Coronavirus / Grippeviren und Buchungsverhalten

[Wulf]

Am 30.3.2020 um 09:53 schrieb Wanninger:

Ohne den Artikel gelesen zu haben, kotzt mich, um das mal so zu sagen, die Wortwahl an. 

…..und ich finde es zum Kotzen, wenn laufendes Bashing von Politik und Regierung stattfindet…

Das Management der Corona Krise durch unsere Politik, Bundes- und Landesregierungen ist nachweislich eines der besten weltweit! Das lässt sich ganz einfach an den Kennzahlen feststellen wie Sterberate, Verdoppelungszeit, Replikationsziffer, Testanzahl, Intensivbetten, Beatmungsgeräte u.v.m.. Also ich fühle mich hier sehr gut, auch gegenüber dem viel gerühmten Holland, wenn ich mir z.B. die Sterberate (5x so hoch bezogen auf EW) anschaue. Und die Kübel Hohn und Spott die über die Soforthilfe ausgekippt wurde, konnte ein paar Tage später widerlegt werden….nach 4 Tagen waren z.B.  in Berlin bereits 900 Mio € ausgezahlt von insgesamt 1,8 Mrd. €. Und bei so manchem Video u.ä. das hier gepostet wird kann man glatt denken, dass „Russia Today“ tätig ist.

Und auch wirtschaftlich werden wir nach der Krise besser dastehen, als viele andere Länder….der viel geschmähten „schwarzen Null“ sei Dank…

Und noch ein Wort zur Kanzlerin. Die hat einen Eid u.a. darauf geschworen, den Nutzen des Landes zu mehren und Schaden abzuwenden. Ist eigentlich klar, dass sie die letzte Verantwortung hat Massnahmen zu ergreifen, die gesundheitlich, wirtschaftlich, gesellschaftlich, rechtlich und ethisch Einfluss haben???

Auch hier bin ich froh, solch eine Kanzlerin zu haben, vor allem wenn ich mir andere Präsidenten anschaue….

[Achim]

vor 9 Stunden schrieb Wanninger:

In welchem Bundesland bist du? Hier (Bayern) können sich keine 40 Senioren im Lidl tummeln, weil so viele Leute gar nicht reingelassen werden. Freunde, die in Sachsen wohnen, erzählen ähnliches. Und die davor warten, halten schön Abstand. Da wird man schon angeschnauzt, wenn man nur 2,50m weg ist.

Wenn ich mich umschaue, dann sind die Senioren auch gerade die Gruppe, die panische Angst haben, sich was einzufangen. Also da mache ich mir keine Sorgen.

Und Lebensmittel bauen sie auf dem Balkon an? Anstatt rumzumotzen, dass diese Leute in den Supermarkt gehen, könnte man ihnen ja erst einmal anbieten, diesen Weg für sie zu tun.

Die haben hier seit 23.03. zu. Und auch in den Tagen davor war die Gruppe, die man in Massen hier um den Baumarkt gesehen hat, auch weit unter 65+.

Sorry, diese Leute spielen nicht Katz und Maus mit den Behörden und testen aus, wie weit sie gehen können, bevor sie zurückgepfiffen werden. Diejenigen, die das tun, kommen aus anderen Altersgruppen und auch da sind es nur wenige. 
 

Die Senioren schaden auch niemanden, wenn sie mit ihrem Hackenporsche alleine zum Supermarkt gehen. Die sind auch keine übermäßigen Verbreiter des Virus, weil sie sich in der Wohnung nicht anstecken können, sondern nur im Supermarkt. Punkt aus. Wenn sie sich angesteckt haben, dann sind sie auch keine Superspreader, weil daheim ja bestenfalls der Partner ist. 

Diese Gruppe als Sündenbock dafür hinzuhängen, dass man in der Politik kein Konzept hat und nun erst einmal alle zeitlich unbefristet daheim sitzen dürfen, halte ich für eine Frechheit sondersgleichen. (Nicht falsch verstehen, bin weit von der Altersgruppe entfernt)

 

Wieviel Leute in den Supermarkt dürfen hängt von der Größe des Markts ab. Bei uns sind das mehr als 50. Und die Meisten sind auch deutlich über 50 und schleichen gemütlich durch alle Gänge, während sich andere draußen die Beine in den Bauch stehen. 
Wieso wir auf die Idee kommen Kinder einzusperren und Renter draußen rum springen, verstehe ich nicht. 

[Spring]

vor einer Stunde schrieb Achim:

Wieviel Leute in den Supermarkt dürfen hängt von der Größe des Markts ab. Bei uns sind das mehr als 50. Und die Meisten sind auch deutlich über 50 und schleichen gemütlich durch alle Gänge, während sich andere draußen die Beine in den Bauch stehen. 
Wieso wir auf die Idee kommen Kinder einzusperren und Renter draußen rum springen, verstehe ich nicht. 

Wann endlich sperrt man alle Rentner ein?

[Achim]

vor 3 Minuten schrieb Spring:

Wann endlich sperrt man alle Rentner ein?

Frage ich mich auch täglich 

[Spring]

vor 5 Minuten schrieb Achim:

Frage ich mich auch täglich 

Am besten in stillgelegte Saunaclubs mit als Altenpfleger umgeschulten arbeitslosen SexarbeiterInnen

[Achim]

vor 3 Minuten schrieb Spring:

Am besten in stillgelegte Saunaclubs mit als Altenpfleger umgeschulten arbeitslosen SexarbeiterInnen

Ich fürchte, so schnell geht eine Umschulung nicht. Aber vielleicht lässt sie sich ja bei Gefahr in Verzug entsprechend verkürzen. 

[Preiselbär]

vor 4 Stunden schrieb Wulf:

…..und ich finde es zum Kotzen, wenn laufendes Bashing von Politik und Regierung stattfindet…

Das Management der Corona Krise durch unsere Politik, Bundes- und Landesregierungen ist nachweislich eines der besten weltweit! Das lässt sich ganz einfach an den Kennzahlen feststellen wie Sterberate, Verdoppelungszeit, Replikationsziffer, Testanzahl, Intensivbetten, Beatmungsgeräte u.v.m.. Also ich fühle mich hier sehr gut, auch gegenüber dem viel gerühmten Holland, wenn ich mir z.B. die Sterberate (5x so hoch bezogen auf EW) anschaue. Und die Kübel Hohn und Spott die über die Soforthilfe ausgekippt wurde, konnte ein paar Tage später widerlegt werden….nach 4 Tagen waren z.B.  in Berlin bereits 900 Mio € ausgezahlt von insgesamt 1,8 Mrd. €. Und bei so manchem Video u.ä. das hier gepostet wird kann man glatt denken, dass „Russia Today“ tätig ist.

Und auch wirtschaftlich werden wir nach der Krise besser dastehen, als viele andere Länder….der viel geschmähten „schwarzen Null“ sei Dank…

Und noch ein Wort zur Kanzlerin. Die hat einen Eid u.a. darauf geschworen, den Nutzen des Landes zu mehren und Schaden abzuwenden. Ist eigentlich klar, dass sie die letzte Verantwortung hat Massnahmen zu ergreifen, die gesundheitlich, wirtschaftlich, gesellschaftlich, rechtlich und ethisch Einfluss haben???

Auch hier bin ich froh, solch eine Kanzlerin zu haben, vor allem wenn ich mir andere Präsidenten anschaue….

Ob das Management der Regierung nachweislich eines der besten ist, kann man erst aus der Vergangenheit beurteilen. Ich hielte das noch etwas für verfrüht.

Wie wir wirtschaftlich aussehen in ein, zwei Jahren wird sich auch erst zeigen. Richtig ist, dass wir bessere Voraussetzungen haben als andere Länder.

Letztlich hat die Kanzlerin die Verantwortung für die Maßnahmen. Was im Unterschied zu Österreich fehlt, ist eine Perspektive, wie es weitergehen soll. Eine besondere Leistung ihrerseits kann ich nicht entdecken. Alle paar Tage Durchhalteparolen ist ja etwas wenig.

Von Spahn will ich nicht reden, der noch vor wenigen Wochen gesagt hat wir wären gut vorbereitet und dann fehlen Kleidung und Schutzmasken für Mediziner und Pflegekräfte an allen Ecken und Enden.

vor 2 Stunden schrieb Achim:

Wieso wir auf die Idee kommen Kinder einzusperren und Renter draußen rum springen, verstehe ich nicht. 

Welches Bundesland hat Kinder eingesperrt? Ich kenne kein Bundesland, das Kindern nicht erlaubt sich mit den Erwachsenen, mit denen sie in Hausgemeinschaft leben, an der freien Lufz zu bewegen.

Bei kleineren Kindern in Kita und Grundschule gibt es das Problem, dass es schwierig sein dürfte, dass sie "social distancing" verstehen und umsetzen.

Rentner müssen halt auch ihre Einkäufe tätigen oder sorgt der Staat dafür, dass sie das Essen geliefert bekommen?

Bearbeitet 7. April 2020 von Preiselbär

[Thea]

vor 2 Stunden schrieb Preiselbär:

 

Rentner müssen halt auch ihre Einkäufe tätigen oder sorgt der Staat dafür, dass sie das Essen geliefert bekommen?

Dies geschieht bereits Bundesweit. 

Sollte es nicht bereits über Deine örtliche Tageszeitung, die kostenlosen Wochenblättchen oder den Regionalsender im Radio bekannt gegeben worden sein: einfach über Tante Googel(n).. "Einkaufshilfe + (Deine Stadt) + Corona" .. Für meine Stadt plöppte gleich eine ganze Liste mit verschiedenen Vereinen und Organisationen auf, die genau in diesen Fällen unterstützen. Ich hab grad heute Abend auch noch einen Korb mit Lebensmitteln zu einer Dame gebracht. 

Bringt doch bitte mal neue Argumente, warum Risikogruppen ganz dringend Einkaufen müssen, damit sie nicht verhungern. 

Warum wird gerade beim Thema "Senioren" so getan, als würde Lebenslänglich gefordert (Alles "Betroffene"?!?!). Es geht um ein paar Tage..in denen wir uns ALLE zusammenreißen und uns an die Empfehlungen halten müssen. ALLE. 

Was ist daran so schwer zu verstehen? Es will mir einfach nicht in den Kopf. 

 

[Spring]

vor 34 Minuten schrieb Thea:

Dies geschieht bereits Bundesweit. 

Sollte es nicht bereits über Deine örtliche Tageszeitung, die kostenlosen Wochenblättchen oder den Regionalsender im Radio bekannt gegeben worden sein: einfach über Tante Googel(n).. "Einkaufshilfe + (Deine Stadt) + Corona" .. Für meine Stadt plöppte gleich eine ganze Liste mit verschiedenen Vereinen und Organisationen auf, die genau in diesen Fällen unterstützen. Ich hab grad heute Abend auch noch einen Korb mit Lebensmitteln zu einer Dame gebracht. 

Bringt doch bitte mal neue Argumente, warum Risikogruppen ganz dringend Einkaufen müssen, damit sie nicht verhungern. 

Warum wird gerade beim Thema "Senioren" so getan, als würde Lebenslänglich gefordert (Alles "Betroffene"?!?!). Es geht um ein paar Tage..in denen wir uns ALLE zusammenreißen und uns an die Empfehlungen halten müssen. ALLE. 

Was ist daran so schwer zu verstehen? Es will mir einfach nicht in den Kopf. 

 

So macht man aus Gefährdeten Gefährder!
Ü-65 sind etwa 20% der Bevölkerung.
Warum bleiben nicht die 80% Zuhause? 
Ja ich gehöre zur Risikogruppe und in meinem Ort gibt es keinen Service. Ich verhalte mich wie die meisten nach den Vorschriften und darüber hinaus, alleine aus Egoismus, weil ich einige der 80% überleben will.
Mit den paar Tagen ist es wahrscheinlich nicht getan. Helfen würde Mundschutz (Spuckschutz) für Alle und Abstand halten.
Ich gehe 1mal die Woche einkaufen und das zu Zeiten, wo im Laden erfahrungsgemäß nicht viel los ist.
An Corona Parties nehme ich nicht teil!
 

[Preiselbär]

vor 46 Minuten schrieb Thea:

Dies geschieht bereits Bundesweit. 

Sollte es nicht bereits über Deine örtliche Tageszeitung, die kostenlosen Wochenblättchen oder den Regionalsender im Radio bekannt gegeben worden sein: einfach über Tante Googel(n).. "Einkaufshilfe + (Deine Stadt) + Corona" .. Für meine Stadt plöppte gleich eine ganze Liste mit verschiedenen Vereinen und Organisationen auf, die genau in diesen Fällen unterstützen. Ich hab grad heute Abend auch noch einen Korb mit Lebensmitteln zu einer Dame gebracht. 

Bringt doch bitte mal neue Argumente, warum Risikogruppen ganz dringend Einkaufen müssen, damit sie nicht verhungern. 

Warum wird gerade beim Thema "Senioren" so getan, als würde Lebenslänglich gefordert (Alles "Betroffene"?!?!). Es geht um ein paar Tage..in denen wir uns ALLE zusammenreißen und uns an die Empfehlungen halten müssen. ALLE. 

Was ist daran so schwer zu verstehen? Es will mir einfach nicht in den Kopf. 

 

Dass es Unterstüzung gibt, habe ich nicht bestritten, wobei die Möglichkeiten je nach Region und Stadt/Land unterschiedlich sind. Eine flächendeckende Versorgung aller Senioren bei der Essenszustellung durch den Staat ist mir nicht bekannt.

Eine Bekannte, die zwei benachbarte Senioren-Ehepaare neben ihrer Familie mitversorgen möchte, hat ein anderes Problem. Sie bekommt im Supermarkt schlicht die Mengen nicht. Ein Ehepaar geht daher wieder selber.

Man braucht keine neuen Argumente, wenn die alten noch taugen. Die Risikogruppen verlaufen halt nicht nur entlang des Alters. Der 45-jährige Diabetiker mit schwachem Herzen, der auch noch Kette raucht, sollte eher daheim bleiben. Der 70-jährige Sportler mit gesundem Lebensstil, übersteht eine Infektion wahrscheinlich besser. Warum soll der nicht einkaufen gehen?

Gerade bei Senioren, vor allem in Pflegeheimen, geht es oft um lebenslänglich. Die haben ja oft nicht mehr lang.

Ich warne davor, dass das Leben nach dem Shutdown bald wieder so weiter geht wie vorher. Man braucht mittel- bis langristige Strategien, damit alle Gruppen, auch psychisch, mit den Erfordernissen auf längere Sicht klar kommen. An Empfehlungen muss sich keiner halten, die Entscheidung ist  frei. Wir haben jetzt gesetzliche Regelungen, an die sich alle halten müssen. Das ist eh altersunabhängig. Ich persönlich finde die Maßnahmen nicht zu drastisch, ich habe aber auch keinen Laden. Wenn der Supermarkt jetzt Fahrräder verkauft und ich hätte ein Fahrradgeschäft und müsste schließen, wäre ich sauer. Aber ich fände jetzt einen Fahrplan wichtig, wie eine Strategie nach Ende des Monats aussieht.

[Act One Escort Service]

Offenbar hatten es ältere Semester noch nie leicht im Gesundheitswesen.

Heute morgen, als ich mit den Hunden unterwegs war, erinnere ich mich an ein Buch Original aus dem Jahr 1978

Ich habe einige Ärzte im Freundekreis und habe es vor einigen Jahren, ich glaube zu einem Geburtstag, geschenkt bekommen.

House of God
Ein zynisches Buch von Samuel Smith (dahinter steckt ein Psychiater) der über die erste Zeit von jungen Medizinern in Krankenhäusern berichtet.

Da wurde der  Begriff GOOMER geboren -Go Out Of My Emergency Room-
Der galt für alte Menschen mit dem Vermerk: "Lasst die Alten liegen, die sterben zuletzt. Erst die jüngeren"

Unabhängig vom Zynismus, ein lesenwertes Buch.
Ich muss einmal schauen wo ich es habe und werde es dann auch noch einmal tun.

 

 

[Spring]

Unangenehme Wahrheiten auf den Punkt gebracht:

 

[Jakob]

vor 11 Stunden schrieb Thea:

Bringt doch bitte mal neue Argumente, warum Risikogruppen ganz dringend Einkaufen müssen, damit sie nicht verhungern. 

Warum wird gerade beim Thema "Senioren" so getan, als würde Lebenslänglich gefordert (Alles "Betroffene"?!?!)

Weil das so, wie hier diskutiert, eine klare Altersdiskriminierung ist. Ich bin jeden Tag baff, wie viele "mündige Bürger" überobligatorisch und applaudierend auf schwerwiegende Grundrechtseinschränkungen reagieren, die teilweise noch nicht einmal sinnvoll sind (warum soll ein Hamburger Paar nicht nach SH an den Strand zum Spazieren fahren, wenn die Abstandsregeln eingehalten werden? Stattdessen droht ein Bußgeld, allein wegen Überfahren der Landesgrenzen. Unverhältnismäßig und durch keine Sachargumente zu rechtfertigen).

Risikogruppen machen sich nicht primär am Alter fest. 40- oder 50-jährige Raucher sind Risikogruppe, erst recht wenn sie beispielsweise COPD haben. Es gibt auch genug Ü60, deren Immunsystem gut funktioniert, die nicht übergewichtig sind, die keine Diabetes haben, die mühelos Treppen statt Aufzug nehmen.

Richtig ist, dass es in der Gruppe der Älteren mehr Menschen mit Vorerkrankungen gibt, das ist ganz natürlich. Es gibt aber auch viele junge Menschen mit Erkrankungen oder anderen Faktoren, die sie in Risikogruppen fallen lassen.

Ich finde es echt klasse, wie gaaanz schnell pauschalisiertes Gruppenbashing in Mode kommt, insbesondere anderen Menschen pauschal die Schuld für Einschränkungen gegeben wird. Ehrlich, DAS macht MIR deutlich mehr Angst als das Virus.

Ich bin Ü60, kerngesund, und reisse mir täglich den Arsch auf, um Mitarbeiter zu halten und ohne jegliche finanzielle Einbußen durch die Krise zu bringen. Und mache kein Home-Office, weil das nicht funktioniert. Der eingeführte Schichtbetrieb gilt auch nicht für mich. Und jedenfalls ich lasse mich sicherlich nicht dafür anpissen, dass ich mir spät abends auf dem Heimweg aus dem Büro im Supermarkt noch eine Leberwurst für meine Stulle hole.

Bearbeitet 8. April 2020 von Jakob

[Asfaloth]

Am 3.4.2020 um 08:58 schrieb Jakob:

Das wesentliche Kriterium wäre eigentlich die "Übermortalität", also ob gegenüber einem Vergleichszeitraum (beispielsweise im Vorjahr) mehr Menschen gestorben sind und wieviele mehr. Dazu habe ich bislang nichts gelesen (oder es übersehen). Dieses Kriterium ist aber auch nicht unbedingt eindeutig bzw. müßte bereinigt werden, weil durch Kontaktverbote ja auch andere ähnliche Infektionskrankheiten reduziert werden (beispielsweise Influenza A). Eine eindeutige kausale Zuordnung zu Covid-19 wird dadurch ohne weitere statistische Bereinigung schwieriger und würde unbereinigt zu einer zu geringen Übermortalitätzahl, spezifisch durch Covid-19, führen.

Nach wie vor ist das Problem, dass es keine brauchbare Bezugsgröße gibt um den epidemologischen Verlauf wirklich beurteilen zu können. Die Bezugsgröße ist die Zahl der tatsächlich Infizierten gegenüber den positiv Getesteten. Das könnte nur durch eine Testserie bei einer repräsentativen Gruppe von Bürgern ermittelt werden. Eine verläßliche Information könnte durch wenige Tausend Tests erhalten werden.  Ob solch eine Untersuchung derzeit stattfindet, ist mir unbekannt. Meines Wissens wird stattdessen von Annahmen ausgegangen, die einen Faktor 2 - 10 für die Zahl der tatsächlich Infizierten annehmen. Ein m.E. viel zu großes Spektrum, um darauf Entscheidungen (in welche Richtung auch immer) zu basieren.

Steigende Infektionszahlen allein sind sowieso fraglich, wenn nicht dabei die steigende Zahl der Tests herausgerechnet wird. Würde man beispielsweise jetzt anfangen auf Herpes zu testen und die Zahl der Testungen Tag für Tag erhöhen, wäre das indikativ für eine Herpes Epidemie. Obwohl in dem Fall bekannt ist, dass die Bevölkerung schon längst "durchseucht" ist.

P.S.: Hier jetzt doch etwas ganz Aktuelles zum Stichwort Übermortalität gefunden, wenn auch für die Schweiz.

https://www.nzz.ch/schweiz/corona-peak-in-der-todesfall-statistik-in-der-schweiz-sterben-bereits-seit-zwei-wochen-mehr-leute-als-sonst-ueblich-ld.1549448

So wie es aussieht, kommt man langsam dahinter, wie die realen Zahlen tatsächlich aussehen.... und bestätigt die Vermutung, dass es deutlich mehr Menschen gibt, die sich infiziert haben, aber entweder wieder gesund sind oder der Krankheitsverlauf unauffällig ist. 

http://www.uni-goettingen.de/en/606540.html

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-nur-sechs-prozent-der-weltweiten-faelle-werden-erfasst-a-c9520fce-a102-49fe-8290-fec96fa8ed40

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-die-zahlen-sind-vollkommen-unzuverlaessig-a-7535b78f-ad68-4fa9-9533-06a224cc9250

 

 

[Achim]

vor 7 Stunden schrieb Asfaloth:

So wie es aussieht, kommt man langsam dahinter, wie die realen Zahlen tatsächlich aussehen.... und bestätigt die Vermutung, dass es deutlich mehr Menschen gibt, die sich infiziert haben, aber entweder wieder gesund sind oder der Krankheitsverlauf unauffällig ist. 

http://www.uni-goettingen.de/en/606540.html

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-nur-sechs-prozent-der-weltweiten-faelle-werden-erfasst-a-c9520fce-a102-49fe-8290-fec96fa8ed40

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-die-zahlen-sind-vollkommen-unzuverlaessig-a-7535b78f-ad68-4fa9-9533-06a224cc9250

 

 

Nur leider macht es absolut keinen Unterschied ob es 1,3Millionen oder 20Millionen sind. Es sind auch dann nur weniger als 0,25%

[Asfaloth]

aber die sog. Herdenimmunität wäe schneller erreicht, oder ?

[Achim]

Schon, würde aber trotzdem noch Jahre dauern, besonders dann, wenn wir die Ausbreitungsgeschwindigkeit tatsächlich kontrollieren können. 

[Sonnenkönig]

 

Am 7.4.2020 um 16:52 schrieb Wulf:

…..und ich finde es zum Kotzen, wenn laufendes Bashing von Politik und Regierung stattfindet…

Auch hier bin ich froh, solch eine Kanzlerin zu haben, vor allem wenn ich mir andere Präsidenten anschaue….

Die Bilanz fällt für mich eher gemischt aus.

Richtig ist, dass Deutschland weit besser da steht als sehr viele andere Länder. Das halte ich zunächst aber nicht den Politikern zu Gute, sondern in erster Linie der hervorragenden Infrastruktur, wie dem tollen Gesundheitssystem und der exzellenten Polizei. Meine zweite Heimat mit seinem total maroden NHS schaut seit einiger Zeit staunend nach Deutschland und vergleicht die niedrigen Todesraten in Deutschland mit denen anderer Länder, zb. in Südeuropa.

Gut ist, wenn die Krankenhäuser nun unbürokratisch subventioniert werden. Schlecht ist, dass trotz Warnungen vor einer großen Pandemie kein Politiker es für nötig hielt, mal so wie in Asien die Lehren aus Sars usw. zu ziehen und sich entsprechend vorzubereiten. Dann wäre man jetzt schon weiter.

Was die wirtschaftlichen Aussichten angeht, bin ich vorsichtig bis skeptisch. Neulich erschien im Spectator ein lustiger Artikel, der prophezeite, dass China nach Corona die Welt beherrschen, jedoch keine zahlungskräftigen Kunden für seine Waren mehr finden wird.

So ähnlich könnte es dem exportorientierten Deutschland dann in Europa gehen. Strukturbedingt hilft da dann auch keine schwarze Null mehr, wenn in der Eurozone die anderen Länder alle pleite sind und keine deutschen Autos mehr kaufen. Stark exportorientiert zu sein kann auch zu einer großen Schwäche werden.

Und mit allem Respekt, aber wenn ich die Zahlen für die ausgezahlte Soforthilfe in Berlin sehe -dem hochsubventionierten Armenhaus der Republik-, dann weiß ich jetzt schon, dass in ein paar Jahren x-Stories über findige Betrüger aus Berlin-Neukabul & Berlin-Halbmondberg aufgedeckt werden, die Hilfen beantragt und eingesackt haben für ihre Drogendealerringe oder Scheinfirmen. Die ganzen GleichstellungsbeauftragtInnen und GenderforscherInnen, die sonst in Hartz IV gelandet wären, mal ganz außen vor gelassen.

Soforthilfe bitte gern und bitte reichlich in Bayern, BaWü, NRW oder Rheinland-Pfalz, aber of all places, gerade in Berlin???

( ) Bitte nicht.

 

Bearbeitet 8. April 2020 von Sonnenkönig

[Jakob]

Zur Auflockerung zwischendrin

 

vor 13 Stunden schrieb Sonnenkönig:

dass in ein paar Jahren x-Stories über findige Betrüger aus Berlin-Neukabul & Berlin-Halbmondberg aufgedeckt werden, die Hilfen beantragt und eingesackt haben für ihre Drogendealerringe oder Scheinfirmen. Die ganzen GleichstellungsbeauftragtInnen und GenderforscherInnen, die sonst in Hartz IV gelandet wären, mal ganz außen vor gelassen.

Nur am Rande, hier sind ebenso auch Biodeutsche findig. Und beantragen das sogar gleich zweimal und sacken 24.000,-- ein (haben es also auch zweimal bekommen!). Das ist keine Spekulation, sondern Fakt. Jahre braucht es für diese Erkenntnis also nicht.

Du bist übrigens nicht up to date. Es heisst: Genderforscher_innen. Und wird mit einer kurzen Pause beim "_" gesprochen. Das große Binnen-I ist Pleistozän, das Binnensternchen Steinzeit.

Bearbeitet 9. April 2020 von Jakob

[Asfaloth]

"....Betrüger aus Berlin-Neukabul & Berlin-Halbmondberg....."  klingt ja ziemlich blaugefärbt im Tonfall. Schade eigentlich....

 

[Jakob]

Na ja, Clanfuzzis, welche H4 beantragen und bekommen und ansonsten Lambos fahren und sich damit in Presse und sonstigen Medien präsentieren, mit passender Gestik, sind nunmal Realität. Die haben bestimmt auch einen Zoo von "Gewerben", über welche die Soforthilfe zigfach abgezogen wird. Wird auch in NRW nicht viel anders sein.

Dessen ungeachtet, "Neukabul" ist sowieso Quatsch, es gibt in Berlin keinen Bezirk, wo überwiegend Afghanen leben (Kabul ist die Hauptstadt von Afghanistan, sollte ein Kosmopolit wissen ). Eine befreundete afghanische Familie lebt in Moabit, die Frau arbeitet, die Kinder gehen zur Schule (sehr erfolgreich) und er ist für eine deutsche Regierungsorganisation den größeren Teil des Jahres in Afghanistan tätig. Den Intergrationsbeweis bekommen die auch hin, sie trägt kein Kopftuch, er mag Whisky. Ob Schweinshaxe auch geht, weiss ich allerdings nicht

 

Bearbeitet 9. April 2020 von Jakob

[Asfaloth]

das zuerst genannte wird ja auch nicht bestritten.... hat aber nix damit zu tun, dass die Nutzung von Worten nicht nur, aber gerade auch derzeit eine gewisse Verantwortung mit sich bringt.

Der werden noch nicht mal renommierte Medien gerecht. 

Da wird zum beispiel in der FAZ getitelt

Heinsberg-Studie: „14 Prozent der Untersuchten sind immun“

Bedeutet ja dann wohl, dass bei 86 Prozent aller erkrankten jederzeit eine Neuinfektion möglich ist ....       SCHxxxxxx

 

Dann liest man den entprechenden beitrag:

1:11   Jacqueline Sternheimer

In der Gemeinde Gangelt im Landkreis Heinsberg wurde eine Immunität gegen das Coronavirus bei 14 Prozent der Untersuchten nachgewiesen. Das bedeutet, dass 14 Prozent eine Infektion durchgemacht haben.

↑ 0

11:06   Jacqueline Sternheimer

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck erklärt die Parameter der Studie: Ausgesucht wurde der Landkreis Heinsberg, weil es die am stärksten betroffenen Region in Deutschland ist. Die Wissenschaftler hätten für eine repräsentative Stichprobe 600 Haushalte angeschrieben, insgesamt hätten über 1000 Personen teilgenommen, was etwa 400 Haushalten entspricht. Zur Erhebung der Daten wurden Fragebögen verteilt, Rachenabstriche genommen, um zu testen ob eine Infektion vorliegt, und Blutproben auf Antikörper getestet. In dieser Auswertung der Zwischenergebnisse wurden bislang 509 Individuen ausgewertet.

Und schon sieht das gaz anders aus, nämlich dass bei 14 Prozent der bevölkerung in einer Gemeinde Antikörper festgestellt wurden und daraus der Schluß gezogen wird, dass diese eine Infektion hatten.  Und was heisst das jetzt ? Gibt es Infizierte, die keine Antikörper gebildet haben ?  Weiss man nicht !!

Bearbeitet 9. April 2020 von Asfaloth

[Wulf]

vor 17 Stunden schrieb Sonnenkönig:

Richtig ist, dass Deutschland weit besser da steht als sehr viele andere Länder. Das halte ich zunächst aber nicht den Politikern zu Gute, sondern in erster Linie der hervorragenden Infrastruktur, wie dem tollen Gesundheitssystem und der exzellenten Polizei.

Und wer ist für Infrastruktur/Gesundheitssystem verantwortlich?  Bundes- und Landes-Gesundheitsminister

Und wer ist für die Polizei verantwortlich?  Bundes- und Landes-Innenminister

Und wer trägt am Ende die Gesamtverantwortung seit knapp 15 Jahren?   Bundeskanzlerin Angela Merkel   

[Preiselbär]

vor 9 Minuten schrieb Wulf:

Und wer ist für Infrastruktur/Gesundheitssystem verantwortlich?  Bundes- und Landes-Gesundheitsminister

Und wer ist für die Polizei verantwortlich?  Bundes- und Landes-Innenminister

Und wer trägt am Ende die Gesamtverantwortung seit knapp 15 Jahren?   Bundeskanzlerin Angela Merkel   

In erster Linie ist es der durch die Bevölkerung erwirtschaftete Wohlstand, der die Infrastruktur und ihre Finanzierung ermöglicht.

Oder denkst Du das ist die Folge der politischen Genialität der Bundes- und Landesminister oder der Kanzlerin zu verdanken?

Die Bevorratung mit Schutzkleidung haben die Gesundheitspolitiker verkackt, obwohl es finanziell kein Problem gewesen wäre.

 

[Wulf]

vor 6 Minuten schrieb Preiselbär:

In erster Linie ist es der durch die Bevölkerung erwirtschaftete Wohlstand, der die Infrastruktur und ihre Finanzierung ermöglicht.

Oder denkst Du das ist die Folge der politischen Genialität der Bundes- und Landesminister oder der Kanzlerin zu verdanken?

Die Bevorratung mit Schutzkleidung haben die Gesundheitspolitiker verkackt, obwohl es finanziell kein Problem gewesen wäre.

 

Jau....wenn es gut läuft, ist es vor allem der Bevölkerung zu verdanken...wenn es schlecht läuft, sind's die Politiker...

Die Politik bestimmt die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft...

Die Schutzkleidung ist tatsächlich ein Problem - weltweit. Ein besonderes Problem der deutschen Politik wäre es, wenn viele andere Länder bessere Vorkehrungen getroffen hätten....