich trotz Verletzung, in den Dienst der Mannschaft stellt".

Dabei machen wir von Grund auf alle dasselbe: Nämlich arbeiten!!!

Nur es wird von der Gesellschaft verschieden gewürdigt.

 

Man muß sich doch gerade jetzt die Frage stellen: Warum ist das Thema "Prostitution" gerade jetzt in den Medien so populär? Man kann damit ne Sau durchs Dorf jagen, womit man im Wahlkampf auf Stimmenfang gehen kann. Und nichts anderes ist der Fall.

Die Politiker, welche die Rundfunkräte von ARD und ZDF besetzen, wissen schon, was man in den Parteizentralen von ihnen erwartet.

 

Dabei spielt es den Politikern natürlich in die Karten, dass der Begriff der Prostitution so negativ besetzt ist. Dabei verwette ich meinen Rollstuhl und meinen Arsch, dass etliche Politiker selbst Kunden von Escrtagenturen sind, aber öffentlich einen auf Empörung spielen, wenn die Sprache auf das Thema "Prostitution" kommt. Dazu kommt noch, das viele Politiker über dieses Thema über ihre "halbgaren Machenschaften" den Mantel des Schweigens decken können.

 

Zum Schluß noch eins zum Thema "Verlogenheit der Deutschen"!!! Wenn ne Putzfrau für 4 Euro die Stunde schuftet, da wehren sich viele mit Händen und Füßen gegen einen Mindestlohn! Diese Art der Zwangsprostitution ist scheinbar in Ordnung...

(Achtung: Ketzerei und Provukation ist sehr wohl so gewollt...)

Ich bin nicht behindert - ich werde behindert! :zwinker::zwinker:

 

Mein Sturschädel ist mir heilig!!!:heilig::heilig::heilig:

 

Mein Blog: http://www.rollimans-erfahrungen.de/

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@ Genießer, Anubis

 

Auffällig ist das hohe Maß an Emotionalität, sobald die Möglichkeit von Zwang im Horizont von Prostitution auftaucht. Hierin stimmen Genießer und Anubis überein. Sie unterscheiden sich lediglich in der Konsequenz; und Genießer ist der Konsequentere. Sobald ich also Anubis grundsätzlich zustimme, muß ich Genießer recht geben.

Damit bin ich grade überfordert. Worauf beziehst du dich da?

Wenn wir beide mit Rückenschmerzen zur Arbeit gehen, dann verlangt der Arbeitgeber, dass wir unsere Arzt- und Behandlungstermine außerhalb der Arbeitszeit legen, sonst werden wir gefeuert. Wenn der Radsportler ne Kortisonspritze bekommt, dann schreit jeder hier in Deutschland "das dopende Schwein"! Wenn der Fußballer dieselbe Spritze bekommt, dann ist er der Held "der sich trotz Verletzung, in den Dienst der Mannschaft stellt".

Dabei machen wir von Grund auf alle dasselbe: Nämlich arbeiten!!!

Nur es wird von der Gesellschaft verschieden gewürdigt.

Wer ist denn "die Gesellschaft"? Das ist kein abstraktes Gebilde, das ein Gewissen hätte. Das ist lediglich die Summe aller Individuen, jeder mit seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen. "Gesellschaft" ist kein homogenes Konstrukt. Manche in der Gesellschaft würdigen deine Beispiele unterschiedlich, manche würdigen sie gleich. M.E. macht es keinen Sinn, sowas im Kontext der "Gesellschaft" zu sehen. Dafür ist die Gesellschaft zu inhomogen. Allenfalls kann man stellvertretend für die Gesellschaft die Regeln nehmen, die unsere Gesellschaft sich gegeben hat. Und die sind m.E. nicht so "verlogen". Sie werden halt von einzelnen Leuten interpretiert und mit Leben gefüllt. Da mag dann schon die ein oder andere Diskrepanz entstehen.

Dabei spielt es den Politikern natürlich in die Karten, dass der Begriff der Prostitution so negativ besetzt ist. Dabei verwette ich meinen Rollstuhl und meinen Arsch, dass etliche Politiker selbst Kunden von Escrtagenturen sind, aber öffentlich einen auf Empörung spielen, wenn die Sprache auf das Thema "Prostitution" kommt. Dazu kommt noch, das viele Politiker über dieses Thema über ihre "halbgaren Machenschaften" den Mantel des Schweigens decken können.

Weiss ich nicht. Auch wenn ich die Politikerklasse insgesamt nicht besonders positiv sehe.. Diese Aussage ist mir trotzdem zu allgemein. Bevor ich glaube, dass es das in nennenswertem Umfang gibt hätt ich gern Beispiele.

Zum Schluß noch eins zum Thema "Verlogenheit der Deutschen"!!! Wenn ne Putzfrau für 4 Euro die Stunde schuftet, da wehren sich viele mit Händen und Füßen gegen einen Mindestlohn! Diese Art der Zwangsprostitution ist scheinbar in Ordnung...

(Achtung: Ketzerei und Provukation ist sehr wohl so gewollt...)

Auch hier wieder. Manche wollen Mindestlöhne, andere nicht. Das macht "die Deutschen" in Summe nicht verlogen oder sonstwas. Das ist einfach in einer inhomogenen Gesellschaft so und wird auch immer so bleiben. Und das ist auch ganz gut so, denn niemand hat die absolute Wahrheit gepachtet, sofern es die überhaupt gibt.

Bearbeitet von Anubis
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Damit bin ich grade überfordert. Worauf beziehst du dich da?

 

Hierauf:

 

Denke ich nicht. Wenn man seine Überzeugung hat gibts keine andere Konsequenz.

 

Ich nehm mir weiterhin die Freiheit, der Meinung zu sein, dass ich seltenst persönlich Zwangsprostitution in Anspruch genommen habe. Will ich jedes Risiko ausschliessen, dann muss ich mit P6 aufhören.

 

Stören tu ich mich am den Vorwurf ich würde das Problem kleinreden. Der kann eigentlich nur kommen, wenn man meine Beiträge voreingenommen liest. Scheint bei einem so emotional besetzten Thema nicht anders zu gehen. Schade.

 

Natürlich kommts bei der Findung geeigneter Massnahmen und Verhaltensweisen drauf an, wie weit verbreitet das Problem ist! Wenn es Einzelfälle sind haben wir ausreichend Regeln, dann ist das ein Fall für die Strafverfolgungsbehörden. Wenn es 50% sind muss man Prostitution ausrotten. Irgendwo dazwischen wird die Realität wohl sein. Wo genau - niemand weiss es.

 

Diesen Effekt - 50% (und mehr) - erreicht man übrigens am sichersten, wenn man Prostitution "auszurotten" unternimmt. - Sobald man die Forderung, dem Vorkommen von Zwangsprostitution mit der Abschaffung von Prostitution als solcher zu begegnen, überhaupt für sinnvoll hält, kommt es nicht mehr auf die Zahl bzw. den Anteil der Fälle von Zwangsprostitution an. Hier hat Genießer den konsequenteren Standpunkt.

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Diesen Effekt - 50% (und mehr) - erreicht man übrigens am sichersten, wenn man Prostitution "auszurotten" unternimmt. - Sobald man die Forderung, dem Vorkommen von Zwangsprostitution mit der Abschaffung von Prostitution als solcher zu begegnen, überhaupt für sinnvoll hält, kommt es nicht mehr auf die Zahl bzw. den Anteil der Fälle von Zwangsprostitution an. Hier hat Genießer den konsequenteren Standpunkt.

Ahh. OK. Da hast sicher recht, wenn es rein um Prozente geht. So wars aber nicht gemeint.

 

Kleine Rechnung dazu:

 

Wir gehen heute von 400000 Prostitutierten in D aus. Wenn davon 200000 gezwungen werden sind das 50%.

 

Wenn wir Prostitution verbieten sind es vielleicht nur noch insgesamt 10000 Prostituierte im Land (nur so, um ne Zahl zu haben). Selbst wenn die alle gezwungen wären wäre das besser als vorher, auch wenns dann 100% und nicht 50% wären.

 

Will heissen: Absolute Zahlen sind natürlich das, was man minimieren muss, nicht Prozente.

 

Wegen 200000 kann man schon über ein Verbot nachdenken, da würde es sicher helfen. Bei 10000 würde ein Verbot ganz sicher nichts bringen. Insofern hängt die Frage "Verbot oder kein Verbot" von der absoluten Zahl gezwungener Frauen ab. Ich persönlich bin der Meinung, dass die Realtität sich in Zahlenbereichen bewegt, bei denen ein Verbot keine Lösung wäre.

 

Vielleicht versteh ich aber auch bloss immer noch nicht was Du meinst. Geniesser hat eigentlich gar nichts von Verbot gesagt. Er zieht eine rein persönliche Konsequenz. Das schützt ihn, aber ich denke nicht, dass das an der Situation was ändert. Ich glaub auch nicht, dass er überhaupt Teil des Problems war. Hoffe mal, das bin ich auch nicht....

 

Sorry, wenn jemandem die Zahlenspiele zu nüchtern sind. Jeder einzelne Fall ist einer zuviel. Allerdings kommt man einer Lösung nicht näher, wenn man sich zu sehr auf Einzelschicksale konzentriert. Meine Meinung.

Bearbeitet von Anubis
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Sollte sich jemand für mehr als nackte Zahlenspiele interessieren, hier einer von vielen interessanten Artikeln zum Thema, welche nicht nur das Einzelschicksal einer 15-jährigen Zwangsprostituierten (ja, ich verwende diese angebliche "Kunstwort" weiterhin), sondern auch die Hilflosigkeit der Behörden (und damit die geringe Aussagekraft von Polizeistatistiken zu Strafverfolgungen in diesem Bereich) beleuchtet.

 

Yamina (15), die Geschichte eines Wegwerfmädchens - Welt Nov 2010

 

 

Im Übrigen, da in einigen Beiträgen Dritter angeklungen ist, ich hätte mich hier für ein Verbot der Prostitution ausgesprochen: Nein, das habe ich nicht. Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass ein generelles Prostitutionsverbot alles andere als förderlich wäre und sicher nur eine nachteilige Wirkung auf die Lage der Prostituierten hätte. Ich gebe mich auch nicht der Illusion hin, ich würde durch meinen zukünftigen Verzicht auf käufliche Liebe die Welt verbessern. Auch das habe ich nie behauptet. Es geht auch keineswegs darum, irgendetwas "generell mit Stumpf und Stiel ausrotten zu wollen" wie sich BeB ausgedrückt hat. Mir ist übrigens auch überhaupt nicht klar, wo er das herausgelesen haben will. Nein, es geht ganz allein darum, welches Risiko ich für bezahlten Sex in Kauf nehme und was ich mit meinem eigenen Gewissen vereinbaren kann. Schaden richte ich mit meinem Verzicht jedenfalls sicher keinen an, ob nun Gesinnungsethiker oder nicht.

 

Nur weil ich für mich persönlich beschlossen habe, generell keine Prostitution mehr in Anspruch zu nehmen, heißt das nicht, dass ich dies auch anderen absprechen möchte. Nichts liegt mir ferner als das. Jeder ist seinem eigenen Gewissen verpflichtet und muss daher mit sich selbst vereinbaren, wie er das handhaben möchte. Wenn beispielsweise Anubis der Überzeugung ist, dass er "seltenst persönlich Zwangsprostitution in Anspruch genommen" hat, so glaube ich ihm das gerne, und es bleibt natürlich ihm selbst überlassen, ob er die dabei in Kauf genommenen wenigen Ausnahmen für ihn akzeptabel sind oder nicht.

 

Anders würde es natürlich aussehen, falls jemand Kenntnis von der Situation der Prostituierten hätte und trotzdem die nicht freiwillig angebotene Dienstleistung in Anspruch nähme. Nun könnte man sicher lange darüber diskutieren, ob statt unmittelbarer Kenntnis auch schon die Fähigkeit ausreicht, eins und eins zusammen zählen zu können, aber das wäre sicher eine müßige Diskussion.

Bearbeitet von genießer
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Ich finde es keineswegs überraschend, dass jeder Versuch, den nackten Zahlen aus der BKA-Statisktik einen Namen und ein Gesicht zu geben in diesem Forum als "Polemik" abgetan wird. Nichts anderes habe ich erwartet. Ich denke aber, wenn es sich beispielsweise um deine Tochter handeln würde, dann würdest du dich auch nicht durch die BKA Statistik beruhigen lassen. Aber das ist dann ja wohl wieder Polemik....

 

Zum Argument mit der Kinderarbeit: Ich sehe beim besten Willen nicht, was Kinderarbeit im Bergbau in der Vergangenheit mit Zwangsprostitution im hier und heute zu tun hat. :dunno: Der unsägliche Vergleich versklavter und sexuell ausgebeuteter Mädchen mit gestohlenen Autos erübrigt aus meiner Sicht ohnehin jedweden Kommentar.

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Ich finde es keineswegs überraschend, dass jeder Versuch, den nackten Zahlen aus der BKA-Statisktik einen Namen und ein Gesicht zu geben in diesem Forum als "Polemik" abgetan wird. Nichts anderes habe ich erwartet. Ich denke aber, wenn es sich beispielsweise um deine Tochter handeln würde, dann würdest du dich auch nicht durch die BKA Statistik beruhigen lassen. Aber das ist dann ja wohl wieder Polemik....

 

Zum Argument mit der Kinderarbeit: Ich sehe beim besten Willen nicht, was Kinderarbeit im Bergbau in der Vergangenheit mit Zwangsprostitution im hier und heute zu tun hat. :dunno: Der unsägliche Vergleich versklavter und sexuell ausgebeuteter Mädchen mit gestohlenen Autos erübrigt aus meiner Sicht ohnehin jedweden Kommentar.

 

Lieber Geniesser,

 

so sehr ich deine emotionale Sichtweise und auch die Konsequenz, die du aus den Diskussionen gezogen hast schätze, so hilft das nicht einem einzigen Opfer, egal welcher Art von Straftat.

 

Wenn wir hier bei den Diskussionen dem derzeitigen Trend folgen und ihn auch noch stützen, dass Prostitution = Zwang = Menschenhandel = gehört verboten folgen und damit eine öffentliche Meinung erzeugen werden wir bald von der Politik mit einem generellen Prostitutionsverbot wie in Schweden, Norwegen und USA beglückt.

 

Die Folgen der Kriminalisierung einer ganzen Branche kennen wir. Die Beschützer werden wieder gebraucht und das Ganze geht komplett in die Schattenwelt des Milieus zurück, mit verheerenden Folgen für die überwiegend frei, unabhängig und selbst bestimmt arbeitenden SexworkerIinnen.

 

Arbeiten wir lieber daran den Bucher zu sensibilisieren. Da ist schon ein grosser Schritt für eine bessere P6-Welt getan.

 

So schlimm wie das Schicksal jeden einzelnen Opfers ist und auch so dargestellt und mitempfunden werden kann und soll, es bringt nichts, nur darüber zu diskutieren.

 

Es müssen nach blanken Zahlen und Fakten Möglichkeiten gefunden werden die Täter aus dem Verkehr zu ziehen und das völlig emotionslos. Ein guter Arzt oder Rettungssanitäter kann sich in einem Notfall kein Mitleid leisten oder Emotionen. Er muss seine Arbeit machen, möglichst perfekt, nur so kann er wirklich helfen.

 

Ja, ich könnte auch nur Kotzen, und fühl mich beschissen und verdammt hilflos, wenn ich von solchen Schicksalen, nicht nur im P6 lese...

Bearbeitet von alfder
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Lieber Geniesser,

 

so sehr ich deine emotionale Sichtweise und auch die Konsequenz, die du aus den Diskussionen gezogen hast schätze, so hilft das nicht einem einzigen Opfer, egal welcher Art von Straftat.

 

Ich finde ich es wirklich interessant, dass mir hier immer wieder meine angeblich "emotionale Sichtweise" vorgeworfen wird. Erstens verstehe ich nicht, warum die Berücksichtigung von Einzelschicksalen und das Ablehnen einer Diskussion auf bloßen und wahrscheinlich ohnehin unbedeutendem Zahlenwerk notwendigerweise "emotional" ist. Zweitens habe ich eher den Eindruck, dass die Diskussion auf der Gegenseite ziemlich emotional geführt wird. Das wäre auch verständlich, da ja doch die meisten hier auf die ein oder andere Art sehr persönlich mit Pay6 verbunden ist und sich vielleicht auch hier und da persönlich angegriffen fühlen. Vielleicht können wir uns ja darauf einigen, dass beide Seiten hier gleichermaßen emotional argumentieren, und verzichten einfach darauf, uns gegenseitig die vermeintliche "emotionale" Sichtweise vorzuhalten. :zwinker:

 

Wenn wir hier bei den Diskussionen dem derzeitigen Trend folgen und ihn auch noch stützen, dass Prostitution = Zwang = Menschenhandel = gehört verboten folgen und damit eine öffentliche Meinung erzeugen werden wir bald von der Politik mit einem generellen Prostitutionsverbot wie in Schweden, Norwegen und USA beglückt.

 

Ich hatte das zwar schon mehrfach wiederholt, aber nochmal langsam für dich zum Mitlesen: Ich habe niemals Prostitution an sich generell mit Menschenhandel gleichgesetzt und zu keinem Zeitpunkt habe ich mich für eine generelles Prostitutionsverbot ausgesprochen. Ich wäre wirklich dankbar, wenn das nun endlich mal zur Kenntnis genommen würde.

 

Arbeiten wir lieber daran den Bucher zu sensibilisieren. Da ist schon ein grosser Schritt für eine bessere P6-Welt getan.

 

Nichts anderes mache ich hier. Ich habe konsequenterweise nur erstmal mit mir selbst angefangen.

Bearbeitet von genießer
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...

Im Übrigen, da in einigen Beiträgen Dritter angeklungen ist, ich hätte mich hier für ein Verbot der Prostitution ausgesprochen: Nein, das habe ich nicht. Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass ein generelles Prostitutionsverbot alles andere als förderlich wäre...

 

Lieber Geniesser,

...

Wenn wir hier bei den Diskussionen dem derzeitigen Trend folgen und ihn auch noch stützen, dass Prostitution = Zwang = Menschenhandel = gehört verboten folgen und damit eine öffentliche Meinung erzeugen werden wir bald von der Politik mit einem generellen Prostitutionsverbot wie in Schweden, Norwegen und USA beglückt....

 

Manchmal glaube ich, so unterschiedlich sind die Positionen hier nicht - nur reden wir aneinander vorbei :brust-zeigen:

 

b

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Erstens verstehe ich nicht, warum die Berücksichtigung von Einzelschicksalen und das Ablehnen einer Diskussion auf bloßen und wahrscheinlich ohnehin unbedeutendem Zahlenwerk notwendigerweise "emotional" ist.

Welche Erkenntnisse gewinnen wir aus der Schilderung von Einzelschicksalen? Es macht betroffen, ja. Ich denke nicht, dass ich nur für mich spreche, wenn ich sage dass ich z.B. diese Artikel über das 15jährige Mädchen gelesen habe. Ich finds grausam dass es sowas gibt, kann nicht verstehen dass es Menschen gibt, die zu solchen Taten fähig sind und würde sofort jedem, der einem Menschen sowas antut die eigenen Eier zum Frühstück servieren.

 

Und jetzt? Allgemeine Betroffenheit. Was tun? Um darauf eine vernünftige Antwort zu finden muss man die Emotionen rausnehmen und das abstrakter betrachten. Sonst findet man womöglich eine emotionale Antwort, die sich evtl. gut anfühlt, aber niemandem hilft.

 

Ich finds nicht besonders hilfreich, wenn der Versuch das zu tun gleich den Vorwurf der Verharmlosung und Hartherzigkeit nach sich zieht. Oder gar, dass man dann ja wohl von der Situation selbst profitiert. Dass muss auch nicht sein.

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