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Wir sind alle Mörder und Prostituierte - wirklich?


Clark_Kent

Empfohlene Beiträge

Passend zum Thema: Sind wir nicht alle Prostituierte ein kleiner Ausschnitt aus einem - wie mir scheint - recht aufrichtigen Interview von Charlotte Roche mit der Weltwoche:

 

Wissen Sie noch, wer Sie sind?

 

Puh.

 

Mir scheint, Sie können so gut in verschiedene Rollen schlüpfen.

 

Ich bin die beste Nutte, die es gibt. Ich kann extrem gut spüren, was jemand will.

 

Das ist auch in diesem Gespräch so.

 

Immer. Ich befriedige alle, komme nach Hause und implodiere.

 

Mit besten Grüßen aus dem Süden

 

Aimée

 

Das Interview habe ich auch gelesen und mir überlegt, ob ich es hier einstelle. Danke, Aimée.

 

Ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Da gibt es diese Frau, die ein Buch vermarkten will. Passend zum derben Inhalt gibt sie die Nutte - wie viel Charlotte Roche wirklich in diesen Aussagen steckt, vermag ich nicht zu sagen.

 

Angesichts der vielen Berichte über bezahlten Sex in Print und TV ist das Thema ja gerade modern. Und wer schwimmt nicht gerne mit dem Strom - zumal, wenn er etwas verkaufen will?

Die Bedeutung eines Menschen liegt nicht in dem, was er erreicht,

sondern in dem, was er sich zu erreichen sehnt.

(Khalil Gibran)

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@ all

 

Ich komme noch einmal auf die Definition von Prostitution zurück als ein Tausch von sexuellen Handlungen gegen eine Bezahlung. Dieses Geschäft wird von der Gesellschaft nicht goutiert, weil intime Körperlichkeit damit verbunden ist; etwas, das ein Ausdruck der Liebe sein sollte.

Ein nachvollziehbares Argument.....

 

Da Männer wohl schon seit Urzeiten Jäger und Sammler sind, sehen sie das wohl etwas anders. Für sie ist bezahlter Sex eine bequeme Lösung - und für einige Frauen, die sich ausleben wollen, auch - obwohl sie das auch als Solofrau in einem Swingerclub könnten, aber das Geld ist ein "schöner Nebeneffekt"...

 

Lieber Sex und Geld als kein Sex und kein Geld...:zwinker: kennen wir ja...

Allerdings denke ich, dass das Geld bei manchen Frauen mehr als nur eine rein monetäre Rolle spielt. Es kann auch eine Art inneres Alibi sein, um im eigenen Kopf Dinge auseinanderhalten zu können. Bei manchen ist es ein "Nebeneffekt und bei widerum anderen sicher der Hauptgrund.

 

Man kann von Religion denken, was man will. Interessant fand ich die Bemerkung eines Jugendlichen am Rand eines Kirchentags (er war kein Besucher, sondern Einwohner der ausrichtenden Stadt), sinngemäß: "Ich denke völlig anders. Dennoch muss es doch irgendjemanden geben, der sagt, wie es sein sollte, woran man sich orientieren kann, was gut und richtig ist. Das versucht die Kirche."

Fehlende Leitbilder ... aber hier über religion diskutieren ? ohoh.....

 

 

PS: Warum schreibt eigentlich kaum ein Mann - und gerade die vielschreibenden Frauenversteher :zwinker: - etwas darüber, ob sie sich eine Beziehung mit einem Escort vorstellen könnten? Von Escortseite ist hierzu ebenfalls wenig zu lesen - vielleicht, weil trotz allem "Spaß am Job" der Traum von kleinen Stück des großen Glücks doch anders aussieht?

 

:denke: Wer zum Geier sind "Vielschreibende Frauenversteher" ? Die sind doch fast alle schon rausgetrieben worden hier....

 

Und dass der Thread unter Userignoranz leidet, ist mir jetzt auch noch nicht aufgefallen...

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:denke: Wer zum Geier sind "Vielschreibende Frauenversteher" ? Die sind doch fast alle schon rausgetrieben worden hier....

 

Und dass der Thread unter Userignoranz leidet, ist mir jetzt auch noch nicht aufgefallen...

 

Das war auch keine Kritik von mir an einem allgemeinen Mangel an Beteiligung. Im Gegenteil, ich freue mich, wie "friedlich", facettenreich und spannend die Diskussion verläuft. Kann so weitergehen. Macht Spaß!

 

Gleichwohl gibt es einige guys 'n' gals, die zu allem und jedem eine Meinung äußern, sich hier aber zurückhalten. Und da habe ich mir erlaubt zu fragen, warum.

Die Bedeutung eines Menschen liegt nicht in dem, was er erreicht,

sondern in dem, was er sich zu erreichen sehnt.

(Khalil Gibran)

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@ Aimee

 

wie Alina bereits schrieb, ging ich von einer professionellen Dienstleisterinaus, die fünf oder mehr Kunden am Tag bedient. Mir kann keiner erzählen, auch schon aufgrund der vielen Männer, die einem sicher nicht alle gefallen, dass bei jedem Gast gleich viel Energie vorhanden ist. Dazu müsste sie echt nymphoman veranlagt sein, wenn es das gibt.

 

Wir können hier jetzt natürlich anfangen alles zu zerpflücken.

 

Ich denke, beim erwähnen des Haupt- oder Nebenberufes oder der evtl. vorausgegangenen Ausbildung zählt die Vorstellung im Kopf, dass 'sie' eben auch noch mehr kann, als nur die Beine zu spreizen. DAS ist nämlich ein weiteres Vorurteil: Na, die wird halt nichts gescheites gelernt haben, deshalb geht sie ficken.

Und wenn ein anspruchsvoller Mann eine anspruchsvolle Dame sucht, ist es ihm schon wichtig zu wissen, was sie 'sonst' noch kann.. :zwinker:

Für die 50 Euro Nummer im Bordell ist das aber eher nicht gefragt. Wir könnten hier jetzt auch soweit gehen und mal wieder die einzelnen Sparten der Prostitution zerpflücken - aber bitte nicht! Trotzdem: Prostitution ist eben nicht gleich Prostitution!

Bearbeitet von Vanessa Eden

Warum Männer 2000 € für eine Nacht bezahlen. Der Escort Coach von Vanessa Eden. Egoistin Verlag, 352 Seiten, 14,99 €

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@ Aimee

 

wie Alina bereits schrieb, ging ich bei einer Professionellen Dienstleisterin von 5 oder mehr Kunden am Tag aus.

 

Hängt die Definition einer Prostituierten von der Anzahl der Kunden ab? Bislang war ich der Menung, dass Sex gegen Geld reicht.

 

Wir können hier jetzt natürlich anfangen alles zu zerpflücken.

 

Wäre nicht neu. Solange wir sachlich bleiben, kann die Diskussion doch durchaus bereichernd sein, selbst wenn die eigene Position unbequem ist.

 

Ich denke, beim erwähnen des Haupt- oder Nebenberufes oder der evtl. vorausgegangenen Ausbildung zählt die Vorstellung im Kopf, dass 'sie' eben auch noch mehr kann, als nur die Beine zu spreizen. DAS ist nämlich ein weiteres Vorurteil: Na, die wird halt nichts gescheites gelernt haben, deshalb geht sie ficken.

Und wenn ein anspruchsvoller Mann eine anspruchsvolle Dame sucht, ist es ihm schon wichtig zu wissen, was sie 'sonst' noch kann.. :zwinker:

 

Der "Sex-Appeal des Geistes", den auch Männer anstreben, wenn die gemeinsame Zeit nicht nur im Bett verbracht wird, oder?

 

Für die 50 Euro Nummer im Bordell ist das aber eher nicht gefragt. Wir könnten hier jetzt auch soweit gehen und mal wieder die einzelnen Sparten der Prostitution zerpflücken - aber bitte nicht! Trotzdem: Prostitution ist eben nicht gleich Prostitution!

 

Eine Bordsteinsschwalbe und ein Escort sind beides Prostitutierte, üben diese Tätigkeit jedoch in unterschiedlichen Umfeldern und Ausprägungen aus.

Die Bedeutung eines Menschen liegt nicht in dem, was er erreicht,

sondern in dem, was er sich zu erreichen sehnt.

(Khalil Gibran)

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PS: Warum schreibt eigentlich kaum ein Mann - und gerade die vielschreibenden Frauenversteher :zwinker: - etwas darüber, ob sie sich eine Beziehung mit einem Escort vorstellen könnten? Von Escortseite ist hierzu ebenfalls wenig zu lesen - vielleicht, weil trotz allem "Spaß am Job" der Traum von kleinen Stück des großen Glücks doch anders aussieht?

 

Lieber Clark :zwinker:

 

Ich überlege jetzt schon seid gestern, ein paar Zeilen zu diesem Thema zu schreiben.

Nur wie am besten Anfangen?:denke:

 

Ich gehöre auch zu den Escort`s die im privaten Leben liiert sind. Ich lebe zwei Leben, einmal mein privates und einmal Katrina.

Privat bin ich sehr glücklich. Auch weiß ich was ich von meinem Partner verlange.

Ich verlange Vertrauen. Das ist unsere Basis. Er schenkt mir sein Vertrauen. Das ist für mich jeden Tag wieder ein neues Geschenkt.

 

Aber warum mache ich Escort, ich habe einen Job, ein glückliches Privatleben,

und da kommt mein Ego ins Spiel.

Klar , geht es an erster Stelle ums Geld. hmm...:denke: aber das könnte ich auch von meinem Mann bekommen.

Nein, es geht da etwas tiefer. Für mich geht es um meine eignen Ziele die ich im Leben erreichen will. Jetzt kommen bestimmt die Rufe, du kannst ja auch das Geld von deinem Mann dafür benutzen. Kommt doch auf´s gleiche raus.

Sehe ich anders.

Auch, mag ich das kribbeln in meinem Bauch, wenn eine Anfrage in meinem Postfach landet. Er hat mich, aus tausenden Damen ausgesucht. Sagen wir mal so, für mich eine gute Selbstbestätigung meiner selbst und dies lasse ich dann auch meinen Bucher spüren. Für mich ist Escort nicht nur ein Job. Es gehört zu mir, denn das bin ich, und ich bin ich.

Dies hat mein Partner verstanden. Darum ist für mich das größte Geschenk, sein Vertrauen.

Denn bei einem Escortdate, werden nicht nur Körperflüssigkeiten ausgetauscht sondern auch die geistige und emotionale Seiten beider.Da muss er mir Vertrauen, das ich keine Grenzen überschreite.

 

Puh..so einwenig von meiner Seite...

 

Kisses

Katrina

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PS: Warum schreibt eigentlich kaum ein Mann etwas darüber, ob sie sich eine Beziehung mit einem Escort vorstellen könnten? Von Escortseite ist hierzu ebenfalls wenig zu lesen - vielleicht, weil trotz allem "Spaß am Job" der Traum von kleinen Stück des großen Glücks doch anders aussieht?

 

Nein, das kann ich so wirklich nicht unterschreiben. Liegt aber vermutlich daran, dass ich nicht unbedingt der Prototyp des Escorts bin (gibt´s den überhaupt? :denke:) und bei mir das Ganze praktisch "umgekehrt" stattgefunden hat: Zuerst private Beziehung, Job, Fixieren und Realisieren der Eckpunkte für das "kleine Stück des großen Glücks" ...

 

...und erst viel später Escort on top - eigentlich aus einer Laune heraus, als Kick, in gegenseitigem Einverständnis und mit meiner persönlichen Option, sofort damit aufzuhören, wenn es mir keinen Spaß mehr machen sollte.

 

Und daraus ergibt sich dann auch die Antwort, die ich stellvertretend für meinen Partner gebe: Ja, er kann. Ich habe das an anderer Stelle schon einmal beschrieben: Es dominiert eine tiefe gewachsene Seelenverwandtschaft und ein gegenseitiges Sich-Gönnen-Können bei gleichzeitigem Wissen, wohin man gehört. Und es belebt die Beziehung :zwinker:

 

Allerdings impliziert die Fragestellung hier, welcher der Herren sich das vorstellen könne, so ein bisschen (zumindest nach meinem sprachlichen Empfinden) den anderen Weg: Herr lernt Escort kennen (egal auf welchem Wege) und steht vor der Frage, sich mit ihrer Tätigkeit arrangieren zu können oder nicht. Aus dieser Perspektive kann ich leider nichts beitragen...

Bearbeitet von Anna Lytisch
da fehlte ein Buchstabe ;-)
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Na geht doch . Wieder ein spannender und interessanter Thread mit Niveau und ohne Mord und Totschlag. Schön.

 

Beziehung mit einem Escort?? Was für eine infame,schwierige Frage! Jede Antwort kann verrissen werden,als scheinheilig angesehen werden,und so weiter.

Ausserdem ist sie für die meisten rein theoretisch,weil eben nicht selbst erfahren und erlebt.

 

Puh. Aus meinem durchaus vorhandenem Bauch heraus denke ich,dass ich sicher eine Frau lieben kann,die Escort war. Ohne Vorbehalte.

Ganz sicher kann ich auch eine Frau lieben,die Escort ist.

Aber,kann ich damit auch leben???

Mit dem Ex-Escort sicher. ( In meinem Alter von einer unerfahrenen,jungfräulichen Partnerin auszugehen,wäre schon sehr illusorisch.Ausserdem,wer will das schon? Und das Bild der jungfräulichen "Hure" bleibt ja wohl den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts vorbehalten. )

Aber egal wie sehr ich liebe und vertraue,im Zusammensein mit dem aktiven Escort hätte ich wahrscheinlich erhebliche Probleme. Mit mir selbst,ihr,und überhaupt.

Warum ???

Schwer zu sagen. Vieles,in beliebiger Reihenfolge : Nicht teilen wollen; Macho - "meine Stute"; unterschwellige Eifersucht; Verlustängste; bin kein Zuhälter ; alles eher irrationale Gründe. Und alle natürlich rein theoretisch gedacht,nicht "erfahren".

 

Vielleicht wäre es im wahren Leben - was auch immer das sein mag :zwinker: völlig anders. So z.B. : Toll das sie das macht,hab ich oft abends frei und kann einen trinken gehen/fernsehen/ früh ins Bett/muss nicht dauernd den Supermann (sorry , Clark :oben: )

im Bett markieren/sie verdient eigene Kohle/muss sie nicht dauernd hochgeistig unterhalten/höre dauernd geile Erlebnisberichte ... . :umarm:

 

Im Ernst : Wer weiss schon,was alles geht ,wenn man/frau liebt ...

 

Bin gespannt, was dieser Tread noch bringt.

"Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol,Weiber und schnelle Autos ausgegeben.Den Rest habe ich einfach verprasst!"

(George Best)

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:klatsch::klatsch::klatsch::klatsch:

Ich bin begeistert, nach den letzten Eklats findet sich in diesem Thread eine so tolle Diskussionskulutr - ich bin fast sprachlos. Tausend Dank an alle, die hier schreiben. So macht MC richtig Spaß!!!

 

@ Snowbunny:

 

Du schreibst:

Mit deinem letzten Absatz gehe ich nicht ganz konform. Denn eine Frau, die diesen Job nur nebenbei ausübt hat eher die Chance einen Großteil der Treffen wirklich geniessen zu können und hier greifen dann wieder deine oberen zwei erwähnten Punkte, nämlich, dass die positiven Erlebnisse das Geld überwiegen. Eine Frau, die am Tag fünf oder mehr Freier bedient, weil sie davon leben muss, evtl. noch ihre Kinder damit durchfüttern muss ist sicher einer größeren seelischen UND auch körperlichen Belastung ausgesetzt, was sich auf den Service auswirken könnte, was wiederum für den Kunden von Bedeutung ist. Ich denke, DAS ist auch ein entscheidender Grund, weshalb Frauen darauf hinweisen auch noch anderes zu tun. So bleiben die Dates immer wieder etwas besonderes - auch für sie.

 

Sorry, sei mir nicht böse, aber das ist Quatsch und absolute Klischeeschublade :zwinker:

Ich arbeite jetzt schon einige Jahre als selbstständige "Sexdienstleisterin" und mache wahrscheinlich nicht mehr Termine wie die meisten hier vertretenen Teilzeitescorts.

Davon werde ich nicht reich, kann mich aber zum einen ganz entspannt um meine Gäste und zum anderen um meine zahlreichen kreativen Leidenschaften kümmern.

Deine Logik, dass ein Escort, dass seine Termine zusätzlich zu ihrer hauptberuflichen Tätigkeit organisieren muss, diese intensiver geniesst, als ein Escort, dass sich ausschliesslich auf diese konzentrieren kann, ist für mich absolut nicht nachvollziehbar.

Mir würde es nach einem 8 Stundentag oder einer 40 Stundenwoche in meinem Hauptberuf relativ schwer fallen, mich mit Leib und Seele um meinen Gast zu kümmern.

Dazu muss ich selbst entspannt und stressfrei sein.

Einer der (Haupt)Gründe, warum immer wieder explizit auf die Nebenberuflichkeit hingewiesen wird, ist einfach der, dass Frau denkt / weiss, dass Mann das hören möchte.

Und warum möchte Mann das wohl hören?

Da schliesst sich der Kreis dann wieder :traurig:

 

Aimée

 

Aimee,

 

ich gehöre auch zu denen die möchten, dass ein Escort noch einen "bürgerlichen" Hauptberuf hat. Grund dafür ist, dass ich neben dem Sex schon wahnsinnig interessante Gespräche mit Modedsignerinnen, Ärztinnen usw. geführt habe, die für mich einen wesentlichen Teil des Dates ausmachen.

 

Zu der Frage, ob ich mit einem Escort liiert sein könnte: Mit einer aktiven Escort-Tätigkeit hätte ich schon Probleme, ich kenne meine eigene Eifersucht...:oben: Ein ehemaliges Escort wäre für mich kein Problem, sicher bin ich aber in diesem Punkt auch sehr viel offener, seit ich selbst einmal gebucht habe. Und noch mehr, seit ich viele Escorts hier als Diskutantinnen kennengelernt habe...

 

Francis B.

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@ Gutenberg

 

Obwohl ich Deine atheistische Position nicht so ganz nachvollziehen kann, bereichert sie diese Diskussion.

 

Auch wenn das immer wieder verwechselt wird: Ich bin Agnostiker, nicht Atheist. Kant war auch Agnostiker. Und nein, die Bibel hat nicht Recht, die Erde wurde nicht in sechs Tagen geschaffen.:nono:

VIVA LA EVOLUTION! :grins:

 

Wenn ich das richtig verstehe, ist ein "Mem" so etwas wie ein mathematisches Axiom, ein Gesetz, das nicht weiter bewiesen werden muss (1+1=2).

 

Nein, ein Mem ist kein Axiom, dass nicht bewiesen werden muss, sondern ein Mem ist eine Überzeugung, ein Gedanke, über den die Leute nicht bereit sind, zu reflektieren. Tja, sowas nennt man ein Dogma oder "Denkverbot". Sie behaupten, es sei ein Axiom, aber die Ursachen, wie es zu diesem Gedanken kam, sind Ihnen fremd. Und falls du mit "Frauenversteher" mich meinst: Klar kann ich mir vorstellen, mit einem Escort zu leben. Eher mit Stolz, dass sich eine Frau, für die andere dickes Geld bezahlen - um sie nur bei einem Dinnerdate bei sich zu haben - mit mir einlässt.:jaja:

Und das hängt eben mit meiner weltanschaulichen Grundeinstellung dazu zusammen. Alice Schwarzer und der Papst unterscheiden sich nicht in ihren Argumentationslinien, auch wenn das die Öffentlichkeit gerne so sähe. :zwinker:

Und humanistische Betrachtungen wie die meinige werden oft als "kalt" abgelehnt. Schade eigentlich...:traurig:

 

Heutige Interpretationen religiöser Texte verweisen gerne auf die Zeit, in der sie geschrieben wurden, und die Umstände, die seinerzeit herrschten. So soll das Gebot der Muslimen, kein Schweinefleich zu essen, schlicht und einfach darauf beruhen, dass dieses Fleisch seinerzeit in der Hitze am schnellsten verfaulte - Kühlung gab es ja noch nicht. Wenn man bedenkt, was aus dieser "Empfehlung" geworden ist, ...

Die Beschneidung des männlichen Genitals ist so ein religiöses Mem, weil der Grund eigentlich woanders liegt: Beschnittene Männer sind weniger für Infektionen anfällig. Grund: Sofern kein SaferSex betrieben wird, ist die Halbschleimhaut auf der Innenseite der männlichen Vorhaut extrem dünn, und eine ideale Eintrittspforte für allerlei sexuell übertragbare Krankheiten. Wenn se weg ist, ist da nur ein wenig Narbengewebe und festeres Epithel. In Afrika ist in den Regionen, in denen großflächig beschnitten wurde, nach WHO-Angaben die Neuinfektionsrate durch STD´s um 60 % (!) gesunken. Und das habe ich dir nun ohne Religion erklärt:zwinker:

 

 

Man kann von Religion denken, was man will. Interessant fand ich die Bemerkung eines Jugendlichen am Rand eines Kirchentags (er war kein Besucher, sondern Einwohner der ausrichtenden Stadt), sinngemäß: "Ich denke völlig anders. Dennoch muss es doch irgendjemanden geben, der sagt, wie es sein sollte, woran man sich orientieren kann, was gut und richtig ist. Das versucht die Kirche."

Der Versuch ist aber oft kläglich. nicht immer, aber oft. Wobei Katholen recht tolerant sind. Schlimm sind Freikirchen. Sendungsbewusst, fast fundamentalistisch. Zwischen Evangelikalen und Islamisten ist KEIN Unterschied. Ich sage nur Waffengesetze und Außenpolitik der USA.... :oben:

 

Katrina hats auf den Punkt gebracht. Ihr Lebens-/Arbeitsmodell kann ich am ehesten nachvollziehen.

"Eine Gesellschaft, die ihre Freiheit zugunsten der Sicherheit opfert, hat beides nicht verdient." (B. Franklin)

"Documentation is like sex: when it is good, it´s very, very good! - And when it is bad, it´s better than nothing..." (Dick Brandon)

"I reject your reality and substitute my own" (Adam Savage, Mythbuster)

"Wenn ich Recht hab, hab ich Recht! Hab ich Recht?" (...)

Unser wichtigstes Kapital ist klein, grau und wiegt ca. 1,3 kg (Karl Marx)

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Devote Wünsche, erlauscht in der weihnachtlichen Küche des Schrecksenmeisters:

"Schlag mich", rief die Sahne.

"Reduziere mich", keuchte die Soße.

"Gib mir Saures", stöhnte der Salat.

(aus: W. Moers: Der Schrecksenmeister)

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Hhhmm, und wie schaut es generell aus, mit dem Unterschied Hauptberuf/Nebenberuf, rein auf Escort bezogen? Wie sind dazu unsere Einstellungen und Gedanken, auf Seiten der Ladies und auf Seiten der Bucher?

 

Assoziationen, Einstufungen,Vorurteile, Schubladisierungen?

 

Ist ganz klar, wenn ich etwas nicht kenne oder nur vom Hörensagen, egal in welchem Lebensbereich, muss ich öfter ein Vor(aus)urteil zu treffen. Ich hab mal vor einiger Zeit an einer Uni-Umfrage im Netz teilgenommen, zum Thema Vorurteil. Und ich war schwer erstaunt, über mein Ergebnis. Ich dachte echt, das kann doch nicht sein, da kamen schon so manch „nette“ Vorurteile zu Tage. Ist aber völlig normal. Jeder hat Vorurteile und manchmal weiß man gar nicht, dass man sich mit diesen abgibt und mit ihnen argumentiert.

 

Naja, schon der gute Herr Einstein hat es sehr treffend formuliert: „Es ist einfacher ein Atom zu spalten als ein Vorurteil.“

 

Ich bin immer wieder auf’s Neue begeistert von Aimées Postings. Sie schreibt klasse, drückt sich super aus und dies auch noch in korrektem Deutsch. Die Postings zeugen von Bildung, Herzensbildung, Intelligenz, Tiefsinn und und und. Und dann schreibt sie, „ich bin hauptberuflich in diesem Metier tätig“.

 

So wie Du ja gerne sagst, das Du es nicht nur nebenberuflich machst, sagen es andere eben auch gern, das sie es nebenberuflich machen, wo liegt da der Unterschied?

Beide müssten es nicht betonen - machen es aber.

Wieso betonen es die, die es Hauptberuflich machen? Könnte man genauso erfragen...:zwinker:

 

 

:denke: tja, warum? :denke: :denke: :denke:

 

@ Aimee

 

......................

Ich denke, beim erwähnen des Haupt- oder Nebenberufes oder der evtl. vorausgegangenen Ausbildung zählt die Vorstellung im Kopf, dass 'sie' eben auch noch mehr kann, als nur die Beine zu spreizen. DAS ist nämlich ein weiteres Vorurteil: Na, die wird halt nichts gescheites gelernt haben, deshalb geht sie ficken.

Und wenn ein anspruchsvoller Mann eine anspruchsvolle Dame sucht, ist es ihm schon wichtig zu wissen, was sie 'sonst' noch kann.. :zwinker: !

 

Sie geht gegen ein Vorurteil an.

 

Und auch von mir eine :blume: @ all für diesen interessanten Thread und die Art und Weise wie wir hier miteinander diskutieren :umarm:

 

:kiss:

Jeanne

Bearbeitet von Jeanne

................ Ich denke gerne bunt...........schwarz und weiß sind keine Farben sondern Rassisten ................

:blume: Life is not measured by the number of breaths we take, but by the moments that take our breath away....:blume:

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Hhhmm, und wie schaut es generell aus, mit dem Unterschied Hauptberuf/Nebenberuf, rein auf Escort bezogen? Wie sind dazu unsere Einstellungen und Gedanken, auf Seiten der Ladies und auf Seiten der Bucher?

 

Assoziationen, Einstufungen,Vorurteile, Schubladisierungen?

 

Zu Beginn hatte ich Vorurteile was Hauptberuf Escort angeht, gebe ich zu.:traurig:

 

Seit ich aber persönlichen, teils freundschaftlichen Kontakt zu Escorts habe, die es Hauptberuflich anbieten, sehe ich vieles anders.

 

Persönlich könnte ich es mir nicht vorstellen Escort als Hauptberuf zu machen, bedeutet aber nicht, das ich es schlimm finde, wenn man es macht.

 

Man bekommt aber auch Vorurteile/Unterstellungen, wenn man es nebenberuflich macht, meist steht dann in Sätzen "angeblich" machen es manche nur nebenbei, sprich das klingt schon so nach: stimmt sowieso nicht, sagt sie nur, weil sie als was Besseres da stehen will.....:oben:

 

Gibt es aber auch von Bucherseite, hatte das mal bei einer 24h Buchungsanfrage, da ich fragte vorab, ob ich dann bitte kurz meine Studienemails abrufen kann an dem Tag (Fernstudium und sollte eine Rückmeldung bekommen, war wichtig), da sagte er in der Email:

 

"ach komm, ihr Escorts sagt doch nur für uns, das ihr studiert"

 

Gibt also auf beiden Seiten Vorurteile.:so:

 

Ich unterscheide ein wenig zischen Hauptberuflich, aber trotzdem nur einen Termin am Tag, oder Hauptberuflich und 4, oder mehr Termine am Tag - stop, nicht menschlich unterscheide ich da.:nono:

 

Das Problem ist, ich kann ja nur jetzt davon ausgehen, wie ich wäre, wenn ich 4 Termine am Tag hätte und ich wäre ab dem 2. Termin schon weniger aufmerksam.:traurig:

 

Es ist für mich schon ein Unterschied, ob ich mich auf einen Mann einlasse und mit ihm mehrmals Sex habe, oder mit wechselnden Männern an einem Tag.

 

Für mich persönlich wäre es zu unpersönlich. - deswegen heißt das aber ja nicht, das die, die es so machen, das genauso sehen/fühlen. :blume:

 

Jeder sollte das anbieten, was er für sich vertreten kann, wo er/sie gut mit leben können.

 

Gefakte Berufe/Studiengänge können schnell aufgedeckt werden, - es führt zu nichts, wobei ich auch vermute das nicht jeder da ehrlich ist, aber auch nur wieder eine Vermutung.

 

Im Grunde genommen entscheidet sowieso nur der Bucher, was er möchte.

 

Alle sinnlichen Genüsse regen bei edlen Naturen den Geist an. Bei unedlen Naturen jagen sie ihn davon.

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ich habe hin und wieder mit dem vorurteil zu kämpfen, daß eine frau, die diesen job ausübt, geistig ein bißchen unterbelichtet sein muß und wohl nie was vernünftiges gelernt hat.

 

wenn ich dann sage, daß ich eine ausbildung + 1 halbes studium hinter mir habe und jahrelang einen guten job hatte, ist das erstaunen groß.. vorurteile, egal wohin man blickt :grins:

 

lg lucy

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Na Clark Kent, da hab ich dich ja auf eine Idee gebracht. Ich möchte nur ein Statement bringen, keine Sorge, warum ich das Zitat von Ronald D. Laing in Zusammenhang mit den Bildern in die Fun-Ecke gestellt habe.

1.) Mein Interesse war es nicht, eine allgemeine Aussage zu treffen, nach dem Motto "wir sind alle ... und Prostituierte", es handelt sich um ein Zitat.

2.) Ich dachte, man könnte in die Fun-Ecke einen Klops reinstellen, der ironisch und vor allem auch selbst-ironisch gemeint war und letztlich das gesamte Gewerbe tangiert; auch da ich zuletzt nur mitbekommen hatte, daß die Stimmung im Forum etwas eingetrübt bis aggressiv war (will jetzt nicht alle Threads erwähnen, die ich meine ...) und ich auf mancherlei Realitäten nur noch mit Humor reagieren kann.

 

3.) Was mit dem Satz von Laing gemeint ist, da bezieht er sich auf das, was er das "falsche Selbst" genannt hat, wozu die meisten Menschen im Regelfall neigen (hat was mit festgelegten Anerkennungsstrukturen zu tun).

Angeschubst durch den Marxschen Begriff der Mystifikation hat er dazu eine Theorie entwickelt, nach der die Mystifikation u.a. die Funktion hat, stereotype Rollenbilder zu verteidigen bzw. Menschen in Schablonen zu pressen. Laing nennt es "unechte Beziehungen", die nicht nur bei gestörten Familienbeziehungen, sondern für fast alle Formen sozialer Beziehungen gelten (insbesondere im Netz; siehe auch "Life on the Screen - Identity in the Age of the Internet" meiner Kollegin Sherry Turkle).

 

Mystifizierung ist eine Technik, anderen etwas vorzumachen und zielt "immer" auf den Erhalt des Status Quo, bezeichnet sowohl den Akt des Mystifizierens

- Bsp: welches Image soll bspw. meine Homepage übermitteln und so setze ich mich photographisch in Szene plus entsprechende Attribuierungen: Alter, Schönheit, Höhe des Honorars, Hobbies etc. die ein (gewünschtes?) Bild von sich selbst vermitteln sollen bzw. wird oftmals geliefert, was Mann so hören "will"; Authentizität ist keineswegs hilfreich oder erwünscht, wie ich am besten - auch hier an Board - erleben durfte, auch wenn genau so oft danach gerufen wird -

als auch den Zustand bzw. Zustände des Mystifiziert-Werdens, was sich zum Beispiel in der Idealisierung äußert. Die Beziehung zwischen Mystifizierendem und Mystifiziertem ist "niemals" in "echtem" Sinne eine der gegenseitigen Bestätigung. Was der eine bestätigt, ist eine vom anderen aufgerichtete Fassade bzw. ein vorfabriziertes Schema auf Seiten des einen, das der andere mehr oder weniger zu verkörpern hat, so Laing.

 

Eine Mystifizierung ist z.B. der in dieser Diskussion immer wieder ins Auge springende Punkt Escort als "Haupt- bzw. Nebenberuf" und wie fast jeder von beiden Seiten - ich sag jetzt mal Anbieterinnen und Nachfragern - auf diesen Punkt einsteigt (es gibt hier und in anderen Bereichen eines gewissen Legitimationsdruck; für alle Pseudo-Studenten und Studentinnen übersetzt als "Rechtfertigungsdruck").

 

Mystifizieren bedeutet auch, einen Vorgang zu vertuschen oder zu verschleiern (bspw. wenn man behauptet, "es" nur aus Spaß zu treiben; hier wird der monetäre Aspekt, der all dem zugrunde liegt verschleiert). Zum Beispiel wird deshalb die Tatsache gerne um so mehr verschleiert, wenn frau hauptberuflich Escort ausübt, aber es sich nicht mit potentiellen Klienten verscherzen will, die das "Besondere" suchen und ja schließlich dafür zahlen sollen (je höher das Honorar, desto größer wird die Vorstellung von Besonderheit vermittelt bzw. suggeriert; zumindest funktioniert es tatsächlich in der Praxis, da sich ja nur wenige das Besondere leisten wollen und auch können). Umgekehrt sucht der "Nachfragende" spezielle Damen aus, die nicht auf den ersten Blick (einfach) als "Nur-Prostituierte" gelten. Mir ging es nur darum zu zeigen, daß Klischees, Vorurteile, Trugbilder, fleischgewordene Männerphantasien etc. pp. dieses System, also "Business" regieren, den Umständen geschuldet, also weil es im allgemeinen nicht legal und/oder offiziell ausgeübt wird und/oder gemäß des moralischen Status Quo keiner sich bei diesem Thema wirklich mit Ruhm bekleckern kann, im Ggt. in der Realität wird eine Frau, die sich outet oder ein Mann, der sich öffentlich als Kunde outet, ja ausgegrenzt, auch enterbt bzw. ist das "ganze Thema" stigmatisiert. Ich hatte schon einmal in einem anderen Beitrag im Forum darauf hingewiesen, was es mit euphemistischen Umschreibungen tatsächlich auf sich hat und auf diesen Codes basiert alle Kommunikation im Paysex-Gewerbe (Bsp. Escort, Companionship stammt ja alles aus dem anglo-amerikanischen, wo Verbote regieren, also die Rechtsprechung die Umschreibungen verursacht hat; d.h. die "eigentlich" illegale Tätigkeit soll durch die entsprechenden Ersatz-Begriffe verschleiert werden und wird es ja auch). In moralischen Vorstellungen geben sich allerdings fast alle Kulturen in diesem Bereich nichts und bleiben dem doppelten Spiel treu. Nur ist die anglo-amerikanische Kultur weitaus pragmatischer; ein "ich liebe dich" ins Ohr gesäuselt, ist kein Kundenwunsch; daß Paysex nunmal ein Business ist, wird auch nicht verschleiert; im Gegenteil. Eine Prostituierte, die sehr gut im Geschäft ist und dies wird i.d.R. auch kommuniziert, wird von den Männern, die was von Business verstehen, als hochwertig eingeschätzt und anerkannt. Das ganze Thema "Privatsphäre" der Escort-Dame wird üblicherweise nicht thematisiert; Fragen danach gelten als unhöflich und sind ein Tabu.

 

Insofern finde ich die ganze Diskussion bereichernd. Mein Beitrag in der Fun-Ecke war nur ein Versuch, mit einem ironischen Lachen auf diesen Zustand (virtuell hat man es in der Regel mit "unechten" Beziehungen zu tun) hinzuweisen, daß Verschleierung, Projektion etc. das Bild eines Anderen bestimmen und dies meist nichts mit der Realität zu tun hat (bspw. habe ich bei 'vergleichsweise' relativ niedrigem Honorar für meine "Leistungen", wie mir kürzlich mehrere Leute vorwarfen - um nicht zu sagen "preiswert", wie jemand behauptete - aus verschiedenen Gründen, die keinen etwas angehen, nur wenig Kontakte im Monat; also kein Umkehrschluß möglich).

 

Pierre Bourdieu hat bzgl. der Verschleierung von Macht (und Machtbeziehungen) mal von einem "Mysterium des Ministeriums" gesprochen. Im Paysex-Bereich hat man es eben mit einem großen "Geheimnis" zu tun, daß, um aufrecht erhalten zu werden, nur über Mystifikationen funktioniert.

 

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Zusammengefaßt: das Herausheben der Individualität des Einzelnen und das Bekräftigen seiner unauswechselbaren Persönlichkeit vor einem allumfassenden, durch Symbole übertragenen Hintergrund verhält sich kompensativ zum betonten Realismus der Welt.

Bearbeitet von Ariane
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Mystifizierung ist eine Technik, anderen etwas vorzumachen und zielt "immer" auf den Erhalt des Status Quo, bezeichnet sowohl den Akt des Mystifizierens

- Bsp: welches Image soll bspw. meine Homepage übermitteln und so setze ich mich photographisch in Szene plus entsprechende Attribuierungen: Alter, Schönheit, Höhe des Honorars, Hobbies etc. die ein (gewünschtes?) Bild von sich selbst vermitteln sollen bzw. wird oftmals geliefert, was Mann so hören "will"; Authentizität ist keineswegs hilfreich oder erwünscht, wie ich am besten - auch hier an Board - erleben durfte, auch wenn genau so oft danach gerufen wird - als auch den Zustand bzw. Zustände des Mystifiziert-Werdens, was sich zum Beispiel in der Idealisierung äußert. Die Beziehung zwischen Mystifizierendem und Mystifiziertem ist "niemals" in "echtem" Sinne eine der gegenseitigen Bestätigung. Was der eine bestätigt, ist eine vom anderen aufgerichtete Fassade bzw. ein vorfabriziertes Schema auf Seiten des einen, das der andere mehr oder weniger zu verkörpern hat, so Laing.

 

Eine interessante These - und wie ich finde eine mehr als nur spannende Frage. Inwieweit spiele ich - mache ich jemand etwas vor wenn ich in eine Rolle schlüpfe oder bin ich in diesem Moment - in dieser Rolle - diesem Kostüm authentisch? Nach deiner Aussage ist es eine Bewertung die - je nach Gusto - von Anderen vorgenommen wird. Wenn du dich mit einer Rolle "identifizierst" dich in ihr - mit ihr - wohlfühlst . . . nun da ist/sind mit Sicherheit ein - einige "Anteile" von dir vorhanden. Ich gehe jetzt ma nicht von dem Zwang aus eine Rolle spielen zu müssen - sondern einfach von der Freiheit es zu tun - können zu dürfen.

 

Insofern - was andere mit einer "Rolle" verbinden darauf hast Du - man bedingt Einfluß. Du kannst bestimmte Bilder - Assoziationen in Anderen wecken. Eine Frage des sich fallen lassens - sich öffnens beim betrachten deiner Fotos z.b. Und dann gibts auch die hohlen Fritten die sich diese Fotos anschauen - mit den Schultern zucken und sich ragen: "What the fuck is this" Da is dann nix mehr von der Mystifizierung - nichts außer einer leeren Luftblase im Hirn eines Betrachters . . . . :grins:

 

Die Diskussion bzgl der Bewertung und Interpretation von "Prostituition" finde ich äußerst spannend . . . . . . .

 

Stigma, Vorurteile, Ausgrenzung . . . . . . diese "Unwerte" begleiteten das älteste Gewerbe der Welt von Anfang an. Inwieweit man solche "Unwerte" die ich als "Another Brick in the Wall" bezeichne die Menschen daran hindern frei aufeinander zuzugehen jemals abgetragen werden können wage ich zu bezweifeln. Sie sind leider Realität.

 

Für mich stellen sich folgende Fragen:

 

Bin ich mir dieser Realität bewußt? Ja

 

Beuge ich mich dieser Realität - unterwerfe ich mich diesem Diktat solcher gesellschaftlicher Normen an deren Ende Stigma - Stigmatisierung, Ausgrenzung, Ver-urteilung stehen? Nein

 

Lerne ich zu unterscheiden ob und wann es angebracht ist offen zu sein? Zum einen Ja . . zu anderen. . . . ist die Antwort situativ bedingt. Ich würde - wäre ich Schwul - meinen Freund/Partner nicht in einem Dorf in der Öffentlichkeit - auf der Strasse in Meckleneburg Vorpommern oder Brandenburg oder

küssen. Und im Iran oder in der Türkei möchte ich mit Sicherheit nicht leben . . . Genausowenig würde ich als HIV Positiver von dem Drang besselt nicht Jedem und bei jeder Gelegenheit " über meinen Status in Kenntnis zu setzen auch wenn ich der Meinung bin das "Gesicht zeigen Stigmatisierung, Vorurteile und Ängste abbaut". Aber auch hier - es ist immer von der Situation abhängig . . .

 

http://www.hrw.org/english/docs/2005/11/21/iran12072.htm

Bearbeitet von Dennis

Jenseits von Gut und Böse . . .

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es ist ist immer wieder dasselbe dilemma:

der kunde kauft sex, moechte aber glauben, dass die anbieterin aus dem gefuehl (spass, geilheit, sympathie, zuneigung...) heraus handelt.

insofern trifft das angebot von gefuehlen die beduerfnisse vieler kunden.

dabei es gibt zwei moeglichkeiten:

a) die anbieterin verkauft gefuehle,

b) die anbieterin verkauft die illusion, gefuehlsbasiert zu handeln.

dies kann auch indirekt geschehen, indem die monetaere komponente (vulgo: das geld) von den akteuren im konkreten austausch ein wenig veschleiert wird, so als spielte sie eine nur untergordnete rolle.....

das ist auch eine art mystfizierung, oder?

:denke:

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Ariane hier hast du wieder eine umfassende Darstellung geliefert und uns auf das Eingangsthema zurückgebracht.

Ariane, einen besonderen Dank.:gut:

 

Ist es eigentlich nicht unerheblich, ob diese Selbstdarstellung begrifflich in eine Mystifizierung gedeutet wird.

 

Für mich ist es unwichtig, ob ein Escort Abitur hat und irgendetwas studiert hat. Das sagt alles nichts über den geistigen Horizont aus.

 

Aber wie eine bislang unbekannte Person sich darstellt, sagt sehr viel aus; das dabei aufgrund vorherrschender Vorurteile oder eines momentanen „Mainstreams“ einiges in ein besonderes Licht gestellt wird ist zu berücksichtigen. Auch wie flexibel der/die Gegenüber ist, eigene Standpunkte zu überdenken. Hierbei ist aber nicht gemeint, das sprichwörtliche Mäntelchen nach dem Wind zu hängen.

Ob dann Escort als Nebentätigkeit oder nicht dargestellt wird, ist auch zunächst unter diesem Blickwinkel zu sehen. Schaut ich bin ……………

 

Für mich kommt dieser Aspekt erst dann zum Tragen, wenn es um die Qualität des Dates geht. Dies führt aber vom Thema ab; wir hatten vor kurzem einen diesbezüglichen Thread; ich suche ihn heraus und ergänze hier etwas.

 

Gruß Jupiter

"Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein."

 

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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Wenn du dich mit einer Rolle "identifizierst" dich in ihr - mit ihr - wohlfühlst . . . nun da ist/sind mit Sicherheit ein - einige "Anteile" von dir vorhanden. Ich gehe jetzt ma nicht von dem Zwang aus eine Rolle spielen zu müssen - sondern einfach von der Freiheit es zu tun - können zu dürfen.

http://www.hrw.org/english/docs/2005/11/21/iran12072.htm

 

Dennis, so kompliziert ist es gar nicht. "Anteile ... vorhanden" klingt auch schon wieder so merkwürdig unidentisch. Identität besteht aus vielen Facetten; das was wir entscheiden aufzuführen, liegt in unserer Hand; also Handlungs- und bewußte Entscheidungsvollmacht, sich so und so darzustellen, ist vorhanden und kein "müssen". Das heißt, daß die vielen Rollen, die wir spielen, Teil der Identität sind. Die Persönlichkeit eines Escort ist natürlich dieselbe wie sie auch eine Privatperson ist, nur das man sich als Escort i.d.R. nicht so persönlich einbringt.

 

Jupiter, es ist keinesfalls unerheblich, weil die Themen "Spaß vs. Geld", "privat vs. öffentlich", "hauptberuflich vs. nebenberuflich" etc. pp. sich doch auch im Forum ständig in verschiedenen Varianten wiederholen. Wenn mal alle Masken fallen gelassen würden, kommt vielleicht wirklich mal was ehrliches dabei heraus. Ein gewisses Reflexionsvermögen als teilnehmende Beischlafbeobachter/In hilft, um auch die Wiederholung alter Zöpfe zu beenden. Aber Ehrlichkeit hat noch keiner Dame in diesem Gewerbe gut getan.

 

Im übrigen sind Laings Überlegungen in der Schizophrenie-Forschung zu verorten.:lach::lach::lach: und das hat in einem Dingsbums-Forum ja nichts zu suchen. Es ist nun aber so, daß das im Regelfall oktroyierte "falsche Selbst" meist mit schädlichen Nebenwirkungen leben muß und die Lebensqualität extrem beeinträchtigt.

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Ein gewisses Reflexionsvermögen als teilnehmende Beischlafbeobachter/In hilft, um auch die Wiederholung alter Zöpfe zu beenden. Aber Ehrlichkeit hat noch keiner Dame in diesem Gewerbe gut getan.

 

Ariane, genau, aber das macht doch alles so komplex.

 

Stimmt die Harmonie, so dass man sich wiederholt trifft, kommt erst eine gewisse Öffnung der Partner.

 

In so einem Fall kann ich dann auch eine Escortbeziehung "pflegen".

 

Gruß Jupiter

"Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein."

 

(Tenzin Gyatso, 14. Dalai Lama)

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Ansonsten finde ich Vergleiche zwischen den verschiedenen Spielarten der Prostitution nicht sehr ergiebig.

Da verhält es sich ähnlich wie in der Gastronomie.

Niemand würde dort ernsthaft auf die Idee kommen' date=' ein Sternerestaurant mit einem Bistro oder Fastfoodlokal zu vergleichen.

Jedes hat seine Berechtigung und kann nur innerhalb seiner Rubrik verglichen werden.

Ich persönlich bin - trotz meiner Feinschmeckerleidenschaften - auch ein großer Fan neuer Fastfoodkonzepte - nicht MacDo sondern eher Vapianao, Aran oder Hiltl

würde aber nie auf die Idee kommen, dort einen Service wie im Sternerestaurant zu erwarten.

Wichtig ist, dass die jeweilige Leistung dem versprochenen entspricht.

In diesem Sinne wünsche ich allen Paysex Freunden viel Freude und Vergnügen in der großen weiten Welt der Escorts, Callgirls, Clubs, Bordellen usw...

 

Aimée

 

Da ich äusserst beeindruckt von der Eloquenz meiner Vorposter(innen) nichts vergleichbares einstellen vermag, weiche ich auf simple Anspielungen aus.

 

Manchmal macht es ja auch die linguistische Verpackung aus, die Vergleiche etwas in der Wahrnehmung verändern....

 

Um das obige als Anregung zu nehmen

 

Hinter :

 

Mousse vom Schwein und Rind im Naturdarmsaitling

an passierten Tomaten, exotisch gewürzt

im Dialog mit gratinierten gestiftelten Kartoffeln

 

 

kann sich manchmal auch DAS verbergen...

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Dennis, so kompliziert ist es gar nicht. "Anteile ... vorhanden" klingt auch schon wieder so merkwürdig unidentisch. Identität besteht aus vielen Facetten; das was wir entscheiden aufzuführen, liegt in unserer Hand; also Handlungs- und bewußte Entscheidungsvollmacht, sich so und so darzustellen, ist vorhanden und kein "müssen". Das heißt, daß die vielen Rollen, die wir spielen, Teil der Identität sind. Die Persönlichkeit eines Escort ist natürlich dieselbe wie sie auch eine Privatperson ist, nur das man sich als Escort i.d.R. nicht so persönlich einbringt.

.

 

das meinte ich auch mit meiner kryptisch verklausulierten wortwahl. ich bin gleich einem bild das aus vielen mosaiksteinen besteht.

Jenseits von Gut und Böse . . .

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Wenn mal alle Masken fallen gelassen würden, kommt vielleicht wirklich mal was ehrliches dabei heraus. Ein gewisses Reflexionsvermögen als teilnehmende Beischlafbeobachter/In hilft, um auch die Wiederholung alter Zöpfe zu beenden. Aber Ehrlichkeit hat noch keiner Dame in diesem Gewerbe gut getan.

 

nichts gegen ehrlichkeit - nur ist es leider so, das ehrlichkeit auch eine triggerfunktion innewohnt. und beim empfänger d.h. in dem moment wo er mit ehrlichkeit konfrontiert wird verhalten - reaktionen auslöst die oft von vorurteilen, ängsten und was weiß ich noch alles geprägt sind als von der reinen vernunft.

 

letztendlich geht es um veränderung "alte zöpfe wie du es nennst" um prozesse die anderes als einen lichtschalter umlegen und " es ist licht oder nacht" einfach zeit brauchen . . . . im kopf mag vieles sofort ankommen aber bis sie auf der emotionalen ebene - herz oder bauch you name it - angekommen und umgesetzt sind . . .das braucht zeit . . .

Jenseits von Gut und Böse . . .

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Und wenn ein anspruchsvoller Mann eine anspruchsvolle Dame sucht, ist es ihm schon wichtig zu wissen, was sie 'sonst' noch kann.. :zwinker:

Für die 50 Euro Nummer im Bordell ist das aber eher nicht gefragt. Wir könnten hier jetzt auch soweit gehen und mal wieder die einzelnen Sparten der Prostitution zerpflücken - aber bitte nicht! Trotzdem: Prostitution ist eben nicht gleich Prostitution!

Dann halte dich doch bitte selbst auch da dran. Denn genau das machst Du hier. Und was Du da sagst ist auch nicht mehr als ein Klischee.

 

Sorry, wenn ich da drauf anspringe. Aber ich kenne derzeit mehrere Bordelldamen, die 50 Euro Nummern im Bordell anbieten, und die vom Niveau her locker mit der Mehrzahl der hier anwesenden Weiblichkeit mithalten koennen. Und ja, auch viele Puffgaenger wollen mehr als nur breitgemachte Beine. Und deswegen nerven mich diese Klischees besonders.

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